Innehalten

Wer mir bei Twitter folgt, weiß, dass ich ab Gründonnerstagabend stets eine kleine Pause mache und erst ab Ostersonntag wieder schreibe.
Es hat weniger damit zu tun, dass ich der alljährlichen Diskussion um das Tanzverbot am Karfreitag entgehen möchte, sondern es hat vor allem damit zu tun, dass ich mir bewusst die Zeit nehmen möchte, einmal innezuhalten und besonders den Karfreitag nicht wie einen ganz normalen Tag zu gestalten.

Es gibt viele andere Tage und andere Gründe, einmal einen Tag Pause vom Alltag zu machen. Um den Wunsch nach Stille bei anderen respektieren und akzeptieren zu können, muss ich erst einmal wissen, dass sie diesen Wunsch haben. Insofern kann die Diskussion um das Tanzverbot an manchen Tagen eigentlich nur der Anfang sein, dass wir darüber ins Gespräch kommen, was uns wichtig ist und warum das so ist.

Vielleicht wird es eines Tages so sein, dass wir in unserer bunten, vielfältigen Gesellschaft verschiedene stille Tage haben, die nur manche von uns begehen und die den anderen „nichts bringen“, und wenn wir an den Punkt kommen, dass wir einander nicht mehr als altmodisch, Spaßbremsen, Nichtversteher oder gar dumm hinstellen, dann ist viel gewonnen.

Ich möchte jedenfalls neugierig bleiben und freue mich über jede Diskussion mit Menschen, die einen anderen Standpunkt vertreten als ich – wenn wir unsere Standpunkte respektieren und nicht schlechtmachen, können wir eine Menge voneinander profitieren.

In diesem Sinne wünsche ich allen meinen Leserinnen und Lesern einen wunderbaren Start in die Woche!

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