Ich bin kein Fan von Achterbahnen und anderen wilden Fahrgeschäften. Eine geruhsame Karussellfahrt mag ich. Als Kind liebte ich die Schnauferl-Bahnen und das Karussell, bei dem man mit seinem Fahrzeug nach oben schweben konnte und das selbst steuerte. Aber Achterbahnen? Habe ich glaube ich ein oder zwei Mal gemacht und kein Vergnügen daran gefunden.
Die emotionalen Achterbahnfahrten der Zeit fragen nicht nach meinen Vorlieben. Gefühle kommen und gehen. Positiv wie negativ.
Was gestern noch wie eine tolle Idee schien, wirkt heute unrealistisch und albern. Und morgen vielleicht doch wieder ganz brauchbar.
Wenn mir eine Idee auf den zweiten oder dritten Blick irgendwie dämlich oder komisch erscheint, bin ich kurz frustriert, aber dann schaue ich, was es ist, das mich stört. Und oft entsteht daraus eine Weiterentwicklung der ursprünglichen Idee, weil etwas zum Vorschein kam, an das ich vorher noch nicht gedacht hatte. Und dann ist der Frust weg und ich kann weiterdenken.
Im Moment fühlen sich viele unter Druck gesetzt, gerade, wenn sie freiberuflich arbeiten. Das Gefühl kenne ich auch sehr gut. Wir denken, wir müssten möglichst schnell eine möglichst geniale Idee haben und diese auch noch umsetzen, damit wir verlorengegangene Honorare irgendwie ausgleichen können. Leider neigt das Gehirn dazu, bei zu viel Druck erst einmal die Arbeit einzustellen.
Schon sitzen wir wieder in dieser Achterbahn. Diesmal auf dem Weg nach unten.
Ich habe kein Patentrezept, wie mit der Situation umzugehen ist. Wir müssen alle irgendwie unseren Weg finden. Und trotz der vielen Frustmomente bin ich gespannt und neugierig, wie dieser Weg für mich aussehen wird.