Ein Thema, über das ich stundenlang reden und schreiben könnte… Und ich werde auch im Laufe der nächsten Tage mehr dazu schreiben.
Kreativität hat für mich viele Facetten. Ebenso wie ich fest davon überzeugt bin, dass es keine wirklich unmusikalischen Menschen gibt, bin ich davon überzeugt, dass jeder Mensch kreativ ist. Kreativität ist mehr als einfach gute Bilder malen zu können. Ich habe jahrelang unter dem Kunstunterricht gelitten, weil ich nicht zeichnen kann. Und die Aufgaben bestanden irgendwie immer darin, etwas so naturgetreu wie möglich aufs Papier zu bringen. Genossen habe ich allerdings die wenigen Kunststunden, in denen wir mit Aquarellfarben experimentieren durften. Da konnte ich einfach Farben verlaufen lassen, und es hat Spaß gemacht und sah toll aus. Später habe ich mir sogar Farben, Pinsel und Papier gekauft, und spiele ab und zu damit herum.
Leider passiert es in sehr vielen kreativen Fächern (Kunst, Musik) schnell, dass Kinder den Eindruck gewinnen, sie seien nicht begabt (genug) und deshalb auch nicht kreativ.
Oft höre ich: „Ich bin nicht musikalisch. Ich kann nicht singen.“ Das eine hat aber mit dem anderen erst einmal wenig zu tun. Musik ist so viel mehr als Singen, und Kreativität ist soviel mehr als zeichnen zu können.
Mehr zum Thema wird folgen.
Zunächst hier die wunderbaren Bilder einer Action Painting Session mit Kindern:
http://madforart.de/2010/05/21/kids-action-painting-session/
Und noch ein Lese-Tipp: http://blog.diegebrauchsgrafiker.net/2008/10/herbstlicher-malspass/
Liebe Andrea – ganz wunderbar auf den Punkt gebracht!
Mit der Kreativität ist es so, wie mit den meisten wirklich schönen Dingen im Leben; es ist einfach einfach.
Liebe Grüsse,
Etelka
Einfach einfach, wenn einem das Denken nicht im Weg steht 😉
Aber das kann man lernen, auch als Erwachsener. Danke, Etelka!
Da gebe ich Dir ja so was von RECHT 😉
„Leben heißt kreativ sein.“ GAY BONNER
Ich bin übrigens der Meinung, das Fächer wie Kunst und Musik wenigstens während der Grundschuljahre einfach nur mit „teilgenommen“ im Zeugnis erscheinen sollten.
Gutes Stichwort, Simone. Noten in kreativen Fächern. Noten überhaupt… ganz vielseitiges Thema. Da könnte ich auch mal etwas dazu sagen. Danke für die Inspiration!
Völlig richtig, liebe Andrea,
Kreativität wird oft mit »Zeichnen können« verwechselt und umgekehrt.
In unserer kleinen Twitter-Konversation wurde ich ja danach gefragt, wie ich die Schule meiner Kinder vier Jahre nach Einschulung sehe, nachdem ich ja mit meinem 2008er Beitrag »Der Ernst des Lebens« http://blog.diegebrauchsgrafiker.net/2008/04/der-ernst-des-lebens/ vorgelegt hatte.
Es ist alles ganz entspannt. 😉
Die Schule hat das Modell der offenen Eingangsstufe umgesetzt, d.h. erste und zweite Klassen lernen und helfen sich gegenseitig in Lerngruppen. Jüngere lernen von Älteren und selbstverständlich auch umgekehrt. Dies ist ein wesentliches Merkmal dieser Schulform und bewahrt damit auch die kindliche Kreativität (länger). Der Ausschließlichkeit des Lehrkörpers wird die Komponente »Kinder lernen von Kindern« ermöglicht.
Daneben bietet dieses System die Möglichkeit die Schüler nach ihren Fähigkeiten zu fordern und zu fördern. Das nimmt Ängste und Druck und schafft eben auch eine kreative Atmosphäre.
Es ist einfach wunderbar anzuschauen, mit welcher Selbstverständlichkeit die Kinder dieser Schule z.B. Referate gestalten. Während ich mich in meiner Schulzeit drum herum gedrückt habe, reißen sich die Kids heute darum.
Selbstverständlich haben meine Kinder hier sowieso alle Möglichkeiten sich kreativ auszutoben und sie fordern sogar wieder das Aufleben der Malschule, insgesamt bin ich aber sehr begeistert, was an kreativen Möglichkeiten an dieser Schule geboten wird. Im Unterricht, aber auch in den Betreuungszeiten, die überwiegend von Eltern übernommen werden.
Hier ist sogar ein Überangebot von (professionellen) kreativen Eltern in allen musischen Bereichen.
Übrigens, die falsche Selbsteinschätzung von Kindern, kann ich bestätigen. Mein Sohn hat z.B. eine ganze Weile resigniert, weil er meinte, seine ältere Schwester könne viel besser malen (lesen, schreiben oder was auch immer). Da muß man dann am Ball bleiben und sein Kind in dem eigenen Weg bestärken, bzw. klar machen, daß es eben auch ein wenig Geduld braucht. Jetzt ist der Knoten geplatzt und er geht mit großem Selbstvertrauen an selbstgesteckte Aufgaben heran.
Wunderbar!
Also, liebe Erwachsene, selbst sprudeln und nicht das »Malen nach Zahlen« anderer kopieren oder zum Maßstab nehmen.
Ich grüße vom Elbstrand
Oliver Schuh | vorstand agd | die gebrauchsgrafiker
Danke, Olli! „Malen nach Zahlen“ hatte ich ja schon fast verdrängt. Gibt’s das noch?
Klingt nach einer spannenden Schule, in der Deine Kinder da sind.
Liebe Andrea,
tu den Sport ruhig noch zu Musik und Kunst dazu. Wievielen Kindern (zumindest zu meiner Zeit) im Schulsport die Freude an Spiel und Bewegung genommen wurde, kann man schon als Körperverletzung bezeichnen – ich sage nur: Feldaufschwung!
Ich selbst habe mir Musik und Kreativität auch erst im Erwachsenenalter zum Thema gemacht…
Lieben Gruß Wilfried
Ach herrje… Völkerball und Geräteturnen, die Schrecken meiner Kindheit.
Aber auf Bäume klettere ich heute noch gern 🙂
Danke für Deinen Beitrag, Wilfried! Vielleicht schreib ich irgendwann man etwas zu „Sportlichkeit“.
Manchmal hänge ich in meinen Workshops ein Plakat auf: „DENKEN VERBOTEN!“
Wünsche ein genüssliches Wochenende mit einigen „denkfreien“ Stunden 🙂