Wochenschnipsel 2532

Letzte Woche schrieb ich, dass ein Besuch im Fahrradladen geplant war und so enthalten die heutige Wochenschnipsel nicht nur ein wenig Musik, sondern vor allem Fahrrad-Geschichten.

Aber der Reihe nach.

Vor ein paar Wochen erzählte ich von der „Akkordeon-Koffer-in-Lastenrad“-Anprobe und irgendwann fiel die Entscheidung: ein Lastenrad soll den Fuhrpark erweitern. Und zwar ein Muli. Mit klappbarem Korb und Elektroantrieb. Denn wenn ich schon mein Akkordeon per Rad durch die Gegend kutschiere, dann will ich bei unseren Hügeln auch ein bisserl Luxus haben und mir Motorunterstützung gönnen.

Leider gibt es im gesamten Landkreis keinen Händler, der die Mulis anbietet. Aber in 45km Entfernung fand sich ein Laden und letzte Woche Donnerstag hatte ich dann einen Beratungstermin gebucht. Ich wusste ja, was ich wollte, und schrieb das ins Buchungsformular. Diese Info hatte der Fahrradmensch zwar nicht bekommen, aber ein passendes Rad stand bereit und nach einer kurzen Probefahrt war klar, dass es passt.

Ich hatte mich auf einige Wochen Wartezeit eingestellt, aber dann ging es doch ganz schnell. Wenn wir einen Überweisungsbeleg mitbrächten, könnten wir es am nächsten Tag abholen. Es ginge noch einmal durch die Werkstatt und stünde dann gleich bereit. Fand ich gut. Haben wir auch so gemacht.

Kurz hatte ich überlegt, ob ich mich gleich ins Abenteuer stürze und die 45km mit dem Rad nach Hause fahre, aber da die Wettervorhersage von starken Regenfällen und Gewittern sprach, hab ich mich doch nicht getraut. Auf einem noch ungewohnten Rad auf fremder Strecke wäre das bei Regen wohl keine Freude gewesen. Also wurde das Rad anderweitig transportiert. Und natürlich regnete es nur 17 Tropfen oder so.

Ich hab dann gleich mal Altglas weggebracht, das wir in einer Kiste sammeln, die perfekt in den Lastenkorb passt.

Und am Sonntag war ein Freiluftgottesdienst am Fluss geplant. Ich wollte das Akkordeon mitnehmen und eine Ukulele und eine Flöte und natürlich meine Notentasche. Eine Stunde vor Gottesdienstbeginn ein Anruf: der nächtliche Regen hat das Gelände so aufgeweicht, dass der Kirchenvorstand den Gottesdienst lieber doch in der Kirche feiern wollte. Ich wollte aber a) unbedingt mit dem neuen Rad fahren und b) mal wieder Akkordeon spielen, also verzichtete ich auf die Möglichkeit, die Orgel zu nutzen, belud mein Rad und fuhr zur Kirche.

Was soll ich sagen? Beladen fährt sich das Muli fast noch besser als leer, und ich komme sogar ohne Motor kleine Hügel hoch. Das weiß ich deshalb, weil ich mich beim ersten Anstieg auf dem Nachhauseweg erst noch wunderte, warum das alles so schwer geht und erst oben merkte, dass ich den Motor gar nicht zugeschaltet hatte!

Im Nachbardorf gibt es in Richtung Kleinstadt einen sehr langen, fiesen Hügel. Wenn ich da mit meinem Dreigang-Rad unterwegs bin, muss ich absteigen und schieben. Aber das Muli nimmt den Anstieg ohne zu Murren (wenn auch nicht mehr im „Eco“-Modus) und das macht dann schon Freude.

Ich bin gespannt, ob der nächste Freiluftgottesdienst in zwei Wochen tatsächlich draußen stattfindet. Dann will ich mal schauen, wie die Gitarre und die Ukulele in den Fahrradkorb passen.

Und bevor ich jetzt noch öfter das Wort „dann“ verwende und meine innere Perfektionistin was von „Du kannst das doch bestimmt besser“ murmelt, höre ich an dieser Stelle einfach auf, bedanke mich fürs Lesen und sage: bis bald 🙂

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