Gestern ist der 12. und letzte Band der Serie „Die Abartigen“ von Sascha Raubal erschienen. Wer die Bücher noch nicht kennt, hat jetzt die wunderbare Gelegenheit, mit Band 1 anzufangen und nicht jedes Mal drei Monate warten zu müssen, bis endlich der nächste Band erscheint.
Aber mal von Anfang an.
Ich habe Sascha und seine Geschichten hier im Blog schon häufiger erwähnt. Das erste Mal im November 2023, als ich durch Zufall seinen Kurt entdeckte. Den ersten Band dieser aus vier Büchern bestehenden Reihe hatte ich eigentlich als Geschenk für jemanden gekauft, dann aber reingelesen und festgestellt, dass dieser Jemand das Buch wahrscheinlich nicht mögen würde. Deshalb habe ich es behalten und mir schon während des Lesens des ersten Bands gleich alle anderen bestellt.
Das nur am Rande – ohne Kurt wäre ich wahrscheinlich nicht zu den „Abartigen“ gekommen.
Der erste Band dieser Serie erschien im September 2022, und ich fing „late to the party“ vor gut einem Jahr mit dem Lesen an. Eigentlich bin ich überhaupt nicht die Zielgruppe. Denn weder Fantasy noch Abenteuerromane sind üblicherweise meine erste Wahl und den Serientitel finde ich ausgesprochen spröde und kann ihn bis heute nicht wirklich leiden.
Aber!
Sascha ist ein toller Geschichtenerzähler und hat eine hochinteressante Welt geschaffen, in die ich mehr und mehr eingetaucht bin und nachdem ich mich durch die ersten Bände hindurch „gefressen“ hatte wie die Raupe durch den Apfel, war klar, dass ich alles lesen wollte und so begann letzten Sommer auch für mich die Zeit des ungeduldigen Wartens auf den jeweils nächsten Band.
Sascha schreibt über sein Werk:
Die Abartigen sind unter Low Fantasy einzuordnen, mit einem kleinen Happen SciFi in der Vorgeschichte. Weder Zwerge noch Trolle, Elfen oder Drachen treiben sich hier herum, und auch Magie gibt es keine. Es erwarten die Leser Abenteuer, gefährliche Bestien, gar schrecklich verkommene Sitten, Liebe (in erträglichen Dosen) und eine Freundschaft, die auf eine verdammt harte Probe gestellt wird.
Auf die Probe gestellt wurde ich auch. Es geht in den Büchern teilweise hoch her. Es wird geflucht (was mich nicht stört), es wird gekämpft und es fließt Blut (damit komme ich auch klar), es gibt viele Gelegenheiten, mit den Protagonisten und Protagonistinnen mitzufiebern und zu hoffen, dass sie aus schier unmöglich erscheinenden Situationen irgendwie wieder herauskommen. Ich bin nicht zimperlich, aber dass nicht alle Figuren das Ende der Geschichte erleben, ging mir teilweise doch nah. Ich verrate jetzt nicht, wer und wann und wieso. Das dürft Ihr selber lesen 🙂
Ich mag Saschas Art zu schreiben und kann die „Abartigen“ wirklich empfehlen, weil unglaublich viel in ihnen steckt.
Es ist eine Geschichte über das Menschsein, über Verschiedenheit und den Wunsch, dazu zu gehören, aber auch über das Bedürfnis, sich abzugrenzen.
Es ist eine Geschichte über Sehnsüchte und Träume, Liebe und Freundschaft, Verrat, Missgunst, Entscheidungen, Glauben, Zweifel und Veränderung.
Es ist eine Geschichte, die in einer ganz eigenen Welt spielt und trotzdem der unsrigen ein Stückweit ähnelt. Sascha versteht es hervorragend, aktuelle Entwicklungen in seine Bücher einzubauen und an Themen unserer Zeit Kritik zu üben, ohne dabei mit erhobenem Zeigefinger zu agieren oder einfache Lösungen anzubieten.
Friede-Freude-Eierkuchen gibt es bei den „Abartigen“ nicht, dafür aber spannendes Lesevergnügen, interessante und vielschichtige Charaktere und jede Menge Überraschungen.
Kurze Inhaltsangaben zu den einzelnen Bänden gibt es bei Sascha und die Bücher könnt Ihr als Print oder e-book bestellen.
Apropos e-book, es gibt da auch „Raubals Kurze“, eine prima Gelegenheit, Saschas Schreibstil kennenzulernen.
Wer nichts von Sascha verpassen möchte, hat die Möglichkeit, einen Newsletter zu abonnieren oder schaut regelmäßig auf seiner Website vorbei.
Oder hier im Blog. Ich bin sicher, ich werde das nächste Werk aus Saschas Feder auch in meinen Bücherschrank stellen und dann darüber berichten.
Frohes Lesen!
Hm, da werde ich wohl doch endlich mal mit Band 1 anfangen müssen.
Die „Kurt“-Reihe liebe ich.
Vielen Dank für die Empfehlung 🙂
Ja, wir beide sind große Kurt-Fans, darüber haben wir ja schon gesprochen.
Die Abartigen sind anders als Kurt, aber trotzdem ein „echter Sascha“. Ich war anfangs sehr skeptisch, hab mich aber schnell eingelesen und „musste“ dann einfach dabei bleiben.