Category Archives: Sammelsurium

alles Mögliche

Muttertag

Ich habe heute nicht Muttertag gefeiert.
In meiner Familie wurde der Tag auf Wunsch meiner Mutter nie so recht begangen. Natürlich haben wir in Kindergarten und Grundschule putzige Sachen zu Muttertag gebastelt und auch verschenkt, aber was mir wesentlich mehr in Erinnerung geblieben ist, ist, dass meine Mutter stets sagte:
„Ich möchte nicht bloß einmal im Jahr von meinen Aufgaben im Haus entlastet werden. Ich möchte nicht bloß einmal im Jahr liebe Kinder haben, die ohne zu murren den Müll rausbringen. Ich möchte nicht bloß einmal im Jahr einen Blumenstrauß. Ich möchte, dass wir uns alle das ganze Jahr über gegenseitig unsere Wertschätzung zeigen und so miteinander umgehen, als wäre jeden Tag ein besonderer Tag.“

Ich gebe zu, das ist uns nicht immer gelungen. Wir waren nicht immer brave Kinder, aber im Großen und Ganzen hat es doch recht gut geklappt, das mit der Wertschätzung. Und ich bin meiner Mutter und auch meinem Vater sehr dankbar, dass sie mir das beigebracht haben. Denn davon habe ich als Erwachsene mehr, als wenn ich jedes Jahr zum Muttertag nur Blümchen gepflückt hätte.

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Erinnerungen (1) und Auswanderei

Zwei von mir sehr geschätzte Menschen sind daran „schuld“, dass es ab heute eine neue Kategorie hier im Blog gibt. Die Kategorie heißt „Damals“ und ich werde ab und zu Geschichten und Begebenheiten aus meiner Kindheit und Jugend erzählen.

Im Jahr meiner Geburt spielte Deutschland bei der Fußball-WM im Finale gegen die Niederlande. Ich saß beim Endspiel auf dem Schoß eines Kollegen meines Vaters. Sein Name war Antoon, und er stammte aus Zwolle in den Niederlanden. Meine Mutter erzählt gerne, sie habe irgendwann Angst um mich gehabt und habe mich gegen Ende des Spiels lieber wieder selbst festgehalten. Ihre Schilderungen dieser Szene sind so lebhaft, dass ich fast glaube, es sind meine eigenen Erinnerungen, die ich dazu in meinem Kopf habe.
Ich habe Antoon einige Jahre später wiedergesehen, und ich erinnere mich, dass er ein sehr freundlicher Mann war, der mich sicher niemals hätte fallen lassen, selbst wenn das Spiel 5:1 ausgegangen wäre.

Wenn mich jemand fragt, wann ich geboren bin, erzähle ich gerne die Geschichte davon, dass ich das Endspiel der 74er WM schon gesehen habe.
Darunter kann man sich auch im allgemeinen viel mehr vorstellen als wenn ich sagen würde, dass ich ein Jahr vor der Gründung der Industrial Vehicles Corporation (besser bekannt unter dem Namen Iveco) geboren wurde, oder in dem Jahr, in dem die Unimog-Baureihe 425 vorgestellt wurde. Wer mich ein bisserl kennt, wird sich über den Hinweis auf diese Eckpunkte der LKW-Geschichte wohl nicht wundern. Ich glaube allerdings, dass meine Begeisterung für Nutzfahrzeuge wenig bis nichts mit den genannten Geschehnissen zu tun hat. Sonst müssten ja alle Menschen meines Jahrgangs ein Faible dafür haben.

Ich bin am Stadtrand von München aufgewachsen, mit dem großen Glück, immer einen Garten zu haben, und auch einen Wald fast direkt am Haus. Ich hatte also irgendwie beides, die Freiheit des Draußenseinkönnens, und das Großstadtflair.
Eine Zeitlang war es irgendwie „in“, eine schreckliche Kindheit gehabt zu haben. Selbst mit viel Phantasie könnte ich das für meine Kindheit nicht sagen. Ja, manchmal fühle ich mich ein wenig entwurzelt, weil wir bis zu meinem 14. Geburtstag fünf Mal umgezogen sind, und ich jedes Mal Vertrautes zurücklassen musste, aber andererseits habe ich gelernt, mich an neuen Orten schnell zurechtzufinden und habe, wenn auch keinen Einzelort als Heimat, viele Flecken, an denen ich mich zuhause fühle. Und: ich spreche neben Hochdeutsch vier Dialekte, wenn auch nicht mehr alle perfekt, wie meine beste Freundin aus oberpfälzer Zeiten nicht müde wird zu betonen.
Eine leichte Ruhelosigkeit habe ich bis vor gut zehn Jahren auch behalten. Ich habe in Bremen studiert, war dann in London, immer unterwegs, und mit Sesshaftigkeit konnte ich lange nichts anfangen. Das hat sich aber geändert. Seit zwei Jahren bin ich stolze Hausbesitzerin, und habe mein Zuhause gefunden. Ich reise nach wie vor gerne, ich mag es, Neues auszuprobieren und kennen zu lernen, aber ich muss nicht mehr alle paar Jahre umziehen, um mich wohlzufühlen.

Oft werde ich gefragt, warum ich denn nicht auswandern würde. Zum einen, weil ich in England ein bisserl Heimat habe und Englisch wie Deutsch spreche, zum anderen, weil es mir in Island und Schweden gut gefällt und ich immer wieder dort hinfahre. Viele Menschen, mit denen ich übers Auswandern spreche, suchen anderswo das Glück, das sie meinen, hier nicht finden zu können. Es gibt sicher Probleme, die man in Deutschland hat, die es anderswo so nicht gibt. Dafür gibt es aber andere Probleme und Herausforderungen. Und das, was man selbst in sich trägt, nimmt man immer mit, egal, wohin man geht. Insofern hängt mein persönliches Glück nicht nur davon ab, wo ich wohne, und welche Sprache um mich herum gesprochen wird, sondern davon, wie es mir geht und wie ich mit meiner Umwelt klarkomme. Ich muss nicht auswandern, um glücklich und zufrieden zu sein. Ich kann mich auch einfach in meinen oberhessischen Garten setzen, einen selbstgemachten Apfelwein trinken und dabei ein englisches, schwedisches oder isländisches Buch lesen.

Apropos Garten, der wird sich in nächster Zeit wieder einmal verwandeln, denn wir bekommen endlich wieder eine große Scheune, die früher zum Anwesen gehörte, aber irgendwann abgerissen worden war. Jetzt bauen wir neu, und darüber werde ich hier sicher auch berichten. Alles jedoch zu seiner Zeit.

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Warum eigentlich Inklusion?

„Was hast du eigentlich nur immer mit dieser Inklusion, du bist doch gar nicht behindert.“ fragte mich neulich jemand, als wir uns über das Thema Untertitel und Hörfilme unterhielten.
Dieser Jemand sagte dann, Inklusion sei hauptsächlich für Menschen, die einen Behinderten in der Familie hätten oder sich beruflich mit Behinderten befassten. „Für uns Normale ist das doch unwichtig.“

Ja, was hab ich denn auch nur immer mit der Inklusion? Ich bin mit guter Gesundheit gesegnet, ich bin nur ziemlich kurzsichtig, was sich durch eine Brille ausgleichen lässt, und bis auf die Tatsache, dass ich LKW und ölige Hände liebe und eine schlechte Hausfrau bin, bin ich derzeit wohl weitgehend normal.
Was kümmert’s mich also, ob Fernsehsendungen untertitelt sind, ob es Hörfilme und Hörbücher gibt, ob Räume barrierefrei zugänglich sind, ob Führhunde in ein Geschäft dürfen?

Für den Jemand war das im Verlauf des Gesprächs plötzlich klar: „Ach so, na, du hast behinderte Freunde, um die musst du dich natürlich kümmern.“

Freundschaft ist vielschichtig. Manchmal kümmern sich Freunde umeinander, stimmt. Aber es ist doch beileibe nicht so, dass Freundschaft auf einem Gefälle basiert, auf „einer hilft immer“ und „einer braucht immer Hilfe“. Freundschaft ist ein Geben und Nehmen, und wir haben alle unsere Stärken und Schwächen, unsere Vorlieben und Abneigungen, wir sind in erster Linie Menschen.

Man mag mich naiv nennen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass unsere Gesellschaft dann am besten funktioniert, wenn alle dabei sind.
Was haben wir denn davon, wenn wir diejenigen, die vermeintlich anders sind, außen vor lassen? Und vor allem, ist diese „Normalität“, an die sich viele so klammern, nicht nur eine Momentaufnahme? Wer definiert, was „normal“ ist? Und warum sollte sich jemand verstecken, der nicht in dieses Bild passt?

Glatzköpfe und Langhaarige, Kluge und Langsamdenker, Blindfische und Weitsichtige, Tänzer und Stillsitzer, Handwerker und Mundwerker, wie langweilig wäre doch die Welt, wenn es keine Besonderheiten gäbe.

Und dass alle Menschen die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben, sollte selbstverständlich sein. Wir alle profitieren davon.
Dass man darüber überhaupt diskutieren muss, ist das, was für mich nicht normal ist.

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Aufstehen oder liegenbleiben

Morgens, wenn der Tag anbricht und der Wecker, der einem selten eine Wahl lässt, nicht klingelt, stellt sich für den ein oder anderen die Frage, ob man aufstehen solle oder lieber liegenbleiben.
Doch darum soll es mir heute gar nicht gehen.
In den letzten Tagen las ich häufig schlaue Sprüche, die mir sagen, dass hinfallen keine Schande sei, aber liegenbleiben schon.
Manchmal kann so ein Satz hilfreich sein.
Manchmal kann so ein Satz aber auch falsch sein.

Ich frage mich mitunter, ob das liegenbleiben tatsächlich so verkehrt ist.
Gut, wir kennen vermutlich alle diesen Typ Mensch, der häufig jammert, stets das Schlimmste erwartet und wenn es dann eintrifft, im eigenen Leid verharrt und gar nicht den Anschein erweckt, als sei er an konstruktiven Lösungen interessiert. Das meine ich nicht.

Manchmal fällt man, und es tut richtig weh. Aufstehen geht dann nicht gleich. Aufstehen geht vielleicht auch nicht morgen, sondern erst viel später.
In solchen Situationen braucht man niemanden, der einem sagt, das liegenbleiben sei falsch.
In solchen Situationen braucht man jemanden, der sich mit auf den Boden setzt und einfach nur da ist. Ohne Ratschläge, ohne schlaue Sätze, vielleicht mit einem Taschentuch, einem Pflaster oder einer Tasse Tee.

Es auszuhalten, dass jemand gefallen ist und nicht gleich wieder aufsteht, fällt vielen Menschen schwer. Es scheint viel leichter, demjenigen möglichst schnell auf die Beine zu helfen, damit das Leben weiter geht, weil man doch auch nur die Krone richten muss nach dem Sturz, und dann wieder lacht.

Ja, manchmal braucht man, wenn man unten ist, auch eine mehr oder weniger deutliche Aufforderung, es mal mit dem Aufstehen zu probieren.
Manchmal ist liegenbleiben aber wichtig, um wieder zu Kräften zu kommen.

Wann liegenbleiben, aufstehen, Hand halten oder in den Hintern treten an der Zeit ist, ist für jeden unterschiedlich. Genau hinschauen und zuhören und nicht direkt in den Ratschlagsmodus zu verfallen ist aus meiner Erfahrung ein guter Anfang.

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Skandal?

Was ist ein Skandal? Der Duden sagt, es sei ein „Geschehnis, das Anstoß und Aufsehen erregt“. [http://www.duden.de/rechtschreibung/Skandal]

Dass man herausgefunden hat, dass Fleisch falsch deklariert wurde, und dass den Verbrauchern ein X für ein U oder ein Pferd für ein Rind vorgemacht wurde, ist durchaus etwas, das aufregt. Das ist ein Fehler, der nicht passieren sollte. Ernsten Schaden werden die Lasagneesser wohl nicht genommen haben, und wenn ein wenig Zeit vergangen ist, wird sich kaum ein Verbraucher an seine neuen Vorsätze mehr erinnern und wieder beim Discounter kaufen anstatt beim Metzger um die Ecke – sofern überhaupt vorhanden.

Aber über Fleisch will ich gar nicht schreiben. Ich stolpere über die Verwendung des Wortes Skandal im Zusammenhang mit den pferdehaltigen Fertiggerichten. Es ist eine dumme Sache, aber ist es tatsächlich ein Skandal?

Viel skandalöser, wenn man bei dieser Wortfamilie bleiben möchte, ist es für mich
– dass es hier offenen, und, fast noch schlimmer, versteckten Alltagsrassismus gibt,
– dass man blöd angemacht wird, wenn man auf diesen Alltagsrassismus hinweist,
– dass man um jeden Millimeter Inklusion hart kämpfen muss,
– dass sich „Kollegen“ am Arbeitsplatz gegenseitig die Hölle heiß machen anstatt einfach nur ihren Job, und dafür die Schuld meist bei anderen suchen,
– dass Menschen sich um religiöse Überzeugungen kloppen und meinen, das sei richtig,
– dass Kinder aus als schwierig empfundenen Familien gleich einen Stempel aufgedrückt bekommen, selbst „schwierig“ zu sein,
– dass „der/die ist doch nicht normal“ zu sagen, als „normal“ und gut empfunden wird,
– dass von der Sprachbeherrschung auf die Intelligenz eines Menschen geschlossen wird,
– dass Unternehmen gleichzeitig Millionen in Dinge investieren und Mitarbeiter entlassen,
– und dass ich über all das überhaupt schreibe(n muss).

Mag sein, dass man mich vielleicht nun für einen empfindlichen Jammerlappen hält oder für einen nervigen Gutmenschen, aber ich kann mir vorstellen, dass viele meiner Leserinnen und Leser dieser Liste etwas hinzufügen können, oder gar eine eigene Liste haben, und ich wünsche mir, dass ich eines Tages sagen kann, dass wenigstens ein Punkt von der Liste verschwunden oder so unscheinbar geworden ist, dass er nicht mehr so doll drückt wie heute.

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Diskussionslärm

Es ist Diskussionszeit. In den letzten Wochen ging es nicht nur im Netz heiß her. Da wurde sich gegen sprachliche Unsauberkeit in Bezug auf Krankheit und Behinderung gewehrt, da wurde aufgeschrien, da wurden Argumente ausgetauscht, ob Bücher dem heutigen Sprachgebrauch angepasst werden sollten, dürften oder gar müssten.

Die Diskussionen, die geführt werden, sind in vielen Punkten gut, richtig und nötig.
Ich habe lange überlegt, ob ich mich zu den einzelnen Themen äußern möchte. Auf den Mund gefallen bin ich nicht, aber manche Diskussion macht es einem nicht gerade leicht, mit einzusteigen. Ich beobachte, dass sich Diskussionen teilweise in eine Richtung entwickeln, die es dem Otto-Normal-Diskutanten schwer macht, sich zu äußern. Wer sich nicht messerscharf ausdrücken kann, wird schnell in eine Ecke geschoben, nämlich in die Ecke derer, die es einfach nicht verstanden haben, oder die in Wahrheit ja mit Schuld sind, weil sie eine simple oder gar pragmatische Ansicht vertreten und das große Problem gar nicht sehen. Mit allzu großem Sendungsbewusstsein, mit starkem missionarischen Eifer bringt man manche eher zum Schweigen als sie mit in die Diskussion zu holen und ihre Meinung anzuhören.

Man verliert leicht den Überblick, was denn jetzt der aktuelle Stand der Dinge ist, welche Worte und Ausdrücke nun korrekt sind, was man sagen soll, kann, muss. So mancher würde mehr Menschen erreichen mit dem, was er will, wenn er den verbalen Holzhammer einfach mal stecken ließe und das, was andere als Realismus und Bodenständigkeit bezeichnen, nicht einfach als Quatsch mit Soße abtun würde. Wer möchte denn noch ernsthaft mitdiskutieren, wenn er zu hören bekommt, als Nichtbetroffener wisse er doch gar nicht, wovon die Rede sei, und überhaupt sei die Welt ja viel komplizierter.

Wer definiert eigentlich, wann man Betroffener ist und mitreden kann?

Ich habe oft ein dickes Fell. Sprüche wie „Warum schminkst du dich, du hast doch einen Freund”, oder „Mit der Oberweite solltest du Schlagersängerin werden und nicht Klassik studieren” bringen mich je nach Laune dazu, entsprechend zu kontern, laut zu lachen oder denjenigen einfach stehen zu lassen.

Es gibt andere Situationen, die ich nicht so leicht wegstecke. Ich habe erlebt, dass sich „Freunde“ von mir abwandten, als ich eine depressive Episode hatte, und dass Menschen dachten, psychische Probleme seien ansteckend, und wer Medikamente nimmt, sei schwach.

Ich kenne Menschen, die sind sprachlich immer korrekt und auf dem neuesten Stand und behandeln andere doch von oben herab und bevormunden sie, weil sie ja wissen, was das Beste ist.

Ich habe „Die kleine Hexe” gelesen und erinnere mich kaum an Details. Ich habe „Nesthäkchen” und „Professors Zwillinge” gelesen. Bücher, in denen, wenn ich mich recht erinnere, keine dunkelhäutigen Menschen vorkommen, und die doch vom Frauen-, Familien- und Menschenbild so altmodisch und teilweise übergriffig sind, dass ich sie keinem Mädchen heute ohne Begleitung und Erklärung zum Lesen geben würde. Ich las „Bille und Zottel” und „Tina und Tini” und Karl May und Ludwig Thoma und Edgar Wallace.

Trotzdem ist, so hoffe ich, etwas aus mir geworden. Nicht zuletzt deshalb, weil meine Eltern mir vorgelebt haben, wie wir Menschen gut miteinander umgehen können, dass wir füreinander einstehen, dass alle die gleichen Rechte haben und dass die Hautfarbe oder der Dialekt oder die Herkunft nichts darüber ausssagt, ob jemand ein netter Mensch ist. Dass wir alle wertvoll sind, und dass Normalität viele Facetten hat.

Sprache ist wichtig. Nachdenken über Sprache und sprachliche Gewohnheiten ist wichtig und kann sogar richtig viel Spaß machen.

Doch Sprache ist nicht alles. Und ich meine, wir sollten aufpassen, dass wir vor lauter Diskussionslärm die Zwischentöne nicht überhören.

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Der Liebesbrief

Heute mal wieder eine kleine Geschichte – Menschen mit zartem Gemüt oder ohne Sinn für den Wahnsinn des Lebens lesen bitte vorsichtig. Es geht nicht um Romantik und Blümchen 😉

„Gestern wäre ich in der Stimmung gewesen, einen zu schreiben. Ich habe es nicht getan. Warum, weiß ich nicht. Ich war so richtig schön melancholisch geworden nach der Lektüre dieses Buches, in dem es um Liebe ging, und niemand war getrennt von seinem Liebhaber, so wie ich. Ich hätte mich wirklich hinsetzen sollen, und einen Liebesbrief schreiben. Denn heute fällt es mir ziemlich schwer, mich wieder in diese Stimmung hineinzuversetzen. Warum eigentlich? Ich meine, wenn ich gestern genauso stark verliebt war wie heute, das heißt, wenn ich heute immer noch so stark verliebt bin wie gestern, sollte das doch eigentlich ein Leichtes für mich sein. Bedeutet die Tatsache, daß ich heute nicht in der Stimmung bin, einen Liebesbrief zu schreiben, daß ich nicht mehr liebe? Daß ich nicht mehr so sehr liebe wie gestern? Daß die Liebe etwas Vergängliches ist?
Gut, daß die Liebe vergänglich ist, bleibt eine Tatsache. Niemand liebt ständig und mit der gleichen Intensität. Oder doch?
Wenn das so wäre, dann gäbe es keine Anwälte, die sich auf Scheidungen spezialisiert haben.
Ich hätte wirklich gestern versuchen sollen, einen Liebesbrief zu schreiben. Ich habe ja wirklich lange genug darüber nachgedacht, ob ich es tun sollte, aber warum ich es letztendlich nicht getan habe, kann ich mir nicht erklären.
War es Faulheit?
Wenn man zu faul ist, einen Liebesbrief zu schreiben, liebt man dann nicht genug?
Welche Leute schreiben eigentlich Liebesbriefe?
Was ist ein Liebesbrief?
Muß ein Liebesbrief immer eine wirkliche Liebeserklärung enthalten, so mit vielen Beteuerungen, die sich immer um das Wort Liebe ranken? Kann ein Liebesbrief nicht auch einfach ein Brief an den Liebsten sein, an den man einfach einen besonderen Satz anfügt, wie „Ich liebe Dich“.
Aber ist dieser Satz wirklich noch so besonders?
Die meisten Leute verwenden ihn ja fast schon, ohne darüber nachzudenken.
Ich sehe mich außerstande, heute einen Liebesbrief zu schreiben.
Natürlich, wenn ein Liebesbrief einfach nur die Worte „Ich liebe Dich“ enthalten soll, dann ist es einfach.
Aber wenn es mehr sein soll, wenn man mehr Poesie haben möchte, mehr Romantik, dann wird es schon schwieriger.
Gestern wäre ich in der Stimmung gewesen.
Heute ist es zu spät.
Überhaupt etwas Seltsames, so ein Liebesbrief.
Muß er mit Tinte geschrieben werden, und einem Füllhalter von guter Qualität? Genügt Bleistift? Darf es etwas so profanes wie ein Kugelschreiber sein? Oder hat die Farbe eine Bedeutung?
Rot.
Rot wie die Liebe, so sagt man.
Rot wie Blut.
Davon hätte ich ja genug.
Jeder Mensch besitzt einige Liter.
Wie viel es wirklich ist, weiß ich erst seit heute.
Was mußtest Du auch in mein Küchenmesser laufen.
Noch dazu, wo es auf der Höhe Deines Bauches war.
Du hättest ja daran vorbeilaufen können.
Aber Du schienst auch wissen zu wollen, wieviel Blut Du in Dir hast.
Und Briefe wolltest Du von mir, Briefe, in denen ich Dir von meiner Liebe erzählte.
Gestern, ja, gestern hätte ich einen solchen Brief schreiben können.
Da warst Du weg, da war es schön, von Dir zu träumen, und Dich so zu machen, wie du nie gewesen bist.
Ich hätte Dich gerne anders gehabt.
Jetzt habe ich Dich gar nicht mehr.
Du sagst nichts.
Ich glaube, Du bist tot.
Erwartet ein Toter einen Liebesbrief?
Erwartest du immer noch, daß ich Dir einen schreibe?
Du hast immer viel von mir erwartet.
Ich glaube, ich hätte Deine Erwartungen nie erfüllen können, selbst wenn ich es gewollt hätte.
Ich wenigstens habe nicht versucht, Dich zu ändern. Ich habe immer nur geträumt, wie du sein könntest.
Aber glaube mir, ich habe nie davon geträumt, Dich so zu sehen.
Zusammengekrümmt auf dem Küchenfußboden.
Wer putzt eigentlich die Schweinerei weg?
Natürlich, das muß ich wieder machen.
Zum Scheidungstermin hätte ich ja auch erscheinen sollen, da ging es auch nicht ohne mich.
Aber ich bin nicht gekommen.
Scheidung.
Also wirklich.
Du hast Dich bei jemand anderem beschwert über mich.
Hast gesagt, ich sei verrückt.
Daß ich nicht lache.
Du hast doch nicht im Ernst geglaubt, daß ich zu diesem Termin gekommen wäre? Ich habe doch noch nie Termine eingehalten.
Das hast Du mir oft genug vorgeworfen.
Und jetzt?
Meine Güte, was soll ich jetzt nur machen?
Irgend jemand wird mir wieder Fragen stellen, die ich nicht beantworten will.
Dumme Fragen.
Solche Fragen, wie:
Warum schreibst du mir eigentlich keinen Liebesbrief?
Warum eigentlich?
Hier hast Du ihn.
Hoffentlich bist Du jetzt zufrieden.“

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Kleines Jubiläum

Heute vor einem Jahr habe ich hier den ersten Beitrag geschrieben.
Viel ist in diesem Jahr passiert, ich habe einiges veröffentlicht, vieles verworfen, habe Spaß am Schreiben gehabt und manchmal auch überhaupt keine Lust.

Über jemanden, der keine Lust zum Schreiben hat, habe ich im Herbst 1999 mal geschrieben.
Hier ist die Geschichte der Schreibblockade.
Viel Spaß beim Lesen!

„Es ist mal wieder Zeit für eine neue Geschichte, sagte sein Verleger.
Warum schreibst du eigentlich nicht mehr? sagte seine Frau.
Ich vermisse das Klappern der Schreibmaschine, sagte sein Sohn.
Ich brauche neue Schuhe, sagte seine Tochter.
Trink noch einen, sagte sein Zechkumpan.
Man hat schon lange nichts mehr von ihm gehört, schrieb sein schärfster Kritiker.
Warum schreibst du mir keine Briefe mehr? beschwerte sich seinen Mutter.
Früher hast du jeden Tag geschrieben, stellte sein Freund fest.
Wir werden steif! meldeten seine Finger.
Ich werde löchrig, stöhnte sein Gehirn.
Und er bekam Kopfschmerzen.
Jeden Morgen, wenn er aufstand, sah er das erwartungsvolle Gesicht seiner Frau.
Vielleicht könntest du dich heute mal wieder ins Arbeitszimmer an die Schreibmaschine setzen, sagte sie und stellte ihm eine Tasse Kaffee hin. Ich sorge auch dafür, daß du nicht gestört wirst.
Ruhe bitte.
Keine Störung.
Hier sitzt ein kreativer Kopf.
Hier, genau hier, bei der Arbeit.
Bei der Arbeit.
Vor langer Zeit traf das zu.
Aber jetzt, jetzt konnte er nicht mehr.
Er schaffte es einfach nicht, ins Arbeitszimmer zu gehen, wo die Schreibmaschine auf ihn wartete.
Hunderte von Seiten waren noch nicht geschrieben.
Wir müssen über Ihr Konto sprechen, sagte der Sachbearbeiter bei der Bank und seufzte.
Stell dich nicht so an, Papa. Du bist ja wie ein kleines Kind, warf seine Tochter ihm vor, und fügte hinzu, daß sie unbedingt neue Schuhe brauche.
Die Schreibmaschine sah ihn anklagend an, wenn er die Tür zum Arbeitszimmer einen Spalt aufmachte. Sie stand auf dem Schreibtisch, und ein weißes Blatt Papier war bereits eingespannt. Wartete auf ihn.
Machte sich über ihn lustig.
Hielt ihm einen Spiegel vor.
Sieh nur, so leer wie ich sind deine Gedanken.
Du hast keine Ideen mehr.
Du hast keine Energie.
Dein kreativer Brunnen ist versiegt.
Du lebst in einer Wüste, keine Oase weit und breit.
Vielleicht solltest du dir eine Mätresse zulegen, schlug sein Saufkumpan vor.
Wann hattest du zum letzten Mal Verkehr? fragte sein Freund und wurde rot.
Herr K., Ihr Vertrag sieht vor, daß Sie uns regelmäßig etwas vorlegen, mahnte sein Verleger.
Damit wir es verlegen können.
Er schien seine Kreativität verlegt zu haben.
Wenn er nur wüßte, wo er sie hingelegt hatte.
Die Kopfschmerzen wurden stärker.
Das, was er als letztes geschrieben hatte, hatte alles bisher dagewesene in den Schatten gestellt.
Er würde nie mehr etwas so Geniales zu Papier bringen können.
Überhaupt war er doch nur ein Stümper.
Wußte nicht viel vom Handwerkszeug eines Schriftstellers.
Kannte sich in der Weltliteratur nicht aus.
Hatte nur irgendwann beschlossen, daß Schreiben Spaß machte, mehr Spaß, als jeden Tag in ein Büro zu gehen und sich mit Sachen herumzuärgern, die ihn nicht interessierten.
Und es war so einfach, anfangs zumindest.
Die Ideen kamen, manchmal mehr, als ihm lieb waren.
Dann sammelte er sie in einem Heft, und wenn er eine benutzt hatte, strich er sie aus.
Es gab bald keine neuen Ideen mehr in seinem Heft.
Und er fragte sich, ob er während all dieser Jahre das Falsche getan hatte, ob sein Traum in Wahrheit nicht etwas ganz anderes gewesen war, als hauptberuflich zu schreiben.
Aber was?
Er wußte, wenn er herausfand, was es war, dann würden seine Probleme gelöst sein.
Aber du wolltest doch Schriftsteller sein, seit ich dich kenne, wunderte sich seine Frau und führte ihn zum Arbeitszimmer.
Setz dich wenigstens hin und brüte an deinem Schreibtisch. Dann muß ich nicht immer dein nachdenkliches Gesicht sehen.
Und er setzte sich an seinen Schreibtisch und starrte aus dem Fenster.
Schon wieder war es Herbst.
Als er das letzte Mal hier gesessen hatte, war es auch Herbst gewesen, aber das war schon viele Monde her.
Ach ja, der Mond.
Ein Gefährte in einsamen Nächten, wenn er nicht schlafen konnte, und wenn seine Finger sich weigerten, die Schreibmaschine zu berühren.
Vielleicht würde ihm ein Computer helfen.
Als er ging, um einen Computer zu kaufen, hielten ihn alle für endgültig übergeschnappt.
Wozu brauchst du einen Computer, wenn du eh nicht arbeitest, fragte seine Frau.
Können wir im Internet surfen? wollten seine Kinder wissen.
Aber er schloß sich im Arbeitszimmer ein.
Der Bildschirm starrte ihn an, und er starrte zurück.
Stundenlang.
Was hatte er als Kind werden wollen?
Er konnte sich nicht erinnern.
Geh doch mal zum Arzt, riet ihm sein Freund.
Herr K., wir warten auf Nachricht von Ihnen, schrieb sein Verlag.
Sie wurden langsam ungeduldig, alle wurden ungeduldig.
Und auch seine Kopfschmerzen wurden ungeduldig.
Wozu sind wir eigentlich da, schienen sie zu fragen.
Wir können dich nicht mehr quälen, du hast dich schon zu sehr an uns gewöhnt.
Und sie verschwanden.
Zunächst vermißte er sie, aber dann wandte er sich anderen Dingen zu.
Er wollte die Löcher in seinem Gehirn flicken.
Er mußte herausfinden, was der Traum seiner Kindheit gewesen war.
Er suchte den Traum seiner Kindheit im Internet.
Seine Frau beschwerte sich über die hohe Telefonrechnung, aber er wurde von einer seltsamen Zufriedenheit erfüllt.
Er fühlte sich gut.
Und manchmal meinte er, ein bißchen von der Energie zu spüren, die er noch vor einem Jahr in sich gehabt hatte.
Als er ein Junge gewesen war, hatte man gerade mit der Entwicklung von Computern begonnen, und nun war es schon so weit gekommen, daß selbst Laien eine solche Maschine bedienen konnten.
Er holte sich Bücher über Computer aus der Bibliothek.
Er las stundenlang und vertiefte sich in Schaltpläne.
Er redete mit seinem Computer.
Seine Frau schlief im Gästezimmer.
Trink noch einen, sagte sein Saufkumpan, nun sei doch nicht so.
Ist der Computer wichtiger als ich? wollte sein Freund wissen.
Der Computer war da, wann immer er ins Arbeitszimmer kam.
Er wollte ihn beherrschen, er wollte der Sieger sein.
Genauso, wie er Worte beherrscht hatte.
Er begann, den Computer zu programmieren.
Ich hätte nicht gedacht, daß du das kannst, wunderte sich seine Frau.
Mein Vater kann Computer programmieren, erzählte sein Sohn seinen Freunden.
Kaum zu glauben, was diese Maschine aus dir gemacht hat, sagte sein Freund.
Wir stellen Ihnen hiermit ein Ultimatum, schrieb der Verlag.
Eines Morgens wachte er auf und verspürte einen unwiderstehlichen Drang, das Textverarbeitungsprogramm aufzurufen.
Er begann zu schreiben.
Er schrieb von den verlorengegangenen Träumen eines kleinen Jungen.
Seine Frau begann, sich wieder Sorgen zu machen.
Er hatte kaum Zeit zum Essen.
Seine Finger taten ihm weh, und dennoch konnte er nicht aufhören.
Eine unsichtbare Macht hielt ihn fest, zwang ihn zu schreiben.
Und er genoß es.
Er genoß es wie noch nie zuvor in seinem Leben.
Sein Kindheitstraum hatte sich zurückgezogen und ließ ihn in Ruhe.
Die Worte fanden wieder den Weg zu ihm und sein Verleger schrieb enthusiastische Briefe.
Sein Sachbearbeiter bei der Bank sprach wieder mit ihm.
Sein Freund kam wieder regelmäßig vorbei und kommentierte den Fortgang der Arbeit.
Und sein Saufkumpan schmiß eine Runde nach der anderen.
Danke für die neuen Schuhe, sagte seine Tochter.
Möchtest du noch einen Schluck Kaffee? fragte seine Frau.
Und er fragte sich, ob er noch normal war.“

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Advent, Advent, ein jeder rennt?

Noch eine Woche bis Heiligabend! Für die einen (meist sind sie unter 12 Jahren alt) eine herrliche Aussicht, für die anderen (meist über 18 Jahre alt) eine Zeit voller Stress und Hektik. Ich höre kaum, dass jemand die Adventszeit genießt. Da wird von Weihnachtsfeier zu Weihnachtsfeier gehetzt, da wird eingekauft, als ginge die Welt unter (nein, ich glaube nicht daran, dass das zu meinen Lebzeiten tatsächlich geschieht. Aber das ist ein anderes Thema), da werden Geschenke gejagt und kiloweise Plätzchen gebacken. Viele klagen über Stress, und ich frage mich: muss das sein?

Für mich ist die Adventszeit immer noch die staade Zeit, also, die stille Zeit. Ja, ich habe auch mal hektische Momente, weil z.B. im Job die Zeit nicht stehen bleibt und es für manche Themen einfach kein Weihnachten gibt, sondern nur Abgabetermine, aber ich versuche es insgesamt so ruhig wie möglich angehen zu lassen. Dazu gehört auch, dass ich mich nicht vom allgemeinen Tempo mitreißen lassen möchte. Ich besorge Geschenke für die Menschen, die mir wichtig sind. Aber ich mache das mit Ruhe und im Wissen, dass es wichtigere Dinge gibt als viele Päckchen unter oder neben dem Baum.

Die staade Zeit ist mir wichtig. Einfach mal sitzen und dem Kaminfeuer zuschauen. Adventslieder singen. An Menschen denken, denen es nicht so gut geht. Kuscheln. Bücher lesen. Gedanken machen. Plätzchen backen (zwei Sorten müssen genügen). Nette Worte mit den Nachbarn wechseln. Tagebuch schreiben. Und oft auch mal gar nichts tun.

Ganz oft habe ich in den letzten Tagen gelesen, dass sich Menschen die Adventszeit aus der Kindheit zurückwünschen, die voller Geheimnisse und Magie war. Ich denke, dass diese Zeit immer noch da ist, für jeden von uns. Wenn wir innehalten und die Ruhe und die Magie wieder zulassen, der geheimnisvollen staaden Zeit Raum geben, und die Erlaubnis, dass wir uns tief in uns drinnen einfach freuen dürfen, dann kommt diese Adventszeit wieder und der Glanz, der sie begleitet, strahlt für uns alle.

In diesem Sinne wünsche ich eine behagliche, wohlige und gesegnete staade Zeit!

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Musik zum Wohlfühlen und Nachdenken

Einer meiner Lieblingsliedermacher (wenn ich ihn denn so nennen darf) ist Wolfgang Buck (http://www.wolfgang-buck.de)
Als echdder Frangge spielt er hauptsächlich dort, aber manchmal fährt er ein Stück weiter und gibt ein Konzert in Hessen. Und dann bin ich dabei.

Zu Franken und dem fränkischen Dialekt habe ich ein besonderes Verhältnis. Es ist schwierig zu erklären, wo meine Heimat tatsächlich ist, so oft bin ich umgezogen in meinem Leben, aber Franken ist und bleibt Teil meiner Heimat und auch Teil meiner Geschichte. Ich mochte die Lieder von Wolfgang Buck, seit ich ihn vor vielen Jahren das erste Mal in Bayreuth im Gemeindehaus erlebte, als er noch als singender Pfarrer angekündigt war. Frömmelnd waren und sind seine Lieder nie, die Lieder, die vom Glauben oder von der Hoffnung handeln, sind einfach nur voller Poesie und Zuversicht, und manchmal auch, wie das im Leben ist, spürt man auch ein wenig Zweifel.

Dann gibt es kritische Lieder in Wolfang Bucks Repertoire, Lieder, die Fragen stellen, Lieder, in denen er unbequeme Wahrheiten besingt.

Und dann gibt es diese wunderbaren, wahren, überzeichneten, liebevollen und warmen Lieder übers fränggische Leben, die ich so mag, und die für mich immer ein Stück Zuhause spiegeln, auch wenn der Dialekt, den ich spreche, wenn mir nach Fränggisch ist, ein klein wenig anders ist als der vom Wolfgang Buck.

Warum ich das alles schreibe? Weil es jetzt eine neue CD gibt, an der ich mich nicht satthören kann, und weil der Wolfgang Buck einer der besonderen Menschen ist, der auch schwierigen und angstmachenden Themen wie Depressionen, Krankheit und Sterben ein Gesicht und eine Geschichte gibt und weil es wichtig ist, dass auch diese Geschichten erzählt und besungen werden.

Die Lieder sind übrigens auch für Nichtfranken bis auf wenige Ausnahmen gut verständlich. Wer mal reinhören mag, hat auf der Website von Wolfgang Buck Gelegenheit dazu.

Ich steck jetzt wieder die CD in den Plattenspieler 😉

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