Es ist warm und sonnig und das Polarhuhn in mir wünscht sich Wolken und Regen und vielleicht auch ein bisserl kühlen Wind. Das Wetter schert sich bekanntermaßen nicht um persönliche Vorlieben, aber ich merke in meinem Umfeld, dass Menschen sich allmählich doch mehr Gedanken darüber machen, welche Veränderungen zu spüren sind – bei einigen noch ohne konkrete Idee, ob und wie sie aktiv werden könnten, bei anderen vor allem sorgenbehaftet, und wieder andere fragen interessiert nach, wie wir das denn gemacht haben mit Photovoltaik oder warum ich „nur“ ein normales Fahrrad habe und kein e-Bike.
Es gibt Tage, da kann ich ziemlich melancholisch sein und mich in ein Loch setzen und betrübt in die Zukunft schauen, und ich möchte diese Schattenmomente auch nicht kleinreden, sondern sie akzeptieren und dennoch immer wieder versuchen, im Kleinen etwas Positives zu bewirken.
Apropos positiv, ich hab in den letzten Tagen viel gelesen. Unter anderem „Häusermord“, einen Wien-Krimi von Anni Bürkl und „Karawane nach Cood“, den ersten Band der Fantasy-Reihe „Die Abartigen“ von Sascha Raubal. Von Anni Bürkl hatte ich ja schon einen der Teesalon-Krimis gelesen und mag ihren Stil. Allerdings war mir die Hauptprotagonistin im Teesalon nicht besonders sympathisch. Es kann natürlich sein, dass das besser wird, wenn ich mehr von ihr lese, aber ich bleibe jetzt erst einmal in Wien und habe seit gestern die beiden Folgebände als e-Book auf meiner Festplatte liegen.
Sascha Raubal und seine „Schreibe“ lernte ich in der Kurt-Reihe kennen und schätzen und weil es ja bisher keinen 5. Band gibt, hatte ich mir die „Karawane nach Cood“ bestellt. Mit dem Serientitel „Die Abartigen“ fremdelte ich anfangs sehr und eigentlich lese ich auch eher andere Genres, aber ich bin ein neugieriger Mensch und gab der Geschichte eine Chance. Was soll ich sagen – Band 2 und 3 sind jetzt zu mir unterwegs, weil ich unbedingt wissen will, wie es weitergeht, und weil ich die Welt, die Sascha da geschaffen hat, spannend finde. Und weil Sascha einfach ein toller Geschichtenerzähler ist und… weil es ja noch keinen 5. Kurt-Band gibt 😉 (Sascha, wenn Du das liest, fühl Dich keinesfalls unter Druck gesetzt).
Für Kurt-Fans gibt’s aber dennoch ein kleines Schmankerl, und zwar eine Kurzgeschichte, wunderbar gelesen von Klaus. Unbedingte Hörempfehlung!
Keine Wochenschnipsel ohne Musik – am Wochenende spielte ich Orgel bei einer Hochzeit; wie immer mit meinem 50-50-Prinzip der Musikauswahl. Das Eingangsstück war von Thomas Adams, das Ausgangsstück von Beate Leibe. Und die Küsterin fragte mich nach dem Gottesdienst, ob ich irgendwann einmal wiederkäme, es hätte ihr so gut gefallen. Mich freut es, wenn ich in meinen Vertretungsdiensten Menschen glücklich machen kann. Am Pfingstwochenende habe ich erstmal wieder „Heimspiel“ in meiner eigenen Gemeinde.