Tag Archives: Stimmbildung

Wochenschnipsel 2409

Der Monat neigt sich dem Ende und der Frühling scheint in den Startlöchern zu stehen. Die Falken flirten und begutachten den Nistkasten; die Tauben flirten ebenfalls und im Garten blühen neben Schneeglöckchen und Krokussen auch Gänseblümchen und Veilchen.

Ende letzter Woche habe ich meine Flötendiva zum Hersteller eingeschickt und warte jetzt auf Info, ob und welche Lösung es für das immer noch bestehende Heiserkeitsproblem gibt.

Außerdem habe ich ein kleines Klavierstück geschrieben und ein Kinderlied und denke jetzt darüber nach, in welcher Form ich das irgendwann veröffentliche. In meinem Regal schlummern noch einige Lieder, die in meiner aktiven Zeit in der Elementaren Musikerziehung entstanden sind; außerdem Blockflöten- und Orgelstücke. Bevor ich mich diesem Thema widme, will ich aber erst einmal meine Sortier- und Aufräumaktion beenden, die ich Anfang des Jahres gestartet habe. Im Laufe der Jahre haben sich so einige Kisten mit Kram angesammelt, und durch die Auflösung unseres Elternhauses kam noch so manches hinzu und ich will und muss da jetzt Ordnung schaffen. Wir wollen weitere Räume in unserem Haus renovieren und zur Vorbereitung nehme ich mich der Kisten an. Das ist mitunter emotional anstrengend – wer aus einer Familie von Sammlern und Aufhebern kommt, so wie ich, wird das Problem des Sich-Trennens kennen.

Meine Handpuppensammlung hat sich um zwei neue Mitglieder erweitert und ich freue mich schon darauf, sie einzusetzen. Bestimmt kommt mindestens eine der Puppen zum Mitmachkonzert im September mit und wer weiß, was mir sonst noch einfällt.

Demnächst will ich wieder feste Termine für Stimmbildung/Stimmtraining online anbieten. Kapazitäten für Präsenz-Unterricht habe ich im Moment auch. Falls jemand mag (zwischen Frankfurt/Main und Gießen), einfach melden 🙂

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Stimmung

Es ist Montag. Für viele war das in Zeiten vor der Pandemie der Tag, an dem sie sich mühsam aufrafften, um einmal mehr zur Arbeit zu gehen, zu fahren, kurze oder längere Strecken zu pendeln. „Montags-Mimimi“ war regelmäßig in diversen sozialen Medien zu lesen.

Seit der Pandemie lese ich montags viel weniger davon. Vielleicht, weil viele im Moment nicht pendeln müssen, oder weil es andere, und wichtigere Themen gibt, über die man reden und schreiben kann.

Ich hatte zwischendurch auch Phasen, in denen ich sonntags nicht gut einschlafen konnte und montags mit Bauchschmerzen ins Büro gefahren bin. Glücklicherweise ist das aber lange vorbei und inzwischen bin ich in verschiedenen Bereichen tätig, die mir alle gleichermaßen Freude machen und der Montag ist kein schlimmer Tag.

Die Überschrift zu diesem Blogbeitrag ist mehrdeutig.

Stimmung hat verschiedene Bedeutungen. Musikerinnen und Musiker denken wahrscheinlich an ihr Instrument und wie es gestimmt ist. Stimmung steht aber auch für Atmosphäre, für den Gemütszustand, für Ausstrahlung, Witterung und noch vieles mehr.

Wie gut bin ich heute gestimmt? Wie geht es mir? Wie äußert sich das, wie es mir geht, in meinem Ausdruck und in meiner Stimme?

Stimme und Stimmung sind verwandt. „Gut eingestimmt“ ist ein Titel, den ich gerne für Workshops zum Thema Stimme verwende. Ich erlebe es immer wieder, dass Menschen ganz überrascht sind, wie vielseitig ihre Stimme ist, wenn sie einmal angefangen haben, sich damit zu beschäftigen.

Die Stimme ist ein Instrument, ein Werkzeug, über das viele gar nicht weiter nachdenken. Oder zu dem eine ambivalente Beziehung besteht – was sich dann äußert in Aussagen wie: man könne ja nicht singen oder man habe keine schöne Stimme.

Ich mochte meine Stimme auch nicht immer. Ich habe zwar immer gern gesungen, und ich habe keine Probleme damit, hörbar zu sein. Trotzdem habe ich eine Weile gebraucht, mich mit meiner Stimme anzufreunden. Irgendwann sagte mir mal jemand, Mensch, du hast so eine interessante Stimme und ich dachte, hä, was meint die denn, das kann doch gar nicht sein, ich klinge doch eigentlich nicht besonders toll. Aber inzwischen bin ich mit meiner Stimme zufrieden und schätze ihre Wandlungsfähigkeit und Kraft.

Es macht mir sehr viel Freude, Menschen dabei zu unterstützen, die Möglichkeiten ihrer Stimme zu entdecken. Am liebsten arbeite ich natürlich direkt mit den Leuten, aber ich mache auch gute Erfahrungen mit Online-Workshops für Gruppen und Einzelpersonen. Und viele Übungen, die der Stimme gut tun, lassen sich ganz wunderbar in den Alltag integrieren.

Ich bin als Musikerin sehr vielseitig. Im Studium dachte ich manchmal, ach, irgendwie kann ich ja nix richtig, nur von vielem ein bisschen und schielte neidisch auf die Leute mit einem künstlerischen Hauptfach. Heute kommt mir meine Vielseitigkeit zugute und ich stehe dazu und nutze sie weidlich. Und ich finde es überaus spannend, dass zwei meiner Lieblingsinstrumente mit Atmung bzw. Luft zu tun haben, nämlich die Stimme und die Orgel. Apropos Orgel, neulich wurde ich in eine Diskussion darüber verwickelt, ob eine Orgel überhaupt ein Instrument oder nicht vielmehr eine Maschine sei. Vielleicht schreibe ich irgendwann mal etwas dazu, wie ich das sehe.

Jetzt wünsche ich aber erst einmal einen schönen Montag, möglichst gute Stimmung und dass wir uns bald wiederlesen!

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