Die heutigen Wochenschnipsel drehen sich (fast) nur um Musik – es gab wieder jede Menge davon.
Vor einigen Tagen gedachten wir einer wunderbaren Kollegin und Musikfreundin, die ihren 60. Geburtstag leider nicht erlebt hat – zu sehen, wie viele Menschen sie kannten und schätzten, war einfach schön und ich hoffe, dass sich ihre Familie durch diese Verbundenheit getröstet und getragen fühlt. Ich habe einige Stücke von Komponistinnen auf dem Klavier vorgespielt, darunter auch eine kleine Komposition von mir; außerdem Variationen über „Vem kan segla förutan vind“ auf der Blockflöte, die ich vor einigen Monaten geschrieben hatte.
Am Wochenende spielte ich vor kleinem Publikum ein Orgelkonzert, das viel Spaß gemacht hat und der Veranstalter hat mich eingeladen, nächstes Jahr wiederzukommen. Das mache ich doch glatt.
Der für Sonntag geplante Chorauftritt fiel buchstäblich ins Wasser – die Veranstaltung wurde aufgrund einer Unwetterwarnung abgesagt. Musik gab es aber trotzdem, denn wir fuhren nach Wiesbaden, um im Kurhaus das Chineke! Orchestra zu hören. Ein echter Ohrenschmaus! Es gab Werke von Fela Sowande, Cassie Kinoshi und Max Richter; großartige Solistinnen (Rosie Bergonzi und Elena Urioste) und leider kein ausverkauftes Haus, aber immerhin ein so begeistertes Publikum, dass eine Zugabe gespielt wurde. Gerne mehr davon!
Gestern hatte ich dann das Vergnügen, fast drei Dutzend Konfis (junge Menschen, die nächstes Jahr konfirmiert werden wollen) in unserer kleinen Kirche begrüßen zu dürfen und ihnen sowohl den Gottesdienstablauf als auch die Orgel näherzubringen. Neben einigen Blockflöten kam auch die Melodica zum Einsatz und die anwesenden Erwachsenen meinten, sie hätten auch noch etwas Neues gelernt.
Apropos Neues lernen, ich lasse mich ja unheimlich gern von allen möglichen Menschen und dem, was sie tun, inspirieren; das Fediverse ist eine wunderbare Quelle dafür – manchmal führen Entdeckungen dort allerdings auch zu Kopfschütteln. So stolperte ich über einen Hinweis auf einen Blogbeitrag, in dem erklärt wird, wie man KI-Prompts so schreibt, damit besagte KI eine (bekannte) Kreativitätstechnik „anwendet“. Ich habe ehrlich gesagt nur den Hinweis gelesen, nicht den Blogbeitrag selbst, weil sich so vieles in mir sträubt, dass ich kaum weiß, wo ich anfangen soll. Nur so viel: menschliche Kreativität ist etwas so Phantastisches, Unbeschreibliches, Bemerkenswertes, dass es mir auf gut regional „ned in Kopp eninn“ will (nicht in den Kopf hinein), warum man ausgerechnet dieses zutiefst Menschliche und vor allem so Sinnliche und Sinnstiftende und Erfahrbare an die Maschine delegiert und das auch noch gut findet… so viele Menschen haben ihre Kreativität tief in sich versteckt. Die „KI“ ist meiner Meinung nach aber ganz bestimmt nicht das Werkzeug, um diese Kreativität wieder auszugraben und zu nutzen.
Danke fürs Lesen und bis demnächst!