Author Archives: Andrea Ha.

Viele Wochen (24 bis 30)

Ja, ich weiß, es war in den letzten Wochen sehr ruhig hier. So ruhig, dass es gar nicht zu mir passt.
Was soll ich sagen, das Leben außerhalb von Internet und Computer hatte so viel zu bieten, ich habe neben der bezahlten Schreibtischarbeit viel fürs Ehrenamt gemacht, im Garten gearbeitet, Zeit mit der Familie verbracht, am LKW geschraubt, mich um Menschen gekümmert, gestrickt, mit den Gänsen geredet, Musik gemacht… hier etwas zu schreiben fiel dabei völlig hinten runter.

Und ich habe mich auch gefragt, wie wichtig das eigentlich ist, dass ich hier schreibe. Ob es jemanden außer mir interessiert, und wenn ich es nur für mich mache, wie viel es mir bringt. Ich glaube, jeder Blogger hat sich das schon einmal gefragt, besonders diejenigen, deren Blog nicht von hunderten oder tausenden gelesen wird, selbst wenn es keine regelmäßigen Updates gibt.

Ich werde auf jeden Fall weiterschreiben, weil es mir immer noch Spaß macht, und so eine kleine zeitliche Delle hatte ich ja in der Vergangenheit hier schon öfter.

Was mir in letzter Zeit so durch den Kopf ging:

  • Ich engagiere mich seit Jahren ehrenamtlich, mal mehr, mal weniger, im Moment eher mehr, und egal in welchen Bereich ich schaue, es ist immer zu viel Arbeit für zu wenige Helfer da. Sind die Menschen heute tatsächlich weniger bereit, mitzuarbeiten, oder arbeiten noch genauso viele Menschen im Ehrenamt wie früher, nur die Anforderungen sind gestiegen, und damit auch die Arbeitsmenge für die Helfer? Welchen Weg können wir gehen, um Menschen zur Mitarbeit zu begeistern?
  • Apropos Ehrenamt, da las ich neulich in einer Diskussion im Netz, dass nur bezahlte Arbeit für den Menschen wertvoll sei, von ehrenamtlichen Tätigkeiten allein könne man gar nicht glücklich werden. Ist das tatsächlich so, „brauchen“ wir Lohn in monetärer Form, um uns wertgeschätzt zu fühlen? Oder können, sollten wir gar woanders ansetzen und die Wertschätzung neu definieren und leben?
  • Kein Beruf sollte mehr „wert“ sein als der andere, und manche Berufe sind wichtig, auch wenn nicht jeder die Dienstleistung in Anspruch nimmt, die erbracht wird. Das war das Fazit einer sehr inspirierenden Rede, die ein Landwirt aus unserem Dorf im Gottesdienst gehalten hat, anstelle der Predigt. Er hatte nämlich mit dem Pfarrer eine intensive Diskussion darüber gehabt, wer von beiden früher aufstehen müsse und wer den anstrengenderen Job habe. Sie haben beschlossen, die Rollen zu tauschen, um die andere Sichtweise erleben und verstehen zu können. Eine tolle Idee!
  • Veränderungen für die Welt und die Gesellschaft fangen im Kleinen an. Das ist kein Geheimnis, und manchmal ist es doch so schwer – wenn man sich in eine Ecke der Meinungen und Haltungen gedrängt fühlt, in der man nicht sein möchte, wenn eine Meinungsänderung aktiv gefordert wird von einem Dritten, dann kommt es nicht zum Verstehen und zum Wissen-Wollen, sondern zum Rückzug. Die kleinen Rückschläge, die man in seinem persönlichen Kampf um eine andere, vielleicht bessere Welt, erlebt, können auf Dauer zermürben, aber sie sollten uns nicht dazu bringen, verbohrt zu werden und die Bemühungen der anderen kleinzureden, wenn diese nicht ganz unserer eigenen Haltung entsprechen. Ich muss mich auch manchmal am Riemen reißen, Menschen nicht zu schnell in eine Schublade zu stecken, vor allem dann, wenn ich mich über sie geärgert habe. Aber ich würde einem anderen nicht vorschreiben wollen, wie er über ein Thema zu reden und zu fühlen hat. Es ist wie mit der Idee der Ermöglichungsdidaktik beim Lehren und Lernen: ich kann ein Angebot machen, zum Nachdenken, zum Lernen, zum Ausprobieren, aber mein Gegenüber entscheidet ganz alleine und in seinem eigenen Tempo, ob und was er von meinem Angebot annimmt.

Was ich aus der „stillen Zeit“ der letzten Wochen für mich mitgenommen habe, ist, dass ich noch entspannter werden kann in Bezug auf Dinge, die ich nicht beeinflussen kann, dass ich noch klarer formulieren möchte, was ich denke und fühle, dass ich noch besser zuhören möchte und langsamer werden im Bilden eines Urteils, und dass ich mehr Musik machen will.

Ich werde hier berichten, wie es mir damit ergeht. Danke fürs Lesen!

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Wieder ein Abschied…

Door weer mol en Hamborger Jung, sin Naam weer Carsten un he weer jümmers fideel en humorich.

Fördach is Carsten storben. Veele Minschen sünd arg bedröövt, ook ick. För mi is plattdüütsch en Frömdspraak, ick heb dat in min Bremer Tied lernt, un vun Mecklenborgisch Frünnen, un ick snack mehr kramerlatiensch, awer förn Carsten weer dat sin Spraak. Daarum schriev ick vandaag op Platt.

En Plattsnacker, Düvelskeerl, Singer, Gitarrnkeerl un Macker hett uns verloten, awer in unser Hart is he jümmers do.

Weersehn, Carsten, mok dat goot.

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Montag und die Woche (22&23)

Ich hätte ja neulich überhaupt nicht über die Hitze gejammert, ob es mir denn gut ginge, fragte jemand, der mich und meine Wohlfühltemperaturen gut kennt. Stimmt, ich habe das heiße Pfingstwochenende ohne Wetterkommentar hinter mich gebracht und nichts gesagt. Ändern kann ich es ja eh nicht, und ich freue mich einfach für die Leute, die es mögen, wenn es schon morgens weit mehr als 20 Grad hat und das Thermometer tagsüber die 30°C-Marke durchbricht.
Ich fühle mich in unserem alten Haus sehr wohl, die Innentemperatur bleibt auch bei Hitze angenehm, und wenn ich will, kann ich mich in den Schatten unseres alten Nussbaums setzen und dort vor mich hin sinnieren, transpirieren und nichts tun.

Natürlich bleibt es nicht beim Nichtstun, dazu ist das Grundstück zu groß und das Haus noch nicht fertig genug. Wir haben eine Sickerfläche angelegt, in der sich Regenwasser stauen und gut ablaufen kann. Dass diese gleich wenige Tage später zum Einsatz kommen würde, hätten wir auch nicht gedacht. Starkregen ließ im Dorf viele Keller vollaufen und richtete in paar Kilometer weiter ordentliche Schäden an. Das einzige, was wir zu „beklagen“ hatten, war, dass die frisch eingesäten Wildblumensamen mitsamt der Erde weggeschwemmt wurden und dass unser Kellereingang wieder voller Wasser stand und die Pumpe zum Einsatz kommen musste. Die Sickerfläche wurde zum Teich, und binnen weniger Stunden war das Wasser wieder weg. Also alles so, wie es sein soll. Hätten wir schon die Regenwasserzisterne gesetzt, wäre diese sicher auch gut gefüllt worden.

Die frisch gesetzten Stachelbeersträucher machen sich sehr gut, und auch die Brombeeren blühen kräftig. Ich bin auf die Ernte gespannt. Der Nussbaum wirft momentan halbfertige Nüsse runter, ob noch welche da sind und reifen, wird sich zeigen. Aber da der Baum schon sehr alt ist, darf er auch mal pausieren.

Ja, und nun ist schon wieder Montag, der Schreibtisch ruft, und ich bin gespannt, wie es für mich im Job weitergeht. Dass sich etwas ändern muss, ist klar. Dass ich Durchhaltevermögen brauchen werde, ist auch klar. Ich werde berichten, wie es mir ergeht.

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Leadership: the catfight theory

I’ve had some really interesting weeks at work.
For more than three years I had been leading a small team (I’ve been leading teams for more than seven years, three years at my current workplace), starting with 6 people, then 3 people after my new boss had finished restructuring the department.
Whatever the reason, my team is a female-only team.
I find leading mixed teams easier, but I have learned a lot in the past three years and I’m grateful for all the learning opportunities my team gave me.

Well, my boss has now left the company which means I’m back to reporting directly to (male) management. After discovering that the entries on who’s leading whom in our internal database had been changed from me to another guy, I went to my manager and asked what was going on.

His answer was: „When women lead teams of women, or when women lead in general, there’s too much catfight going on, that’s why I want teams to be led by men.“

I was gobsmacked. I really couldn’t say more than „Uh-hu.“ and then try to leave the room as quickly as I possibly could.

I have no problems with someone telling me that I am „the icon of incompetence“ (as happened many years ago on the telephone), or that I am „interculturally illiterate“ (as happened when someone from another country felt deeply misunderstood), or that my leadership skills need improving.

But I really struggle with the concept of being a not-so-good leader in general because of my gender.

Still don’t know how I will react to this or how I will deal with my manager next time I see him, but one thing I know: I will leave this workplace as soon as I can. I’ve put much time and effort into doing good work and I will continue to do so, but I’m not willing to pay the price of having a manager who obviously lives in another century.

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Die Woche (21)

Ich bin stolz auf mich.
Es ist Mittwoch, und ich habe rechtzeitig an meinen Wochenbeitrag hier im Blog gedacht – nachdem ich in den letzten Wochen oft zu spät dran war.

Seit ich wieder arbeite, gibt es nicht mehr ganz so viel über Baustellenaktivitäten oder Gartenarbeit zu berichten, weil sich diese wieder auf die Abende und die Wochenenden beschränken, und auch wenn ich sehr froh bin, dass es mir wieder richtig gut geht, vermisse ich ja doch die Tage, an denen ich einfach richtig viel Zeit hatte und ohne Druck von außen vor mich hinwurschteln konnte. Eine Kombination aus beidem wäre natürlich toll, aber meine ursprüngliche Idee, auf Teilzeit zu reduzieren, kann ich im Moment wohl nicht umsetzen. In den nächsten vier Wochen werden drei Leute das Team verlassen, so dass es auf der Arbeit wieder etwas turbulenter werden dürfte.

Am Wochenende waren wir in der Eifel und haben eine „archäologische Wanderung“ am Rande einer alten Römerstraße gemacht. Das war sehr interessant. Es gibt dort Reste eines römischen Tempels, und laut der Expertin, die uns begleitete, gab es vor dem römischen Tempel dort eine keltische Kultstätte. Auch heute noch kommen Menschen zu den Resten des Tempels, um dort Kerzen anzuzünden und Opfergaben abzulegen. Faszinierend, wie sich Sitten und Gebräuche über Jahrhunderte halten.
Am Rande der römischen Straße gab es Gasthäuser, eine Schmiede und weitere Handwerker und Händler für alles, was Reisende so brauchen konnten. Wir wurden auf eine „Besonderheit“ hingewiesen, nämlich dass die Häuser eng zusammenstanden (also etwa 70 bis 100cm voneinander entfernt). Ich schreibe Besonderheit in Anführungszeichen, weil wir das aus unserer Region so kennen und es in vielen Ortskernen so ist, dass Häuser entweder direkt aneinander gebaut sind, oder dass es einen halben bis einen Meter Abstand gibt. Zwischen unserem Haus und dem Nachbarhaus ist das so, und wir wissen, dass dieser Weg zwischen den Häusern früher vom Nachtwächter benutzt wurde. Und von allen möglichen anderen Leuten, die eine Abkürzung gesucht haben. Da unser Dorf hinter dem Limes auf ehemals keltischer Seite liegt, gehen wir aber nicht davon aus, dass diese Bauweise von den Römern übernommen wurde. Aber wer weiß das schon.

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Barrierefreiheit für alle? Barrierefreiheit für alle!

Heute morgen brachte mich meine Twitterfreundin Ulrike wieder einmal ins Grübeln. Sie schrieb von defekten und fehlenden Aufzügen und kaputten Rolltreppen (https://twitter.com/sunmoonstars97/status/470853450994315264)

Ich dachte, eigentlich müsste man Aufkleber drucken, so im Stil der „Landwirtschaft dient allen“-Image-Aufkleber, und „Barrierefreiheit dient allen“ darauf schreiben, und überall an defekte Aufzüge kleben, und Autos, die ohne Ausweis auf Behindertenparkplätzen stehen, unter den Scheibenwischer klemmen und überhaupt.

Barrierefreiheit ist mehr als nur der ein oder andere Lift, eine Ampel mit akustischem Signal oder Untertitel. Und Barrierefreiheit geht uns alle an, seien wir nun sichtbar körperlich eingeschränkt oder nicht.

Barrierefreiheit beginnt im Kopf, aber sie sollte dort nicht auch enden. Barrieren erkennen und anfangen, sie abzubauen, das hilft uns allen.

Funktionierende Aufzüge z.B. an Bahnhöfen freuen auch Leute mit schweren Koffern. Und apropos Bahnhof, viele Menschen verstehen aufgrund der Geräuschkulisse die Ansagen am Glas nur schlecht. Wie schön wäre da eine Laufschrift an der Anzeigetafel. Nicht nur für Gehörlose!
Wer seine Lesebrille vergessen hat und versucht, an einem Fahrkartenautomaten ein Ticket zu kaufen oder gar einen Geldautomaten zu bedienen, fragt sich vielleicht, wie Sehbehinderte das eigentlich machen, und ob es keine bessere Lösung als die viel geliebten Touchscreens gibt.
Wer sich am Bein verletzt hat und mit Krücken durch die Gegend humpelt, freut sich über breite oder gar automatisch öffnende Türen ebenso wie die Eltern mit Kinderwagen, der Rollifahrer, die Oma mit dem Rollator oder der Paketbote mit den Weihnachtsgeschenken.
Gar nicht zu reden von der Frage, ob Lebensmittelverpackungen so kompliziert aufzumachen sein müssen, dass man es weder mit Gipsarm noch mit arthritischen Fingern noch mit eingeschränktem Sehvermögen vernünftig hinkriegt.

Ja, natürlich ist in meinem Leben auch nicht immer alles barrierefrei. Manchmal vergesse ich die Bildbeschreibung, wenn ich ein Foto bei Twitter hochlade. Dass ich nicht in Leichter Sprache schreibe, kann jeder hier in meinem Blog lesen. Dass es in meinem LKW-Forum ein Captcha für die Neuanmeldung gibt, das wird sich noch ändern.

Es sind Kleinigkeiten, die man ändern kann, die aber schon einen Unterschied machen können. Ich hoffe, dass es noch viele dieser kleinen und auch großen Veränderungen geben wird, dass solche Tweets wie der von Ulrike irgendwann einmal der Vergangenheit angehören.

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Gedanken, Musik und die Woche (19&20)

Heute kam ich später als geplant nach Hause. Kaum saß ich im Zug, wurde durchgesagt, dass sich die Weiterfahrt „auf unbestimmte Zeit“ verzögern würde, denn wegen eines Personenschadens sei die Strecke gesperrt.
Ein kollektives Seufzen bei den Pendlern, und große Aufregung bei den Seltenfahrern, inklusive der Frage, welcher Idiot sich denn da vor den Zug werfen würde.
Ich weiß nicht, was einen Menschen dazu bringt, das zu tun. Ich vermute, dass jemand, der das tut, ziemlich verzweifelt ist. Und gleichzeitig aber auch nicht darüber nachdenkt, was er oder sie dem oder der Lokführerin antut, die nicht mehr rechtzeitig bremsen kann. Oder vielleicht ist es ihm oder ihr auch egal? Fragen kann man ja hinterher nicht mehr.
Sehr gut war jedenfalls die Kommunikation im Zug. Der Zugbegleiter gab laufend Informationen zu Umleitungen und möglichen Anschlüssen und versteckte sich nicht irgendwo im Zug, sondern lief herum und beantwortete Fragen. So darf das sein.
Und meine Sitznachbarin konnte ich auch glücklich machen. Sie rief von meinem Handy ihre Tochter an, um zu sagen, dass sie später ankommen würde. Dass ich kein Geld für das Telefonat nehmen wollte, konnte sie erst gar nicht fassen.
Dann hatte ich noch Glück, dass mein Nachbar nicht weit von meinem Zielbahnhof entfernt unterwegs war und sofort bereit war, mich abzuholen und mit nach Hause zu nehmen – auf den nächsten Bus hätte ich gut 50 Minuten warten müssen.

So haben selbst chaotische Abende etwas Schönes, und so sitze ich nun hier und kann mir die Zeit zum Schreiben dieses Beitrags nehmen.

In den letzten Wochen ging es teilweise sehr musikalisch zu.
Auf einer Veranstaltung in Wiesbaden konnte ich die wunderbare Kaye Ree live hören. Ein echtes Erlebnis!
(Wer mal reinhören mag: http://www.kaye-ree.com/index.php)
Und dann waren wir in Offenbach im Capitol, um die Baseballs zu hören.
Die Vorgruppe (77 Bombay Street) war richtig gut. Die Baseballs waren es auch, aber… ich komme ohne ein dickes, fettes Aber nicht aus. Der Sound war so schlecht abgemischt, dass man bei fast allen Songs nur den Bass und das Schlagzeug hörte, und der Rest (der mehrstimmige Gesang, das Klavier, die Gitarre) ziemlich unterging. Das war schade. Nichts gegen Musik, wenn sie laut ist, Ohrstöpsel habe ich bei Konzerten eh immer dabei, aber die Mischung sollte halt auch stimmen. Auf dem Weg nach Hause haben wir die CD angehört, das war dann wieder richtig gut.

Auf der Arbeit läuft es soweit gut, und gesundheitlich geht es mir prächtig. Egal, was kommt, das ist wichtig, und darüber bin ich sehr froh.

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Filed under Meinung, Musik

Die Woche (17&18)

Schon wieder verspätet… das ist ja fast wie bei der Eisenbahn 😉

Die letzten beiden Wochen waren arbeits- und urlaubsreich. Wir haben von einem Bekannten einen Minibagger ausgeliehen und buddeln kräftig, um Stromkabel und Wasserrohre zu verlegen.
Zur Vorbereitung meiner Geburtstagsfeier haben wir die große Garage saubergemacht, Tische, Bänke und Stühle hineingestellt, und einen Kühlschrank – der kommt aus der alten Küche im Haus und wurde von uns mitgekauft. Als Partykühlschrank hat er sich schon bestens bewährt und wird demnächst einen festen Platz in der Garage bekommen.

Da wir alles unter Dach so schön hergerichtet hatten, hat es am Geburtstag selbst auch nicht geregnet. Die Tage vorher war es allerdings ziemlich nass und an einem Tag hatten wir einen so starken Regenschauer, dass der Kellereingang mal wieder unter Wasser stand und ich kurzzeitig überlegte, ob ich die Pumpen anwerfen muss.

Im Garten tut sich eine Menge, ich habe ein paar Bodendecker mit ins Beet gepflanzt, und von einer lieben Freundin bekam ich eine Menge Pflanzen geschenkt, die erst einmal einen Platz in Blumenkästen und Töpfen gefunden haben, bevor ich sie an ihren endgültigen Standort setze. Wir haben derzeit im Garten eine lustige Mischung aus Brachland, das ziemlich wüst aussieht, und angelegten Beeten und Pflanzbereichen und ich habe noch viel Arbeit vor mir, aber es macht Spaß und ist sehr entspannend. Meine neuen Gartengeräte von Krumpholz bewähren sich dabei exzellent. Kann ich nur empfehlen! Abgesehen davon, dass man damit gute Qualität kauft, unterstützt man einen ländlichen Familienbetrieb.

Als nächstes werden wir in einer Ecke des Gartens einen Sickerbereich für Regenwasser anlegen und bepflanzen. Ich kann mich im Moment gar nicht entscheiden, welche Pflanzen ich nehmen soll, es gibt so viele, die mir gut gefallen.

Was ich auch noch ausprobieren möchte, ist, aus Basilikum und Walnüssen ein Pesto zu machen – Walnüsse habe ich genug, und da meine liebe Mutter mir einen großen Topf Basilikum schenkte, mehr, als ich je für Caprese o.ä. benutzen könnte, ist so ein Pesto vielleicht eine gute Idee. Wenn es so klappt, wie ich es mir denke, werde ich das Rezept hier einstellen.

Gesundheitlich geht es mir weiterhin sehr gut, darüber bin ich recht froh und hoffe, dass es erst einmal so weitergeht.

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Gesund oder krank?

Es gibt Menschen, die wirft so leicht nichts aus der Bahn. Sie sind mit einer schier unerschöpflichen Energie gesegnet und belastbar wie ein alter Eichenbalken.
Ein Teil von mir ist so. Ich habe ein breites Kreuz, ich bin voller Tatendrang, ich habe immer irgendwelche Ideen und ständig etwas zu tun.

Aber es gibt auch noch einen anderen Teil, einen, der sich nur ganz selten mal zu Wort meldet, den Teil von mir nämlich, dem das alles zu viel ist und der dann irgendwann die Notbremse zieht.

Heute kann ich sagen, ja, mir geht es gut, ich bin wieder fit, es zwickt nicht mehr in mir drin, weder in der Seele noch im Körper, aber es hat doch eine Weile gedauert.
Und heute, da es mir wieder gut geht, möchte ich von einer Begebenheit berichten, die mich zwischendurch ziemlich runtergezogen hat.

Da war ich nun, seit Wochen zuhause, den täglichen Kampf mit mir und den Beschwerden kämpfend, mit guten und ziemlich schlechten Tagen, aber glücklicherweise mit einem sehr guten Arzt und, fast noch wichtiger, mit enormem Rückhalt durch meinen Mann. Trotz aller Anstrengungen und meiner Ungeduld mit mir selbst überwogen die schlechten Tage, so dass ich lange nicht arbeiten gehen konnte, somit aus der Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber fiel und die Krankenkasse auf den Plan trat.

Das geschah auf eine Weise, die mich sprachlos machte.

Ich saß eines Nachmittags (in der 7. Krankheitswoche) auf dem Sofa, da klingelt das Telefon und eine Sachbearbeiterin meiner Krankenkasse meldet sich. Ich sei ja nun schon eine Weile krank, was denn da los wäre. Der medizinische Dienst (bei dem ich in der 3. Krankheitswoche war, da mein Arbeitgeber bei der Krankenkasse Zweifel bezüglich meiner Arbeitsunfähigkeit angemeldet hatte) habe mich doch untersucht und festgestellt, dass ich zu Zeitpunkt X wieder arbeitsfähig sein würde. Ich sagte, dass ich auch gerne schneller wieder auf die Beine kommen würde, dass es aber noch nicht so weit sei und dass das bei der Untersuchung durch den medizinischen Dienst auch klar war, dass eine Prognose schwierig wäre.
Die Sachbearbeiterin warf mir dann mehr oder weniger Simulantentum vor, deutete an, mein Hausarzt habe ja wohl keine Ahnung, ich solle dringend zu einem Spezialisten, wobei mir ja hoffentlich klar sei, dass es lange Wartezeiten gäbe, und warum ich nicht schon längst bei einem Spezialisten gewesen sei und dass es ja außerdem nicht anginge, dass ich immer noch zuhause sei. Dann drohte sie mir noch mit Einschränkung des Krankengeldes, und erst, als ich am Telefon eine Panikattacke hatte und in Tränen ausgebrochen war, gab sie sich versöhnlich und meinte, sie mache doch nur ihre Arbeit, wolle nur helfen und würde mir die Formulare jetzt zuschicken.

Liebe Krankenkasse, ich weiß wohl, dass eine lange Arbeitsunfähigkeit für niemanden schön ist, auch nicht für Dich, denn Du musst dann Geld bezahlen. Ich weiß auch, dass es Menschen gibt, die das System ausnutzen. Und ich habe bis zu einem gewissen Grad Verständnis dafür, dass Du wissen möchtest, wer unter Deinen Versicherten das System ausnutzt. Aber dass Du Deine Versicherten heftiger bedrängst als der typische Zeitschriftenaboverkäufer, und das gerade dann, wenn jemand mit psychischen Problemen kämpft, das kann doch nicht zielführend sein.
Spart es denn Krankengeld, wenn ich nach einem solchen Anruf erst einmal Stunden brauche, um wieder einigermaßen klar denken zu können? Wenn ich auf meinem Genesungsweg um Tage, wenn nicht Wochen zurückgeworfen werde, weil ich mich fühle wie der letzte Depp, der wohl nichts besseres zu tun hatte, als absichtlich krank zu werden?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Vorgehen hilfreich ist. Schon gar nicht, wenn solche Anrufe auch bei Leuten gemacht werden, denen es in dem Moment richtig dreckig geht. Ich hatte Glück, ich war zum Zeitpunkt des Anrufs gerade ziemlich stabil und mein Mann war zuhause und konnte mich direkt auffangen, aber was ist mit Menschen, bei denen das nicht der Fall ist?

Ich bin heilfroh, dass es mir wieder gut geht. So etwas möchte ich nicht noch einmal erleben müssen.

Ach ja, meine Sachbearbeiterin und ich sind inzwischen sehr höflich miteinander, nachdem ich ihr bei ihrem zweiten Anruf deutlich gesagt hatte, dass ich keine Lust auf solche Spielchen hätte. Aber es hätte einfach nicht sein müssen. Und der Spezialist, bei dem ich in Behandlung war, sagte nur, diese Kasse kenne er, die würden die Versicherten eher kränker denn gesünder machen.
Ich wünsche mir und allen, denen es ab und zu schlecht geht, dass das nicht zur Regel wird.

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Die Woche (16)

Das lange Osterwochenende stand im Mittelpunkt der vergangenen Woche. Viel Zeit, um zu entspannen, und über das ein oder andere nachzudenken.
Natürlich auch Zeit, um die Natur und den Garten zu genießen und einen Neuankömmling einzupflanzen: von den Schwiegereltern bekamen wir einen Zwergflieder.
Ansonsten haben zwei der Laster wieder frisch ihre HU-Plakette, der geliehene Bagger wurde vor seinem ersten Einsatz ordentlich abgeschmiert, und die Vorbereitungen für das große Gartenfest kommende Woche haben begonnen.
Am Schreibtisch fühle ich mich auch schon fast wieder normal und manchmal sogar wohl, aber ich denke dennoch, dass das keine dauerhafte Sache mehr sein wird am aktuellen Arbeitsplatz. Mal sehen, wie es weitergeht.

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