Die Woche (15)

Ostern naht, die Pfingstrosen haben schon große Knospen, und heute morgen war die Wiese gefroren – der April zeigt sich wettermäßig von seiner besten Seite. Nur Regen gibt es immer noch zu wenig.

Wenn mir vor Jahren jemand prophezeit hätte, dass ich mich mal für Gartenarbeit und Regenmengen interessieren würde, ich hätte gelacht und es nicht geglaubt. Aber so ist das im Leben, so manches passiert, was man sich niemals hätte träumen lassen.

Am Wochenende bekamen wir frisch geräucherte Forellen, ein echter Genuß und vor allem direkt aus der Region, ohne lange Wege auf den Teller. Da schmeckt es gleich noch besser.

Seit heute steht ein kleiner Bagger auf dem Grundstück, wir wollen Rohre verlegen und den Rosenstock an einen anderen Platz bringen, und nebenbei ist so ein Bagger ja wunderbar dazu geeignet, dem Kind in mir einen lustigen Tag zu machen 😉
Im Sandkasten zu spielen und (auf gut bairisch) „umanand zu baatzn“ hat mir schon früher großen Spaß gemacht.

Die Wiedereingliederung am Arbeitsplatz läuft gut, aber ich merke, dass ich schnell müde werde. Das muss sich noch ändern, wenn ich irgendwann wieder in Vollzeit am Schreibtisch sitzen möchte. (Möchte ich das? fragt eine kleine schüchterne Stimme in mir.)

Allen Leserinnen und Lesern eine angenehme Woche und bis bald!

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Die Woche (13&14)

Schon wieder ein Doppelpack… letzten Mittwoch hatte ich meinen ersten „Arbeitstag“, da dachte ich an alles Mögliche, nur nicht ans Bloggen.
Ja, dass ich wieder regelmäßig am Schreibtisch sitze, ist wohl die größte Neuigkeit der letzten beiden Wochen. Es ist eine ziemliche Umstellung, fällt mir aber nicht ganz so schwer, wie ich befürchtet hatte. Ich arbeite derzeit nur halbe Tage und fühle mich trotzdem manchmal, als hätte ich anderthalb Tage am Stück gearbeitet. Aber ich bin sicher, das wird sich einpendeln.

Nach langer Trockenheit haben wir seit gestern endlich wieder ein paar Schauer gehabt, der Garten wird es danken. Wir haben angefangen, unser Brachland ein wenig zu verschönern und haben einen Mandelstrauch gepflanzt. Und mein Lavendel, der die letzten zwei Jahre im Topf wohnte, steckt jetzt auch in der Erde. Bin gespannt, wie sich die Pflanzen entwickeln. Dass es schon so lange so warm war, sieht man an den Pfingstrosen, die schon zwei Wochen vor Ostern ihre Knospen zeigen.
Demnächst werden wir einen Rosenstock umziehen, das wird spannend. Ich habe keine Ahnung, wie er das vertragen wird, aber da, wo er ist, kann er leider nicht bleiben.

Für alle, die im Frühling mal etwas anderes ausprobieren wollen, hier ein schnelles Rezept für Brennnesselsuppe:
– etwa eine Handvoll junge Brennnesselblätter sammeln (Achtung, Gummihandschuhe anziehen!), vom Stiel lösen und gründlich waschen.
– 1l Gemüsebrühe ansetzen
– eine Zwiebel kleinschneiden und in Butter anschwitzen
– Brennnesselblätter dazu
– mit der Brühe aufgießen und kochen lassen
– ein paar Esslöffel Sahne dazu, je nach Geschmack
– falls gewünscht, pürieren
– nach Geschmack würzen
– fertig 🙂

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Die Woche (11&12)

Nach einer kleinen Pause kommt der Wochenbericht heute im Doppelpack.

Es gab einige Highlights, und das ein oder andere Erlebnis zum Kopfschütteln. Gesundheitlich geht es mir inzwischen so gut, dass eine Wiedereingliederung am alten Arbeitsplatz ansteht – zumindest, wenn der Arbeitgeber zustimmt. Ob alles so abläuft wie geplant werde ich nächste Woche berichten.

Der Höhepunkt der letzten beiden Wochen war eindeutig das Konzert von Sunna Gunnlaugs, Scott McLemore und Þorgrímur Jónsson in Karlsruhe. Ich mag die Musik des Trios schon seit langem und habe einige Aufnahmen, und live auf der Bühne sind sie ein ganz tolles Erlebnis. Wer mal reinhören möchte: http://www.sunnagunnlaugs.com/

Dann hatten wir Besuch von einem lieben Bekannten, mit dem ich seit gut 12 Jahren online Kontakt hatte, aber irgendwie hatten wir es nie geschafft, uns zu treffen. Bis jetzt. Es war ein wunderbarer Nachmittag und wird sicher nicht das letzte Treffen gewesen sein.

Ein Kopfschüttelerlebnis hatte ich bei meiner Suche nach einem neuen Handy. Seit einer gefühlten Ewigkeit hatte ich immer Nokiahandys, aber irgendwie sagen mir die aktuellen Nokias nicht zu, so dass ich überlegte, mal etwas anderes zu nehmen. Darüber nachgedacht hatte ich schon vor ein paar Monaten, doch akut wurde das Thema erst, als bei meinem Nokia die Macken massiv zunahmen und so entschied ich mich doch recht schnell für ein neues Modell. Da ich ein Telefon mal in der Hand gehabt haben möchte, bevor ich es kaufe, und da ich gerne auch in einen Laden gehe, anstatt online einzukaufen, fuhr ich in die nächste Kleinstadt, um mir Handys anzuschauen. Die „Beratung“ war gelinde gesagt eine Katastrophe. Es wurde überhaupt nicht gefragt, was ich mit dem Telefon vorhabe, ob ich viel oder wenig telefoniere, viel oder wenig surfe, sondern die Handys wurden mir allein aufgrund ihrer Prozessorgeschwindigkeit empfohlen. Und als ich dann mein altes Nokia aus der Tasche zog, konnte sich der Verkäufer das Lachen nicht verkneifen und sagte, mein Handy sei ja so alt, das habe ja noch gar keinen Prozessor, und es würde ja Zeit, dass mir mal jemand zu einem zukunftsfähigen Gerät verhelfe.
Ich habe dort nicht gekauft, sondern mein Telefon bei der sehr freundlichen und zuvorkommenden Kundenhotline meines Mobilfunkanbieters bestellt.
Übrigens war ich am gleichen Tag in besagter Kleinstadt in einem Elektrofachmarkt, wo die Beratung so klasse war, dass ich mit dem örtlichen Handel wieder versöhnt wurde.
Das mit dem fehlenden Prozessor in meinem alten Handy sorgte für große Heiterkeit unter meinen technikaffinen Freunden.

Bis nächste Woche!

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Die Woche (10)

Herrliches Frühlingswetter, ganz ungewohnt für den Monat März. Vor genau einem Jahr hielt ich einen Workshop, zu dem die Hälfte der angemeldeten Teilnehmer wegen des Schneeeinbruchs nicht kommen konnte – und wenige Kilometer von unserem Zuhause entfernt kam es in dichtem Schneetreiben zu einer Massenkarambolage auf der Autobahn.
Beides ist irgendwie ungewohnt, die warmen und sonnigen Tage der aktuellen Woche, und der heftige Schneefall im letzten Jahr, und doch werden wir uns wohl an solche Wetterkapriolen gewöhnen.

Das Wochenende stand ganz im Zeichen der großen Familienfeier, und sowohl das Fest als auch mein Auftritt waren ein Erfolg. Wie anstrengend das Ganze dennoch war, merkte ich am Montag, als ich bis zum Nachmittag brauchte, um mich wach zu fühlen.

Schön ist jedenfalls, wenn einer der Ärzte, die ich regelmäßig aufsuche, sagt, dass ich ihm inzwischen schon viel besser gefalle als noch vor einigen Wochen – das zeigt, dass ich auf einem guten Weg bin. Die Tage, an denen ich mich wohl und nahezu „normal“ fühle, sind im Moment eindeutig in der Überzahl, und ich hoffe, dass das so weitergeht.

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Die Woche (9)

Gestern dachte ich so bei mir, ich hätte irgendetwas vergessen.
Heute fiel es mir ein: der Wochenbericht fürs Blog ist längst fällig!

Die Woche war recht bunt, zur Entspannung großen Ölwechsel am LKW angefangen (Motoröl, Getriebe, Verteilergetriebe, Differentiale, Außenplaneten…), undichte Luftschläuche abmontiert, über Flug- und anderen Rost philosophiert und ordentlich schmutzig geworden. Wie heißt es so schön: Bin ich ölich, bin ich fröhlich.

Zur großen Familienfeier einen Liedtext geschrieben und zu einem Medley mit einem weiteren mir ganz fest ans Herz gelegte Liedtext zusammengebastelt, in der Hoffnung, alle Beteiligten einigermaßen froh zu machen – das Wochenende wird es zeigen. Die Gitarre war gar greißlich verstimmt, nachdem ich sie seit Monaten nicht mehr in der Hand hatte, aber die Lieder funktionieren damit besser als mit dem Akkordeon, und so kommt die Klampfe wohl zum Einsatz.

Die Schneeglöckchen blühen weiterhin tapfer und der Lavendel treibt in seinem Winterquartier kräftig aus. Heute morgen war es jedoch so kalt und neblig, dass man meinen konnte, der Winter wolle es doch noch einmal wissen. Aber jetzt scheint wieder die Sonne, der Himmel ist blau, und ich gehe frische Luft schnappen und wünsche allen, die hier vorbeikommen und lesen, einen wunderbaren Tag.

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Die Woche (8)

Eine weitgehend ruhige, angenehme Woche liegt hinter mir: das übliche Gewurschtel in Haus und Garten, Bücher lesen, stricken, Musik hören, Musik selbermachen…

Es gibt ein bisserl Kuddelmuddel bei der Planung eines Familienfestes, aber da ich das nicht anders erwartet habe, kann ich mich ganz entspannt als diejenige zur Verfügung stellen, bei der die Klagen und Beschwerden zusammenlaufen.

Vielleicht gibt es nächste Woche mehr zu erzählen!

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Die Woche (7)

Da das milde Wetter anhält, verbringe ich jeden Tag ein wenig Zeit im Garten – sei es, um tatsächlich etwas zu tun, sei es, um einfach nur die Natur zu bewundern, oder sei es, um mit den Nachbarsgänsen zu reden. Das funktioniert tatsächlich gut. Die Gans sagt „pöckpöckpöck“ und legt den Kopf schief, und ich antworte mit „pöckpöckpöck“ und dann laufen wir gemeinsam am Zaun entlang, sie auf ihrer Seite, ich auf meiner.
Gänse können wesentlich mehr als laut zu schreien, aber das können sie besonders gut. Auch die vom Nachbarn. Immer wieder lustig zu sehen, wenn ein Fremder vor den Gänsen stehenbleibt und versucht, ihnen gut zuzureden, damit sie still sind. Und die Gänse machen ihre Arbeit und entsprechend Lärm.

Die Socken, die ich fertig stricken wollte, habe ich fertiggestrickt, aber alle Bilder, die ich davon gemacht habe, waren unscharf, so dass ich auf eine bildliche Dokumentation hier im Blog verzichten werde.

Im Chor habe ich nun eine neue Aufgabe: Einsingen und Stimmbildung anleiten. Das hatte ich in der Vorbereitung auf das letzte große Konzert schon gemacht, und der Chor war der Meinung, das war gut und sollte weitergehen. Ich freue mich darauf!

Ansonsten verlief die Woche weitgehend ruhig, abgesehen von den vielen Gedanken, die sich jagen. Ich muss bald eine Entscheidung treffen, wie es jobmäßig für mich weitergehen soll – gehe ich zurück an den alten Arbeitsplatz, starte ich irgendwo neu, oder stürze ich mich gar in ein ganz anderes Abenteuer und werde meine eigene Chefin? Im Moment habe ich viele unstrukturierte Ideen und weiß noch nicht so recht, wo ich am besten anfange. Aber das wird sich finden.

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Die Woche (6)

Die vergangene Woche stand ganz im Zeichen von Wald- und Gartenarbeit.
Wir haben insgesamt gut 6m Holz aufgearbeitet, jetzt müssen wir es nur noch verladen und abtransportieren.
Am Waldrand sprießen schon die ersten Frühblüher, und die Birken haben auch kräftig ausgetrieben. Falls es tatsächlich noch einmal kalt werden sollte, bin ich gespannt, wie die Pflanzen das überstehen.

Im Garten habe ich die Brombeeren auf die neue Saison vorbereitet, und habe zwischen den Brombeerstacheln auch einen anderen stacheligen Gesellen entdeckt: ein Igel, der seinen Winterschlaf mitten in meinem Brombeerbeet macht. Ich hoffe, ich habe ihn nicht zu sehr gestört. Das war das erste Mal, seit wir das Haus und den Garten besitzen, dass ein Igel genau dort schläft.

Nachbars Gänse beobachten alle Gartenarbeiten sehr genau und wir unterhalten uns dabei bestens.

Die erste von zwei Socken ist nun auch fertig gestrickt, und beim Anprobieren stellte ich fest, dass die Schaftlänge aus der Anleitung, die ich (ausnahmsweise) genau befolgt hatte, nicht zu meiner Wadenform passt, aber die zweite Socke sollte ich genauso stricken, sonst sieht das ja erst recht komisch aus. Vielleicht muss ich die Socken auch einfach verschenken – hat jemand Schuhgröße 38 und dünnere Waden als ich?

Während ich das hier schreibe, scheint die Sonne durch die Fenster, und wäre ich eine bessere Hausfrau, bekäme ich sicher den Drang, sie zu putzen. Mal sehen, ob ich mich noch dazu aufraffe. Ich werde berichten!

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Die Woche (5)

Im Wechselbad der Gefühle… anders kann ich die Woche kaum beschreiben.

Es gab viel Stoff zum Nachdenken, schöne Stunden in der freien Natur, die übliche Hausarbeit, doch nach einem unerwarteten und deshalb umso heftiger empfundenen gesundheitlichen Rückschlag war das Wochenende erst einmal gelaufen.

Am Montag entstand dann ein neuer Blogbeitrag, für den ich so viel Zustimmung und positive Rückmeldung bekommen habe, dass die Welt schon gleich wieder viel heller und bunter wurde. Danke dafür!

Dank meiner (über)eifrigen Sachbearbeiterin bei der Krankenkasse, die sich ständig etwas Neues einfallen lässt, wurde es noch nichts mit der Reduzierung der Häufigkeit meiner Arztbesuche, aber immerhin freuen sich die Damen an der Anmeldung immer, mich zu sehen und interessieren sich sehr für meine Strickfortschritte. Da ich nie weiß, wie lange ich warten muss, habe ich das Strickzeug im Wartezimmer stets zur Hand.

Es heißt weiterhin Geduld zu haben und nicht zu schnell sein zu wollen, ein andauernder Lernprozess für mich.

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Stark oder schwach oder beides

„Du bis ssu stark fur eine Frau.“ sagte vor Jahren einer meiner WG-Mitbewohner zu mir, als ich, die Musikstudentin, das Telefon reparierte, was ihm, dem E-Technik-Studenten, nicht gelingen wollte. Sein Frauenbild aus dem heimischen Dorf irgendwo in Afrika war ein ganz anderes als das, was er in unserer WG kennenlernte, und auch wir lernten einiges dazu in den wenigen Monaten, in denen wir Wohnzimmer und Küche teilten.

Zu stark, stark genug, schwach oder zu schwach, woran macht man das eigentlich fest?
Im Grunde ist es ja ganz oft eine Frage der Perspektive. Wo stehe ich, wie erlebe ich eine Situation, wie erlebe ich mich in dieser Situation?

Ich wirke auf viele Menschen ziemlich stark und belastbar. Und in vielen Bereichen bin ich es auch. In manchen jedoch überhaupt nicht. Und das kann für Menschen, die nur meine starke Seite kennen, verwirrend oder gar unrealistisch sein. Gerade im Moment, wo ich nicht hundertprozentig fit bin, kommt es immer wieder dazu, dass mir jemand sagt, er könne überhaupt nicht verstehen, was mein Problem sei, ich solle mich doch nicht so hängenlassen, ich würde mich doch sonst auch nicht so anstellen. Ich weiß, dass es schwierig sein kann, Schwäche und die eigene Hilflosigkeit als Außenstehender einfach mal zuzulassen, deshalb versuche ich, mir solche Aussagen nicht zu Herzen zu nehmen, aber manchmal treffen sie mich doch.
Gäbe es einen Schalter, den ich einfach nur umlegen müsste und alles wäre wieder wie vor drei oder vier Monaten, dann würde ich das möglicherweise tun. Da es diesen Schalter aber nicht gibt, kann ich nur jeden Tag ein Stück weitergehen auf meinem Weg und freue mich über jeden Moment, in dem ich einfach so sein kann, wie ich im Moment bin, ohne mich dafür rechtfertigen zu müssen, dass es mir nicht gut geht.

Ich neige dazu, schnell zu sein. Diese Eigenschaft ist oft hilfreich, aber für Dinge, die Zeit brauchen, ziemlich hinderlich. Da mache ich gerade wieder einen großen Lernprozess durch, und vor allem merke ich eines, dass ich nämlich gleichzeitig stark und schwach sein kann und dass beides zu mir gehört.
Dass ich Menschen in meinem Leben habe, die mir das zugestehen und mich auf meinem Weg begleiten, macht mich sehr froh.

Ich wünsche allen, die auch ab und zu aus dem Rahmen fallen oder nicht in Schubladen eingeordnet werden können oder wollen, dass sie etwas finden, was ihnen Kraft gibt. Kraft, um gleichzeitig stark und schwach zu sein, so wie es gerade passt.

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