Ich sitze am Schreibtisch und bin müde. Müde, weil gestern viel los war und weil mein Nachtschlaf (mal wieder) durch den kleinen alten Hund unterbrochen wurde, der morgens um kurz vor vier meinte, unbedingt nach draußen zu müssen. Das hat er manchmal, dass er nachts, meist zwischen halb drei und halb vier, aufwacht und dann singt er Lieder, um Aufmerksamkeit zu bekommen, oder er bellt, weil er mal muss. Und ich brauche hinterher immer eine ganze Weile, um wieder einschlafen zu können. Während der Hund meist nach wenigen Minuten schon wieder selig schlummert.
Die Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist eh immer etwas kürzer bei mir, weil ich am Dienstag nach der Chorprobe meist noch lange mit meinem Lieblingsdirigenten und anderen Leuten aus dem Chor zusammensitze. Wenn dann noch Hundedinge dazu kommen, sehe ich mittwochs nicht besonders frisch aus.
Aber das macht nix, denn Ihr lest mich hier ja nur und schaut mir nicht zu 😉
Das vergangene Wochenende stand mal wieder ganz im Zeichen der Musik. Am Samstag traf sich der Vorstand des Internationalen Arbeitskreises Frau und Musik e.V. in Frankfurt im Archiv zu einer Sitzung. Es war schön, alle mal „in 3D“ zu sehen statt wie sonst nur auf dem Bildschirm bei unseren Videokonferenzen. Wer mal schauen will, was der Verein bzw das Archiv eigentlich so macht, findet hier jede Menge Lesestoff. Und natürlich dürft Ihr mich gerne jederzeit ansprechen und fragen, wenn Ihr etwas wissen wollt.
Ich finde ja, alle Musikschaffenden sollten Mitglied sein und die Arbeit unterstützen, aber bis es soweit ist, werden wir wohl noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten haben.
Am Sonntag durfte ich dann mal wieder einen Gesangverein beim Sommerkonzert am Klavier begleiten. Das Wetter war grundsätzlich recht angenehm, denn es regnete nicht. Aber regelmäßige und heftige Windstöße führten immer wieder zu interessanten Situationen, denn selbstverständlich blätterte der Wind meine Noten um, wann er wollte, und nicht dann, wenn es musikalisch gepasst hätte. Ich hatte mich zwar vorbereitet und Klammern mitgebracht, aber wenn nicht alle Seiten aufs Notenpult passen, nützt es wenig, alles festzuklammern. Schön war aber, dass bei zwei Stücken, wo mich der Wind echt ärgerte, jeweils eine Person aus dem Publikum aufstand und zu mir kam, um die Noten festzuhalten. Das wichtigste Utensil an diesem Tag war mein Sonnenhut – für den ich sehr viele Komplimente bekam. Wer den Hut sehen will (und kein Problem damit hat, erstmal jede Menge Cookies zu akzeptieren), kann bei der Regionalzeitung mal gucken.
Am Montag fand in sehr kleiner Runde wieder mein 15-minütiger Online-Workshop für die Stimme statt und ich arbeite am Klavier gerade an Werken von Louise Farrenc (1804-1875) und Vivienne Olive (eine zeitgenössische Komponistin, die in Nürnberg lebt).
Und dann gab es noch eine traurige Nachricht. Eine Fediverse-Bekannte, Pat, deren Gesundheitszustand seit längerem nicht gut war, war ins Krankenhaus gekommen und hatte zunächst immer wieder berichtet, wie es ihr geht (leider nicht gut). Dann kamen keine Posts mehr, bis sich gestern ihre Tochter meldete mit der Info, dass Pat letzte Woche gestorben ist. Da musste ich schon schwer seufzen, auch wenn wir uns nie persönlich getroffen hatten. Ich habe zwei von Pats Bildern hinter mir an der Wand hängen und werde sie in Ehren halten. Sarah hat eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um die jetzt anfallenden Kosten zu decken.
Um den Beitrag positiv abzuschließen, sei noch erwähnt, dass ich eine tolle neue Fahrradklingel habe, die lauter pingt als die alte, die irgendwie regelmäßig überhört wurde und die sich außerdem mit Handschuhen nur schlecht bedienen ließ. Ich bin gespannt, wann ich sie das erste Mal benutzen werde und ob sie die Erwartungen erfüllt.
Danke fürs Lesen, und bis bald!