Category Archives: Meinung

Die Grenzgänger: Musik- und Textempfehlung

Vor ein paar Wochen war ich in einem ganz wunderbaren Konzert, das mich sehr berührt hat.
Im Brettl-Palast, einem ehemaligen Gasthof mit Saal und Bühne (http://www.brettl-palast.de/), spielten die Grenzgänger aus Bremen (http://www.folksong.de/) ihr Programm „Und weil der Mensch ein Mensch ist“.
Zwei Gitarren, ein Cello, ein Akkordeon und Gesang mit Texten, die unter die Haut gehen. Denn der Untertitel des Programms lautet „Lager Lieder Widerstand“ und die Gruppe spielt und singt Lieder, die in Lagern und Gefängnissen entstanden sind und die heute so aktuell sind wie damals.
Mehr zum Programm hier: http://www.folksong.de/kz-lieder

Eigentlich wollte ich ganz viel darüber schreiben, wie toll die Gruppe ist und wie sehr es sich lohnt, ein Konzert zu besuchen, aber im Lichte der jüngsten Ereignisse mit brennenden Flüchtlingsunterkünften, Bussen und „besorgten Bürgern“ kann ich heute einfach nur sagen: haltet die Augen offen, redet gegen den Hass, gegen die Anfeindungen, gegen die Hetze, wo immer Ihr könnt, seid sichtbar! Zeigt Euch als Menschen, die mit ihren alten und neuen Nachbarn in Frieden leben wollen, die den Diskurs suchen, die Demokratie leben wollen, und schaut nicht weg.

Ich will jedenfalls nicht müde werden, mich für eine offene, freie und demokratische Gesellschaft einzusetzen, und auch wenn ich in meinem direkten Umfeld vielleicht nur einen kleinen Beitrag leisten kann, will ich das tun.

Aber natürlich möchte ich Sie und Euch, liebe Leserinnen und Leser, ganz herzlich einladen, nach Konzerten der Grenzgänger Ausschau zu halten, hinzugehen, sich an der Musik zu erfreuen und einen kurzen Moment innezuhalten und sich derer zu erinnern, die lange vor uns für Frieden und Freiheit gekämpft haben.

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Unfertige Gedanken zum Glück

Mein Leben hat Höhen und Tiefen. Das ist an sich nichts Besonderes, und ich blogge auch nicht über alles, was so passiert oder was mir durch den Kopf geht. An manchen Tagen schreibe ich nicht mal in mein Tagebuch – ich habe tatsächlich noch eins, aus Papier, und ich liebe es, mich in Ruhe hinzusetzen und der Tinte beim Fließen auf die Seiten zuzuschauen und auch mal zurückzublättern und zu sehen, was war und wie es mir ging.
Ich habe Phasen, in denen mich der Weltschmerz packt, und nicht immer komme ich da leicht wieder raus. Da helfen wohlmeinende Ratschläge nicht, so nach dem Motto, man müsse sich nur zusammenreißen und so. Einige meiner Leserinnen und Leser werden das kennen.

Aber ich habe seit meinem letzten größeren Zusammenbruch gemerkt, dass es mir wesentlich besser geht, wenn ich auf manche Situationen nicht einfach nur reagiere, sondern aktiv werde, agiere, mich ganz bewusst groß mache, nicht klein bleibe. Und es ist faszinierend, wie gut das tut.

Seit Jahresanfang habe ich noch ein weiteres „Mini-Tagebuch“. Das ist einfach nur ein kleiner Kalender, nur wenige Zeilen stehen für jeden Tag zur Verfügung. Diesen Kalender nutze ich fürs Glück. Klingt vielleicht komisch, aber was ich tue, ist, jeden Tag oder vielmehr jeden Abend mindestens drei Dinge aufzuschreiben, die an diesem Tag gut waren, schön waren, mich glücklich gemacht haben. Das können so simple Sachen sein wie eine Eisblume am Fenster, das Abendrot oder das Feuer im Kamin. Das können aber auch größere Sachen sein, Begegnungen, Begebenheiten, Gedanken…

Es mag viele Gründe haben, warum ich seit ein paar Wochen wieder sehr ausgeglichen bin. Trotzdem denke ich mir manchmal, dass das Glück viel präsenter ist im Leben als man oft wahrnimmt. Es braucht einfach nur einen Anstoß, gesehen, gehört, gespürt zu werden. Damit möchte ich nicht behaupten, dass man durch simple fröhliche Tagebücher aus einer Depression rauskommt oder Schicksalsschläge weglachen kann, aber diese latente Unzufriedenheit, die ich bei vielen Menschen, denen ich begegne, immer wieder spüre, die ließe sich durch ein paar angenehme Gedanken ersetzen, und das macht nicht einmal viel Arbeit und kostet fast nix. Außer Zeit.

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Kleines Jubiläum – 28.12.

Am 2812.2011 erblickte dieses Blog das Licht der Welt.

Damals wusste ich noch gar nicht so recht, was ich eigentlich schreiben wollte, und wie regelmäßig, und für welche Zielgruppe – also genau so, wie man’s ja nicht machen soll 😀

Bin ich heute schlauer? Nun ja, heute weiß ich, dass ich es nicht immer schaffe, regelmäßig zu schreiben, dass ich aber immer wieder Spaß daran habe und zumindest in nächster Zeit nicht damit aufhören werde.

Wer meine Zeilen hier liest, erfahre ich manchmal durch Kommentare und Sterne/Herzen bei Twitter, seltener durch Kommentare hier im Blog, und noch seltener durch die ein oder andere E-Mail. Ich könnte natürlich meine Statistiken noch genauer anschauen, und mir ganz viele Gedanken machen, aber da ich hier einfach nur bin, ist das nicht nötig.

Apropos einfach nur sein, ich erlebe es immer wieder, dass Menschen mich fragen, warum ich mir denn ein Haus (inkl. renovierungsbedürftiger Nebengebäude) ans Bein gebunden hätte, warum wir nicht unseren Laster zum Fernreisemobil umbauen und aussteigen würden, warum wir nicht auswandern würden, ob ich denn nicht frei sein wolle.

Frei sein ist bei den Menschen, die mich das fragen, oft ein ziemlich romantisches Konzept und auf ihren eigenen Standpunkt bezogen. Ich fühle mich durchaus frei, denn wir haben zwar das Haus, aber es hat uns niemand gezwungen, es zu kaufen und herzurichten, sondern wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden. Ich fühle mich hier wohl. Und Freiheit beginnt auch im Kopf. Ich bin frei, weil ich meine Onlineaktivitäten nicht zum Geldverdienen betreibe, weil ich hier mal schreiben kann und mal nicht, ganz wie es mir gefällt und wie es gerade zu mir und dem „Offlineleben“ passt.

Ich fühle mich frei, weil ich so viele Möglichkeiten habe, meine Ideen und Hobbys auszuleben – natürlich hätte ich gerne viel mehr Zeit zum Musikmachen, zum Stricken, zum Faulenzen, zum Lasterschrauben… aber es ist gut so, wie es ist.

Wir haben ein paar wunderschöne Weihnachtstage verlebt. Wir hatten (und haben) eine Menge zu essen, genug Feuerholz, tolle Menschen um uns herum, und in wenigen Tagen beginnt ein neues Jahr und ich habe mir nichts vorgenommen.

Außer, weiterhin zu sein – mal glücklich, mal traurig, mal fröhlich, mal nachdenklich, und zufrieden.

Da ich heute noch nicht weiß, ob ich dieses Jahr noch einmal blogge, wünsche ich allen schon einmal einen guten Start ins Jahr 2016 und freue mich darauf, wenn auch nächstes Jahr ein paar Klicks auf dieser Seite zu verzeichnen sind.

 

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Was ich wirklich gut kann…

… ist, mir selbst im Weg zu stehen und mein Licht unter den Scheffel zu stellen.
Nein, natürlich kann ich noch viel mehr, doch wenn ich überlege, warum ich dieses oder jenes nicht hinkriege, stoße ich ganz schnell an Grenzen, die ich mir selbst setze. Teilweise sind es uralte Glaubenssätze aus der Kindheit, über die ich immer noch stolpere, teilweise sind es schlechte Erfahrungen aus jüngerer Zeit, die mich vorsichtig werden ließen.

Ich kann mir vorstellen, dass es unter meinen Leserinnen und Lesern auch einige gibt, denen das so geht. Deshalb möchte ich heute meine Erfahrungen teilen und erzählen, was ich so mache, wenn ich mich selbst wieder in ein Motivationsloch gesetzt habe.

Hintergrund dieser Gedanken ist unter anderem, dass ich seit Monaten zu häufig unzufrieden bin mit meinem Arbeitsplatz und den Aufgaben, die ich dort habe. Es ist beileibe nicht alles schlecht oder so schlimm, dass ich sofort gehen müsste, aber ich merke, dass es mir immer schwerer fällt, mich zu motivieren und so schnell und gut zu arbeiten, wie ich es eigentlich könnte. Deshalb denke ich darüber nach, ob und was ich anders machen könnte. Teilzeit arbeiten, einen anderen Job suchen, mich selbständig machen… viele Ideen tummeln sich in meinem Kopf, einige sehr konkret, andere ziemlich schwammig. Und regelmäßig meldet sich dieses kleine Stimmchen, das sagt, was willst Du eigentlich, Du kannst nix wirklich richtig, Du kommst sowieso nicht voran, Dein Lebenslauf ist nicht das, was die meisten Arbeitgeber haben wollen, Du bist ungeduldig, frech und vorlaut und außerdem weißt Du doch eh nicht, was Du kannst und willst.

Damit kann man sich richtig den Tag versauen. Oder den Abend.

Was also tun?

  • Mir hilft es sehr, mir von vertrauten Menschen Rückmeldung geben zu lassen. Auch wenn ich nicht immer alles gerne höre, was sie mir sagen, ich brauche Gespräche mit dem Partner oder mit engen Freunden, um mich zu erden, um mir Streicheleinheiten oder auch Kritik zu holen. Und vor allem kann ich da sehr gut üben, mal ein Lob anzunehmen, ohne gleich wieder in die „Ja, aber“-Schleife zu rutschen.
  • Ich liebe Listen (sieht man ja hier 😀 ). Also mache ich mir Listen mit Dingen:
    • die ich gerne mache
    • die gut sind/waren
    • die ich erledigen möchte
    • die ich erledigen muss.
  • Apropos Listen,  der „Daily happy plan“ von BlueEggsAndTea gefällt mir sehr gut: https://www.pinterest.com/pin/469992911087476645/
  • Ich gehe raus an die frische Luft. Und wenn es nur der eigene Garten ist.
  • Ich erinnere mich jeden Tag daran, dass ich gut bin, wie ich bin.
  • Ich nehme mir Zeit. Zeit, schwimmen zu gehen (Entspannung pur!), Zeit, zu musizieren, Zeit, nichts zu tun. Wobei ich davon mehr machen möchte, das klappt nämlich im Moment nicht regelmäßig.
  • Ich versuche, meine Eigenschaften mal anders zu sehen. Mich über meine Faulheit nicht aufzuregen, sondern zu überlegen, wann und wie das gut sein könnte. Meine schnelle Auffassungsgabe nicht als Problem zu betrachten (weil andere im Team das als schwierig empfinden), sondern zu schauen, was ich damit machen könnte. Meine Neugierde zu nutzen, um herauszufinden, was mir liegt und was ich machen möchte.

Ich glaube, ich habe da noch einen langen Weg vor mir, aber wenn ich heute nicht damit anfange, wann dann?

 

 

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It’s the year 2015…

… and you might think it’s a good time to be a grown-up professional woman since we have all the possibilities in the world (at least if you live in a Western European country and are of Western European origin) and we can do as we please etc. etc.

And, yes, it is as good a time as any other, and I don’t want to complain about little things. I’m in fact a rather happy person.
I’m privileged, I have a job, a relationship, a house, a garden, and so much more.

Still, today I feel like ranting about the obstacles we come across, the still existing preconceptions, and I want to share some of my recent experiences and also stories I heard from other women. I think we need to talk about this more, we need to bring those stories to light, and we must not stop working towards a world where every person has equal rights and is treated equal, not just on paper, but also in daily life.
You might argue that those are first-world-problems and that I should just be content with what I have. People who know me know that I have a rather quick tongue and that I’m not afraid to speak up and get heard. I tend to fight for others (sometimes more than for myself), for fairness, honesty and respect.

So I just need to write this blog post today and if any of my stories ring a bell, please feel free to comment or get in touch by email or on twitter.

A while ago I started looking for organ music by female composers. I need some pieces written by women for a small project. I asked around on twitter and got some really good answers from Morwenna (http://www.theladyorganist.com) and also from Kathryn (http://artsyhonker.net). Kathryn also mentioned a few composers whom I started to follow (Jenni Pinnock, Barbara Kennedy). I will write a separate blog post on our findings and on organ playing.
While I did my research, I came across a discussion in a German piano forum. A user (a man, judging from his user name) had published information on the Frankfurt based archive „Frau & Musik“ (Woman & Music) and asked for support. There were quite many users who said that they didn’t want to support this organisation as it discriminates against men. Some said that if women composers were any good at all, their music would be played anyway and that they wouldn’t need any additional help. One person even said that it was a fact that women are just not as creative as men and that this is why there are less female composers and that this was just the way it should be. When one user (a woman, judging from her user name) claimed that there weren’t any successful women in film music, Rachel Portman was mentioned, and Anne Dudley. However, the woman said that she thought if female composers were just good enough, they would get those Hollywood jobs. Having worked both in the creative industry and in technology companies, I have to say that it is a fairytale that you simply have to be good enough to get those jobs. You need to be good, yes, absolutely, but you also need to have a strong network and maybe a mentor, and much more, to really get your foot into that door. And it does help to be a man (and not have too dark skin). Which seems rather wrong to me.

Speaking of tech companies, why is it that talented women in this year 2015 still have to fight against gender bias and some even quit their jobs out of sheer frustration? How can it be that we’re told to not aim for managing positions since these are not for women? Whether you’re good in tech has more to do with your personal talents and skills and not with your gender.

I’ve been driving trucks (lorries, HGVs, however you’d like to call these vehicles) for many years now. I own a 9-ton veteran truck and I take it to shows from time to time. I do as much as I can regarding repairs and maintenance, and my husband and I need to remind each other regularly that we should stop adding more vehicles to our collection. In May this year, we went to a truck show and I noticed that there was a group of people very interested in our truck. So I went and said, hey, is there any question I could answer for you about this vehicle? They looked at me, rather taken aback, and then said, oh, no, thanks, I probably couldn’t. I said, well, you could try it since I’m the owner. One man from the group opened his mouth and all that came out was, but you are a… (woman, he didn’t say).
Yes, of course women who own and drive trucks are a minority, and that’s not a problem. Men who own veteran trucks are a minority as well when you look at sheer numbers. I’m quite used to people frowning upon my love for those old Diesels, but most of the time, they don’t question my ownership or know-how and this is how it should be.

I’ve been told more than once in my life that I am too loud. My voice is resounding and I put it to good use when singing or presenting, and even in conversations, I sometimes stand out even when I didn’t plan to do so. Sometimes, women tell me that my normal tone of voice is intimidating and that I should speak lower. A woman should be calm and placid and not rub people the other way. Or should we?

I’ve been told to be quiet and behave instead of getting the support I needed from my manager when I was in a difficult situation at work. I’ve been told that men get confused when women act like a man. My observation is that many women act like girls (unknowingly or deliberately) and that some men get confused when they meet a woman actually acting like a woman. Of course we need to adjust our behaviour according to the situation and the group we’re in; of course we shouldn’t shout at each other (this would neither be manly or womanly but plain bad manners); of course we need to respect the other’s viewpoint and we need to constantly learn and work towards understanding the others.
But! Why shouldn’t a woman be extrovert if that’s the way she is? Why shouldn’t a man be shy? Why shouldn’t a woman speak her mind? Why shouldn’t a man love housework?
It’s the year 2015. We’ve come a long way, but we still have a long way to go. Dorothy L. Sayers, who’s more known for writing crime novels than for her translation work and academic work, once was asked about how she knew so much about men and had her main character speak like a man. She answered that she didn’t think about having her characters talk or act like men or women, but like humans.
When I first read this, I didn’t quite catch how important this was.
Now I do.

We’re all human, and that’s how we should treat each other. And I hope that one day I will look back at this text and smile and say, oh, this was sooo 2015. Thanks for reading! Comments are welcome, as always.

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Online oder offline?

Neulich eckte ich (mal wieder) an.

Ich eckte an, weil ich die Sinnhaftigkeit von Onlinepetitionen gegen bestimmte Bewegungen und Gruppierungen anzweifelte und den Erfolg in Frage stellte. Mein alternativer Ansatz wurde als naives Gutmenschentum abgetan und mir wurde bescheinigt, von der wirklichen Welt keine Ahnung zu haben.

Nun ja.

Mein Ansatz besteht darin, mich zu informieren. Verschiedene Quellen zu nutzen, und mit Menschen zu sprechen, um ihre Sichtweisen und Meinungen kennen zu lernen. Mein Ansatz besteht weiterhin darin, mich in meinem direkten Umfeld zu engagieren: gegen Menschenfeindlichkeit, gegen Unhöflichkeit, gegen mangelnde Akzeptanz, gegen Dummheit. Ich widerspreche, wenn jemand in meiner Gegenwart Ressentiments schürt gegen Ausländer, Flüchtlinge, Gläubige, Menschen. Ich versuche, mich selbst gut zu benehmen und Menschen keine Angst zu machen und vor allem keine Gewalt anzutun (ersteres ist für jemanden mit meiner großen Klappe nicht immer leicht, zweiteres ist ziemlich einfach). Ich möchte in meinem Alltag, in meinem täglichen Leben, im Kleinen für positive Erfahrungen im Miteinander sorgen, und wenn ich selbst nichts dafür tue, kann ich es auch von anderen nicht erwarten.

Ich habe nichts dagegen, wenn andere Onlinepetitionen zeichnen. Ich glaube nur einfach nicht, dass sich unsere Welt dadurch spürbar oder vor allem schneller verändert. Und ich werde weiterhin sagen, dass mir manchmal das Offline-Leben wichtiger ist und dass ich nicht zu denen gehöre, die sich nach einem Klick besser fühlen, sondern dass ich persönlich mehr davon habe, wenn ich versuche, meine Ideen von einer besseren Welt in meinem Umfeld umzusetzen.

Nicht nur heute, wo es wieder einmal einen feigen Mordanschlag auf Menschen gab, die ihre Meinung hatten und diese publizierten, möchte ich aufstehen und rufen und dafür kämpfen: für Menschlichkeit, für Würde, für Toleranz, für Frieden!

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Weihnachtswünsche

Heute ist Heiligabend.
Zur Weihnachtszeit darf man sich etwas wünschen, und das kann man im Geheimen machen oder dem Wind ins Ohr flüstern oder den Zugvögeln ins Gefieder stecken, aber ein paar Wünsche möchte ich hier aufschreiben und Euch und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser ans Herz legen.

Ich wünsche uns

Gelassenheit
Freude
Verständnis
Respekt
Liebe
und
Frieden.

In diesem Sinne ein paar ruhige Tage und bis bald an dieser Stelle!

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Die Woche (34)

Hurra, ich bin wieder im Rhythmus – also, was mein Mittwochsposting im Blog angeht. Aber auch sonst geht es mir im Moment sehr gut, jobmäßig knirscht es zwar nach wie vor, aber damit kann ich gut leben. Gesundheitlich ist alles bestens, darüber bin ich froh und dankbar.

Was mich in den letzten Tagen sehr bewegt hat, waren zwei Blogposts von meinem lieben (Twitter-)Freund Jens über die vielen Konflikte in der Welt und den Umgang damit. Wer nachlesen möchte:
http://blog.jens-bertrams.de/2014/08/pessimistisches-zur-weltlage/ und http://blog.jens-bertrams.de/2014/08/steuern-wir-auf-einen-dritten-weltkrieg-zu/

Ich sehe mich selbst ja eher auf der optimistischen Seite, aber ich gebe zu, dass mir das angesichts dessen, was einem täglich an Nachrichten auf den Bildschirm gespült wird, auch nicht immer leicht fällt. Trotzdem denke ich, dass wir nach wie vor im Kleinen viel bewegen können, in dem wir unsere eigene Haltung und unser Verhalten reflektieren, und vor allen zu anderen Menschen nicht unnötig unhöflich, aggressiv oder respektlos sind. Ich will beleibe nicht den ganzen Tag lächelnd durch die Gegend laufen, weil dadurch alles schön und harmonisch wird, aber wenn ich innerlich auf Krawall gebürstet bin, will ich es möglichst nicht an meinen Mitmenschen auslassen. Wer mich kennt, weiß, dass mir das nicht immer gelingt 😉 Aber den Versuch ist es wert.

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Viele Wochen (24 bis 30)

Ja, ich weiß, es war in den letzten Wochen sehr ruhig hier. So ruhig, dass es gar nicht zu mir passt.
Was soll ich sagen, das Leben außerhalb von Internet und Computer hatte so viel zu bieten, ich habe neben der bezahlten Schreibtischarbeit viel fürs Ehrenamt gemacht, im Garten gearbeitet, Zeit mit der Familie verbracht, am LKW geschraubt, mich um Menschen gekümmert, gestrickt, mit den Gänsen geredet, Musik gemacht… hier etwas zu schreiben fiel dabei völlig hinten runter.

Und ich habe mich auch gefragt, wie wichtig das eigentlich ist, dass ich hier schreibe. Ob es jemanden außer mir interessiert, und wenn ich es nur für mich mache, wie viel es mir bringt. Ich glaube, jeder Blogger hat sich das schon einmal gefragt, besonders diejenigen, deren Blog nicht von hunderten oder tausenden gelesen wird, selbst wenn es keine regelmäßigen Updates gibt.

Ich werde auf jeden Fall weiterschreiben, weil es mir immer noch Spaß macht, und so eine kleine zeitliche Delle hatte ich ja in der Vergangenheit hier schon öfter.

Was mir in letzter Zeit so durch den Kopf ging:

  • Ich engagiere mich seit Jahren ehrenamtlich, mal mehr, mal weniger, im Moment eher mehr, und egal in welchen Bereich ich schaue, es ist immer zu viel Arbeit für zu wenige Helfer da. Sind die Menschen heute tatsächlich weniger bereit, mitzuarbeiten, oder arbeiten noch genauso viele Menschen im Ehrenamt wie früher, nur die Anforderungen sind gestiegen, und damit auch die Arbeitsmenge für die Helfer? Welchen Weg können wir gehen, um Menschen zur Mitarbeit zu begeistern?
  • Apropos Ehrenamt, da las ich neulich in einer Diskussion im Netz, dass nur bezahlte Arbeit für den Menschen wertvoll sei, von ehrenamtlichen Tätigkeiten allein könne man gar nicht glücklich werden. Ist das tatsächlich so, „brauchen“ wir Lohn in monetärer Form, um uns wertgeschätzt zu fühlen? Oder können, sollten wir gar woanders ansetzen und die Wertschätzung neu definieren und leben?
  • Kein Beruf sollte mehr „wert“ sein als der andere, und manche Berufe sind wichtig, auch wenn nicht jeder die Dienstleistung in Anspruch nimmt, die erbracht wird. Das war das Fazit einer sehr inspirierenden Rede, die ein Landwirt aus unserem Dorf im Gottesdienst gehalten hat, anstelle der Predigt. Er hatte nämlich mit dem Pfarrer eine intensive Diskussion darüber gehabt, wer von beiden früher aufstehen müsse und wer den anstrengenderen Job habe. Sie haben beschlossen, die Rollen zu tauschen, um die andere Sichtweise erleben und verstehen zu können. Eine tolle Idee!
  • Veränderungen für die Welt und die Gesellschaft fangen im Kleinen an. Das ist kein Geheimnis, und manchmal ist es doch so schwer – wenn man sich in eine Ecke der Meinungen und Haltungen gedrängt fühlt, in der man nicht sein möchte, wenn eine Meinungsänderung aktiv gefordert wird von einem Dritten, dann kommt es nicht zum Verstehen und zum Wissen-Wollen, sondern zum Rückzug. Die kleinen Rückschläge, die man in seinem persönlichen Kampf um eine andere, vielleicht bessere Welt, erlebt, können auf Dauer zermürben, aber sie sollten uns nicht dazu bringen, verbohrt zu werden und die Bemühungen der anderen kleinzureden, wenn diese nicht ganz unserer eigenen Haltung entsprechen. Ich muss mich auch manchmal am Riemen reißen, Menschen nicht zu schnell in eine Schublade zu stecken, vor allem dann, wenn ich mich über sie geärgert habe. Aber ich würde einem anderen nicht vorschreiben wollen, wie er über ein Thema zu reden und zu fühlen hat. Es ist wie mit der Idee der Ermöglichungsdidaktik beim Lehren und Lernen: ich kann ein Angebot machen, zum Nachdenken, zum Lernen, zum Ausprobieren, aber mein Gegenüber entscheidet ganz alleine und in seinem eigenen Tempo, ob und was er von meinem Angebot annimmt.

Was ich aus der „stillen Zeit“ der letzten Wochen für mich mitgenommen habe, ist, dass ich noch entspannter werden kann in Bezug auf Dinge, die ich nicht beeinflussen kann, dass ich noch klarer formulieren möchte, was ich denke und fühle, dass ich noch besser zuhören möchte und langsamer werden im Bilden eines Urteils, und dass ich mehr Musik machen will.

Ich werde hier berichten, wie es mir damit ergeht. Danke fürs Lesen!

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Leadership: the catfight theory

I’ve had some really interesting weeks at work.
For more than three years I had been leading a small team (I’ve been leading teams for more than seven years, three years at my current workplace), starting with 6 people, then 3 people after my new boss had finished restructuring the department.
Whatever the reason, my team is a female-only team.
I find leading mixed teams easier, but I have learned a lot in the past three years and I’m grateful for all the learning opportunities my team gave me.

Well, my boss has now left the company which means I’m back to reporting directly to (male) management. After discovering that the entries on who’s leading whom in our internal database had been changed from me to another guy, I went to my manager and asked what was going on.

His answer was: „When women lead teams of women, or when women lead in general, there’s too much catfight going on, that’s why I want teams to be led by men.“

I was gobsmacked. I really couldn’t say more than „Uh-hu.“ and then try to leave the room as quickly as I possibly could.

I have no problems with someone telling me that I am „the icon of incompetence“ (as happened many years ago on the telephone), or that I am „interculturally illiterate“ (as happened when someone from another country felt deeply misunderstood), or that my leadership skills need improving.

But I really struggle with the concept of being a not-so-good leader in general because of my gender.

Still don’t know how I will react to this or how I will deal with my manager next time I see him, but one thing I know: I will leave this workplace as soon as I can. I’ve put much time and effort into doing good work and I will continue to do so, but I’m not willing to pay the price of having a manager who obviously lives in another century.

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