Author Archives: Andrea Ha.

Froh zu sein…

Wer erinnert sich noch an das Lied „Froh zu sein bedarf es wenig“?
Das war eines meiner Lieblingslieder in der Grundschule.
Aber es ist wohl in Vergessenheit geraten.
Radiomoderatoren überschlagen sich förmlich bei der Suche nach immer neuen schrecklichen Beschreibungen der aktuellen Situation. Und dabei geht es nur um Regenwetter und kühle Temperaturen.

Kollektives Jammern ist angesagt. Wenn ich sage, dass es mir gut geht, werde ich von manchen schräg angeschaut. Ja, es regnet. Ja, das Grundwasser steigt und in unserem Keller läuft die Pumpe. Dafür haben wir sie ja.
Es ist kühl, aber ich habe eine Jacke.
Den wenigsten von uns fehlt es an materiellen Dingen. Vielleicht wird deshalb so ausgiebig gejammert, gemöppert und gemotzt?
Ja, es gibt Menschen, denen es schlecht geht und die Hilfe brauchen. Unser Jammern aber bringt ihnen keine Hilfe. Und auch keinen Trost.

Worauf ich hinauswill? Wenn jeder auch nur einmal weniger pro Tag jammert und statt dessen diese Energie für andere einsetzt, geht es uns allen ein wenig besser. Sogar bei Regen. Und ich höre morgens lieber eine CD.

Wer zum Thema Regen mal eine andere Perspektive haben möchte und Englisch kann, lese hier bei Quentin Bates etwas über Regen im Nordatlantik:
http://graskeggur.com/blog/90/rainswept-paradise-the-faroe-islands-part-1-4

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Recommendation for lovers of handmade music

When it comes to music, I have a very broad range of styles that I like.
I listen to a lot of different types of music, and I like to keep an open mind and open ears. I’m not a specialist for certain styles, and I’m not one of those enthusiasts who would say more or less witty things like „Yes, this is just like I remember Sir Vincent Lancelot conducting the Royal Stately Wonderful Philharmonic at the Met“ or „Don’t you think Mork The Gork Ladidah and the Whatever Trio are overdoing it here when they end this song on Fmaj7?“

I like honest, authentic, handmade music.

My latest discovery is the Icelandic pianist Sunna Gunnlaugs (http://www.sunnagunnlaugs.com)

I ordered some of her CDs and am listening to this fantastic, first-class jazz over and over again. If you, dear reader, also like handmade music, make sure you treat your ears to Sunna and her music. Don’t expect any „easy listening“, but let yourself be taken away by pleasant, enjoyable sounds which don’t fail to surprise every now and then.

And if you have any recommendations for my hears, I’d love to hear from you.

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Eine Frage der Perspektive

Vor etwa anderthalb Jahren haben wir ein altes Haus gekauft. Es wurde irgendwann um 1780 erbaut, als Fachwerkhaus, wie das in dieser Zeit und in dieser Region so üblich war. In den 1950er Jahren wurde im Erdgeschoss ein Teil des Fachwerks durch Mauerwerk ersetzt, der Großteil des Hauses ist jedoch nach wie vor Fachwerk.
Eine grundlegende Sanierung war nötig, und so arbeiten wir nun schon seit vielen Monaten daran, das Haus wieder in einen bewohnbaren Zustand zu bringen. Von außen sieht es inzwischen auch schon fast fertig aus, es fehlen nur noch die Fensterläden.
Drinnen ist es noch eine große Baustelle. Zum Beispiel besteht unser Bad im Moment aus einem Waschbecken, einem Heizkörper, einem WC und einem Quadratmeter Fliesen ums WC. Wo die Dusche sein wird, kann man schon sehen, aber sie ist eben noch nicht da, und die Fliesenlegerei ist noch lange nicht beendet.

Vor kurzem hatten wir Besuch. Einer der Gäste, nennen wir ihn Lukas, ist 5 Jahre alt. Lukas begutachtete alles und fragte dann: „Sag mal, Mama, warum machen die eigentlich das schöne Haus innen drin so kaputt?“

Im ersten Moment Stirnrunzeln auf Seiten der Erwachsenen, doch dann entspann sich eine interessante Diskussion darüber, wie viel Wahrheit in Lukas‘ Frage steckt, und wer überhaupt bestimmt, was die Wahrheit ist, die wir sehen, oder was wir für die Wahrheit halten.

Die Welt ist nicht immer so, wie sie scheint. Manchmal lohnt sich ein Perspektivenwechsel – vielleicht lasst Ihr Euch / lassen Sie sich einfach mal von Lukas inspirieren, liebe Leserinnen und Leser 🙂

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Mitten im Leben…

… denkt man doch eher selten daran, dass es auch einmal zu Ende geht.
Oder?

Ich habe mich heute von einem Freund verabschiedet, der vor einer Woche gestorben ist. Die Kirche, in der die Trauerfeier stattfand, war proppenvoll, wie sonst wahrscheinlich nur an Weihnachten. Wie schön war es zu sehen, wie viele ihn gern hatten.

Weil ich danach mit jemandem reden wollte, der ihn nicht gekannt hat, aber mich sehr gut kennt, habe ich eine Freundin angerufen. Die erzählte mir, dass sie in ihrer Ausbildung einmal die Aufgabe bekam, eine Rede zu schreiben, die auf ihrer Beerdigung gesprochen werden sollte.

Im ersten Augenblick dachte ich: „ganz schön makaber“ – aber dann dachte ich, dass es, sofern man sich darauf einlassen kann und möchte, eine spannende Möglichkeit ist, sich mit den eigenen Werten und Zielen zu befassen und sich einfach einmal Gedanken zu machen, was einem wirklich wichtig ist. Heute werde ich sicher nicht darüber nachdenken, aber ich nehme es als Gedankenanstoß mit.

Was auch immer in Eurer Rede gesagt werden soll, liebe Leserinnen und Leser, was auch immer Eure Wünsche und Ziele sind, vergesst eines nicht: sagt den Menschen, die Ihr mögt, dass Ihr sie mögt. Das kostet nichts und ist unheimlich wertvoll.

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Für mehr „sowohl als auch”

Kaffee oder Tee?
Bier oder Wein?
Klassik oder Pop?
Hose oder Rock?
Stadt oder Land?
Kunst oder Kitsch?

Immer diese Entscheidungen. Muss es ein „entweder oder” geben? Sind diese (mehr oder weniger willkürlich) ausgewählten Begriffspaare tatsächlich Gegensätze? Passen sie zusammen? Oder nicht? Oder kommt das ganz auf den Standpunkt und die Situation an?

Ich werde oft gefragt, warum mein Leben so bunt verlaufen ist, und warum ich denn nicht einmal bei einer Sache geblieben bin. Als Beispiel wird regelmäßig angeführt, ich hätte doch mal Musik studiert, warum ich das denn nicht mehr hauptberuflich machen würde, ich sei doch begabt.
Ich antworte dann gerne, dass ich durchaus bei einer Sache bleibe, nämlich in erster Linie, dass ich offen bleiben möchte für Neues, während ich gleichzeitig versuche, das Alte, was ich mag, zu bewahren, und mich von anderem, was mir nicht mehr recht passt, zu trennen. Das können Klamotten sein, aber auch Einstellungen, Meinungen, Berufswege. Dass ich heute nicht mehr hauptberuflich Musik mache, hat viele Gründe. Sicher hätte ich so manche Entscheidung in meinem Leben anders treffen können. Doch eines habe ich gelernt: es gibt keine falschen oder richtigen Entscheidungen, es gibt einfach nur Entscheidungen. Manche erweisen sich als genau passend, an andere muss man sich erst gewöhnen. Ob eine Entscheidung richtig oder falsch war, das sieht man nicht sofort. Warum sich also zu sehr unter Druck setzen?

Übrigens greifen alle Puzzleteile meines Lebens wunderbar ineinander. Dass ich jetzt Workshops und Trainings zum Thema „Wie gelingen Präsentationen” halte, hat durchaus auch etwas mit meiner musikalischen Vergangenheit zu tun. Bühnenpräsenz, Lampenfieber, gute Vorbereitung, das sind Dinge, die ich gelernt habe und immer noch nutzen kann.

Deshalb: lasst uns weniger im „entweder oder” denken. Freuen wir uns über das „sowohl als auch” und genießen das Leben in all seinen Farben, Tönen, Gerüchen und Formen.

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Why Twitter?

When I talk to people who don’t know Twitter or who’re not using it, I often get reactions like „that’s just a waste of time“ or „what’s it for anyway?“. Well, while the first one might be true in a way. You can indeed get lost in your timeline and spend more minutes / hours than you originally intended to.
The good thing is that you can just use it for whatever you like and have lots of fun, get loads of information, meet some friends or whatever you want to do. That’s what I like about Twitter so much – it’s what you want it to be. You can use it as newsroom, chatroom, virtual coffeebar, and a lot more.

Today I simply want to say thank you to all the wonderful people there.
Yes, I know I could just tweet some #ff mentions, but I already said why I don’t want to do this anymore (see here: http://andijah.wordpress.com/2012/01/06/follow-friday-on-twitter/ )

I want to say thank you to the artists, the marketing specialists, the programmers, the salespeople, the parents, the musicians, the photographers, the journalists, the bloggers, the coffee lovers, the travelers, the engineers, the entrepreneurs, the HR specialists, the morning people, the night owls, the religious, the atheists, the workers, the jobless, the heroes, all the real people who make me laugh, smile, shake my head, grind my teeth, cry, shout, in short, the best timeline you could imagine.

Thank you, danke schön, merci beaucoup, villmols merci, Þakka ykkur kærlega fyrir, grazie, gracias, takk.

Are you on Twitter? If you like, say hi. I’m @andijah and I’m looking forward to seeing you there. Or here in this blog. 🙂

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„How do I become a good team leader?“

This is a question I’m asked frequently by new managers, but also by managers with some experience.
And while I could talk for hours about what „good“ leadership might be, there’s one idea I personally find really helpful.

The idea is to look at your ears and your mouth and observe that you have two ears, but only one mouth.

Use them accordingly!

A good leader should listen more than talk.

That’s not always easy. The more experience you have, the more you might be inclined to just talk.

Before you start talking, sit back and listen. You might be surprised how powerful this approach can be.

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Lob und Komplimente

„Net gschimpft is gnug globt.“ sagt der Volksmund.

Wie geht es uns, wenn wir gelobt werden? Wenn uns jemand ein Kompliment macht? Fühlt sich das gut an? Oder werden wir doch eher verlegen und schmälern unsere Leistung lieber?

Ich wuchs in einer liebevollen Familie auf. Trotzdem hat es Jahre gedauert, bis ich ein Kompliment oder ein Lob einfach annehmen konnte, ohne entschuldigend darauf hinzuweisen, dass es doch eigentlich gar nicht sooo besonders war.

Ich meine, dass es sich lohnt, zu lernen, sich über Lob und Komplimente zu freuen. Wenn ich mich darüber freuen kann, ist das angenehm für mich. Und ich glaube auch, dass es für mein Gegenüber schöner ist, wenn ich mich nicht aus dem Kompliment wieder herauswinde, sondern es einfach annehme.

Heute sagte jemand zu mir: „Deine Präsentation war großartig. Ich war beeindruckt.“
Und ich habe mich bedankt und mich ganz ohne Hintergedanken einfach nur gefreut.

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Kreativität

Ein Thema, über das ich stundenlang reden und schreiben könnte… Und ich werde auch im Laufe der nächsten Tage mehr dazu schreiben.

Kreativität hat für mich viele Facetten. Ebenso wie ich fest davon überzeugt bin, dass es keine wirklich unmusikalischen Menschen gibt, bin ich davon überzeugt, dass jeder Mensch kreativ ist. Kreativität ist mehr als einfach gute Bilder malen zu können. Ich habe jahrelang unter dem Kunstunterricht gelitten, weil ich nicht zeichnen kann. Und die Aufgaben bestanden irgendwie immer darin, etwas so naturgetreu wie möglich aufs Papier zu bringen. Genossen habe ich allerdings die wenigen Kunststunden, in denen wir mit Aquarellfarben experimentieren durften. Da konnte ich einfach Farben verlaufen lassen, und es hat Spaß gemacht und sah toll aus. Später habe ich mir sogar Farben, Pinsel und Papier gekauft, und spiele ab und zu damit herum.

Leider passiert es in sehr vielen kreativen Fächern (Kunst, Musik) schnell, dass Kinder den Eindruck gewinnen, sie seien nicht begabt (genug) und deshalb auch nicht kreativ.
Oft höre ich: „Ich bin nicht musikalisch. Ich kann nicht singen.“ Das eine hat aber mit dem anderen erst einmal wenig zu tun. Musik ist so viel mehr als Singen, und Kreativität ist soviel mehr als zeichnen zu können.

Mehr zum Thema wird folgen.

Zunächst hier die wunderbaren Bilder einer Action Painting Session mit Kindern:
http://madforart.de/2010/05/21/kids-action-painting-session/

Und noch ein Lese-Tipp: http://blog.diegebrauchsgrafiker.net/2008/10/herbstlicher-malspass/

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„Erste-Hilfe-Kurse müssten Pflicht sein“

In jedem Kurs, den ich halte, sei es nun die Erste Hilfe Grundausbildung, Lebensrettende Sofortmaßnahmen, Erste Hilfe am Kind, gibt es am Ende mindestens einen Teilnehmer, der sagt, der Besuch von Erste-Hilfe-Kursen müsse zur Pflicht gemacht werden, schließlich sei das alles sehr wichtig.

Stimmt. Wichtig ist Erste Hilfe allemal, nicht nur, weil die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass man jemandem helfen muss, den man (gut) kennt.

Nur: wer oder was hält die Menschen denn davon ab, diese Pflicht einfach für sich selbst zu definieren und sich die Zeit zu nehmen?
Muss denn alles vorgeschrieben werden?

Morgen stehe ich wieder vor einer Teilnehmergruppe, lebensrettende Sofortmaßnahmen werde ich unterrichten, und ich freue mich darauf. Denn es wird wieder mindestens einen Teilnehmer geben, der am Ende sagen wird, so etwas müsse doch Pflicht sein. Und ich weiß hoffe, dass das auch damit zusammen hängt, dass meine Kursgestaltung den Teilnehmern Spaß macht. Selbst wenn sie vielleicht gar nicht freiwillig da waren.

In diesem Sinne: wann war denn Dein/Ihr letzter Erste-Hilfe-Kurs, liebe/r Leser/in? 😉

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