Author Archives: Andrea Ha.

Treibholz

Einmal im Jahr, meist in der Weihnachtszeit, lese ich um die 50 Reise- und Aussteigerblogs. Das tue ich als Jurymitglied für ein Onlinemagazin und dann gibt es irgendwann im Januar die große Preisverleihung und es ist wieder Ruhe bis zum nächsten Mal.
Manche Blogs, die auf die Shortlist kommen, lese ich auch außerhalb der Bewertungsphase ab und zu, aber die wenigsten sind für mich so interessant, dass ich ihnen regelmäßig folge. Da gibt es in der weiten Bloggerwelt ganz andere Themen, die ich spannend finde.
Nicht, dass ich nicht gerne verreise. Ich fahre gern in den Urlaub, und ich komme gern wieder nach Hause. Aber alle Zelte abzubrechen, „endlich frei zu sein“, in einem Auto zu leben und durch die Welt zu reisen, das reizt mich nicht. Die Freunde dieses Lebensstils nennen mich mitunter langweilig, ängstlich, festgefahren, unflexibel. Damit kann ich leben.
Was mir dieses Jahr bei vielen Blogs neben dem austauschbaren Design auffiel, war, dass zwar überall von der Freiheit und der großen Zufriedenheit geschrieben wird und davon, dass man sich einfach nur treiben lasse, aber dass doch der Eindruck entsteht, das „treiben lassen“ sei doch eher ein „getrieben sein“.
Bloß niemals stillstehen, immer weiter, immer wieder neue Fotos, Geschichten, Erlebnisse, abonniert unseren Newsletter, kauft unser Buch, besucht unseren Vortrag, nehmt an unserem Webinar teil, verpasst keine Sekunde unseres Lebens. So ziehen sich die Aufforderungen an uns Leserinnen und Leser durch die Blogs.
Ist das denn tatsächlich Freiheit, wenn ich mir jeden Tag Gedanken mache, wo ich das nächste offene Wlan finde, um Dutzende Bilder hochladen zu können? Wenn ich in Foren um Klicks betteln gehe, weil meine Sponsoren erwarten, dass täglich x Besucher auf meine Seite kommen? Wenn ich immer und immer wieder betonen muss, wie wunderbar das doch ist, endlich weg zu sein vom tristen Alltag?
Aber auch auf Reisen gibt es ihn, den Alltag. Und auch auf Reisen gibt es mich selbst, mit all meinen Wünschen, Träumen, Hoffnungen und Problemen. Ich lasse mich ja nicht zurück, wenn ich meine Wohnung aufgebe und nur noch eine Handvoll Bücher und Klamotten mitnehme. Ich lasse mich nicht zurück, wenn ich in Schwierigkeiten komme und diese lösen muss. Wenn ich Menschen treffe und mit diesen klarkommen muss.
Ich gönne jedem die Erfüllung seines Lebenstraums. Wenn der Lebenstraum das Reisen und Weg-sein ist, dann ist das gut und richtig für denjenigen. Aber von der großen Romantik ist zwischen den Zeilen oft nicht mehr viel übrig. Und wir, die wir zuhause bleiben und nur ein paar Wochen im Jahr unterwegs sind, verpassen wir tatsächlich etwas? Müssten wir nicht auch losfahren, um frei zu sein?
Irgendwann bloggte ich schon einmal in einem kleinen Absatz darüber, dass Freiheit etwas ist, das im Kopf beginnt. Nur, weil wir ein Haus haben, bedeutet das nicht, dass wir nicht frei sein können. Ja, wir sind in gewisser Weise gebunden. Aber für mich ist das genau richtig. Ich war jahrelang unterwegs, bin ständig umgezogen, habe immer wieder neue Jobs gehabt, habe mich gesucht und gefunden und wieder verloren und bin jetzt an dem Punkt, wo ich sagen kann, mein persönliches Stück Treibholz ist hier hängengeblieben, in dieser Region, an unserem krummen Fachwerkhäuschen, mit diesem einen besonderen Menschen, und ich fühle mich hier so wohl und so frei wie schon lange nicht mehr.
Ich werde auch beim nächsten Mal gerne wieder Jurymitglied sein und Geschichten vom Reisen und von der Freiheit lesen. Aber ich brauche keine Aufforderung, auch so zu leben und nur so zur Zufriedenheit zu kommen.
Denn das ist Kopfsache, und mein Kopf ist immer dabei, wohin ich auch gehe.

Frohes neues Jahr!

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„Er fehlt überall…“

„Er fehlt überall“, sagte meine Nachbarin vor ein paar Tagen, als wir im Gespräch auf ihren Vater kamen, der Anfang November beerdigt wurde. Obba Herbert, wie wir alle sagten und wie auch wir zu ihm sagen durften, war ein Unikum. Er war gelernter Weißbinder und Hobbyobstbauer und hatte eigentlich immer etwas zu tun, zu reparieren oder anzustreichen. Wie so viele seiner Generation hat er nie darüber gesprochen, wenn es ihm einmal schlecht ging, aber in den letzten Monaten vor seinem Tod war es deutlich zu sehen, dass er kämpfte.

„Er fehlt überall“, das haben wir in meiner Familie zwar noch nicht gesagt über unseren Verlust kurz vor Weihnachten, aber das wird noch kommen. Wir haben heute meinen Schwiegervater beerdigt und auch er wird schmerzlich vermisst. Er war derjenige, der bei jeder Familien- und anderen Feier die Fotos gemacht hat, und heute in der Kirche habe ich irgendwie immer darauf gewartet, dass er um die Ecke kommt und ein Bild schießt. Es ist ein komisches Gefühl, dass das künftig nicht mehr so sein wird.

Viele sagen ja, dass 2016 ein ganz schreckliches Jahr war, weil so viele Menschen gestorben sind. Viele denken dabei an Prominente, andere denken an die Kriegsopfer und Flüchtlinge, die auf der Suche nach Frieden und Sicherheit den Tod gefunden haben. Und wieder andere denken dabei an Familienmitglieder, Freunde, Bekannte, Nachbarn… wenn man jung ist, denkt man wohl eher selten über den Tod nach. Manchen ist ihr Glaube ein Trost, andere versuchen sich das rational zu erklären. Menschen trauern sehr unterschiedlich und ich finde es wichtig, sich diesen Raum zu nehmen und anderen diesen Raum zu geben. Das ist wichtiger als kluge Worte oder Sprüche, und doch so schwierig.

Für mich war 2016 ein Jahr mit Höhen und Tiefen, und es hätte ganz sicher nicht mit einer Beerdigung enden müssen, aber es hatte sehr viele positive Momente und wenn ich wirklich alles auf die Waagschale lege, so neigt es sich doch eindeutig zum Guten.

All meinen Leserinnen und Lesern danke ich dafür, dass sie hier vorbeischauen, und wünsche schon jetzt einen guten Start ins neue Jahr. Ich hoffe, dass es für jede und jeden etwas Schönes bereithält, und in traurigen Zeiten die nötige Kraft.

Wir lesen uns nächstes Jahr wieder.

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November music

November was a busy month for the musician in me.
I played the organ for Sunday service, I had the pleasure to conduct our choir for another Sunday service because our MD had to be elsewhere, and last weekend there was „the“ concert: two choirs, a brass quintet, an organ solo, and additional solo and duet singing. Plus I accompanied another choir during their Sunday service yesterday.

Overall, everything went okay. Of course, there are things that could’ve gone better. I’m not happy at all with my solo performance at the organ, I managed to muddle through and save the piece by improvising wildly while having some kind of brain shutdown and technical problems with the instrument, and I suppose it wasn’t as bad as it felt, but while it happened, I just wanted to be somewhere else and never perform again. I haven’t listened to the recording yet and my inner perfectionist is still sulking.
The good thing was that the organ I had available yesterday was a very decent instrument and made up for everything else and I’m almost back to feeling confident about performing 🙂

The two duets I sang together with another soprano worked really, really well and were a lot of fun. We’ve been asked to sing together again at a concert in March next year, so I’m now looking for suitable pieces.

Also, I’ve learned a lot for future organ recitals – for example that my preparation should include a plan B for technical difficulties with the instrument and that my improvisation skills are good enough to survive even some kind of blackout in my head.

December won’t be as busy, a few Sunday services, a solo for the choir’s advent/pre-Christmas event, and hopefully some practice time before the year ends.

And did I already mention the 2nd of September 2017? This is when I will play my organ recital and it has now been officially announced in the „Luther year calendar“.

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Komponistinnen-Welten. Zu Gast beim Archiv Frau und Musik

Gestern fand in Frankfurt der Thementag „Komponistinnen-Welten“ statt. Ein Tag voll mit Impulsen, Informationen, Gesprächen und natürlich Musik.
Hier das Programm: http://www.archiv-frau-musik.de/cms/projekte/komponistinnen-welten

Es war ein bisserl unglücklich, dass diese spannende Veranstaltung zeitgleich zum Frankfurter Marathon stattfand, aber über den Tag gesehen waren doch einige Besucherinnen und Besucher da, und ich hoffe, das Archiv und der Internationale Arbeitskreis Frau und Musik e. V. waren insgesamt zufrieden mit der Resonanz (und hoffentlich auch mit den Spenden).

Ich habe viele gute Gespräche geführt und tolle Menschen kennen gelernt. Möglicherweise lässt sich das ein oder andere auch fortführen, aber ich sollte nicht vergessen, dass auch meine Tage nur 24 Stunden haben, dass ich einen Vollzeitbürojob habe und ab und zu mal Schlaf brauche 😉

Dennoch möchte ich die Gelegenheit nutzen, hier im Blog kurz auf die Arbeit des Arbeitskreises und des Archivs aufmerksam zu machen, denn es gibt weltweit derzeit kein anderes Archiv, das so umfangreich ist. Leider ist seine Existenz nicht dauerhaft gesichert und es werden weiterhin Unterstützerinnen und Unterstützer gesucht. Es tut sich einiges für Komponistinnen, Dirigentinnen, Musikerinnen, die Zeit bleibt nicht stehen, aber wenn man jemanden fragt, ob er/sie ohne eine Suchmaschine zu benutzen, die Namen von fünf Komponistinnen nennen könne, kommt oft nur ein großes Fragezeichen. Ein spannendes Projekt gibt es in London: http://www.five15.org/ für Komponistinnen von Chormusik.

Ich höre regelmäßig auch kritische Stimmen, die sagen, Frauenförderung sei ja sowas von 90er und out, und wenn Frauen das mit dem Komponieren „drauf hätten“, dann wären sie ganz von alleine erfolgreich. Diese Sichtweise verkennt meiner Meinung jedoch, dass auch Komponisten nicht „einfach so“ erfolgreich sind und dass Frauen vor allem in der Vergangenheit, aber teilweise heute noch, mit vielen Problemen zu kämpfen hatten, die sich aus ihrer gesellschaftlichen Stellung ergaben und zunächst wenig mit ihrer tatsächlichen Begabung zu tun hatten. Das ist aber ein Thema, was ich an dieser Stelle nicht vertiefen möchte.

Ich hatte gestern jedenfalls einen wunderbaren Tag, auch wenn ich abends todmüde war, und möchte es nicht versäumen, auch ein bisserl Werbung für Heike Matthiesen zu machen, die nicht nur eine hervorragende Gitarristin ist, sondern auch eine ganz tolle Frau: https://heikematthiesen.wordpress.com/
Und wer lieber Klaviermusik mag, dem/der lege ich Margarita Feinstein ans Herz: http://www.margarita-feinstein.de/

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Rezept: Herbstsuppe

Hier ein kleines, unkompliziertes Rezept für eine unglaublich leckere herbstliche Suppe.
Für einen großen Topf oder anders gesagt, für vier Suppengenießer nehme man

  • je nach Größe einen oder zwei Knollensellerie, geschält und in Würfel geschnitten
  • zwei große oder drei mittelgröße Äpfel, entkernt, geschält und in Würfel geschnitten
  • zwei Zwiebeln oder vier bis sechs Schalotten, klein geschnitten
  • Butterschmalz

Das Schmalz in einem Topf heiß werden lassen, Zwiebeln, Äpfel und Sellerie dazu und kurz andünsten. Mit Gemüsebrühe (1 Liter) aufgießen. Köcheln lassen, bis der Sellerie schön weich ist (Garprobe: einen Würfel herausfischen, probieren, oder erst einmal mit der Gabel anstechen. Man sieht das dann schon, ob er noch braucht).

Dann die Suppe pürieren und nach Geschmack würzen, Pfeffer macht sich z.B. sehr gut. Salz braucht man im Allgemeinen nicht, wenn man die Gemüsebrühe aus Pulver zubereitet hat. Wenn sie ganz frisch zubereitet war, dann ggf. nachsalzen.

Kurz vor dem Servieren kann man noch Sahne zugeben, oder etwas Milch (mein Favourit), oder die Suppe auch einfach so lassen, wie sie ist. Wer mag, gibt zum Servieren noch Croutons in die Suppe, oder gehackte Walnusskerne, oder… da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Wenn man die Suppe einfrieren möchte, empfiehlt es sich, zunächst keine Sahne oder Milch zuzugeben, sondern das erst nach dem Wiederauftauen zu machen.

Guten Appetit!

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Organ music by female composers – part 3

In my last blog post on this topic, I wrote that one day I would go through IMSLP.org and try and find the names of female composers who’ve written music for the organ.
This is the list of names I came up with (excluding a few people I already mentioned in other blog posts):
Amy Marcy Beach
Cécile Gauthiez
Donata Bohlscheid
Eva Pelucchi
Florence Norvel
Florence Price
Katharine E. Lucke
Liana Alexandra
Mary Howe
Mary A. Laselle
Michelle Diehl
Nadia Boulanger

Recently, I bought „12 Orgeltänze“ (12 organ dances) by Maja Bosch Schildknecht. And I shouldn’t forget to bring up June Nixon – I will probably play at least one of her works in the coming advent/Christmas season.

As always, please contact me if you can add names and/or information. This goes for my previous blog posts on this topic, too 🙂
You can find them here:

(Organ) Music by female composers

Organ music by female composers – part 2

On December 4th, I’ll play the organ during a service that is being prepared and held by women, and two years ago, I started the „tradition“ to play music by female composers for this service, and I will do so again this year. I haven’t made up my mind what I will play, but there’s such a great variety of pieces so I’m sure I can find something. Suggestions welcome 🙂

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Jede Menge Tomaten…

Letztes Jahr bekam ich ein Dutzend Tomatenpflanzen von einer Freundin, die sie liebevoll bei sich aufgezogen hatte. Alte französische Sorten, gelbe, rote, grüne, gestreifte… Ich hatte bis dahin nie eigene Tomaten und war skeptisch, ob das denn etwas werden würde so im Tomatenhaus.
Es wurde, und wie. Wir hatten den ganzen Sommer über Tomaten und ich habe Soße eingekocht, von der wir über den Winter wunderbar zehren konnten.
Und dann packte es mich. Ich wollte das Experiment einen Schritt weiter treiben und habe von den Sorten, die mir am besten geschmeckt hatten, Samen aufgehoben. Also, ganz simpel, Tomate aufschneiden, Samen herausholen, auf ein Stück Küchenpapier, beschriften, trocknen lassen. Es gibt die Theorie, man müsse die Samen erst noch gären lassen oder anderweitig behandeln. Diese Theorie kannte ich nicht, also habe ich die getrockneten Samen mitsamt dem Küchenpapier einfach in Umschläge gesteckt und in der Speisekammer überwintern lassen.
Ende Februar (was viel zu spät war, wie ich heute weiß) habe ich dann Pflanztöpfchen mit Samen bestückt und auf die Fensterbank gestellt. Und aus den Samen wurden Pflänzchen, und aus den Pflänzen große, kräftige Tomatenpflanzen.
Sie blühten spät und die Früchte reiften spät. Die erste Ernte erfolgte Ende August, die nächste Anfang Oktober (wir waren zwischendurch im Urlaub) und die nächste vor ein paar Tagen, und es hängen immer noch Früchte an den Pflanzen.
Ein voller Erfolg also.
Ich habe mir sagen lassen, dieses Jahr seien überall die Tomaten spät dran gewesen, auch beim französischen Züchter irgendwo an der Loire, von dem die Pflanzen ursprünglich stammten.
Ich habe natürlich schon Samen fürs nächste Jahr gesammelt und weiß, dass ich sie früher aufziehen werde.

Was macht man nun mit den vielen Tomaten? Ich kochte auch dieses Jahr wieder Soße.
Hier das Rezept, für 2kg Tomaten. Die Mengen passt man am besten kreativ an, hängt auch vom eigenen Geschmack ab.
Meine Tomaten haben fast alle eine sehr weiche Schale, die man problemlos mitkochen kann. Bei manchen Sorten muss man die Schale vorher entfernen. Klassischerweise ritzt man dafür die Schale auf der Unterseite der Tomate überkreuz ein und übergießt die Tomate dann mit heißem Wasser. Die Schale rollt sich an den Schnittstellen auf und man kann sie abziehen.
Es lohnt sich aber zu probieren, die Schale einfach mithilfe eines scharfen Messers anzulösen und abzuziehen, dann spart man sich die Sauerei mit dem Wasser. Manchmal klappt das.
Die Strünke müssen natürlich entfernt werden.
Tomaten je nach Größe im Ganzen lassen (Kirsch- oder Cocktailtomaten) oder halbieren oder vierteln.
In einem Topf Olivenöl erhitzen, eine klein gewürfelte Zwiebel, eine Schalotte und so viele gehackte Knoblauchzehen wie man mag hinzugeben und leicht andünsten. Dann ca. 1 Esslöffel Zucker dazu und gut verrühren. Dann gibt man Tomatenmark hinzu, schwer zu sagen, wie viel man nehmen sollte, etwa 80 bis 100 Gramm. Gut mit den Zwiebeln vermengen.
Jetzt kommen die Tomaten mit in den Topf, sowie Kräuter nach Gusto. Ich nehme gerne meine selbst getrockneten, z.B. Thymian, etwas Rosmarin, Majoran, ggf. Oregano, was halt gerade da ist, oder man nimmt eine fertige Mischung.
Salz und Pfeffer dazu und dann anderthalb Stunden ohne Deckel (!) köcheln lassen. Ohne Deckel deshalb, weil die Soße eindicken soll und man sieht das auch schön, wie die Menge weniger wird, dafür aber dickflüssiger.
Ab und zu umrühren.
Zum Schluss abschmecken, Salz und Pfeffer, wenn man mag, Chiliflocken o.ä. und dann pürieren.
Während die Soße kocht, kann man schon Gläser vorbereiten. Ich nehme standardmäßig simple Gläser mit Schraubdeckel, fülle etwa eine Viertelstunde vor dem Befüllen kochendes Wasser in die Gläser und lasse sie ohne Deckel stehen. Die Deckel kommen in einen Topf und werden mit kochendem Wasser übergossen und ebenfalls eine Weile stehengelassen.
Dann das Wasser aus den Gläsern ausgießen, die heiße (!) Soße einfüllen, Deckel fest verschrauben, Glas auf den Kopf stellen und auskühlen lassen. Ich lasse die Gläser immer auf einem großen Holzbrett stehen und lege für die Auskühlphase ein zweites Brett obendrauf. Beim Umdrehen der kalten Gläser die Deckel prüfen. Sie sollten leicht nach innen gewölbt sein und beim Draufdrücken keine Geräusche machen.
Die Soße hält sich so ein paar Monate – wobei ich sie viel zu lecker finde, um sie wirklich lange aufzuheben. 😉

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My summer music

It’s roundabout 30 degrees outside, the sun’s shining and the neighbour’s kids enjoy the last days of vacation. I’m not a summer person, but I’m happy for all the others who are.
Still, in summer, there are festivals, and there’s always time for music.
August has been a rather musical month so far. I’ve played four Sunday services (organ), the choir rehearsals started again after a short break and I had the pleasure/challenge to be our only soprano in two rehearsals – so it was kinda being a soloist getting a full choir to accompany you 😉 This week Saturday, we’ll meet with all the choirs our MD is conducting and there will be an evening full of singing and probably lots of laughter.

At the beginning of August, we went to the Rheingau Musik Festival and listened to Randi Tytingvåg, Dag Sindre Vagle and Erlend Aasland. The concert was in a wine-grower’s yard – a laaaarge yard, and it was sold out, as far as I could see. Standing ovations at the end of the evening, and well deserved.

One week later we were in Nieder-Moos. In case you haven’t heard of this place yet, each summer the local church hosts a music festival and the trip is well worth it. We met with two friends and had the enormous pleasure of seeing and hearing the Ukulele Orchestra of Great Britain. Now, these guys and gals are just amazing and if they’re playing at a place near you, don’t miss them! Not everyone in the audience seemed to speak enough English to get all the jokes, but you don’t need language to enjoy good music, and it was standing ovations again.

Those who read my blog regularly or follow me on twitter know that I like a variety of styles and listen to more than one kind of music. So I was very happy to see that two of my favourite Icelandic musicians had new albums coming.
One is „Ypsilon“ by guitarist Andrés Thor and his trio: https://andresthor.bandcamp.com/
and the other is „constant movement“ by bassist Toggi Jonsson and his quintet: https://toggijonsson.bandcamp.com/releases
You can listen to the tracks online, but I’m all for supporting fellow musicians, so of course I will recommend that you go and buy the albums. 🙂

Last but not least, I’ve finally set a date for my organ concert next year. It will take place on the 2nd of September 2017, however, it’s not clear yet which organ I will have available. I will let you know when I know more. In addition to the official public recital I will also play a smaller concert for a different audience: I was invited to play for the inmates of the local jail, so this will be a new and interesting experience.

Coming up is a concert with two choirs and me doing one or two organ solo pieces and maybe also singing a solo or duet, so watch this space and/or my twitter account for details.

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Gurkenzeit

Dieses Jahr bekam ich von meiner Nachbarin drei Pflanzen geschenkt, für die sie keinen Platz im Garten hatte. Sie sagte, es seien Zucchini.
Prima, dachte ich, Zucchini sind lecker, die nehme ich doch gern.
Also eingepflanzt.

Einige Zeit später Blüten und dann die ersten kleinen Früchte an einer der Pflanzen. Die Blüten der zweiten Pflanze sahen ähnlich aus – die an der dritten jedoch ganz anders. Die sah aus wie eine Kürbispflanze – es ist auch eine. Da hatte sich der Gärtner, der meiner Nachbarin die „Zucchini“ verkauft hatte, irgendwie geirrt.

Auch die beiden anderen entpuppten sich nicht als Zucchini, sondern als Gurken. Keine Salatgurken, die man erntet und gleich aufisst, nein, die klassischen Gurken, die man erntet und einlegt.

Man liest immer wieder, man sollte die Gurken nach dem Ernten sofort weiterverarbeiten. Aber täglich zwei Gurken einlegen ergibt auch irgendwie keinen Sinn. Ich habe also geerntet und die Gurken erst einmal in den Kühlschrank gelegt. Auf den ersten Blick scheint ihnen das auch nicht geschadet zu haben.

Zum Weiterverarbeiten habe ich die Gurken gewaschen und 24 Stunden in Salzwasser gelegt (ca. 40g Salz auf einen halben Liter Wasser) und in den Gewölbekeller gestellt. Eine einigermaßen kühle Speisekammer im Haus sollte aber auch okay sein.

Wenn man die Gurken aus dem Salzwasser nimmt, merkt man schon, dass sie angefangen haben, weich zu werden. Beim folgenden Abspülen und noch einmal gut saubermachen muss man also darauf achten, dass man sie nicht zu sehr biegt und dann bricht (ist mir nicht passiert, aber ich sage es trotzdem mal dazu).

Dann geht es ans Einlegen. Ich habe zwar wunderbare Steinguttöpfe, in denen ich das nach guter alter Tradition machen könnte, aber für nicht mal ein Dutzend Gurken hätte sich das noch nicht gelohnt. Also ganz normale Gläser mit Deckel vorbereitet (die Deckel mit kochendem Wasser übergießen und ein paar Minuten stehen lassen, die Gläser bei ca. 150 Grad ungefährt 10 Minuten im Backofen lassen) und dann die Zutaten: Lorbeerblätter, Schalotten, Chilischoten, Senfkörner, Pfefferkörner, Dill, Piment, Nelken… Koriander, Ingwer und Meerrettich passen auch gut. Und natürlich Essigwasser. Einen halben Liter Essig, einen dreiviertel Liter Wasser und 150g Zucker aufkochen. Währenddessen die Gurken und die Gewürze in die Gläser füllen und dann mit dem heißen Essigwasser auffüllen und sofort verschließen. Dann wieder an einen dunklen, kühlen Ort stellen und durchziehen lassen. Geduld, mindestens drei Wochen.
Man kann dem Essigwasser nach dem Kochen und vor dem Einfüllen in die Gläser noch Einmachhilfe hinzufügen.

Ich bin gespannt, wie viele Gläser es letztendlich werden.

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New on my bookshelf, and some music stuff

Yes, I know, I know, it has been rather quiet here on the blog, and I hope to change this in the days (weeks) to come.
I have been busy. Doing a lot of stuff on the weekends, like teaching first aid, playing the organ, playing the accordion, going to family gatherings, knitting… and occasionally reading books.
I have read Frank Westworth’s „The corruption of Chastity“ and I read „A last act of Charity“ to make myself more familiar with the world of JJ Stoner. There’s a separate blog post coming soon where I will also explain why I read the books in the „wrong“ order 😉

Recently, Ben Aaronovitch (https://twitter.com/Ben_Aaronovitch), whose books I adore, recommended a new novel (the first?) by Andrew Cartmel (https://twitter.com/andrewcartmel): „The Vinyl Detective“. I finally got round to getting the book and started reading this morning on the train. What should I say, I almost missed my stop because I was immediately hooked. It’s a page turner, at least for me. And it deserves a blog post of its own which I will write when I’m done with the book (I need a few more train rides, though).

Linda MacFadyen (https://twitter.com/LindaMacFadyen), who organised the wonderful „Thin Ice“ blog tour, mentioned Natasha Walter’s „A quiet life“ which is next on my reading list and already sits on my bookshelf. Well, to be honest, it sits on the kitchen table, but will move onto the bookshelf soon.

What else was I reading? I re-read „Punk Rock People Management: A No-Nonsense Guide to Hiring, Inspiring and Firing Staff“ by Peter Cook, „Team Genius: The New Science of High-Performing Organizations“ by by Rich Karlgaard and Michael S. Malone, and I read lots of music. 😉

Speaking of music, yesterday evening I had the pleasure of playing a nice small grand piano at a service held by and for women. Men were invited, too, but none came. So we were a female-only congregation, and, as it often happens, I was the youngest.
I played Clara Schumann’s prelude in B flat, an Andante Espressivo by Hedwige Chretien, and another Andante espressivo by Helene Liebmann. Also, I played a piece by Margreeth de Jong, originally for organ, but it was manuals only and sounded quite nice on the piano. And of course I accompanied all the songs we sang during the service.
Afterwards, the pastor came to me and said that the piano hadn’t sounded so good for ages. I accepted the compliment gracefully (I hope!), but wondered at the same time who the other people might be who play that piano regularly. The perfectionist inside me didn’t think my playing was that good, but I made her shut up 🙂

Thanks for coming back to the blog in quiet times, and I hope to see you again soon!

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