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500 Jahre Orgelmusik – mein Konzert

Am 2. September war es soweit, ich spielte ein Orgelkonzert im Rahmen des Reformationsjahrs (2017 feiern wir ja 500 Jahre Thesenanschlag Martin Luthers).
(English version of the blog post)

Eigentlich hatte ich das gar nicht als „mein“ Konzert geplant, als ich die Idee mal mit unserer Pfarrerin besprach. Aber eines Abends kam mein Mann von der Kirchenvorstandssitzung nach Hause und sagte, „alle freuen sich schon so sehr auf Dein Konzert“.

Nun gut. Ich entschied mich, das Publikum mit auf die Reise durch 500 Jahre Orgelmusik zu nehmen, angefangen bei Musik aus Luthers Zeit bis hin zu moderner Musik. Dabei wollte ich keine zu „schwere Kost“ servieren, um die Hörgewohnheiten nicht zu überfordern, aber doch zeigen, was es heute so gibt, und auch ein wenig zum Nachdenken anregen.

Hier mein Programm:

Hans (Johann) Buchner (1483 – 1538)
Christ ist erstanden

Caterina Assandra (1590 – 1618)
Ego flos campi

Dietrich Buxtehude (1637 – 1707)
Nun bitten wir den heiligen Geist (BuxWV 208)

Johann Pachelbel (1653 – 1706)
Fuga in d-Moll (P. 154; T. 276)

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Präludium und Fuge g-Moll (BWV 558, Bach zugeschrieben)
„Ich ruf zu dir“ aus dem „Orgelbüchlein“ (BWV 639)
Präludium und Fuge G-Dur (BWV 557, Bach zugeschrieben)

Georg Andreas Sorge (1703 – 1778)
Trio C-Dur

Justin Heinrich Knecht (1752 – 1817)
Freue dich sehr o meine Seele

Fanny Hensel (1805 – 1847)
Choral (op. 3/1)

Felix Mendelssohn (1809 – 1847)
Andante D-Dur (MWV W 6)

Emma Louise Ashford (1850 – 1930?)
Evening Hymn

Edward Elgar (1857 – 1934)
Vesper Voluntaries op. 14
Introduction – Andante – Allegro – Andantino – Allegretto piacevole – Intermezzo – Poco lento – Moderato – Allegretto Pensoso – Poco allegro – Coda

Kate Boundy (1866 – 1913)
Even Song

Carlotta Ferrari (* 1975)
La Salita al Mirteto

Lothar Graap (* 1933)
Der Mond ist aufgegangen. Kleine Variationen für Orgel (GWV 320)
I. Verhalten – II. Straff – III. Ruhig – IV. Langsam – V. Freudig – VI. Mäßig bewegt – VII. Langsam – VIII. Bewegt – IX. Sehr ruhig

Es gab am Ende langen, freundlichen und teilweise begeisterten Applaus, und so spielte ich noch eine Zugabe, das „Caprice“ aus „Cinq pièces pour orgue“ von Adolphe Marty.

Und die Pläne fürs nächste Konzert sind auch schon im Werden. Denn meine „Hauptorgel“ stammt aus dem Jahr 1858 und so können wir nächstes Jahr „Geburtstag“ feiern. Aber erst einmal hält der „normale“ Organistenalltag wieder Einzug, mit Sonntagsgottesdiensten und allem, was sonst so dazugehört.

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Ein Lied, 2, 3, 4

2017 ist das Jahr, zumindest, wenn man den vielen Veröffentlichungen und Veranstaltungen glauben darf, die es zum diesjährigen „Reformationsjubiläum“ gibt. Wir bekommen einen Feiertag geschenkt, und wer mag, kann täglich Neues lesen und wöchentlich irgendwo hingehen und Ausstellungen anschauen und was es da nicht so alles gibt.
Über Martin Luther kann man geteilter Meinung sein, und es ist gut, dass einiges neu diskutiert wird, was er angestoßen und auch angerichtet hat. Ich finde den Diskurs darüber sehr spannend, diskutierte das aber lieber im persönlichen Gespräch als irgendwo online. Aber um den Herrn Luther soll es jetzt gar nicht gehen.

In einem der vielen musikalischen Newsletter, die ich bekomme, fand ich den Hinweis auf einen Wettbewerb der Katharina Zell Stiftung (http://www.evangelischefrauen.de/katharina-zell-stiftung.html). Und zwar wird ein neues Lied gesucht, ein „modernes geistliches Lied für die aktuelle Frauenarbeit in der Ev. Kirche in Hessen und Nassau“. Dazu gibt es zwei Phasen. Zunächst kann man einen Text einreichen, und der wird dann veröffentlicht, und dazu braucht es dann eine Melodie. Alle Infos finden sich in einem pdf: www.evangelischefrauen.de/tl_files/userFiles/Katharina-Zell-Stiftung/EFHN_Ausschreibung%20Musikpreis.pdf
Der Preis ist mit insgesamt 2000 Euro dotiert und „wird je zur Hälfte für Textgestaltung und Melodie vergeben“.

Wer also eine Dichterin, Texterin, Schreiberin, Komponistin kennt, die daran Spaß hätte, darf die Info gerne teilen.

(Und wem die Reformation zu männerlastig ist, kann hier mal stöbern: http://frauen-und-reformation.de/)

Apropos Lied, ich habe angefangen, meine seit 1994 entstandenden Liedersammlungen zu digitalisieren. Wer weiß, vielleicht werde ich das ein oder andere Lied auch mal veröffentlichen oder in einem meiner geplanten „Kuschelkissenkonzerte“ verwenden. Das ist aber eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll.

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Komponistinnen-Welten. Zu Gast beim Archiv Frau und Musik

Gestern fand in Frankfurt der Thementag „Komponistinnen-Welten“ statt. Ein Tag voll mit Impulsen, Informationen, Gesprächen und natürlich Musik.
Hier das Programm: http://www.archiv-frau-musik.de/cms/projekte/komponistinnen-welten

Es war ein bisserl unglücklich, dass diese spannende Veranstaltung zeitgleich zum Frankfurter Marathon stattfand, aber über den Tag gesehen waren doch einige Besucherinnen und Besucher da, und ich hoffe, das Archiv und der Internationale Arbeitskreis Frau und Musik e. V. waren insgesamt zufrieden mit der Resonanz (und hoffentlich auch mit den Spenden).

Ich habe viele gute Gespräche geführt und tolle Menschen kennen gelernt. Möglicherweise lässt sich das ein oder andere auch fortführen, aber ich sollte nicht vergessen, dass auch meine Tage nur 24 Stunden haben, dass ich einen Vollzeitbürojob habe und ab und zu mal Schlaf brauche 😉

Dennoch möchte ich die Gelegenheit nutzen, hier im Blog kurz auf die Arbeit des Arbeitskreises und des Archivs aufmerksam zu machen, denn es gibt weltweit derzeit kein anderes Archiv, das so umfangreich ist. Leider ist seine Existenz nicht dauerhaft gesichert und es werden weiterhin Unterstützerinnen und Unterstützer gesucht. Es tut sich einiges für Komponistinnen, Dirigentinnen, Musikerinnen, die Zeit bleibt nicht stehen, aber wenn man jemanden fragt, ob er/sie ohne eine Suchmaschine zu benutzen, die Namen von fünf Komponistinnen nennen könne, kommt oft nur ein großes Fragezeichen. Ein spannendes Projekt gibt es in London: http://www.five15.org/ für Komponistinnen von Chormusik.

Ich höre regelmäßig auch kritische Stimmen, die sagen, Frauenförderung sei ja sowas von 90er und out, und wenn Frauen das mit dem Komponieren „drauf hätten“, dann wären sie ganz von alleine erfolgreich. Diese Sichtweise verkennt meiner Meinung jedoch, dass auch Komponisten nicht „einfach so“ erfolgreich sind und dass Frauen vor allem in der Vergangenheit, aber teilweise heute noch, mit vielen Problemen zu kämpfen hatten, die sich aus ihrer gesellschaftlichen Stellung ergaben und zunächst wenig mit ihrer tatsächlichen Begabung zu tun hatten. Das ist aber ein Thema, was ich an dieser Stelle nicht vertiefen möchte.

Ich hatte gestern jedenfalls einen wunderbaren Tag, auch wenn ich abends todmüde war, und möchte es nicht versäumen, auch ein bisserl Werbung für Heike Matthiesen zu machen, die nicht nur eine hervorragende Gitarristin ist, sondern auch eine ganz tolle Frau: https://heikematthiesen.wordpress.com/
Und wer lieber Klaviermusik mag, dem/der lege ich Margarita Feinstein ans Herz: http://www.margarita-feinstein.de/

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Organ music by female composers – part 3

In my last blog post on this topic, I wrote that one day I would go through IMSLP.org and try and find the names of female composers who’ve written music for the organ.
This is the list of names I came up with (excluding a few people I already mentioned in other blog posts):
Amy Marcy Beach
Cécile Gauthiez
Donata Bohlscheid
Eva Pelucchi
Florence Norvel
Florence Price
Katharine E. Lucke
Liana Alexandra
Mary Howe
Mary A. Laselle
Michelle Diehl
Nadia Boulanger

Recently, I bought „12 Orgeltänze“ (12 organ dances) by Maja Bosch Schildknecht. And I shouldn’t forget to bring up June Nixon – I will probably play at least one of her works in the coming advent/Christmas season.

As always, please contact me if you can add names and/or information. This goes for my previous blog posts on this topic, too 🙂
You can find them here:

(Organ) Music by female composers

Organ music by female composers – part 2

On December 4th, I’ll play the organ during a service that is being prepared and held by women, and two years ago, I started the „tradition“ to play music by female composers for this service, and I will do so again this year. I haven’t made up my mind what I will play, but there’s such a great variety of pieces so I’m sure I can find something. Suggestions welcome 🙂

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Organ music by female composers – part 2

When I wrote the blog post on organ music by female composers in December, I knew I would have to do an update one day. This day is today. It would have been perfect if I had managed to write this post on time for international womens day, but, hey, we can’t have everything, and perfectionism is often not helpful anyway. At least in my case 😉

So, the music. In my first blog post I mentioned several composers and publishers (if you haven’t read it yet, you can do so here: https://andijah.wordpress.com/2015/12/11/organ-music-by-female-composers/ ) and I would like to add some more today.

One publisher worth checking out is Vivace Press: http://www.vivacepress.com/
For example, they have done an album called „Organ Music by Women Composers before 1800“.
I don’t own this yet, but I own the „Women Composers‘ Album“, pieces selected and edited by Charles Callahan. It’s a lovely collection of not too difficult pieces for organ, both manuals only and with pedals. The publisher is Morning Star Music.

On imslp.org I came across the works of Carlotta Ferrari (born 1975). This is her website: http://carlottaferrari.altervista.org/
I had already mentioned that imslp lists more than 300 names in their section of women composers, but so far, I haven’t got round to checking who has done organ music.

Today I’ve made an alphabetical list (sorted by first name) of female composers who have written for organ. Maybe some day I shall find the time to sort this list by historical period or difficulty, but let’s start with the simple list. I haven’t mentioned the composers again whom I had mentioned in my other blog post, and any addition from my readers is most welcome!

Adaline Shepherd
Anne Sheppard Mounsey Bartholomew
Barbara Dennerlein
Barbara Harbach (also editor of „Toccatas And Fugues On Hymns By European Women“)
Beate Leibe
Brita Falch Leutert
Caroline Charrière
Christiane Michel-Ostertun
Christina Harmon
Emily Porter
Emma Lou Diemer
Heather Hammond
Johanna Senfter
Liselotte Kunkel
Maddalena Lombardini Sirmen
Marga Richter
Maria Scharwieß
Marianne Kim
Mary Jeanne van Appledorn
Mel Bonis
Odile Pierre
Rolande Falcinelli
Rosalie Bonighton
Ruth Norman
Sarah Watts
Sharon J. Willis
Ute Springer

A good source in Germany to buy music by these composers is bodensee-musikversand.de, but any music store should be able to order the sheet music for you.

Last Sunday, I played „Andante patetico“ by Kate Boundy as introduction to the service, and it has been well received.

Please get in touch if you have further suggestions and/or links.

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(Organ) Music by female composers

It’s time to finally write this blog post – I said to Morwenna (http://www.theladyorganist.com) in June that I would write something about (organ) music by female composers, and now it’s almost Christmas… I’ve been busy playing the occasional Sunday service and singing in my choir and doing stuff. Everyone who juggles a day job and a second life as a musician probably knows this only too well.

When you’re asked about female composers, you might think of Clara Schumann and Fanny Mendelssohn, or might not know anyone at all. If you’re interested in film music, you might know Rachel Portman or Anne Dudley. For most people, however, female composers remain in the dark and when you mention that they exist, you often get answers like, well, if they were any good (=if they were as good as the men), their music would be played more often. I don’t think it’s a simple question of quality, but I don’t want to get all philosophical about this.

What I want to do is share some resources and links with you, so that in case you’re planning to go out and find music written by women, you’ll get some help just like I had when I started my journey of finding out about the topic.

I’m deeply grateful to Morwenna and Kathryn (http://artsyhonker.net) who’ve supported my research and came up with some links and suggestions. Kathryn is a composer herself and if you’re looking for choral music, make sure to have a look at her work.

Morwenna directed me to John Spellers collection of organ music: http://spellerweb.net/poindex/organmusic/OrganMusicFront.html
In this collection, you can find music by Esther Elizabeth Fleet, Kate Boundy, Ann Mounsey Bartholomew, Elizabeth Stirling, Elisa Fuchs-Delaye, Helene Fleury, Juliette Folville, Augusta Holmes, Marie Prestat, Alice Saufrezix, Fanny Mendelssohn and some more. Morwenna also mentioned Elizabeth Jacquet de la Guerre, Elizabeth Turner and Jeanne Demessieux. And there’s Theophania Cecil: http://www.theladyorganist.com/repertoire-revivals-theophania-cecil/

For organists, there is a very interesting collection of various pieces in Schott’s ED9741 („Frauen komponieren – 22 Orgelstücke“. 22 organ pieces by female composers), some of them quite doable, others really tricky. But you got to have goals 😀

Kathryn pointed me to Barbara Kennedy (http://barbarakennedy.co.uk/composing/) and Jenni Pinnock (http://www.jennipinnock.com/).

On imslp.org, there’s a list of women composers. Unfortunately you can only search by country of origin, not by type of work, but it’s an impressive list nonetheless: http://imslp.org/wiki/Category:Women_composers

In Frankfurt, there’s the archive for women and music: http://www.archiv-frau-musik.de/cms/

Then there are two publishers worth mentioning if you want to buy sheet music by female composers: http://furore-verlag.de/shop/noten/orgel-solo/ and http://www.certosaverlag.de/

For those who’re into research, there’s the „MUGI“ project in Hamburg: http://mugi.hfmt-hamburg.de/en/Lexikon
And if you speak German, check out http://www.susanne-wosnitzka.de/projekte-aktuelles/komponistinnen/

Now to something more practical. 🙂
Last Sunday, I played a piece by Margaretha Christina de Jong (http://margreethdejong.nl/) and two pieces I have written myself. One is a piece for alto recorder, variations on the song „Wachet auf ruft uns die Stimme“ („Wake up, a voice is calling“) and the other is an organ piece called „Kleine Adventsfantasie“ (little advent fantasia) where I used melody fragments of three well-known advent songs.

Thanks to Susanne (https://twitter.com/SusanneW) I now know the adaptiation of two Clara Schumann preludes for organ and Cor anglais, and I hope to be able to play these pieces in a recital one day. Finding someone near me who plays cor anglais („English horn“) will certainly help, but I need to start practising the organ part first anyway.

 

Thanks, readers, for your interest, and please share your thoughts and comments!

 

 

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