Wochenschnipsel 2549

Letzten Sonntag hatten wir ein richtig schönes Konzert. Mein Lieblingsdirigent bucht mich seit einigen Jahren regelmäßig für das Adventskonzert eines Gesangvereins, dessen drei Chöre er leitet und ich mache dann alles, was ansteht: im Chor mitsingen, Duette/Terzette mitsingen, Klavier spielen, Orgel spielen… und da ich unterjährig auch immer mal Proben leite, wenn mein Lieblingsdirigent verhindert ist und auch bei den Sommerkonzerten dabei bin, kenne ich die Chöre inzwischen recht gut und es macht unheimlich viel Spaß, mit den Menschen zu arbeiten und zu musizieren.

Diesmal hatten wir ein besonderes „Schmankerl“ im Programm. Da besagter Lieblingsdirigent nicht nur ein hervorragender Chorleiter ist, sondern auch ein begnadeter Pianist, kam er vor ein paar Wochen auf die Idee, wir könnten ja den ersten Satz eines Klavierkonzerts von Haydn spielen. Er am Klavier als Solist und ich am Orgelpositiv als Orchester.

Es war großartig! Ich durfte gestern die Aufnahme hören, die ein Chormitglied gemacht hatte, und das gute Gefühl, das ich schon während des Konzerts hatte, hat sich bestätigt. Wir waren wirklich sehr gut.

Ich sage das nicht, um nach Komplimenten zu angeln oder mich selbst zu loben, sondern weil es mich einfach freut.

Ich musste in den letzten Jahren einige Hindernisse überwinden, um musikalisch das leben zu können, was ich möchte, und da ist so ein Auftritt einfach Balsam für die Seele.

Auf der großen Orgel durfte ich auch ein Solo spielen und hatte mich für die Corelli-Variationen von Walther entschieden. Die mag ich unheimlich gern und das Stück passte auch toll zu dem langen Nachhall, den die Kirche hat.

Was gibt es sonst zu berichten? Ich habe einige wunderbare Bücher gelesen, über die ich gerne separat bloggen will (hoffentlich finde ich die Zeit dazu!), ich habe ein Strickprojekt beendet und gleich schon wieder Ideen fürs nächste, ich habe eine neue Blockflöte bestellt (die allerdings erst nächstes Jahr ankommen wird) und ich mache seit dem 1. Dezember im Fediverse einen musikalischen Adventskalender, bei dem ich täglich zwei Takte eines Musikstücks veröffentliche und am 24. Dezember ist es dann komplett. Wer es noch nicht gesehen hat, der Hashtag dafür ist TaktWeise.

Vielen Dank fürs Lesen und bis bald!

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Wochenschnipsel 2548: Innehalten

Die letzten Wochenschnipsel im November. Das ist ein Monat, der nicht viele Freunde hat, wenn ich mich so im Bekanntenkreis umhöre oder auch im Fediverse lese. Zu dunkel, zu nass, zu grau, zu kalt, zu neblig, zu was-auch-immer. Und dann auch noch Allerheiligen und Allerseelen und der Volkstrauertag und der Totensonntag, der mancherorts Ewigkeitssonntag heißt, das wirft Fragen auf und für manche auch unangenehme Gefühle. Es gab auch Zeiten, da gab es im November einen Feiertag, der Buß- und Bettag. Vielen ist dieser Tag sehr fremd (geworden), aber auch wenn es kein Feiertag mehr ist, gibt es den Tag noch. Und auch dieser Tag kann hitzige Diskussionen über dieses und jenes auslösen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass einige diese Diskussionen brauchen, vielleicht, um etwas gegen ihre kalten Füße zu tun.

Ich mag den November. Ich bin gerne draußen, bei jedem Wetter, und ich finde graue, neblige Tage eher beruhigend als beklemmend. Während ich diese Zeilen hier tippe, spitzt die Sonne durch die Wolken, als ob sie sagen wollte, ich bin schon noch da, macht euch keine Sorgen.

Ich mag den November auch zum Innehalten. Und mein Eindruck ist, dass das oft viel zu kurz kommt. Da wird durch die Zeit galoppiert, eben noch Halloween-Party gefeiert, dann gleich auf den Wintermarkt, mit Glühwein gegen die Dunkelheit, einkaufen nicht vergessen, denn überall gibt es ja Rabatte, und zack, schon ist der Dezember da und mit ihm kommen die Weihnachtsfeiern und der Wintermarkt heißt Weihnachtsmarkt und wird glücklicherweise nicht mehr durch stille Feiertage unterbrochen, also immer weiter und voran. Wer hier Ironie herausliest: ja, ich schreibe das mit kritischem Blick. Ich finde, dass wir die Zeit brauchen, einfach mal „nichts“ zu tun, einfach mal nur zu sein, und vielleicht auch den ein oder anderen unbequemen Gedanken zuzulassen. Damit meine ich nicht, dass diejenigen, die Depressionen haben, diese aushalten müssten! Nein, wer ernstliche Probleme hat, soll Hilfe finden und nicht unter der dunklen, schweren Decke keine Luft mehr bekommen.

Wer mich und meine Aktivitäten kennt, fragt sich vielleicht, wie ich bei all diesen Themen Zeit zum Innehalten finde. Und ich gebe zu, es ist nicht immer so einfach, wie ich es gerne hätte. Aber ich finde immer wieder ruhige Momente und genieße diese.

Gestern wurden meine Pläne kräftig durcheinander gewirbelt durch eine Entwicklung in einem meiner Arbeitsgebiete, die so nicht absehbar war und jetzt viel zusätzliche Arbeit bereitet, aber es wird sich eine Lösung finden und nachdem ich einmal drüber geschlafen und mit verschiedenen Menschen gesprochen habe, rüttelt es sich auch schon langsam wieder zurecht. Oder findet zumindest die richtige Richtung.

Und damit sage ich danke fürs Lesen und wünsche einen geruhsamen Tag!

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Wochenschnipsel 2547

Heute Morgen fielen dicke Schneeflocken, aber der Boden ist noch nicht kalt genug, dass irgendetwas hätte liegenbleiben können.

Auch diese Woche hätte ich hauptsächlich Musikalisches zu berichten, aber ich frage mich gerade, ob das überhaupt interessant genug wäre, denn es unterscheidet sich nicht wirklich von dem, was ich bereits in den letzten Wochenschnipseln beschrieben habe.

Gut, eine Orgelvertretung stand zusätzlich auf dem Programm und hat Spaß gemacht, und ich habe Pepernoten gebacken (und dabei keine Musik gehört) und der Workshop am Samstag hat auch gut geklappt und ich bekam viel positives Feedback.

Ich bin also besser gelaunt als diese Zeilen hier vielleicht klingen, werde aber den heutigen Beitrag trotzdem kurz halten und mal schauen, was es nächste Woche zu erzählen gibt 🙂

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Filed under Musik

Wochenschnipsel 2546

Eigentlich gibt es gar nicht so viel Interessantes zu berichten.

Im Moment steht die Musik im Vordergrund, was sehr schön ist, aber auch einiges an Arbeit bedeutet. Der Advent und die dann stattfindenden Konzerte rückt näher und wir proben fleißig mit den Chören. Ich übernehme dabei häufig den Orchesterpart am Klavier und mache das wie es scheint so gut, dass mein Lieblingsdirigent mich vorgestern fragte, ob ich nicht mit ihm zusammen bei einem der Konzerte einen Satz aus einem Klavierkonzert spielen würde. Er als Solist am Klavier und ich als „Orchester“ an der kleinen Chororgel. Ich habe mir eine Klavierfassung angeschaut und drauflos geübt und mir die Haare gerauft und dann festgestellt, dass der Klavierauszug, den er mir empfohlen hat und der dann gestern mit der Post kam, wesentlich leichter ist als der, den ich hier hatte – also sollte diesem Plan nichts im Wege stehen. Es sei denn, die Orgel und das Klavier können nicht mehr gestimmt werden und klingen zusammen nicht schön. Dann müssen wir uns etwas anderes überlegen.

Immerhin liege ich im Zeitplan mit dem Üben der Gesangs-Soli und für mein Orgel-Solo, das kurzfristig angefragt wurde, nehme ich etwas aus dem Repertoire.

Am nächsten Wochenende bin ich in Frankfurt zu einem Workshop für Lehrkräfte und werde dort zum kreativen Schubladendenken und zu Komponistinnen erzählen. Es wird ein Klavier zum Einsatz kommen und wahrscheinlich auch eine meiner Teleskopflöten und die Ukulele und die Melodica, aber vielleicht bin ich auch ganz spontan und mache alles ganz anders. Das wird von der Gruppe abhängen – wer am Workshop teilnimmt und wie viele, das weiß ich heute noch nicht.

Ich bedanke mich fürs Lesen und setze mich gleich wieder ans Klavier. Bis bald!

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Filed under Musik

Wochenschnipsel 2545

Heute bin ich spät dran.

Aber es ist immer noch Mittwoch, mein Wochenschnipsel-Tag, und die Sonne ist auch noch nicht untergegangen.

Letzte Woche habe ich zu einer Krimilesung Klavier gespielt, ausschließlich Werke von Komponistinnen, inklusive eines meiner eigenen Stücke. Dafür gab es viel Beifall und besonders schön fand ich, dass die Autorin, die anfangs eher skeptisch war, die Auswahl der Musik hinterher gelobt hat. (Die Rampensau in mir sagt gerade, klar, schließlich weiß ich, was ich tue, und die wohlerzogene Beamtentochter in mir sagt, gib nicht so an, das gehört sich nicht.)

Am Samstag haben wir Apfelsaft gekeltert und am Sonntag fand die Mitgliederversammlung des Trägervereins im Archiv Frau und Musik in Frankfurt statt. Am Montag ging es gleich weiter mit dem „annual general meeting“ der Society of Women Organists (online) und gestern war abends ganz normale Chorprobe. Gut, nicht ganz normal, da eine halbe Stunde länger – das Konzert wirft seine Schatten voraus!

Heute wurde mein Klavier gestimmt und nächstes Jahr muss ich nochmal etwas tiefer ins Sparschwein greifen, um ein paar Arbeiten durchführen zu lassen. Aber es wird sich lohnen. Zum einen ist es ein ordentliches Instrument und zum anderen hänge ich unheimlich daran und möchte es nicht missen.

Gleich geht’s auf die nachmittägliche Hunderunde. Danke fürs Lesen und bis bald!

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Filed under Landleben, Musik

Wochenschnipsel 2544

Heute ist der zweite Tag in Folge, an dem der kleine alte Hund beschlossen hat, nicht am Morgenspaziergang teilzunehmen. Ich lasse die Hunde bis zum Gartentor immer frei laufen und nehme sie an die Leine, wenn wir das Grundstück verlassen. Der wilde Hund nimmt das stets zum Anlass, wie ein geölter Blitz durch den Garten zu rennen, die Spatzen aufzuscheuchen und die Krähen zu verbellen. Der kleine alte Hund zeigt deutlich, wenn er nicht mitkommen möchte, indem er kurz ein Geschäft erledigt und dann zielstrebig zum Haus zurückläuft. Mit 16 Jahren darf ein Hund morgens auch mal keine Lust haben. Der wilde Hund scheint es indes zu genießen, eine lange Runde in seinem Tempo laufen zu können.

Das Wochenende war (wie so oft) musikalisch. Am Freitag haben wir eine ökumenische Friedensandacht gefeiert und ich spielte Orgel, Stagepiano, Ukulele, Altblockflöte und Bassblockflöte. Auf der Bassflöte habe ich eines meiner eigenen Stücke gespielt und dazu gab es hinterher viele positive Kommentare. Und am schönsten war: „Die geknickte Oboe, die du gespielt hast, hat mir am besten gefallen. Oder war das gar keine Oboe? Was war das denn?“ – da habe ich natürlich gerne erklärt, was das eigentlich war.

Am Sonntag dann Orgeldienst, alles wie immer; mit einem Werk einer Komponistin als Ausgangsstück.

Am Montag habe ich ein neues Klavierstück geschrieben, das ich heute bei einer Lesung spielen werde. Bin gespannt, wie das beim Publikum ankommt.

Apropos neu, ein Flötenvideo gibt es auch: ich stelle meine tiefen Whistles vor.

Ebenfalls neu bin ich seit ein paar Tagen in einer internationalen Chatgruppe, als einzige Musikerin, die nicht hauptsächlich elektronisch arbeitet, aber ich liebe es, Impulse zu bekommen und mich über den klassischen Tellerrand hinweg auszutauschen. Und dass das Ganze in Delta Chat läuft, ist umso schöner.

Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!

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Filed under Leben mit Hund, Musik

Video subtitles „Low Ds“ – Untertitel zum Flötenvideo

Here are the subtitles for the video „Low Ds come in threes.“ (Hier klicken für die Übersetzung)

Hello!

Low Ds come in threes, and this is one of them.

A tuneable low D by James Dominic.

[Playing „The Arran Boat Song“]

Coming from the recorder and playing a lot on tenor and also bass recorder, first I thought, oh, low D, that’s rather easy to play, well, to be honest – it’s not.

But I love the sound and so, when James Dominic announced that they have made a new design for low D, I was really curious. Because they said, and I can relate to that, that some people find to play on low Ds a bit uncomfortable because it’s such a large and long instrument.

And it’s the same, or, not really the same, but it’s a bit like with tenor recorders, too. Some people find the long tenors not too easy to play. And bent heads bring the instrument closer to the body, so for some people this is more comfortable.

Now, low D and bent head?

Well, yes. James Dominic, they got you covered.

Because their new design is this one. Low D, number two in my collection. They call it the „sax whistle“ and it has a bent head.

So, just to bring them both together, that’s what they look like.

And here is the sound.

[Playing „The Water of Tyne“]

Low Ds come in threes, that’s the title of this video and before I’m showing you number three, first I need to step back and show you this instrument here.

It is a high D telescopic flute or whistle made by Mauri in Finland and to play it you have to take the cap off. And there we go.

For comparison I brought a high D whistle as well and this is the high D 3D printed telescopic whistle, flute.

[Playing „The High Road to Linton“]

Now. The whistle family has the high D and the low D.

And the telescopic family now has a low D as well.

Here it is!

Look at it, is is quite big. Now, this one fits in your trouser pockets. For this one, you need really, really large trouser pockets. But it’s still, when it’s folded up, it’s still quite small.

Now. Let’s have a look.

Here it is!

Rainbow.

Isn’t it a beauty?

Now, it has six holes here on the front. But it also has a thumbhole on the back, just like the recorder does. So, it’s mix between a whistle and a recorder.

And I can put my left hand just like I normally would.

For my right hand, you can see where my ring finger goes – there is no hole here so the deepest [I mean lowest!] hole is this one here and I have to close it with my little finger.

[Playing „The Water is Wide“]

Size-wise, this one is more like an alto. I brought one to show you. But the pitch is the same as with the low D.

Yes, so, my collection has grown again and if you have any questions about any of these instruments, please get in touch.

Thank you for watching and have a great day! Bye-bye!

—–

Übersetzung

Der englische Titel des Videos heißt „Low Ds come in threes“, was sich in etwas übersetzen lässt mit „Tiefe D Flöten im Dreierpack“

Hallo!

Tiefe D Flöten im Dreierpack, und das ist eine davon. Eine stimmbare „Low D“ von James Dominic.

[Ich spiele „The Arran Boat Song“]

Da ich von der Blockflöte her komme und viel mit Tenor und auch Bassblockflöten spiele, dachte ich anfangs, oh, „Low D“, das dürfte einfach sein. Nun, um ehrlich zu sein – nein, ist es nicht.

Aber ich liebe den Klang und als James Dominic ankündigte, sie hätten ein neues Design für die „Low D“ entwickelt, war ich wirklich neugierig. Denn sie sagten, und ich kann das nachvollziehen, dass manche Menschen es ein wenig unbequem finden, auf der „Low D“ zu spielen, weil das so ein großes und langes Instrument ist.

Das ist ungefähr so wie bei Tenorblockflöten. Manche Menschen finden die langen Tenöre schwierig zu spielen. Ein geknicktes Kopfstück bringt das Instrument näher zum Körper und für manche Menschen ist das bequemer.

Nun. „Low D“ und Knickkopf? Aber ja! James Dominic bietet genau das an. Das hier ist das neue Design. „Low D“, Nummer zwei in meiner Sammlung. James Dominic nennen es „Sax Whistle“ und es hat einen Knick im Kopfbereich.

Beide „Low D“ nebeneinander sehen so aus.

Und so klingt sie.

[Ich spiele „The Water of Tyne“]

„Low D“ im Dreierpack ist der Titel dieses Videos, und bevor ich euch Nummer drei zeige, muss ich erst einen Schritt zurückgehen und euch dieses Instrument hier zeigen.

Es ist eine „high D“ Teleskop-Flöte oder Whistle von Mauri in Finnland und um sie zu spielen, muss man diese Kappe abziehen.

Los geht es.

Zum Vergleich habe ich eine „high D“ Whistle mitgebracht und das ist die „high D Teleskop-Flöte aus dem 3D Drucker.

[Ich spiele „The High Road to Linton“]

Nun, in der Whistle Familie gibt es eine „high D“ und eine „low D“ und nun hat die Teleskop-Flöten Familie auch eine „low D“.

Hier ist sie! Schaut mal, wie groß. Diese hier [gemeint ist die „high D“] passt in die Hosentasche. Für diese hingehen braucht man wirklich große Hosentaschen. Aber wenn sie nicht ausgeklappt ist, ist sie trotzdem relativ kompakt.

Nun, lasst uns mal sehen. Hier ist sie! Ein Regenbogen. Ist sie nicht wunderschön?

Sie hat auf der Vorderseite sechs Löcher und sie hat auf der Rückseite ein Daumenloch, genau wie die Blockflöte. Sie ist also eine Mischung zwischen Whistle und Blockflöte.

Ich kann meine linke Hand hier hinlegen, wie ich es gewohnt bin. Bei meiner rechten Hand seht Ihr, dass da, wo mein Ringfinger liegt, gar kein Loch ist. Das tiefste [gemeint ist das unterste] Loch muss ich mit dem kleinen Finger abdecken.

[Ich spiele „The Water is Wide“]

Von der Größe her ist die Teleskop-Flöte eher wie eine Altblockflöte; hier ist eine. Aber die Tonhöhe ist die gleiche wie bei der „Low D“.

Ja, meine Sammlung ist wieder größer geworden und wenn ihr Fragen zu einem der Instrumente habt, meldet euch.

Danke fürs Zuschauen und habt einen tollen Tag!

Bye-bye!

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Filed under Music, Musik

Wochenschnipsel 2543

Die Spatzenbande, die auf unserem Grundstück wohnt, erfreut mich gerade durch waghalsige Flugmanöver zwischen Fliederbusch, Dachrinne und Bürofenster. Der wilde Hund liegt neben mir und döst vor sich hin und ich jongliere Termine für die Nachstimmung von drei Klavieren – irgendwie schaffe ich es regelmäßig, den Organisier-Hut aufgesetzt zu bekommen. Naja. Liegt wohl auch daran, dass ich einigermaßen strukturiert sein kann. Oder wie ein Mitstudent damals in England sagte: „Oh, Andrea, you are soooo German!“

Letzte Woche habe ich nach viel Ermunterung im Fedi eine kleine Buchbesprechung geschrieben und ein weiteres Buch liegt hier auf dem Schreibtisch und möchte auch einen eigenen Blogbeitrag haben.

Am Wochenende habe ich ein Orgelkonzert gespielt und bekam wunderbare Rückmeldungen. Wie immer gab es eine bunte Mischung an Kompositionen, aus verschiedenen Epochen, und von Komponistinnen und Komponisten. Ich hatte kurzfristig noch eine Chaconne ins Programm genommen, aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, bei der wie so oft unklar ist, wer sie eigentlich geschrieben hat; eine Stück „fürs Herz“. Und tatsächlich sagte mir jemand hinterher, das Stück habe ihm am besten gefallen. Also alles richtig gemacht.

Vielleicht schaffe ich es, demnächst davon ein Video zu machen. Apropos Video, neue Flöten sind auch vorzustellen. Kommt alles noch 🙂

Vielen Dank fürs Vorbeischauen und bis bald!

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Aus meinem Bücherschrank: „Dies ist mein letztes Lied“ von Lena Richter

Gut Ding will Weile haben, heißt es. Im Sommer wurde ich auf „Dies ist mein letztes Lied“ von Lena Richter aufmerksam – aber ich weiß nicht mehr, wie es dazu kam. Ich vermute, dass ich irgendwo im Fediverse darüber gelesen hatte, und gerne hätte ich mich bei der Person bedankt, die mich darauf stieß, allein, ich komm beim besten Willen nicht mehr drauf.

Nachdem ich mir das Buch bei der Autorenwelt bestellt hatte, lag es eine Weile auf dem großen Stapel der ungelesenen Bücher.

Doch jetzt habe ich es gelesen und war davon so berührt, dass ich kurz darüber schreiben wollte.

Gleich kam meine innere Perfektionistin um die Ecke und nölte, dass ich doch nicht jetzt über ein Buch schreiben könne, das schon Anfang 2023 erschienen ist, damit sei ich doch viel zu spät dran und wer würde überhaupt bei mir davon lesen wollen, wo ich doch weder Buchbloggerin bin noch besonders viel Ahnung habe.

Nun ja. Dankenswerterweise gibt es aber im Fedi viele tolle Menschen, und nachdem ich die Frage gestellt hatte, ob ich jetzt einen Blogbeitrag zum Buch schreiben sollte oder ob das irgendwie seltsam wäre, bekam ich unheimlich viel Ermunterung und positive Kommentare.

Also gibt es ihn nun, den Blogbeitrag zum Buch.

„Dies ist mein letztes Lied“ erschien im Verlag ohneohren und ist beschrieben als eine „Novelle über Kunst und ihre Grenzen, über Hoffnung und Hilflosigkeit, über das Zuhören und das Finden der eigenen Melodie“.

Als Musikerin hat mich der Titel sehr angesprochen. Ich hatte keine Rezensionen des Buches vorab gelesen und konnte mich ganz unvoreingenommen auf die Geschichte von Qui einlassen.

Wer oder was Qui genau ist wird gar nicht groß erklärt, ist aber für die Handlung auch nicht wirklich bedeutsam. Das erste Kapitel, „Auftakt“, verweist bereits auf das Ende, das Finale, und macht gleichzeitig neugierig auf den Weg, den Qui bis dahin zurückgelegt hat. In acht Liedern (Kapiteln) wird dieser Weg erzählt. Qui entdeckt eine Leidenschaft aus der Kindheit wieder, nämlich das Musizieren (auf Tasteninstrumenten) und durch die Musik, die Qui spielt, gehen Türen auf – Türen, durch die nur Qui gehen kann und die in andere Welten führen, auf andere Planeten, quer durchs Universum. Irgendwann wird es eine allerletzte Tür geben, das weiß Qui oder ahnt es zumindest, und deshalb gibt es auch das letzte Lied. Das Buch endet mit dem „Schlussstück“.

Ich möchte die einzelnen Kapitel oder Lieder nicht näher beschreiben. Für mich war es eine Entdeckungsreise ohne Reiseführer und die möchte ich auch anderen gönnen. Wer mehr wissen möchte, ohne das Buch gleich zu lesen, sei auf andere Rezensionen verwiesen (Suchmaschinen finden tatsächlich einiges).

Den Schreibstil von Lena Richter fand ich sehr angenehm und flüssig und was mir besonders gut gefallen hat, ist, wie selbstverständlich und unverkrampft Neopronomen vorkommen. Ich habe da schon viel verkopftere Sachen gelesen. Vor jedem Kapitel gibt es Inhaltshinweise, die ich nur überflogen habe, aber Menschen, für die das wichtig ist, werden davon profitieren.

„Dies ist mein letztes Lied“ brachte einige Saiten in mir zum Klingen, und ich könnte nicht einmal konkret sagen, welche das sind und warum. Dass ich zwischendurch mal zum Taschentuch greifen musste, passiert mir jedenfalls nicht bei vielen Büchern. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb mochte ich es sehr. Manches kam mir bekannt vor. So hatte ich selbst einmal einige Jahre Pause von der Musik gemacht (heute frage ich mich manchmal, wieso eigentlich, aber das ist eine andere Geschichte) und konnte das Gefühl, das Qui hatte, als Qui wieder am Instrument saß, sehr gut nachvollziehen. Durch Musik gehen Türen auf, wenn auch in meiner Welt nicht unbedingt Abschiede damit verbunden sind.

Aber für vieles gibt es ein letztes Mal und folglich auch ein letztes Lied und ich kann mir vorstellen, dass diese Analogie auch Menschen anspricht, die nicht aktiv Musik machen oder für die Musik in ihrem Leben nicht so präsent ist.

Wer sich fragt, ob ein Buch, in dem ferne Welten und unbekannte Planeten und Raumschiffe und nicht näher definierte Wesen vorkommen, für Menschen ohne Science Fiction oder Fantasy-Affinität überhaupt etwas sein könnte: meine Lesevorlieben sind bunt gemischt und ich würde mich weder eindeutig der SciFi oder der Fantasy Zielgruppe zuordnen. Ich bin einfach neugierig und die Geschichte setzt keinerlei Hintergrundwissen der genannten Bereiche voraus, so dass meine Antwort auf die Frage „Ist das etwas für mich?“ durchaus Ja lauten würde.

Als ich gestern auf die Verlagsseite ging, weil ich dorthin verlinken wollte, las ich dort einen Hinweis, dass dem Verlag Änderungen ins Haus stehen und es keine Nachdrucke mehr geben wird. Möglicherweise müsst Ihr also schnell sein, wenn Ihr das Buch haben wollt. Lasst Euch nicht so viel Zeit wie ich. 😉

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Wochenschnipsel 2542

Heute beginnt die Frankfurter Buchmesse und obwohl ich es nach Frankfurt nicht weit habe, war ich tatsächlich noch nie dort. Also, in Frankfurt schon, aber nicht auf der Buchmesse.

Dafür habe ich das neue Buch von Karin Joachim mit dem passenden Titel „Das Glück der Bücher“ gelesen und sitze gerade an Lena Richters „Dies ist mein letztes Lied“ (late to the party, da dieses Buch schon 2023 erschienen ist). Außerdem hat mir eine Autorin, deren Regionalkrimi-Lesung ich demnächst musikalisch begleiten werde, ein Exemplar eben dieses Regionalkrimis in den Briefkasten geworfen und zwischendurch lese ich immer mal in „A History of the Roman Empire in 21 Women“ von Emma Southon. Sehr erhellend! Und toll geschrieben.

Musikalisch bin ich gerade „zwischen Konzerten“. Letztes Wochenende ein Kuschelkissenkonzert gespielt und am nächsten Wochenende gibt es eine Abendmusik. Wie immer mit Werken von Komponistinnen. Aber auch von Komponisten – was mein Assistent kürzlich augenzwinkernd feststellte, als wir über das Programm der Abendmusik sprachen und er dann sagte, oh, du spielst ja auch was von Männern. Ich möchte die Vielfalt in meinem Repertoire jedenfalls nicht missen! Immer, wenn ich selbst bestimmen kann, was ich spiele, werden Werke von Frauen dabei sein.

Von meiner neuen „Sax Whistle“ habe ich ja bereits erzählt. Vor ein paar Tagen kamen weitere neue Instrumente an und gestern habe ich noch eins bestellt. Ja, ich weiß, kein Mensch braucht so viele Flöten, aber ich bin halt so neugierig. Und bislang habe ich noch für jede Flöte einen sinnvollen Einsatzzweck gefunden. Wobei Musik ja auch einfach geschehen kann und nicht immer einen Zweck verfolgen muss.

Heute Nachmittag wird mein Lieblingssessel zur Kur abgeholt. Wir haben im Dorf eine Polsterwerkstatt und der Sessel bekommt nicht nur einen neuen Bezug, sondern wird auch da, wo es nötig ist, neu gepolstert. Und damit wird er mich möglicherweise überleben. 😉 Wie alt der Sessel ist, weiß ich gar nicht. Wir haben ihn mit dem Haus mitgekauft und weil er mir so gut gefiel, behalten. Und er wurde zum Lieblingssessel. Ich freue mich schon darauf, wenn er im neuen Gewand wieder da ist.

Jetzt warten einige Termine auf mich, deshalb ist hier für heute Schluss. Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!

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