Category Archives: Musik

Am Aschermittwoch…

… ist alles vorbei, wie es in dem Schlager aus den 1950er Jahren heißt? Oder doch nicht?
Ist es ein ganz normaler Mittwoch?

Für mich ist es einerseits tatsächlich ein ganz normaler Mittwoch. Ich bin keine Karnevalistin und arbeite heute wie an jedem Mittwoch.

Andererseits ist heute der Beginn der Passionszeit. Manche sagen auch Fastenzeit dazu und wollen in den nächsten Wochen bis Ostern auf etwas verzichten.

Ich würde gerne auf die Nervosität verzichten, die mich in den Tagen vor meinem nächsten Konzert begleitet, aber da es jedes Mal so ist, gehört es wohl dazu und ich komme irgendwie damit klar.

Wie das Konzert gelaufen ist und wie viele Menschen zugehört haben, darüber werde ich wohl nächste Woche schreiben – wenn ich es nicht vergesse 😀

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Mittwoch (6)

Ha! Es ist Mittwoch und ich denke tatsächlich an meinen ursprünglichen Plan, mittwochs zu bloggen.

Die letzten Tage waren sehr ruhig. Das war einer heftigen Erkältung geschuldet, die mich so müde machte, dass ich mich zu kaum etwas aufraffen konnte. Glücklicherweise fühle ich mich inzwischen wieder besser und konnte gestern auch endlich wieder an die Orgelbank. Es sind ja nur noch ein paar Wochen bis zu meinem nächsten Konzert und es gab bei ein paar Stücken noch etwas zu feilen.

Ich hatte ein Stück, das ich eigentlich kann, das mir aber in den letzten Übesessions immer Probleme machte. Ich war kurz davor, es aus dem Programm zu nehmen. Aber durch die Zwangspause, die ich zuhause verbrachte, hat sich wohl einiges in meinem Hirn zurechtgerüttelt und gestern lief das Stück endlich wieder so, wie ich es mir vorstelle. Also werde ich es auch beim Konzert spielen, so wie geplant.

Was steht sonst an? Ich werde in den nächsten Tagen meine diesjährige Tomatenzucht beginnen und da es so mild ist, kann ich wohl auch bald mit den ersten Arbeiten im Garten anfangen nach der Winterruhe.

Am kommenden Sonntag helfe ich in einer anderen Gemeinde an der Orgel aus. Ich habe dort schon mehrmals gespielt, sowohl im Gottesdienst als auch bei Konzerten, und bin gespannt, in welchem Zustand die Orgel ist. Beim letzten Konzert hatte sie nämlich einige Aussetzer und bräuchte dringend eine Überholung – für die leider kein Geld da ist. Vielleicht sollte ich mal mit dem Kirchenvorstand über ein Benefizkonzert sprechen. (Ist ja nicht so, dass ich nicht schon tausend Dinge zu tun hätte… aber… wir werden sehen.)

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen schönen Tag!

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Mittwoch (1)

Mittwoch. 1.1.2020. Ein neues Jahr hat begonnen, zumindest dem Kalender nach, und es wird debattiert, ob schon jetzt oder erst nächstes Jahr ein neues Jahrzehnt angefangen hat. Es gibt wohl Argumente für beide Sichtweisen.

Apropos Sichtweisen, in letzter Zeit begegnete mir immer wieder die Sichtweise, dass nur der- oder diejenige ein „Profimusiker“ oder eine „Profimusikerin“ sei, der oder die in Vollzeit als Musiker oder Musikerin tätig sei. Ich frage mich, woher diese Sichtweise kommt. Gibt tatsächlich die Zeit Aufschluss darüber, ob jemand in seinem Bereich Profi ist?

Ich habe drei Hochschulabschlüsse. Zwei davon haben mit Musik zu tun und tragen Musik im Titel. Ich bekomme Geld fürs Musizieren. Orgel spielen, Klavier spielen, dirigieren, singen. Ich unterrichte Stimmbildung und bekomme das von meinen Schülerinnen und Schülern bezahlt.

Aber: ich mache all das nicht in Vollzeit. Denn zusätzlich zur Musik bin ich als Beraterin und Trainerin und im Personalwesen tätig. Und manchmal verbinden sich auch die unterschiedlichen Bereiche. Zum Beispiel dann, wenn ich in einem Unternehmen Stimmtraining für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anbiete. Oder wenn es in einem Kreativ-Workshop laut und musikalisch wird.

Ich sehe mich durchaus als Profimusikerin. Das war allerdings nicht immer so. Es gab zwischendurch Jahre, da habe ich Musik nur als Hobby und nebenher gemacht. Es gab sogar eine Zeit, in der ich so selten aktiv musiziert habe, dass ich selbst nicht mehr an meine Begabung und an mein Können geglaubt habe. Heute kann ich mit wieder entdecktem Selbstbewusstsein sagen: Ja, ich bin Profimusikerin. Ja, ich bin Teilzeitsopranistin, Teilzeitorganistin, Teilzeitmusiklehrerin, Teilzeitdirigentin, Teilzeitkorrepetitorin – und das ist ganz wunderbar.

Für 2020 habe ich schon diverse Konzerttermine im Kalender stehen. Wer Orgelmusik mag, kann mich am Samstag, 29. Februar, um 17 Uhr in der Auferstehungskirche in Bayreuth spielen hören. Wir feiern den 50. Geburtstag der Steinmeyer-Orgel und ich spiele Stücke aus fünf Jahrhunderten.

Nächste Woche beginnen wieder die Chorproben nach der Weihnachtspause und ich bin gespannt, was das Jahr alles bringen wird. Wir lesen uns 🙂

 

 

 

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Jubilarinnen – Orgelkonzert 2019

Vor ein paar Tagen habe ich zum 200. Geburtstag von Clara Schumann und Elizabeth Stirling, zum 150. Geburtstag von Joséphine Boulay und zum 40. Geburtstag des Archiv Frau und Musik ein kleines Orgelkonzert gegeben.

Die Orgel stammt aus dem Jahr 1911, eine typische Vertreterin ihrer Region und ihrer Zeit. Sie ist manchmal ein wenig behäbig, aber wenn man sie ein bisschen kennt, dann lässt sie auch schnelle Läufe zu.

Ich hatte einen ganz hervorragenden Assistenten. Mein Lieblingsdirigent, mit dem ich als Sängerin und Chorbegleiterin schon viele tolle Konzerte gemacht habe, hatte sich bereit erklärt, beim Umblättern und Registrieren mitzuhelfen, und so konnten wir bei einem Stück durch geschickte Registerwechsel sogar ein drittes Manual simulieren. Alleine hätte ich das nicht geschafft. Setzer hat die Orgel nämlich nicht.

Hier mein Programm:

Cécile Chaminade(1857 – 1944)

Prélude pour orgue op. 78

Mel Bonis (1858 – 1937)

Offertoire op. 182

Joséphine Boulay (1869 – 1925)

Andante

Emma Louise Ashford (1850 – 1930)

Fantasie

Elizabeth Stirling (1819 – 1895)

Air with variations

Clara Schumann (1819 – 1896)

Präludium und Fuge in d-Moll op. 16 Nr. 3

Elizabeth Stirling (1819 – 1895)

Larghetto

Johanna Asmussen (* 1936)

Choralbearbeitung „Von Gott will ich nicht lassen“

Ethel Smyth (1858 – 1944)

Choralbearbeitung “O Gott du frommer Gott”

Kanon über „O Gott du frommer Gott“

Mel Bonis (1858 – 1937)

Quasi andante op. 152

Clara Schumann (1819 – 1896)

Präludium und Fuge in B-Dur op. 16 Nr. 2

Carlotta Ferrari (* 1975)

Concert Variations on Greensleeves

 

Als Zugabe gab es die Toccata pour grand orgue op. 97 von Mel Bonis (Man merkt vielleicht, dass das eine meiner Lieblingskomponistinnen ist…).

Nun arbeite ich am Programm für mein nächstes Konzert, das ich anlässlich des 50. Geburtstags einer Steinmeyer-Orgel spielen werde. Details gibt es, sobald ich sie habe.

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Musik erleben

Vor kurzem wurde ein Artikel aus der taz in meiner Twittertimeline mehrmals geteilt. Es ging darin um einen Jungen, der klassische Musik liebt, vor allem das Weihnachtsoratorium, und getreu dem Motto „Jauchzet, frohlocket“ auch jauchzt und frohlockt und am liebsten mitsingt und tanzt.

Dass das nicht in jedem Umfeld gut ankommt, weil die Zuhörgewohnheiten hierzulande eher anders sind, kann man sich vielleicht vorstellen.

Nun steht nirgendwo geschrieben, wie man auf Musik zu reagieren hat. Es hat sich eingebürgert, dass man bei (klassischen) Konzerten still auf seinem Platz sitzt und weder mitsingt noch dirigiert noch tanzt. Wenn einen die Begeisterung mitreißt, reißt man sich in diesem Setting allerdings ja doch eher zusammen.

Es sei denn, man ist jemand, dem die Konventionen grad wurscht sind. 😉

Ich verstehe beide Seiten der Argumentation. Diejenigen, die ihr Konzerterlebnis in (der von ihnen definierten) Ruhe haben wollen, und diejenigen, die sagen, es müsse Platz sein für das aktive Zuhören, für das Lautsein, für das Jauchzen und Frohlocken.

Irgendwo im Zusammenhang mit der Diskussion las ich dann, dass jemand sagte, der Junge mache das genau richtig, nur so könne Musik erlebt werden. Da stimme ich nicht zu. Ich finde nicht, dass es ein „nur so und nicht anders“ für das Erleben von Musik gibt. Menschen sind doch zu verschieden, als dass wir da von „nur so und nicht anders“ sprechen sollten.

Ich weiß nicht, ob es mich stören würde, wenn jemand bei einem meiner Orgelkonzerte tanzen würde. Erlebt habe ich es noch nicht. Aber vielleicht kommt das ja noch.

Wie hört und erlebt Ihr Musik, liebe Leserinnen und Leser? Ich freue mich, von Euch zu lesen.

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Jahresrückblick 2017

Im Kamin brennt ein schönes Feuer, draußen ist es ziemlich mild und sehr stürmisch und für mich ist es Zeit, einen kleinen Jahresrückblick zu schreiben.

Für viele war 2017 ein schwieriges Jahr. Viel ist passiert, und nicht nur Gutes. Für mich war es ein Jahr mit Höhen und Tiefen und einigen Herausforderungen, aber insgesamt war es ein gutes Jahr und ich fühle mich sehr wohl.

Musikalisch war unheimlich viel los, so viel, dass ich zwischendurch schon überlegte, ob die (alte) Entscheidung, nicht mehr hauptberuflich als Musikerin/Musiklehrerin/Musiktherapeutin tätig zu sein, wohl richtig war und ob ich es doch wieder wagen sollte…? Mehrere Konzerte standen auf dem Programm, und alle haben großen Spaß gemacht. An der Orgel, im Chor, als Solosängerin, ich kann gar nicht sagen, was da der Höhepunkt war. Ganz weit oben auf der Liste steht die Aufführung der Teile 1, 4, 5 und 6 des Bachschen Weihnachtsoratoriums, wo ich im vierten Teil das Sopran-Echo singen durfte. Die Solistin sagte hinterher, es habe ihr sehr gut gefallen und der Echo-Part sei ja doch ziemlich schwierig und sie sei froh, dass sie das nicht singen brauchte 😉

Zwei kleine Jubiläen gab es auch, zum einen konnten wir unseren 10. Hochzeitstag feiern und zum anderen gibt es dieses Blog nun schon seit 6 Jahren! Wow, wie die Zeit vergeht. Wie immer habe ich keine wirklichen „guten“ Vorsätze fürs nächste Jahr, aber mehr bloggen möchte ich doch. Das hab ich aber sicher schon mal geschrieben. Letztes Jahr, oder vor zwei Jahren oder… 😀

Unser Haus hat dieses Jahr endlich ein Vordach über der Haustür bekommen, eine klassische Holzkonstruktion mit Biberschwanzziegeln. Und wir haben angefangen, einen Holzzaun zu bauen, das sieht auch ganz wunderbar aus. Die Tomatenernte war bis in den Herbst hinein richtig gut, nur mit anderen Früchten sah es nicht zuletzt aufgrund des strengen Frosts im April nicht so gut aus.

Ja, und dann habe ich endlich einen neuen Job gefunden. Ich habe ja schon eine Weile geschaut und mich immer mal beworben und zum 1.8. hat das dann tatsächlich geklappt. Ich habe nur noch 12km einfache Strecke zur Arbeit, ich arbeite Teilzeit und das tut mir richtig gut.

Seit ein paar Wochen bin ich dabei, Umzugskisten, die teilweise seit fünf Jahren (*hüstel*) nur rumstanden, zu sortieren, umzupacken, mich auch mal von Dingen zu trennen. Das ist für eine Sammlerin wie mich gar nicht so leicht und ich glaube, ich hätte das auch gar nicht viel früher hingekriegt. Jetzt ist eine gute Zeit dafür und ich bin stolz auf mich, dass ich damit angefangen habe.

Insgesamt blicke ich frohgemut zurück auf spannende zwölf Monate und freue mich aufs nächste Jahr. Wer weiß, was da so alles auf mich zukommt – ein paar Ideen habe ich schon, und vielleicht kann ich dann auch hier davon erzählen.

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500 Jahre Orgelmusik – mein Konzert

Am 2. September war es soweit, ich spielte ein Orgelkonzert im Rahmen des Reformationsjahrs (2017 feiern wir ja 500 Jahre Thesenanschlag Martin Luthers).
(English version of the blog post)

Eigentlich hatte ich das gar nicht als „mein“ Konzert geplant, als ich die Idee mal mit unserer Pfarrerin besprach. Aber eines Abends kam mein Mann von der Kirchenvorstandssitzung nach Hause und sagte, „alle freuen sich schon so sehr auf Dein Konzert“.

Nun gut. Ich entschied mich, das Publikum mit auf die Reise durch 500 Jahre Orgelmusik zu nehmen, angefangen bei Musik aus Luthers Zeit bis hin zu moderner Musik. Dabei wollte ich keine zu „schwere Kost“ servieren, um die Hörgewohnheiten nicht zu überfordern, aber doch zeigen, was es heute so gibt, und auch ein wenig zum Nachdenken anregen.

Hier mein Programm:

Hans (Johann) Buchner (1483 – 1538)
Christ ist erstanden

Caterina Assandra (1590 – 1618)
Ego flos campi

Dietrich Buxtehude (1637 – 1707)
Nun bitten wir den heiligen Geist (BuxWV 208)

Johann Pachelbel (1653 – 1706)
Fuga in d-Moll (P. 154; T. 276)

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Präludium und Fuge g-Moll (BWV 558, Bach zugeschrieben)
„Ich ruf zu dir“ aus dem „Orgelbüchlein“ (BWV 639)
Präludium und Fuge G-Dur (BWV 557, Bach zugeschrieben)

Georg Andreas Sorge (1703 – 1778)
Trio C-Dur

Justin Heinrich Knecht (1752 – 1817)
Freue dich sehr o meine Seele

Fanny Hensel (1805 – 1847)
Choral (op. 3/1)

Felix Mendelssohn (1809 – 1847)
Andante D-Dur (MWV W 6)

Emma Louise Ashford (1850 – 1930?)
Evening Hymn

Edward Elgar (1857 – 1934)
Vesper Voluntaries op. 14
Introduction – Andante – Allegro – Andantino – Allegretto piacevole – Intermezzo – Poco lento – Moderato – Allegretto Pensoso – Poco allegro – Coda

Kate Boundy (1866 – 1913)
Even Song

Carlotta Ferrari (* 1975)
La Salita al Mirteto

Lothar Graap (* 1933)
Der Mond ist aufgegangen. Kleine Variationen für Orgel (GWV 320)
I. Verhalten – II. Straff – III. Ruhig – IV. Langsam – V. Freudig – VI. Mäßig bewegt – VII. Langsam – VIII. Bewegt – IX. Sehr ruhig

Es gab am Ende langen, freundlichen und teilweise begeisterten Applaus, und so spielte ich noch eine Zugabe, das „Caprice“ aus „Cinq pièces pour orgue“ von Adolphe Marty.

Und die Pläne fürs nächste Konzert sind auch schon im Werden. Denn meine „Hauptorgel“ stammt aus dem Jahr 1858 und so können wir nächstes Jahr „Geburtstag“ feiern. Aber erst einmal hält der „normale“ Organistenalltag wieder Einzug, mit Sonntagsgottesdiensten und allem, was sonst so dazugehört.

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500 years of organ music

On Saturday, 2nd of September, I had the pleasure of playing an organ recital in Griedel (a village about 50 kilometres north of Frankfurt/Main).
This year, we’re celebrating 500 years of Martin Luther putting up his theses and the start of the reformation.

When I first talked about the idea of having an organ concert in the reformation year with our pastor, I thought that all three organ players in the parish could come together and each would play 20 minutes or so. Well, it seems I wasn’t clear enough on this, because one evening my husband came home from a meeting of the church committee and said that everyone was looking forward to „my organ recital“. Apparently the pastor had told them I would play the full concert.

What to do? I decided to take the listeners on a journey through time, starting with organ music from Luther’s time and moving on to modern music. I knew that I had to be careful what kind of modern music I could present to the audience as most people here are not really used to new sounds, but at the same time I wanted to give them some food for thought.

Here’s the full list of pieces I played:

Hans (Johann) Buchner (1483 – 1538)
Christ ist erstanden (Christ is risen)

Caterina Assandra (1590 – 1618)
Ego flos campi

Dietrich Buxtehude (1637 – 1707)
Nun bitten wir den heiligen Geist (BuxWV 208)

Johann Pachelbel (1653 – 1706)
Fugue in d minor (P. 154; T. 276)

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Prelude and fugue g minor (BWV 558)
„Ich ruf zu dir“ from the „Orgelbüchlein“ (BWV 639)
Prelude and fugue G major (BWV 557)

Georg Andreas Sorge (1703 – 1778)
Trio C major

Justin Heinrich Knecht (1752 – 1817)
Freue dich sehr o meine Seele (Rejoice my soul)

Fanny Hensel (1805 – 1847)
Chorale (op. 3/1)

Felix Mendelssohn (1809 – 1847)
Andante D major (MWV W 6)

Emma Louise Ashford (1850 – 1930?)
Evening Hymn

Edward Elgar (1857 – 1934)
Vesper Voluntaries op. 14
Introduction – Andante – Allegro – Andantino – Allegretto piacevole – Intermezzo – Poco lento – Moderato – Allegretto Pensoso – Poco allegro – Coda

Kate Boundy (1866 – 1913)
Even Song

Carlotta Ferrari (* 1975)
La Salita al Mirteto

Lothar Graap (* 1933)
Der Mond ist aufgegangen (The moon has risen), variations for organ (GWV 320)
I. Verhalten (cautious) – II. Straff (taughtly) – III. Ruhig (quiet) – IV. Langsam (slow) – V. Freudig (joyful) – VI. Mäßig bewegt (moderately moved) – VII. Langsam (slow) – VIII. Bewegt (moved) – IX. Sehr ruhig (very quiet)

 
There were about 35 or even 40 people in the audience and after a long round of friendly and partly enthusiastic applause, I played „Caprice“ from „Cinq pièces pour orgue“ by Adolphe Marty.

Next year, my „main“ organ will have its 160th birthday, so there will be another recital coming up. I’ve already made plans what to play. But first, back to „standard organist life“ with Sunday services and all the rest.

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Bewegung

Seit meiner (erzwungenen) Auszeit vor gut dreieinhalb Jahren denke ich mal mehr, mal weniger an Veränderungen herum. Was und wie will ich eigentlich arbeiten? Ist das, was ich tue, passend für mich? Bin ich auf dem richtigen Weg, „lohnt“ sich der ganze Stress?
Ich habe immer noch keine Antworten, aber ich nähere mich einer Entscheidung und freue mich sehr darüber, dass sich in den letzten Tagen viel bewegt hat.

Ich habe jede Menge Ideen im Kopf und auch wenn manches noch ein bisserl im Nebel liegt, wird doch einiges allmählich klarer. Das trägt mich durch die sehr stressige Zeit, die ich im Moment in meinem Hauptjob habe und die mir so überhaupt nicht gefällt. Aber ich bin niemand, die Hals über Kopf alles hinwirft, wobei mir etwas mehr Gelassenheit und Mut sicher gut tun würde.

Jedenfalls werde ich hoffentlich in den nächsten Monaten berichten können, was gerade so passiert, und werde bis dahin weiterhin versuchen, die einzelnen Fäden zu entwirren und sinnvoll zusammenzufügen.

Letzten Sonntag hatte ich ein kleines Konzert, was sich im Nachhinein zumindest für mich als etwas größer entpuppte. Ich singe ja seit fast vier Jahren in einem „klassischen“ dörflichen Gesangverein. Dort gibt es mehrere Chöre, und der gemischte Chor ist von der Zusammensetzung der Sänger her der älteste. Ich schätze das Durchschnittsalter dort locker auf 70, wenn nicht gar 73 Jahre. Dieser Chor tritt nur noch selten auf, aber damit niemand gänzlich „einrostet“, gibt es ab und zu doch mal ein Konzert. Obwohl der Chor zu 90% aus Katholiken besteht, hatten sie sich bereit erklärt, in der evangelischen Kirche ein kleines Konzert mit Lutherliedern zu geben. So weit, so gut.
Ich hatte die Noten einer sehr selten gespielten, aber wunderschönen spätromantischen Motette über einen Luthertext für Sopransolo, Chor und Orgel zuhause und unser Chorleiter meinte, das könnte der Chor schaffen. Ich sollte die Orgelstimme spielen und eine Sopranistin aus einem befreundeten Chor würde das Solo probieren.
Es stellte sich dann heraus, dass der Chor wohl insgesamt nicht genügend Lieder für ein komplettes Konzert zusammen bekäme und so wurde ich gefragt, ob ich denn sonst noch etwas beitragen könne.
Und wie das dann so ist, hatte ich im Konzert alle Hände voll zu tun. Ich spielte neben der Motette noch vier Orgelstücke solo, sang drei Lieder allein und begleitete den Chor bei drei weiteren Chorälen. Da ich am Morgen auch noch zwei reguläre Gottesdienste in zwei unterschiedlichen Kirchen georgelt hatte, war ich am Abend doch ziemlich müde und hätte im Anschluss direkt ein weiteres Wochenende gebraucht 🙂
Aber es war sehr schön und für meine weitere Konzertplanung auch durchaus lehrreich.

Ab sofort kann man übrigens mit „meinem“ Chor (etwas jünger 😉 ) fürs Weihnachtsoratorium (Teile I, IV, V, VI) mitproben, immer dienstags ab 20:45h, Nähe Butzbach/Gambacher Kreuz. Bei Interesse einfach bei mir melden!

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Der Mann mit der fleischfarbenen Badekappe

Gestern erhielt ich die Nachricht, dass mein ehemaliger Klavier- und Akkordeonlehrer Rolf Waldhier mit gerade mal 64 Jahren gestorben ist.

Der Mann mit der fleischfarbenen Badekappe, wie er sich selbst wegen seiner Glatze mitunter augenzwinkernd nannte, hat mein musikalisches Leben stark geprägt.

Ich war 14, als ich zu ihm in den Klavierunterricht kam. Wir waren gerade in eine neue Stadt gezogen, ich war ein bisserl rebellisch, wie das halt so ist, und dann kam er und verlangte von mir allen Ernstes, ich sollte mal ordentlich üben und vor allem mit sinnvollen Fingersätzen arbeiten. Was hab ich geschimpft. Aber ich habe es gemacht, und es war gut. Hätte ich ihn nicht gehabt, wer weiß, ob ich jemals eine Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule auch nur versucht hätte.

Er war ein uriger Typ. Heute undenkbar, saß er in seinem kleinen Unterrichtszimmer, das mit Klavier und Heimorgel und Keyboard vollgestopft war, drehte sich in aller Ruhe eine Kippe oder auch zwei, und paffte diese, während er mich in die Geheimnisse der Bachschen Fuge einwies oder vierhändig Blues mit mir spielte.

Von ihm lernte ich Jazz, Boogie, Blues, Swing, er hörte sich meine selbstgeschriebenen Lieder an und sparte nicht mit Kritik, z.B. als ich unbewusst einen Teil der Melodie von „This land is your land“ aufgenommen und stolz als meine Kreation vorgestellt hatte.

Auch Akkordeon lernte ich bei ihm und manche Stunde wurde auch einfach nur verquatscht.

Unvergessen unser gemeinsamer Auftritt bei einem Musikschulfest, als wir mit den Worten „Jetzt kommt Tea for two, ein Stück für zwei Klavierspieler und zwei Blätterer“ angekündigt wurden.

Ihm habe ich es zu verdanken, dass ich fünf Jahre lang in der Schul-Big-Band die Pianistin war und mir niemand diesen Posten streitig machte, weil ich einfach zu gut war, um ersetzt zu werden. Ihm habe ich es zu verdanken, dass ich mein Studium an der Musikhochschule beginnen konnte. Ganz zu schweigen von den vielen kleinen Lebensweisheiten, die er mir mitgegeben hat, und von der Erinnerung an einen Mann, der stets so ein kleines Funkeln in den Augen hatte und immer zu schmunzeln schien.

Wir haben uns das letzte Mal vor etwa zehn Jahren getroffen und miteinander Kaffee getrunken. Ich werde ihn nicht vergessen. Danke für alles, Rolf!

Die A-Cappella-Gruppe Six Pack schrieb hier einen kurzen Nachruf: http://six-pack.eu/rolf-waldhier-ehemaliger-musikalischer-leiter-von-six-pack-verstorben/

 

 

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