Tag Archives: Orgelmusik

Orgelmusik „live“

Gestern wollte ich das erste Mal via Twitter live aus der Kirche Orgelmusik streamen.
Das ging technisch ein bisserl in die Hose – die ersten anderthalb Minuten waren recht gut, danach war die Audioqualität wirklich mies und das ist ein Problem, das es noch zu lösen gilt.
Auch heute probierte ich es noch einmal, und wieder war die erste Minute okay, und der Rest eher so meh.
Da man bei Twitter auch maximal 2min20sec an Videomaterial hochladen kann und meine Stücke meist länger sind und ich bisher auch noch keinen Account bei einer der großen Videoplattformen habe, musste ich ein wenig suchen, um etwas zu finden, das ich in ordentlicher Qualität teilen konnte. Aber ich habe es hingekriegt und spiele op. 149 von Mel Bonis (1858-1937) auf der Keller-Orgel von 1858:
https://twitter.com/andijah/status/1240199395813076992
Die Aufnahme wurde mit dem Smartphone gemacht und nicht bearbeitet – was man hört, ist das, was ich spiele.

Ich werde in den nächsten Tagen einmal versuchen, von zuhause zu streamen (WLAN sollte stabiler sein als das Mobilfunknetz), dann leider nicht mit der Orgel, sondern nur mit dem Stagepiano aka Tastenradio.

Wir werden sehen. Dranbleiben 🙂

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März 18, 2020 · 13:40

Mittwoch (1)

Mittwoch. 1.1.2020. Ein neues Jahr hat begonnen, zumindest dem Kalender nach, und es wird debattiert, ob schon jetzt oder erst nächstes Jahr ein neues Jahrzehnt angefangen hat. Es gibt wohl Argumente für beide Sichtweisen.

Apropos Sichtweisen, in letzter Zeit begegnete mir immer wieder die Sichtweise, dass nur der- oder diejenige ein „Profimusiker“ oder eine „Profimusikerin“ sei, der oder die in Vollzeit als Musiker oder Musikerin tätig sei. Ich frage mich, woher diese Sichtweise kommt. Gibt tatsächlich die Zeit Aufschluss darüber, ob jemand in seinem Bereich Profi ist?

Ich habe drei Hochschulabschlüsse. Zwei davon haben mit Musik zu tun und tragen Musik im Titel. Ich bekomme Geld fürs Musizieren. Orgel spielen, Klavier spielen, dirigieren, singen. Ich unterrichte Stimmbildung und bekomme das von meinen Schülerinnen und Schülern bezahlt.

Aber: ich mache all das nicht in Vollzeit. Denn zusätzlich zur Musik bin ich als Beraterin und Trainerin und im Personalwesen tätig. Und manchmal verbinden sich auch die unterschiedlichen Bereiche. Zum Beispiel dann, wenn ich in einem Unternehmen Stimmtraining für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anbiete. Oder wenn es in einem Kreativ-Workshop laut und musikalisch wird.

Ich sehe mich durchaus als Profimusikerin. Das war allerdings nicht immer so. Es gab zwischendurch Jahre, da habe ich Musik nur als Hobby und nebenher gemacht. Es gab sogar eine Zeit, in der ich so selten aktiv musiziert habe, dass ich selbst nicht mehr an meine Begabung und an mein Können geglaubt habe. Heute kann ich mit wieder entdecktem Selbstbewusstsein sagen: Ja, ich bin Profimusikerin. Ja, ich bin Teilzeitsopranistin, Teilzeitorganistin, Teilzeitmusiklehrerin, Teilzeitdirigentin, Teilzeitkorrepetitorin – und das ist ganz wunderbar.

Für 2020 habe ich schon diverse Konzerttermine im Kalender stehen. Wer Orgelmusik mag, kann mich am Samstag, 29. Februar, um 17 Uhr in der Auferstehungskirche in Bayreuth spielen hören. Wir feiern den 50. Geburtstag der Steinmeyer-Orgel und ich spiele Stücke aus fünf Jahrhunderten.

Nächste Woche beginnen wieder die Chorproben nach der Weihnachtspause und ich bin gespannt, was das Jahr alles bringen wird. Wir lesen uns 🙂

 

 

 

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Jubilarinnen – Orgelkonzert 2019

Vor ein paar Tagen habe ich zum 200. Geburtstag von Clara Schumann und Elizabeth Stirling, zum 150. Geburtstag von Joséphine Boulay und zum 40. Geburtstag des Archiv Frau und Musik ein kleines Orgelkonzert gegeben.

Die Orgel stammt aus dem Jahr 1911, eine typische Vertreterin ihrer Region und ihrer Zeit. Sie ist manchmal ein wenig behäbig, aber wenn man sie ein bisschen kennt, dann lässt sie auch schnelle Läufe zu.

Ich hatte einen ganz hervorragenden Assistenten. Mein Lieblingsdirigent, mit dem ich als Sängerin und Chorbegleiterin schon viele tolle Konzerte gemacht habe, hatte sich bereit erklärt, beim Umblättern und Registrieren mitzuhelfen, und so konnten wir bei einem Stück durch geschickte Registerwechsel sogar ein drittes Manual simulieren. Alleine hätte ich das nicht geschafft. Setzer hat die Orgel nämlich nicht.

Hier mein Programm:

Cécile Chaminade(1857 – 1944)

Prélude pour orgue op. 78

Mel Bonis (1858 – 1937)

Offertoire op. 182

Joséphine Boulay (1869 – 1925)

Andante

Emma Louise Ashford (1850 – 1930)

Fantasie

Elizabeth Stirling (1819 – 1895)

Air with variations

Clara Schumann (1819 – 1896)

Präludium und Fuge in d-Moll op. 16 Nr. 3

Elizabeth Stirling (1819 – 1895)

Larghetto

Johanna Asmussen (* 1936)

Choralbearbeitung „Von Gott will ich nicht lassen“

Ethel Smyth (1858 – 1944)

Choralbearbeitung “O Gott du frommer Gott”

Kanon über „O Gott du frommer Gott“

Mel Bonis (1858 – 1937)

Quasi andante op. 152

Clara Schumann (1819 – 1896)

Präludium und Fuge in B-Dur op. 16 Nr. 2

Carlotta Ferrari (* 1975)

Concert Variations on Greensleeves

 

Als Zugabe gab es die Toccata pour grand orgue op. 97 von Mel Bonis (Man merkt vielleicht, dass das eine meiner Lieblingskomponistinnen ist…).

Nun arbeite ich am Programm für mein nächstes Konzert, das ich anlässlich des 50. Geburtstags einer Steinmeyer-Orgel spielen werde. Details gibt es, sobald ich sie habe.

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(Organ) Music by female composers

It’s time to finally write this blog post – I said to Morwenna (http://www.theladyorganist.com) in June that I would write something about (organ) music by female composers, and now it’s almost Christmas… I’ve been busy playing the occasional Sunday service and singing in my choir and doing stuff. Everyone who juggles a day job and a second life as a musician probably knows this only too well.

When you’re asked about female composers, you might think of Clara Schumann and Fanny Mendelssohn, or might not know anyone at all. If you’re interested in film music, you might know Rachel Portman or Anne Dudley. For most people, however, female composers remain in the dark and when you mention that they exist, you often get answers like, well, if they were any good (=if they were as good as the men), their music would be played more often. I don’t think it’s a simple question of quality, but I don’t want to get all philosophical about this.

What I want to do is share some resources and links with you, so that in case you’re planning to go out and find music written by women, you’ll get some help just like I had when I started my journey of finding out about the topic.

I’m deeply grateful to Morwenna and Kathryn (http://artsyhonker.net) who’ve supported my research and came up with some links and suggestions. Kathryn is a composer herself and if you’re looking for choral music, make sure to have a look at her work.

Morwenna directed me to John Spellers collection of organ music: http://spellerweb.net/poindex/organmusic/OrganMusicFront.html
In this collection, you can find music by Esther Elizabeth Fleet, Kate Boundy, Ann Mounsey Bartholomew, Elizabeth Stirling, Elisa Fuchs-Delaye, Helene Fleury, Juliette Folville, Augusta Holmes, Marie Prestat, Alice Saufrezix, Fanny Mendelssohn and some more. Morwenna also mentioned Elizabeth Jacquet de la Guerre, Elizabeth Turner and Jeanne Demessieux. And there’s Theophania Cecil: http://www.theladyorganist.com/repertoire-revivals-theophania-cecil/

For organists, there is a very interesting collection of various pieces in Schott’s ED9741 („Frauen komponieren – 22 Orgelstücke“. 22 organ pieces by female composers), some of them quite doable, others really tricky. But you got to have goals 😀

Kathryn pointed me to Barbara Kennedy (http://barbarakennedy.co.uk/composing/) and Jenni Pinnock (http://www.jennipinnock.com/).

On imslp.org, there’s a list of women composers. Unfortunately you can only search by country of origin, not by type of work, but it’s an impressive list nonetheless: http://imslp.org/wiki/Category:Women_composers

In Frankfurt, there’s the archive for women and music: http://www.archiv-frau-musik.de/cms/

Then there are two publishers worth mentioning if you want to buy sheet music by female composers: http://furore-verlag.de/shop/noten/orgel-solo/ and http://www.certosaverlag.de/

For those who’re into research, there’s the „MUGI“ project in Hamburg: http://mugi.hfmt-hamburg.de/en/Lexikon
And if you speak German, check out http://www.susanne-wosnitzka.de/projekte-aktuelles/komponistinnen/

Now to something more practical. 🙂
Last Sunday, I played a piece by Margaretha Christina de Jong (http://margreethdejong.nl/) and two pieces I have written myself. One is a piece for alto recorder, variations on the song „Wachet auf ruft uns die Stimme“ („Wake up, a voice is calling“) and the other is an organ piece called „Kleine Adventsfantasie“ (little advent fantasia) where I used melody fragments of three well-known advent songs.

Thanks to Susanne (https://twitter.com/SusanneW) I now know the adaptiation of two Clara Schumann preludes for organ and Cor anglais, and I hope to be able to play these pieces in a recital one day. Finding someone near me who plays cor anglais („English horn“) will certainly help, but I need to start practising the organ part first anyway.

 

Thanks, readers, for your interest, and please share your thoughts and comments!

 

 

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