Tag Archives: Klavier

Wochenschnipsel 2545

Heute bin ich spät dran.

Aber es ist immer noch Mittwoch, mein Wochenschnipsel-Tag, und die Sonne ist auch noch nicht untergegangen.

Letzte Woche habe ich zu einer Krimilesung Klavier gespielt, ausschließlich Werke von Komponistinnen, inklusive eines meiner eigenen Stücke. Dafür gab es viel Beifall und besonders schön fand ich, dass die Autorin, die anfangs eher skeptisch war, die Auswahl der Musik hinterher gelobt hat. (Die Rampensau in mir sagt gerade, klar, schließlich weiß ich, was ich tue, und die wohlerzogene Beamtentochter in mir sagt, gib nicht so an, das gehört sich nicht.)

Am Samstag haben wir Apfelsaft gekeltert und am Sonntag fand die Mitgliederversammlung des Trägervereins im Archiv Frau und Musik in Frankfurt statt. Am Montag ging es gleich weiter mit dem „annual general meeting“ der Society of Women Organists (online) und gestern war abends ganz normale Chorprobe. Gut, nicht ganz normal, da eine halbe Stunde länger – das Konzert wirft seine Schatten voraus!

Heute wurde mein Klavier gestimmt und nächstes Jahr muss ich nochmal etwas tiefer ins Sparschwein greifen, um ein paar Arbeiten durchführen zu lassen. Aber es wird sich lohnen. Zum einen ist es ein ordentliches Instrument und zum anderen hänge ich unheimlich daran und möchte es nicht missen.

Gleich geht’s auf die nachmittägliche Hunderunde. Danke fürs Lesen und bis bald!

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Filed under Landleben, Musik

Wochenschnipsel 2535

Die heutigen Wochenschnipsel sind bunt – ich schreibe über mein Muli, kleine Orgeln, verstimmte Klaviere und Regenbogenfahnen. Und die Hunde kommen auch vor.

Weil ich mich für keine Reihenfolge entscheiden kann, folge ich einfach der Zeit seit den letzten Wochenschnipseln.

Im Wohnzimmer meiner Schwiegermutter steht seit Jahr und Tag ein Klavier. Sie hatte es vor rund 60 Jahren bekommen, und irgendwann lernten auch ihre Kinder zu spielen und, wie es manchmal so ist, irgendwann ist es nur noch ein Möbelstück. Ich spielte ab und zu mal drauf, zwar selten, aber doch oft genug, um festzustellen, dass die letzte Stimmung doch sehr lange her ist. Weil ich ja in der Zwischenzeit „meine“ Klavierbauerin gefunden hatte, mit der ich hochzufrieden bin, dachte ich, ich frage sie mal, ob sie auch dort stimmen würde. Sie sagte ja und gab aufgrund meiner Beschreibung des Klangs zu bedenken, dass das Instrument möglicherweise nicht mehr stimmbar sein könne. Es hat ein paar Risse an Stellen, wo keine Risse sein sollten und weil es so lange nicht gestimmt wurde, besteht auch ein Risiko, dass Saiten reißen. Aber es ging alles gut. Die „Standardtonhöhe“ werden wir wohl nicht mehr hinkriegen. Im Moment steht es auf 432Hz für das a‘ und wir haben die Aufgabe zu beobachten, wie es die Stimmung in sich hält. Wenn es einigermaßen bleibt, ist es gut. Wenn nicht, dann taugt es tatsächlich nur noch als Möbelstück. Wir werden sehen. Meine Schwiegermutter war jedenfalls total fasziniert davon, was man aus so einem Klavier alles ausbauen kann.

Das absolute Highlight der letzten Tage war der CSD – das allererste Mal in meinem Landkeis! Ich hatte mich als Helferin gemeldet, um den Demozug mit abzusichern und hatte unglaublich viel Spaß. Wir dachten anfangs, hm, mal sehen, ob überhaupt Menschen kommen, und dann waren es 1200 Leute, die an der Demo teilnahmen! Und viele blieben hinterher zur Party. Eine tolle Atmosphäre, bunt und vielfältig und ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr auch wieder Zeit habe, dabei zu sein.

Am Sonntag fand in einer Dorfkirche, in der ich auch schon oft Orgel gespielt habe, ein musikalischer Gottesdienst statt, um Geld für die Orgelrenovierung zu sammeln. Ich war mit dem Chor dabei und saß auch einmal kurz auf der Orgelbank, um den Chor zu begleiten. Der hauptamtliche Kirchenmusiker, der an diesem Tag die Orgel spielte, machte das zwar sehr ordentlich, schien aber dennoch mit dem kleinen Instrument ein bisserl zu fremdeln. Ich kenne ja seinen Hauptarbeitsplatz und da ist so eine kleine Dorforgel schon etwas ganz anderes – wobei diese gar nicht sooo klein ist, denn immerhin hat sie zwei Manuale. Im Gegensatz zu „meiner“ kleinen Orgel, die nur ein Manual hat – aber auf die ich auch nichts kommen lasse. Gestern wurde sie gestimmt und ich durfte am Nachmittag der neuen Konfigruppe ein wenig über das Instrument erzählen.

Vor einem knappen Monat ist das Muli bei uns eingezogen. Kein Tier (wobei das auch nett wäre – was aber wohl die Hunde dazu sagen würden?), sondern ein Lastenrad. Ich hatte in den Wochenschnipseln schon einmal über einen ersten Test geschrieben und dann über den Kauf und die ersten Fahrten.
Ich bin mit der Wahl dieses Rads ausgesprochen zufrieden und es passt hervorragend zu meinen Anforderungen. Ein paar kleine Nachteile habe ich zwar auch festgestellt, aber die sind nicht so gravierend, dass sie mir den Spaß vermiesen würden. Anfangs eierte ich manchmal ja noch ein wenig herum, gerade in engen Kurven, aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und habe nur noch Probleme, wenn ich an einem Hügel anfahren muss. Und, ein bisserl skurril: wenn ich mich jetzt auf mein „normales“ Rad setze, fühle ich mich auf den ersten Metern ein wenig wackelig – das Gefühl legt sich schnell, aber dass ich mich mit dem Muli fast sicherer fühlen würde als mit dem anderen Rad, damit hätte ich nicht gerechnet. Der wilde Hund durfte im Korb einmal probesitzen, aber so ganz geheuer war ihm das nicht. Für den kleinen alten Hund wäre es vielleicht mal was, aber dann bräuchte ich für den wilden Hund noch einen Anhänger, weil der Korb doch zu klein ist für die beiden.

Ich genieße den Spätsommer, der schon herbstliche Anklänge hat. Übermorgen wird der nächste (und letzte) Beitrag zum Album „Malers Hüs“ hier im Blog zu lesen sein – habt Ihr schon reingehört?

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Wochenschnipsel 2527

Am bisher wohl heißesten Tag des Jahres sitze ich am Schreibtisch und habe es dank vorausschauender Planung hier im Neubau tatsächlich recht angenehm. Dafür bin ich unheimlich dankbar und denke an all die Menschen, denen es nicht so gut geht. Und an den Sommer 2003, der mir als „erster“ Hitzesommer in Erinnerung geblieben ist. Ich hatte damals gerade einen neuen Job in einer Kita für Kinder ab 3 Monaten angefangen und irgendwie verbrachten wir den Sommer nur im Schatten am Planschbecken, in dem die Kinder saßen, nur mit einer Schwimmwindel bekleidet. Gut, zum Essen und Schlafen sind wir ins Haus gegangen. Aber was war das anstrengend für alle!

Letzte Woche waren wir in Aschaffenburg und erlebten einen ganz tollen Abend im Hof-Kabarett mit Wolfgang Buck, einem fränkischen Liedermacher, den ich schon sehr lange kenne und sehr schätze, und Hajo Greifenstein vom Babenhäuser Pfarrerkabarett.

Und was schon länger in mir brodelte, fand am Wochenende ein Ventil in einem Protestsong, den ich mit der Ukulele aufnahm und der schon sehr viel Zuspruch bekommen hat. Danke allen, die sich das Lied angehört haben! An den Noten arbeite ich noch – hätte nicht gedacht, dass Menschen sie haben wollen, deshalb hatte ich das Lied vor der Veröffentlichung nur so grob aufgeschrieben.

Am Sonntag dann mal wieder eine Orgelvertretung. Schöne Kirche, toll klingendes Instrument, wenn auch mechanisch nicht ganz leicht zu spielen. Und es gab zweimal Applaus. Und hinterher erstaunlich viele Leute, die sich persönlich bedankt haben. Unbedingt wiederkommen soll ich. Vielleicht klappt es ja irgendwann. Das mit dem Wiederkommen höre ich bei ganz vielen Vertretungen und es freut mich. An mehreren Orten gleichzeitig sein kann ich allerdings immer noch nicht.

Den Montagvormittag habe ich dazu genutzt, eine schöne Sammlung leichter Klavierstücke von Emilie Mayer aufzunehmen. Ich glaube, ich werde daraus eine kleine Reihe machen. Es gibt nämlich unheimlich viele tolle Stücke von Komponistinnen, die für den Anfangsunterricht wunderbar sind, oder auch für leicht Fortgeschrittene, und viele Menschen kennen diese Kleinode gar nicht.

Eine meiner Kurzgeschichten (Achtung, nix für schwache Nerven) wurde von Klaus aufgenommen und kann hier angehört werden.

Der kleine alte Hund war beim Haareschneiden und hatte diesmal so gar keine Lust darauf. Dabei geht es ihm nicht nur im Sommer mit dem Kurzhaarschnitt viel besser. Aber mit fast 16 Jahren darf so ein Hund auch mal keine Lust haben.

Die Chöre gehen nun nach und nach in die Sommerpause, aber hier im Blog geht es ganz normal weiter. Spätestens mit den nächsten Wochenschnipseln. 🙂

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Wochenschnipsel 2526

Gerade hatte ich nach langem mal wieder das „Präludium in gotischem Stil“ op. 28 von Clara Faisst herausgekramt, um zu schauen, ob ich es noch kann (hm… jein) und fand es wie so oft sehr faszinierend, dass die Schwingungen der Basssaiten bei manchen Akkorden bis in die Tasten und somit in meine Fingerspitzen zu spüren sind. Was für ein tolles Gefühl, Töne so zu erleben! E-Pianos haben sicher ihre Berechtigung, aber sowas können sie einfach nicht.

Und dann guckte ich auf die Uhr und unterbrach das Klavierspiel lieber mal, um die heutigen Wochenschnipsel noch am Vormittag zu schreiben und zu veröffentlichen.

Schön, dass Du da bist und sie liest!

Ich habe mein Shortbread-Rezept versprochen. Wen das nicht interessiert, hier klicken und drüberhüpfen.

Im Grunde ist Shortbread total simpel zu machen, wenn man die 1-2-3-Formel beachtet. Ein Teil Zucker, zwei Teile Butter, drei Teile Mehl. Ich nehme sehr gerne braunen Zucker und Dinkelmehl, es geht aber auch mit anderen Mehlsorten (Vollkorn hab ich noch nicht probiert) und natürlich auch mit weißem Zucker. Die Butter sollte möglichst weich sein, damit sie sich gut verarbeiten lässt. Für Shortbread-Rundlinge 50g Zucker mit 100g Butter gut verrühren. Nach und nach 150g Mehl dazu. Dann den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche und eine dicke Stange daraus rollen, etwa 4 bis 5cm im Durchmesser. Diese Teigstange nehmen und in Frischhaltefolie gewickelt eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen. Nicht drin vergessen! Wenn der Teig zu kalt ist, bröckelt er zu stark. Je nach Ofentyp vorheizen oder auch nicht. Gebacken wird das Shortbread bei 175 Grad (Celsius). Wenn der Teig fertig geruht hat, ein wenig Zucker (da eignet sich der braune am besten) auf ein Brett streuen und den Teig darin rollen. Die Außenseite darf schön zuckrig werden. Dann in Scheiben schneiden, nicht zu dick, 5 bis 7mm sind meist gut. Ab aufs Backblech und 10 bis 15 Minuten backen. Abkühlen lassen, genießen.

Letzte Woche waren wir zweimal im Kino, beides Mal in Filmen mit Musikbezug. Den Anfang machte „Der letzte Takt“, ein isländischer Film – dass das recht skurril werden könnte, war mir vorher klar. Wie skurril es würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber mich sehr amüsiert. Der andere Film war „Die leisen und die großen Töne“ aus Frankreich. Auch der hat mir gut gefallen, trotz oder vielleicht auch wegen der vielen Parallelen zu „Brassed off“ (einer meiner Lieblingsfilme, die Dialoge kann ich mitsprechen).

Das hieß natürlich „Allein-Zeit“ für die Hunde, aber sie können das recht gut. Wir haben ein kleines Ritual, wenn wir das Haus verlassen und die Hunde nicht mitkommen können, und es ist schön zu sehen, wie vor allem der wilde Hund darauf achtet, dass alles genau so gemacht wird.

Mit dem kleinen alten Hund war ich beim Tierarzt für die jährliche Impfung. Es geht ihm gut für seine fast 16 Jahre, aber natürlich müssen wir damit rechnen, dass das nicht so bleibt. Die Assistenz in der Praxis war ganz erstaunt, als ich erzählte, dass wir am Feiertag mit den Hunden in einem Lokal waren und dass sie das prima machen, denn sie meinte, dass gerade alte Hunde in fremder Umgebung oft sehr unleidig werden. Klar, unleidig sein kann der kleine alte Hund ganz hervorragend, aber wenn er weiß, dass wir da sind, geht es meist gut.

Mein Belegexemplar einer Orgelsonate von Maria Gary, die ich herausgeben durfte, ist inzwischen auch angekommen und gerne hätte ich das verlinkt, aber die Verlagsseite ist gerade nicht erreichbar. Vermutlich bastelt irgendeins dran herum.

Ein Link zum „Berceuse“ (Wiegenlied) von Hedwige Chrétien geht aber, und wer sich für den Hintergrund zum Video interessiert und Englisch liest, kann hier gucken.

Gestern Nacht tanzten Glühwürmchen in unserem Garten und ich schrieb bei Mastodon davon und war heute Morgen ganz verwundert und auch entzückt darüber, wie viele Menschen das gelesen und sich darüber gefreut haben.

So viel für heute. Bis bald hier oder woanders! 🙂

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Filed under Leben mit Hund, Musik, Rezepte

Wochenschnipsel 2513

Vorhin saß ich am Schreibtisch und vernahm seltsame Geräusche. Eine Art Fauchen war es. Nach kurzer Suche stellte sich die Thermoskanne als die Urheberin heraus. Der Deckel war nicht richtig zu und so fauchte sie leise vor sich hin.

Geräusche anderer Art gibt es im Flötenvideo, das ich kürzlich aufnahm und gestern endlich online gestellt habe. Ich stelle dort meine Doppelflöten vor. Wer mir im Fediverse folgt, kennt den Link schon. Alle anderen bitte bei Interesse hier entlang.

Manche (ältere) Orgeln machen neben den Geräuschen, die sie machen sollen (also, Töne) auch noch weitere Geräusche. Mal ächzt der Luftbalg, mal klappern die Tasten, mal surrt das Gebläse. Und mal wird die Vertretungsorganistin verwirrt, weil auf dem Registerzug etwas steht, das dann gar nicht erklingt. So ging es mir letzten Sonntag, als ich in einer Dorfkirche an der Orgel saß und mal horchen wollte, wie die „Viola da Gamba“ klingt. Das ist üblicherweise ein 8-Fuß-Register, was bedeutet, dass der Ton in genau der Oktave erklingt, in der ich ihn spiele. Ich spiele also ein c‘ (c4), und es klingt – ein c“‘ (c6), und wie eine Viola da Gamba hörte es sich auch nicht an. Wie ich hinterher bei Wikipedia lesen konnte, hatte man in den 1930er Jahren die Viola ausgebaut und durch ein 2-Fuß-Gemshorn ersetzt. Die Beschriftung der Registerzüge wurde allerdings nicht angepasst. Auch nicht für ein weiteres Register, hinter dem eine Mixtur steckt und nicht das, was drauf steht. Vertretungsdienste sind wirklich immer für Überraschungen gut. Und bei diesem gab es hinterher Applaus. Das ist schön.

Im Kino waren wir auch und haben uns „Like a complete unknown“ angesehen, den Film über Bob Dylan’s Anfangsjahre. Mir hat er gut gefallen, und da ich keine Dylan-Expertin bin, haben mich die dramaturgischen Freiheiten, die man sich wohl genommen hat, nicht gestört. Was ich festgestellt habe, ist, dass ich ganz schön viele Lieder auswendig kann und viele davon auch schon auf der Gitarre geschrammelt habe. Als ich so 15, 16 war, hatte ich eine intensive „Liedermacher-Phase“, habe viel zur Gitarre gesungen oder vielmehr meinen Gesang auf der Gitarre begleitet und auch selbst einige Lieder geschrieben. Im Film kam auch Woody Guthrie vor und einer meiner ersten selbstgeschriebenen Songs war melodisch stark von einem Guthrie-Song beeinflusst – was mir beim Schreiben nicht bewusst war und worauf mich mein Klavierlehrer dann hinwies.

Apropos nicht bewusst. Heute Vormittag hatte ich im Fedi einen kleinen Dialog mit Stephan und Niels u.a. dazu, wie unsere Mitmenschen uns und unsere musikalische Arbeit wahrnehmen oder oft auch nicht wahrnehmen, und dazu hatte ich letzte Woche auch ein interessantes Erlebnis. Wir waren bei Freunden zu Gast und im Wohnzimmer steht ein kleiner Flügel. Auf dem hatte ich vor Jahren schon einmal gespielt und da auf dem Notenpult ein Schubert-Impromptu stand und sie mir gesagt hatten, ich dürfe mich gerne mal ans Instrument setzen, habe ich das natürlich auch getan und den Schubert im Grab rotieren lassen. Nein, so arg war es natürlich nicht, aber ich hatte dieses Impromptu einige Jahre nicht gespielt und musste mich erst wieder erinnern. Jedenfalls hörten das alle mit, die draußen auf der Terrasse saßen und dann sagte einer aus der Runde, der mich seit fast 20 Jahren kennt: „Ich wusste gar nicht, dass du Klavier spielen kannst.“

Da war ich für einen Moment doch baff. Ja, ich hatte vor einigen Jahren mal eine längere musikalische Pause, aber aus meiner Vergangenheit diesbezüglich hatte ich nie ein Geheimnis gemacht. Trotzdem war es für diese Person eine neue Erkenntnis.

Vielleicht machen wir irgendwann mal ein kleines Wohnzimmerkonzert dort. „Sorge du für die Musik, ich sorge für den Wein“, sagte unser Freund, und das halte ich für eine charmante Idee.

Ein Letztes noch, bevor es hier zu lang wird: ich werde im Dezember das Vergnügen haben, bei einem Adventskonzert wieder Solo zu singen. Unsere übliche Solist*innen-Besetzung besteht aus vier Personen, und beim geplanten Programm sind fünf Solist*innen vorgesehen. Zu Sopran und Alt kommt ein Mezzosopran, und diesen Part darf ich übernehmen. Darauf freue ich mich sehr.

Danke fürs Lesen! Heute war „nur“ Musik, aber das kennt Ihr ja von mir.

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Filed under Musik

Wochenschnipsel 2511

Es gab wieder viel Musik in den letzten Tagen.

Ein Freund und Kollege ist derzeit in Japan unterwegs und ich durfte ihn bei einigen Chorproben vertreten.

Letzten Freitag fand der Gottesdienst zum Weltgebetstag statt und wir hatten uns wieder zu unserer „Einmal-im-Jahr-Band“ zusammengefunden: eine Gruppe Musizierender, teilweise Profis, teilweise Amateure, die immer zum Weltgebetstag zusammen spielen. Ich übernehme den Gesangspart und spiele Klavier (oder vielmehr Keyboard oder Stagepiano) und manchmal auch andere Instrumente. Dieses Jahr kam die Ukulele zum Einsatz und wurde sehr positiv wahrgenommen.

Apropos Ukulele, kleiner Einschub an dieser Stelle: ich konnte es nicht lassen und habe mir ein wegen optischer Mängel heruntergesetztes B-Exemplar einer „Reise-Ukulele“ bestellt. Reisetauglich deshalb, weil sie teilweise aus Kunststoff ist. Auf den Klang bin ich gespannt. Von meinen Flöten wurde ich bisher ja immer positiv überrascht vom „Nicht-Holz“.

Am Samstag dann habe ich zum Weltfrauentag ein Gesprächskonzert veranstaltet, in unserer kleinen Dorfkirche. Ich spielte Werke von Komponistinnen für Klavier und für Orgel und erzählte aus dem Leben der Künstlerinnen. Trotz des sehr schönen Wetters, das zum Spazierengehen oder zur Gartenarbeit einlud, waren einige Menschen gekommen und ich habe einige sehr tolle Komplimente bekommen, sowohl zu meinem Spiel als auch zur Auswahl der Stücke. „Du müsstest unbedingt in viel größeren Räumen und vor mehr Menschen auftreten!“, sagte eine Person. Nun ist ja die Größe des Raums allein noch kein Qualitätsmerkmal für diejenigen, die auf der Bühne stehen, und ich spiele ausgesprochen gerne auch an kleineren Orten. Es gibt keinen Grund, warum man für Kunst und Kultur immer weit fahren müsste. Aber natürlich würde ich jederzeit auch woanders spielen und auch in großen Kirchen.

Am Sonntag wieder „Alltag“, zwei Gottesdienste in meiner eigenen Gemeinde. Das war schön und entspannt.

Am Montag habe ich es dann endlich geschafft, das Video über meine neuen Flöten fertigzustellen und hochzuladen (mehr dazu hier) und gestern waren wieder Chorproben.

Die aktuelle Woche steht im Zeichen von anderen Themen. So bereite ich gerade einen Online-Workshop vor, führe für einen Kunden Telefoninterviews mit potentiellen neuen Mitarbeiter*innen und bastle an verschiedenen Texten.

Und diesen Themen widme ich mich jetzt wieder und danke fürs Lesen!

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Filed under Musik

Wochenschnipsel 2510

Heute ist so ein Tag, an dem ich eigentlich gar keine Zeit für mein Blog habe. Aber weil es mir wichtig ist, den Faden der Wochenschnipsel nicht abreißen zu lassen, schreibe ich jetzt ein paar Zeilen.

Seit letzter Woche experimentiere ich mit einigen neuen Browsern herum. Wäre das hier ein Technik- oder IT-Blog, würde ich jetzt bestimmt ins Detail gehen. Ist es aber nicht, und außerdem habe ich mich eh noch nicht entschieden, welcher Browser künftig mein Standard wird, oder ob ich beim bestehenden Standard bleibe und die anderen einfach nach Lust und Laune weiter nutze oder wieder deinstalliere.

Neu entdeckt habe ich Linkwarden zum Organisieren meiner Lesezeichen (und das sind ganz schön viele!). Gefällt mir sehr gut.

Am Wochenende war wieder viel Musik, inklusive zweier Vertretungsdienste an der Orgel oder vielmehr am Klavier. Ein Dienst war schon länger im Kalender, ein zweiter kam am Freitagabend noch hinzu. Als ich zum ersten Termin die Treppen zur Kirche hinauf ging und gerade zur Tür wollte, öffnete sich das Fenster des Gemeindehauses und der Küster rief mir zu, heute hier! Wie gut, dass ich wie immer meinen Ordner „Sonntag – Diverses“ dabei hatte und so schnell umdisponieren konnte von einem Orgelvorspiel zu einem Klaviervorspiel. Dass der zweite Termin ebenfalls im Gemeindehaus und nicht in der Kirche stattfinden würde, wusste ich vorher. Es waren schöne Gottesdienste, beide sehr gut besucht, und in beiden Gemeinden bekam ich hinterher Lob für meine Arbeit. Das ist schon immer schön.

Heute habe ich die Programmzettel für mein Konzert zum Weltfrauentag fertiggestellt und jetzt geht es gleich mit der Arbeit an Kundenprojekten weiter.

Wir lesen uns!

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Filed under Musik

Wochenschnipsel 2443

Seit den letzten Wochenschnipseln ist irgendwie nicht viel Berichtenswertes passiert. Das Leben geht so seinen Gang; ich war fleißig und habe Noten sortiert und arbeite sowohl an der Orgel als auch am Klavier an Konzertprogrammen und an Stücken für neue Videos. Verliebt habe ich mich in Klavierwerke von Sophie Westenholz und auch von Jane Savage habe ich einiges wirklich Hübsches gefunden, das gerade auch für Menschen, die Unterricht geben, interessant sein könnte.

Letztes Wochenende sagte mir die Urlaubsvertretung unserer Pfarrerin nach dem Gottesdienst, ich sei „eine begnadete Organistin“ und weil ich seit Jahren daran arbeite, ein Lob nicht zu hinterfragen oder kleinzureden (weil es ja immer etwas zu verbessern gibt), habe ich mich darüber sehr gefreut. Aber verlegen machte mich es dennoch. Vielleicht schreibe ich irgendwann mal einen separaten Blogartikel darüber, wie sich mein Verhältnis zu Komplimenten für meine musikalische Arbeit über die Jahre verändert hat.

Heute nur kurz, denn ich will gleich noch an einem Workshop-Konzept weiterarbeiten und außerdem ist die Teetasse leer. 😉

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Filed under Musik

Wochenschnipsel 2432

Am 8. September wird mein nächstes Orgelkonzert stattfinden und ich hatte mir vor einigen Monaten mal grob überlegt, was ich spielen werde. Nun dachte ich, hm, vielleicht sollte ich doch mal anfangen, konkret zu werden – und so verbrachte ich die Zeit des 2. Kaffees heute Morgen inmitten von Noten und Notizen. Und ich denke, ich habe jetzt eine ganz gute Mischung und werde das heute Nachmittag an der Orgel mal ausprobieren.

Apropos Orgel, ich spiele ja regelmäßig auch Vertretungen und kürzlich kam die Anfrage für eine Trauung. Hübsche zweimanualige Orgel dort in der Kirche, schöne Akustik, da musste ich nicht lange überlegen und habe zugesagt. Dann zwei Tage vor dem Termin die Überraschung: man sagte mir, ich müsse nur drei Lieder begleiten, da das Eingangs- und Ausgangsstück jeweils ein Popsong sein würden, über Lautsprecher eingespielt. Puh. In meiner eigenen Gemeinde hätte ich das diskutiert, aber als Aushilfe kannste eigentlich nur lächeln und nicken (oder den Dienst schnell wieder abgeben, was ich aber nicht in Betracht gezogen hatte). Und ich hab halt bei den Choralvorspielen gezeigt, was in der Orgel steckt. Der eine kleine Lautsprecher, mit dem ein Smartphone gekoppelt wurde, klang übrigens furchtbar. Feierlich wäre (für mich) etwas anderes gewesen.

Am Montag habe ich endlich mal wieder meinen Schreibtisch aufgeräumt und ganz viel abgeheftet und die Altpapiertonne gefüttert und den Shredder, und habe Briefe beantwortet und Projektideen erst einmal weggelegt, um den Kopf wieder ein wenig freier zu kriegen. Hat funktioniert – gestern entstand ein neuer Nonsens-Text und vielleicht wird ein Lied draus.

Tolle Post habe ich auch bekommen! Zwei Märchenbücher aus dem Carow Verlag finden bei mir ein neues Zuhause und ich bin ganz begeistert von den schönen Geschichten. Es wird sicher nicht meine letzte Bestellung dort gewesen sein.

Einmal mehr kann ich nicht bestätigen, dass im Fediverse „zu wenig los“ sei und man „keine Sichtbarkeit“ hätte. Mein Hinweis auf die großartige Website von Molly McCann mit den Werken von Fanny Hensel wurde innerhalb von zwei Tagen fast 40 Mal geteilt und neue Followys fanden sich auch ein. Vielleicht schaffe ich es in den nächsten Tagen, ein oder zwei Klavierstücke einmal aufzunehmen. Es ist einfach wunderbare Musik.

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Filed under Bücher, Musik

Wochenschnipsel 2429

Ich sitze am Schreibtisch und bin müde. Müde, weil gestern viel los war und weil mein Nachtschlaf (mal wieder) durch den kleinen alten Hund unterbrochen wurde, der morgens um kurz vor vier meinte, unbedingt nach draußen zu müssen. Das hat er manchmal, dass er nachts, meist zwischen halb drei und halb vier, aufwacht und dann singt er Lieder, um Aufmerksamkeit zu bekommen, oder er bellt, weil er mal muss. Und ich brauche hinterher immer eine ganze Weile, um wieder einschlafen zu können. Während der Hund meist nach wenigen Minuten schon wieder selig schlummert.

Die Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist eh immer etwas kürzer bei mir, weil ich am Dienstag nach der Chorprobe meist noch lange mit meinem Lieblingsdirigenten und anderen Leuten aus dem Chor zusammensitze. Wenn dann noch Hundedinge dazu kommen, sehe ich mittwochs nicht besonders frisch aus.

Aber das macht nix, denn Ihr lest mich hier ja nur und schaut mir nicht zu 😉

Das vergangene Wochenende stand mal wieder ganz im Zeichen der Musik. Am Samstag traf sich der Vorstand des Internationalen Arbeitskreises Frau und Musik e.V. in Frankfurt im Archiv zu einer Sitzung. Es war schön, alle mal „in 3D“ zu sehen statt wie sonst nur auf dem Bildschirm bei unseren Videokonferenzen. Wer mal schauen will, was der Verein bzw das Archiv eigentlich so macht, findet hier jede Menge Lesestoff. Und natürlich dürft Ihr mich gerne jederzeit ansprechen und fragen, wenn Ihr etwas wissen wollt.

Ich finde ja, alle Musikschaffenden sollten Mitglied sein und die Arbeit unterstützen, aber bis es soweit ist, werden wir wohl noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten haben.

Am Sonntag durfte ich dann mal wieder einen Gesangverein beim Sommerkonzert am Klavier begleiten. Das Wetter war grundsätzlich recht angenehm, denn es regnete nicht. Aber regelmäßige und heftige Windstöße führten immer wieder zu interessanten Situationen, denn selbstverständlich blätterte der Wind meine Noten um, wann er wollte, und nicht dann, wenn es musikalisch gepasst hätte. Ich hatte mich zwar vorbereitet und Klammern mitgebracht, aber wenn nicht alle Seiten aufs Notenpult passen, nützt es wenig, alles festzuklammern. Schön war aber, dass bei zwei Stücken, wo mich der Wind echt ärgerte, jeweils eine Person aus dem Publikum aufstand und zu mir kam, um die Noten festzuhalten. Das wichtigste Utensil an diesem Tag war mein Sonnenhut – für den ich sehr viele Komplimente bekam. Wer den Hut sehen will (und kein Problem damit hat, erstmal jede Menge Cookies zu akzeptieren), kann bei der Regionalzeitung mal gucken.

Am Montag fand in sehr kleiner Runde wieder mein 15-minütiger Online-Workshop für die Stimme statt und ich arbeite am Klavier gerade an Werken von Louise Farrenc (1804-1875) und Vivienne Olive (eine zeitgenössische Komponistin, die in Nürnberg lebt).

Und dann gab es noch eine traurige Nachricht. Eine Fediverse-Bekannte, Pat, deren Gesundheitszustand seit längerem nicht gut war, war ins Krankenhaus gekommen und hatte zunächst immer wieder berichtet, wie es ihr geht (leider nicht gut). Dann kamen keine Posts mehr, bis sich gestern ihre Tochter meldete mit der Info, dass Pat letzte Woche gestorben ist. Da musste ich schon schwer seufzen, auch wenn wir uns nie persönlich getroffen hatten. Ich habe zwei von Pats Bildern hinter mir an der Wand hängen und werde sie in Ehren halten. Sarah hat eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um die jetzt anfallenden Kosten zu decken.

Um den Beitrag positiv abzuschließen, sei noch erwähnt, dass ich eine tolle neue Fahrradklingel habe, die lauter pingt als die alte, die irgendwie regelmäßig überhört wurde und die sich außerdem mit Handschuhen nur schlecht bedienen ließ. Ich bin gespannt, wann ich sie das erste Mal benutzen werde und ob sie die Erwartungen erfüllt.

Danke fürs Lesen, und bis bald!

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