Category Archives: Leben mit Hund

Wochenschnipsel 2550

Bevor es in den heutigen Wochenschnipseln nur um Hunde geht, ein kleiner Überblick über das, was musikalisch los ist. Am letzten Sonntag fand ein von einem Frauenteam gestalteter Gottesdienst statt, traditionell immer am zweiten Advent, mit anschließendem Suppenbüffet. Sehr schön fand ich diesmal, dass in den Texten und Gebeten mehrfach die Rede davon war, dass alle dazugehören, egal, wie sie aussehen und wen sie lieben. Ein starkes Signal, und sehr nötig! Die Suppen waren ebenfalls lecker und dass meine älteste Freundin zu Besuch war, krönte ein schönes Wochenende.

Und dann kam am Montag zu aller Arbeit, die im Moment auf meinem Tisch liegt, noch ein zusätzlicher Job. Weil fürs Konzert am dritten Advent ein krankheitsbedingter Ausfall zu verzeichnen ist, habe ich die großartige Aufgabe, von zwei großen Chorwerken (mit Orchester und Solostimmen) den Orgelpart zu lernen, um beim Konzert die Orgel zu spielen. Natürlich darf ich auch wie geplant noch das Mezzosopran-Solo singen.

Aber eigentlich wollte ich in den heutigen Wochenschnipseln hauptsächlich über unsere Vierbeiner sprechen. Ich bin mit Hunden aufgewachsen. Der erste Hund kam ins Haus, da war ich zwei Jahre alt. Wenn ich den Erzählungen meiner Eltern glaube, dann wollte ich wohl erst eine Katze, aber als dann der Welpe kam und mich erst einmal zu Boden warf und wir dann beide auf der Erde herumrollten, war es um mich geschehen und wir liebten uns von diesem Moment an. Später, in meiner Zeit in London, wurde ich von einer Katze adoptiert, aber das ist eine andere Geschichte.

Meine Eltern hatten immer Hunde. Meist zwei, manchmal auch drei. Und ich konnte aus beruflichen und anderen Gründen keinen haben.

Dann kam das Jahr 2018, in dem ein wilder Hund bei meinen Eltern einzog. Ein kleiner Sturkopf war bereits da, eine Mischung aus Dackel und Schnauzer, wobei meine Mutter den Dackelanteil stets verneinte; und dazu kam dann eine Mischung aus Terrier und Husky (?). Ganz sicher ist das mit dem Husky zwar nicht, doch es deutet einiges darauf hin.

Und einige Monate später erfuhr ich dann ganz beiläufig, dass meine Mutter dem Tierschutzverein, von dem der wilde Hund kam, erzählt hatte, dass ich den Hund übernehmen würde, wenn meine Eltern einmal nicht mehr könnten. Vorher fragen hätte sie natürlich können, aber vermutlich wusste sie, dass ich sowieso ja gesagt hätte.

Meine Mutter starb und mein Vater kümmerte sich um beide Hunde. Gesundheitlich wurde es für ihn schwierig und so fassten wir ziemlich genau vor drei Jahren den Entschluss, dass der wilde Hund für eine Weile zu mir kommen sollte, um meinen Vater zu entlasten. Der kleine alte Sturkopf würde bei ihm bleiben.

Wie das Leben so spielt, blieb es nicht beim Kurzaufenthalt des wilden Hunds und nach dem Tod meines Vaters zog auch der kleine alte Hund mit ein.

Ich hatte also „endlich“ Hunde und glücklicherweise auch die Möglichkeit, mich ausreichend mit ihnen zu beschäftigen. Die erste Zeit war für uns alle eine große Herausforderung. Wir hatten im Dorf schon sehr bald einen schlechten Ruf, weil die beiden jedes Tier anpöbelten, das uns begegnete. Auch untereinander mussten so manche Kämpfe ausgefochten werden und der kleine alte Hund trauerte viele Monate um sein altes Zuhause und seine Menschen. Manchmal dachte ich, ich schaffe das nicht, wenn nach kleinen Fortschritten plötzlich wieder eine Situation kam, in der „nichts“ zu funktionieren schien. Aber da ich auch ziemlich stur bin und vor allem einen sehr langen Geduldsfaden habe, blieb ich dran (und wurde von meinem Mann wunderbar unterstützt und werde es immer noch) und das lohnte sich.

Inzwischen sind wir ein tolles Team geworden. Es gibt noch ein paar Hunde, die angepöbelt werden und die ihrerseits auch gerne Streit suchen, aber was anfangs die Regel war, ist jetzt die Ausnahme. Selbst der kleine alte Hund lernte noch etwas dazu und der wilde Hund hat eine unglaubliche Entwicklung gemacht. Nutzte er anfangs noch jede Gelegenheit, aus dem Garten zu verschwinden, kann er jetzt sogar ohne Leine mit mir vom Haus ins Nebengebäude laufen, wo unser Büro ist, und kommt im Garten auf Pfiff oder Ruf zurück. Klar, einiges steckt immer noch in ihm und sein sehr starker Jagdtrieb macht es unmöglich, ihn draußen frei laufen zu lassen, aber damit können wir umgehen.

Ich bin jedenfalls sehr stolz auf unsere Hunde, was sie alles geschafft haben und freue mich jeden Tag, dass sie da sind. Nicht ohne ab und zu einen Kloß im Hals zu haben, weil die Umstände, durch die sie zu uns kamen, traurig waren, doch die guten Gefühle überwiegen.

Falls du, lieber bloglesender Mensch, in einer ähnlichen Lage bist: ja, „gebrauchte“ Hunde können anstrengend sein und es kann dauern, bis etwas klappt, aber ich kann nur dazu ermuntern, auf keinen Fall aufzugeben. Eines Tages wirst du Erfolge sehen und dich dann hoffentlich so freuen können wie wir es tun.

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Wochenschnipsel 2544

Heute ist der zweite Tag in Folge, an dem der kleine alte Hund beschlossen hat, nicht am Morgenspaziergang teilzunehmen. Ich lasse die Hunde bis zum Gartentor immer frei laufen und nehme sie an die Leine, wenn wir das Grundstück verlassen. Der wilde Hund nimmt das stets zum Anlass, wie ein geölter Blitz durch den Garten zu rennen, die Spatzen aufzuscheuchen und die Krähen zu verbellen. Der kleine alte Hund zeigt deutlich, wenn er nicht mitkommen möchte, indem er kurz ein Geschäft erledigt und dann zielstrebig zum Haus zurückläuft. Mit 16 Jahren darf ein Hund morgens auch mal keine Lust haben. Der wilde Hund scheint es indes zu genießen, eine lange Runde in seinem Tempo laufen zu können.

Das Wochenende war (wie so oft) musikalisch. Am Freitag haben wir eine ökumenische Friedensandacht gefeiert und ich spielte Orgel, Stagepiano, Ukulele, Altblockflöte und Bassblockflöte. Auf der Bassflöte habe ich eines meiner eigenen Stücke gespielt und dazu gab es hinterher viele positive Kommentare. Und am schönsten war: „Die geknickte Oboe, die du gespielt hast, hat mir am besten gefallen. Oder war das gar keine Oboe? Was war das denn?“ – da habe ich natürlich gerne erklärt, was das eigentlich war.

Am Sonntag dann Orgeldienst, alles wie immer; mit einem Werk einer Komponistin als Ausgangsstück.

Am Montag habe ich ein neues Klavierstück geschrieben, das ich heute bei einer Lesung spielen werde. Bin gespannt, wie das beim Publikum ankommt.

Apropos neu, ein Flötenvideo gibt es auch: ich stelle meine tiefen Whistles vor.

Ebenfalls neu bin ich seit ein paar Tagen in einer internationalen Chatgruppe, als einzige Musikerin, die nicht hauptsächlich elektronisch arbeitet, aber ich liebe es, Impulse zu bekommen und mich über den klassischen Tellerrand hinweg auszutauschen. Und dass das Ganze in Delta Chat läuft, ist umso schöner.

Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!

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Wochenschnipsel 2541

Heute kam ich nur schwer in die Gänge, da ging es mir wie dem kleinen alten Hund. Nur dass der keinen Kaffee bekommt 😉 Der kleine alte Hund ist ja nun schon sechzehn Jahre alt und inzwischen merkt man ihm das Alter auch an. Er mag morgens oft nicht aufstehen und wenn er dann mit dem wilden Hund und mir draußen beim Spaziergang ist, schlendert er meist sehr langsam, so dass ich an manchen Tagen mit dem wilden Hund nochmal zusätzlich rausgehe, damit der ausreichend Bewegung hat. Mit dem Richtungshören hat er es auch nicht mehr so, und manchmal scheint er nicht so recht zu wissen, woher und wohin und steht einfach so in der Gegend rum. Aber er frisst noch mit viel Appetit und wenn wir unterwegs sind, schnuppert er sehr interessiert (die Nase scheint noch gut zu funktionieren) und so stellen wir uns halt auf seine Eigenheiten ein und schauen, wie es sich entwickelt.

Der wilde Hund hingegen ist fit und munter und liegt, während ich das tippe, neben mir und schläft.

Am Sonntag habe ich mit dem Viertelchor im Erntedank-Gottesdienst gesungen und abends durfte ich dann selbst Musik genießen. Wir waren in Frankfurt zu einem Konzert der Barrelhouse Jazzband und zu Gast war außerdem Axel Zwingenberger und das war wirklich schön.

Da an den nächsten beiden Wochenenden Orgelkonzerte anstehen, bin ich neben meiner Schreibtischarbeit auch viel mit Orgelmusik beschäftigt und freue mich schon auf die Termine.

Vor wenigen Tagen ist eine neue Low Whistle angekommen, in besonderer Bauform. James Dominic baut Low Whistles in verschiedenen Stimmungen aus Kunststoff und sie klingen meiner Meinung nach sehr ordentlich. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ziemlich gut. Wer mal reinhören mag, hier spiele ich „Scarborough Fair“ auf der Low Whistle in D. Damals hatte ich das Instrument noch nicht lang und musste mich noch daran gewöhnen. Und als James Dominic ankündigte, dass es eine Low Whistle mit Knick zum leichteren Handling geben würde, war meine Neugier groß und ich „musste“ gleich eine bestellen. Blockflöten mit Knickkopf habe ich ja bereits einige und gerade bei den größeren Instrumenten ist das fast schon eine Standard-Bauweise, aber bei Whistles ist es doch eher selten. „Sax Whistle“ nennen sie das Instrument bei James Dominic und das Spielen macht echt Spaß. Ich werde bei Gelegenheit ein Video machen.

Ansonsten habe ich Walnüsse gesammelt (vom eigenen Baum), Kürbiskuchen gebacken (mit geschenkten Kürbissen von der Nachbarin) und freue mich über den immer noch kräftig blühenden Hibiskus, wenn ich aus dem Bürofenster schaue.

Bis zum nächsten Mal!

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Wochenschnipsel 2539

Was für eine Woche! Jede Menge Termine, und heute tagsüber auch, so dass die Wochenschnipsel viel später kommen als gewohnt. Aber noch ist Mittwoch, und ich liege absolut im Zeitplan 🙂

Ich durfte außer der Reihe einige Chorproben leiten, als Urlaubsvertretung des eigentlichen Chorleiters, und das hat viel Spaß gemacht. In einem der Chöre war eine Sängerin, die eine Weile pausiert hatte und jetzt wieder mitsingt und sie kam nach der Probe zu mir und sagte, sie hätte sich sehr gefreut, mich wiederzusehen, weil ihr die Arbeit mit mir früher schon so viel Freude gemacht hatte. Das war schön.

Am Wochenende war ich in Frankfurt im Archiv. Wir Vorstandsfrauen treffen uns zweimal im Jahr dort, um über verschiedene Themen zu sprechen. Ein intensiver Tag. Wir haben viel geschafft und ich bin dankbar, mit so wunderbaren Menschen arbeiten zu dürfen.

Ich probiere momentan beim Stricken verschiedene Sockenvarianten aus, vor allem Socken ohne Ferse. Da gibt es echt lustige Muster und es ist interessant zu sehen, wie gut (oder in manchen Fällen auch weniger gut) sie dann am Fuß passen.

Gestern war ich mit dem wilden Hund Fahrrad fahren. Also, ich fuhr Fahrrad und er lief nebenher. Er muss das in seinem früheren Zuhause schon einmal gemacht haben, denn nach einem holprigen Anfang funktionierte das super und er trabte total entspannt und locker an der Leine. Und ich glaube, das Vergnügen war nicht nur meinerseits.
Heute regnet es allerdings und so gehen wir gleich „nur“ unsere übliche Spazierrunde und das Rad bleibt im Schuppen.

Soweit die Wochenschnipsel für heute. Danke fürs Lesen!

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Wochenschnipsel 2536

Heute Vormittag wollte ich Biogemüse kaufen. Holte also das Muli raus und radelte frohgemut ins Nachbardorf – nur um festzustellen, dass es den Laden zwar noch gibt, zu dem ich wollte, dass der aber das Sortiment geändert hat und kein Gemüse mehr führt. Ein schöner Ausflug war es trotzdem, und das Muli fährt sich einfach so toll, dass auch kleine Runden viel Spaß machen.

Die Hunde wurden beim Morgenspaziergang gelobt. Wir trafen F., einen sieben Jahre alten Pudel, der meist ohne Leine unterwegs ist und sehr gut erzogen und auch mit gutem Sozialverhalten, und F.s Mensch und ich kamen ins Gespräch, während die Hunde sich beschnuffelten und F.s Mensch meinte, unsere beiden hätten sich ja so toll entwickelt und es sei überhaupt kein Vergleich mehr zur Anfangszeit, als die Begegnung längst nicht so entspannt stattfand. Wir beobachten das ja auch und ich finde es schön, wenn es bemerkt wird und positiv auffällt. Es gibt immer noch Situationen, die schwierig sind, aber Hunde sind halt auch Lebewesen mit Ecken und Kanten und dürfen einen schlechten Tag haben. Besonders gefreut hat mich, dass F.s Mensch Verständnis dafür hat, dass der wilde Hund aufgrund seines starken Jagdtriebs nicht frei über die Wiese laufen darf – oft höre ich, wie schaaaaade das so sei und dass er doch soooo gerne rennen würde. Ja, würde er. Aber meine Aufgabe ist es eben auch, auf ihn zu achten und dazu gehört, dass er bei uns im Garten (der groß ist) nach Herzenslust rennen darf, aber halt nicht draußen. Während ich diese Zeilen tippe, liegt der wilde Hund neben dem Schreibtisch und schläft. Dass er das Büro so mag, macht vieles leichter. Der kleine alte Hund genießt die Ruhe drüben im Haus.

Letzten Sonntag hatte ich frei und wir haben einen schönen Tag mit meinem Bruder und seiner Familie verbracht.

Ansonsten war am Schreibtisch sehr viel zu tun und das wird auch noch eine Weile so weitergehen, und gleichzeitig stehen zwei Konzerte vor der Tür, so dass meine Tage gut gefüllt sind.

Meine Nachbarn hatten mir mal eine Tasse geschenkt, auf der steht „Für Kaffee und Hunde ist immer Zeit“, und in diesem Sinne gehe ich mir jetzt mal einen Kaffee holen, schaue nach dem kleinen alten Hund und freue mich, wenn wir uns zu den nächsten Wochenschnipseln hier wieder lesen.

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Wochenschnipsel 2535

Die heutigen Wochenschnipsel sind bunt – ich schreibe über mein Muli, kleine Orgeln, verstimmte Klaviere und Regenbogenfahnen. Und die Hunde kommen auch vor.

Weil ich mich für keine Reihenfolge entscheiden kann, folge ich einfach der Zeit seit den letzten Wochenschnipseln.

Im Wohnzimmer meiner Schwiegermutter steht seit Jahr und Tag ein Klavier. Sie hatte es vor rund 60 Jahren bekommen, und irgendwann lernten auch ihre Kinder zu spielen und, wie es manchmal so ist, irgendwann ist es nur noch ein Möbelstück. Ich spielte ab und zu mal drauf, zwar selten, aber doch oft genug, um festzustellen, dass die letzte Stimmung doch sehr lange her ist. Weil ich ja in der Zwischenzeit „meine“ Klavierbauerin gefunden hatte, mit der ich hochzufrieden bin, dachte ich, ich frage sie mal, ob sie auch dort stimmen würde. Sie sagte ja und gab aufgrund meiner Beschreibung des Klangs zu bedenken, dass das Instrument möglicherweise nicht mehr stimmbar sein könne. Es hat ein paar Risse an Stellen, wo keine Risse sein sollten und weil es so lange nicht gestimmt wurde, besteht auch ein Risiko, dass Saiten reißen. Aber es ging alles gut. Die „Standardtonhöhe“ werden wir wohl nicht mehr hinkriegen. Im Moment steht es auf 432Hz für das a‘ und wir haben die Aufgabe zu beobachten, wie es die Stimmung in sich hält. Wenn es einigermaßen bleibt, ist es gut. Wenn nicht, dann taugt es tatsächlich nur noch als Möbelstück. Wir werden sehen. Meine Schwiegermutter war jedenfalls total fasziniert davon, was man aus so einem Klavier alles ausbauen kann.

Das absolute Highlight der letzten Tage war der CSD – das allererste Mal in meinem Landkeis! Ich hatte mich als Helferin gemeldet, um den Demozug mit abzusichern und hatte unglaublich viel Spaß. Wir dachten anfangs, hm, mal sehen, ob überhaupt Menschen kommen, und dann waren es 1200 Leute, die an der Demo teilnahmen! Und viele blieben hinterher zur Party. Eine tolle Atmosphäre, bunt und vielfältig und ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr auch wieder Zeit habe, dabei zu sein.

Am Sonntag fand in einer Dorfkirche, in der ich auch schon oft Orgel gespielt habe, ein musikalischer Gottesdienst statt, um Geld für die Orgelrenovierung zu sammeln. Ich war mit dem Chor dabei und saß auch einmal kurz auf der Orgelbank, um den Chor zu begleiten. Der hauptamtliche Kirchenmusiker, der an diesem Tag die Orgel spielte, machte das zwar sehr ordentlich, schien aber dennoch mit dem kleinen Instrument ein bisserl zu fremdeln. Ich kenne ja seinen Hauptarbeitsplatz und da ist so eine kleine Dorforgel schon etwas ganz anderes – wobei diese gar nicht sooo klein ist, denn immerhin hat sie zwei Manuale. Im Gegensatz zu „meiner“ kleinen Orgel, die nur ein Manual hat – aber auf die ich auch nichts kommen lasse. Gestern wurde sie gestimmt und ich durfte am Nachmittag der neuen Konfigruppe ein wenig über das Instrument erzählen.

Vor einem knappen Monat ist das Muli bei uns eingezogen. Kein Tier (wobei das auch nett wäre – was aber wohl die Hunde dazu sagen würden?), sondern ein Lastenrad. Ich hatte in den Wochenschnipseln schon einmal über einen ersten Test geschrieben und dann über den Kauf und die ersten Fahrten.
Ich bin mit der Wahl dieses Rads ausgesprochen zufrieden und es passt hervorragend zu meinen Anforderungen. Ein paar kleine Nachteile habe ich zwar auch festgestellt, aber die sind nicht so gravierend, dass sie mir den Spaß vermiesen würden. Anfangs eierte ich manchmal ja noch ein wenig herum, gerade in engen Kurven, aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und habe nur noch Probleme, wenn ich an einem Hügel anfahren muss. Und, ein bisserl skurril: wenn ich mich jetzt auf mein „normales“ Rad setze, fühle ich mich auf den ersten Metern ein wenig wackelig – das Gefühl legt sich schnell, aber dass ich mich mit dem Muli fast sicherer fühlen würde als mit dem anderen Rad, damit hätte ich nicht gerechnet. Der wilde Hund durfte im Korb einmal probesitzen, aber so ganz geheuer war ihm das nicht. Für den kleinen alten Hund wäre es vielleicht mal was, aber dann bräuchte ich für den wilden Hund noch einen Anhänger, weil der Korb doch zu klein ist für die beiden.

Ich genieße den Spätsommer, der schon herbstliche Anklänge hat. Übermorgen wird der nächste (und letzte) Beitrag zum Album „Malers Hüs“ hier im Blog zu lesen sein – habt Ihr schon reingehört?

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Wochenschnipsel 2534

Beim Morgenspaziergang trafen wir Milo, einen 13 Jahre alten Terrier, der ebenso wie der kleine alte Hund manchmal ein bisserl mürrisch ist. Heute aber liefen alle drei Hunde einträchtig nebeneinander her, während sich die Menschen unterhielten. Nur einmal musste Milo knurren, weil der wilde Hund nicht wusste, dass eine bestimmte Ecke zum Schnuppen Milos Ecke ist. Den wilden Hund beeindruckte das wenig, er schnupperte einfach woanders. Bellen musste Milo dann vor seinem Hoftor, um zu zeigen, dass es sein Hoftor ist. Der kleine alte Hund versteht sowas. Er kann das auch.

Ich genieße meinen Vormittag ohne Termine; dafür gibt es am Nachmittag und am Abend wieder welche.

Die letzten Tage waren eine wilde Mischung aus Musik und Schreibtischarbeit und ich habe mich keine Minute gelangweilt. Am Samstag habe ich den Wocheneinkauf im Supermarkt mit dem Lastenrad erledigt, am Sonntag gab es einen Freiluftgottesdienst, den ich mit Akkordeon und zwei Whistles musikalisch begleitet habe und am Montag habe ich eine neue Blogserie ins Leben gerufen: Musical Musings heißt sie und ich werde in unregelmäßigen Abständen auf Englisch zu musikalischen Themen schreiben.

Ich habe fleißig mit den Knopfakkordeons geübt und lese mit Vergnügen das Buch „Accordion Revolution“ von Bruce Triggs. Und es gibt (schon wieder!) eine neue Ukulele. Ein reines Spaßinstrument, das ich im Grunde überhaupt nicht brauche. Es ist die „Moonshine“ von McNeela, komplett aus Kunststoff („carbon fibre“). Die Saiten müssen erst noch lernen, was ihre Aufgabe ist. Im Moment verstimmt sie sich noch im Minutentakt. Aber das ist okay. Für einen Spontankauf (Summer Sale) ganz ordentlich.

In ein paar Tagen findet in unserer Region der allererste CSD statt und ich habe mich als Helferin gemeldet. In den nächsten Wochenschnipseln werde ich davon berichten.

Bis dahin!

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Wochenschnipsel 2531

Heute bin ich müde, aber auf gute Art und Weise. Die letzte Nacht war ziemlich kurz – aber das ist halt so, wenn toller Besuch da ist. Dazu gleich noch mehr.

Letzte Woche habe ich mal wieder ein paar Flötenvideos gemacht. Bei einem habe ich auch wieder ein wenig geredet und so finden sich die Untertitel und die Übersetzung auch hier im Blog; das andere kommt ohne Wort aus – ich habe eines meiner Lieblingslieder auf meiner Sopilka gespielt. Der Instrumentenbauer, der sie gemacht hat, war sehr angetan und es ist auch wirklich ein sehr schönes Exemplar. Und, wie viele Flöten, anspruchsvoller als es vielleicht aussieht.

Und dann war es Zeit für einen Mini-Urlaub im Elsass. Am Donnerstag den Oldtimer-Laster mit allem ausgerüstet, was mitzunehmen war und von Freitag bis Montag dann unterwegs gewesen. Selbstverständlich waren die Hunde dabei und wir hatten eine nahezu stressfreie Zeit. Beide waren entspannt und fühlten sich wohl und ich war wieder einmal sehr stolz auf die Entwicklung, die bei ihnen zu sehen ist. Es war das dritte Mal im Elsass für sie (wir fahren jedes Jahr mindestens einmal hin) und das allererste Mal war noch sehr aufregend, aber diesmal war es fast wie zuhause. Selbst der kleine alte Hund wurde erst am dritten Tag ein wenig nölig, aber das war völlig okay.

Wir haben Freunde getroffen und viel gequatscht und die blaue Ukulele war auch dabei und kam zum Einsatz und ich habe meine Lieblings-Chips gekauft und jede Menge Käse und freue mich schon auf die nächste Tour.

Gestern gab es dann Fedi-Besuch und das war wirklich schön. Ich habe schon öfter die Erfahrung gemacht, dass ich mich mit Menschen, mit denen ich online gut ins Gespräch komme, auch „offline“ gut verstehe, und so war es irgendwie ganz natürlich, dass ich nicht nur zum Kaffee, sondern auch zu einer Übernachtung einlud. Da Dienstags Chorprobe ist und ich die Stimmbildung leite und das ungern ausfallen lasse, kamen die beiden auch zur Probe mit und wurden gleich gefragt, ob sie nicht jede Woche kommen wollen. Dass sie 150km einfache Strecke haben, führte nur zum Vorschlag, halt einfach jede zweite Woche da zu sein. Ich mag meinen Chor.

Jedenfalls saßen wir nach der Probe dann noch eine Weile zusammen und heute nach dem Frühstück sagten wir auf Wiedersehen. Und ich hoffe, dass es tatsächlich auch irgendwann klappt. Denn es war wirklich ganz wunderbar.

(Da ich natürlich vergessen habe zu fragen, ob ich Namen nennen darf, tue ich das jetzt nicht. Nur, falls sich eins gewundert hätte.)

Heute Nachmittag geht’s zur Orgel und morgen zum Fahrradladen, und davon werde ich in den nächsten Wochenschnipseln berichten.

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Wochenschnipsel 2530

Ich habe mir von der Schreibtischarbeit mal frei genommen, auch wenn ich für ein Kundenprojekt trotzdem jeden Tag ein bisserl was tun muss. Aber da wir dieses Jahr keinen längeren Urlaub machen, nur unseren traditionellen Kurztrip ins Elsass, nutze ich den Luxus der Selbständigkeit für ein paar Tage ganz ohne Druck und Termine.

Das führt dann schon mal zu einer spontanen Videosession in der LKW-Garage oder zu einem „Minutenvideo“ mit meiner Sopilka.

Letzte Woche haben wir Canadian Brass gehört und es war wie immer ein tolles Konzerterlebnis. Am Wochenende hatte ich frei. Kein Orgeldienst in der eigenen Gemeinde, keine Vertretungen, keine kurzfristigen Anrufe.

Einen neuen „Mitbewohner“ habe ich auch, eine wunderbar grämlich guckende Zitrone aus der Werkstatt von Evan Sky Arts. Mein Sparschwein ächzt jedes Mal, wenn ich auf die Seite gehe, weil es dort so viele tolle Kleinigkeiten gibt.

Viel mehr möchte ich heute gar nicht berichten. Der kleine alte Hund möchte Aufmerksamkeit, da werde ich mich jetzt mal kümmern. Außerdem ist die Kaffeetasse leer, und wir lesen uns ja spätestens nächste Woche wieder. In der Zwischenzeit könnt Ihr, wenn Ihr mögt, in der Beitragsreihe über das Album „Malers Hüs“ weiterlesen und Euch auf Freitag freuen, wenn der nächste Beitrag dazu erscheint.

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Wochenschnipsel 2529

Den ganzen Vormittag war ich schon mit Blogbeiträgen beschäftigt und hätte darüber fast die Wochenschnipsel vergessen.

Nein, natürlich vergesse ich die Wochenschnipsel nicht, keine Sorge.

Wie so oft sind die Themen für heute Musik, Hunde und Handarbeiten. Wobei, übers Handarbeiten schreibe ich gar nicht so häufig – aber diesmal möchte ich berichten, dass ich endlich ein Schultertuch fertiggestrickt habe, an dem ich sehr lange gesessen hatte. Zum Pride Month habe ich es nicht ganz geschafft (es ist regenbogenfarben), aber die Welt ist ja ganzjährig bunt, insofern passt es immer. Die Wolle hatte ich von Fuchserlei.

Der kleine alte Hund hat mal wieder eine Phase, in der er nachts zwischen halb drei und halb fünf aufwacht und feststellt, dass alle schlafen. Und irgendwie scheint ihm dann langweilig zu sein, denn er fängt an zu singen. Als Mensch musste dann aufstehen und ihn zurück in sein Körbchen schicken. Das Singen hört daraufhin auf und er schläft bis zum Morgen durch.

Der wilde Hund schafft es immer häufiger, beim Spaziergang bestimmte Hunderassen und -typen nicht mehr anzupöbeln (bei Schäferhunden fällt ihm das nach wie vor sehr schwer. Collies und Retriever gehen inzwischen aber.) und, was mich wirklich freut, er kann durch den Garten rennen, ohne die Löcher im Zaun zu suchen, und kommt auf Pfiff auch zurück. Nicht immer sofort, aber wir brauchen ja auch noch Ziele für die Zukunft 🙂

Letzten Sonntag hatte ich zwei Orgelvertretungen, wobei ein Gottesdienst im Freien stattfand und ich dort E-Piano spielte. Die Ukulele und die Sigo Tenorblockflöte kamen auch zum Einsatz und dafür bekam ich viel Lob sowohl von der Prädikantin als auch von Gottesdienstbesuchern. Und manche Komplimente freuen mich, lassen mich aber auch nachdenklich zurück – wenn Menschen sagen: „Sie haben das Lied in einem sehr guten Singtempo gespielt, nicht so wie unser normaler Organist, der ist da immer so langsam“. Ich möchte, wenn ich Vertretungen übernehme, eigentlich niemanden irgendwie schlecht dastehen lassen. Vielleicht mache ich mir aber auch zu viele Gedanken.

Ich habe ein Video mit einer Dreifach-Flöte (triple flute) von TeleTunes gemacht und nenne das Instrument nun Tripfle, weil ich mich eh immer vertippe.

Und wer es verpasst hat: seit letzten Freitag gibt es nun jeden Freitag einen Beitrag über das Album „Malers Hüs“ von Schall & Stille. Geschrieben in englischer Sprache, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Benutzt bei Bedarf das Lexikon oder das Online-Tool Eurer Wahl für eine Übersetzung, oder fragt mich 🙂

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