Tag Archives: Kreativität

Wochenschnipsel 2546

Eigentlich gibt es gar nicht so viel Interessantes zu berichten.

Im Moment steht die Musik im Vordergrund, was sehr schön ist, aber auch einiges an Arbeit bedeutet. Der Advent und die dann stattfindenden Konzerte rückt näher und wir proben fleißig mit den Chören. Ich übernehme dabei häufig den Orchesterpart am Klavier und mache das wie es scheint so gut, dass mein Lieblingsdirigent mich vorgestern fragte, ob ich nicht mit ihm zusammen bei einem der Konzerte einen Satz aus einem Klavierkonzert spielen würde. Er als Solist am Klavier und ich als „Orchester“ an der kleinen Chororgel. Ich habe mir eine Klavierfassung angeschaut und drauflos geübt und mir die Haare gerauft und dann festgestellt, dass der Klavierauszug, den er mir empfohlen hat und der dann gestern mit der Post kam, wesentlich leichter ist als der, den ich hier hatte – also sollte diesem Plan nichts im Wege stehen. Es sei denn, die Orgel und das Klavier können nicht mehr gestimmt werden und klingen zusammen nicht schön. Dann müssen wir uns etwas anderes überlegen.

Immerhin liege ich im Zeitplan mit dem Üben der Gesangs-Soli und für mein Orgel-Solo, das kurzfristig angefragt wurde, nehme ich etwas aus dem Repertoire.

Am nächsten Wochenende bin ich in Frankfurt zu einem Workshop für Lehrkräfte und werde dort zum kreativen Schubladendenken und zu Komponistinnen erzählen. Es wird ein Klavier zum Einsatz kommen und wahrscheinlich auch eine meiner Teleskopflöten und die Ukulele und die Melodica, aber vielleicht bin ich auch ganz spontan und mache alles ganz anders. Das wird von der Gruppe abhängen – wer am Workshop teilnimmt und wie viele, das weiß ich heute noch nicht.

Ich bedanke mich fürs Lesen und setze mich gleich wieder ans Klavier. Bis bald!

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Filed under Musik

Wie ich fast mal zur Autorin wurde

Einige haben sich gewünscht, dass ich diese Geschichte einmal aufschreibe.

Meine ersten Schreibversuche liegen lange zurück und ich habe darüber tatsächlich auch schon einmal gebloggt.

Ein Bücherwurm, eine Leseratte, eine Ständig-hat-sie-ihre-Nase-in-einem-Buch war ich schon früh. Und eines Tages begann ich, Geschichten aufzuschreiben. Denn ich dachte, wenn ich gerne lese, könnte ich es ja auch mal mit dem Schreiben probieren.

Ich will diese Geschichte nicht noch einmal erzählen, Ihr könnt sie ja nachlesen, aber meine Schreibaktivitäten bekamen damals einen ordentlichen Dämpfer.

Irgendwie losgelassen hat mich das Thema trotz allem nie. In den letzten Jahren am Gymnasium schrieb ich einige Kurzgeschichten, die sogar Lob von meiner Deutschlehrerin bekamen. Im Studium folgten weitere Geschichten, die Ihr auch hier im Blog lesen könnt oder bei Klausgesprochen anhören.

Außerdem schrieb ich irgendwann auch Gedichte, aber die sind mir heute fast ein wenig peinlich in ihrer Rührseligkeit, denn ich war unglücklich verliebt und schrieb das auch noch auf.

Jetzt will ich aber endlich mal zur Überschrift dieses Beitrags kommen.

Mitte der 1990er rief ein großer deutscher Verlag zu einem Schreibwettbewerb auf. Damals waren die Bücher von Hera Lind (erinnert sich noch eins daran?) groß in Mode und allenthalben hieß es „in jeder Frau steckt ein Buch“. Und der Verlag suchte Autorinnen und Manuskripte für Frauengeschichten.

Also setzte ich mich an die Schreibmaschine (jaha! Elektrisch, aber ohne Firefanz. Meinen Computer kaufte ich glaub ich erst etwas später.) und schrieb. 251 Seiten. Eine romantische Liebesgeschichte. Natürlich kam auch ein Hund vor.
Eingeschickt und gewartet.
Dann ein Brief.
Vielen Dank, sehr interessiert gelesen, leider nicht in die engere Wahl für den Wettbewerb.
Aber (!)
Wir wollen prüfen, ob wir das Werk in einem anderen Bereich des Hauses veröffentlichen.

Da schwebte ich ganz kurz wie auf Wolken und dachte, hey, cool, dann drückste künftig häufiger die Tasten der Schreibmaschine und nicht nur die an Klavier und Orgel.

Nun ja. Irgendwann kam doch die Absage und das Manuskript in die Schublade.

Ich habe es aber noch. Irgendwo. Und ich machte mir später sogar die Mühe, es am Computer abzutippen.

Nein, Ihr dürft es nicht lesen. Es ist inzwischen reichlich aus der Zeit gefallen und bedürfte einer längeren und intensiven Überarbeitung. Nur: als Autorin von „Frauengeschichten“ möchte ich mich sowieso nicht sehen und es gibt noch so viele Blogbeiträge, die geschrieben werden wollen. Sowohl hier als auch auf meinem „offiziellen“ Musikerinnen-Blog.

Während ich das hier tippe, fällt mir ein, dass ich auch mal ein Theaterstück geschrieben habe. Mit der Hand! Ich muss das mal suchen. Ich hatte es für die Schultheatergruppe gedacht, aber irgendwie war das Abi doch wichtiger und der die Theatergruppe betreuende Lehrer bekam den Entwurf gar nicht zu lesen.

Was ich immer noch gerne mache: Ideen aufschreiben. Ich liebe Notizbücher und habe viele. Und blättere auch gerne mal in den älteren Exemplaren und schwelge in Erinnerungen oder amüsiere mich über mich selbst.

Was ich auch immer noch gerne mache: bloggen. Tagebuch schreiben. Briefe schreiben. Lieder dichten.

Und was ich mindestens genauso gern mache und oft auch lieber: Bücher lesen.

An dieser Stelle mein tief empfundener Dank an alle, die schreiben und veröffentlichen! Ihr seid wichtig und ich möchte Euch nicht missen.

Und ich danke allen, die mein Blog lesen. Auch Euch möchte ich nicht missen und freue mich jetzt schon aufs Wiederlesen.

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Filed under Damals, Geschichten

Wochenschnipsel 2509

Gerade las ich „Why personal websites matter“ (Warum persönliche/private Websites relevant sind) von Joan Westenberg, nachdem Stephan den Link im Fediverse gepostet hatte. Da ich selbst nie FB und Insta genutzt habe, kenne ich manches von dem, was Joan beschreibt, nur vom Hörensagen, aber natürlich habe ich es schon mehr als einmal erlebt, dass ich Informationen nicht frei lesen konnte, eben weil sie auf einer „Social“-Media-Plattform gepostet wurden, zu der nicht alle gleichermaßen Zugang haben. Und es ärgert mich jedes Mal, wenn Vereine oder kleine Unternehmen statt einer eigenen Website nur eine FB-Fanpage haben (oder wie auch immer diese Seiten inzwischen heißen).

Umso schöner ist es, dass es immer noch Unentwegte gibt, die bloggen und/oder die sich im Fediverse tummeln und es zu einem interessanten und spannenden Ort machen. Gerade jetzt wird es noch wichtiger, sich vernetzen zu können mit Menschen, denen Vielfalt und Demokratie am Herzen liegt.

Apropos Fediverse, seit einiger Zeit nutze ich neben Mastodon und Misskey ja auch PeerTube für Musikvideos und werde nach und nach auch Videos von Vimeo dorthin umziehen. Gestern postete ich den Link zu einem Video, das ich vergangenen Sommer gemacht habe, und irgendwie geht das gerade durch die Decke mit fast 80 Aufrufen. Ja, YouTuber werden das möglicherweise belächeln, weil das nach YT-Maßstäben vermutlich weniger als nichts ist, aber für mich ist das eine sehr erfreuliche Zahl und zeigt, dass werbefinanzierte Plattformen halt doch nicht das einzig Mögliche sind.

Was gibt es sonst zu erzählen? Ich habe neue TeleTunes-Flöten bekommen und ein Video gemacht, zu dem ich allerdings die Untertitel noch erstellen muss – deshalb ist es noch nicht online. Ich habe einen Orgelvertretungsdienst gespielt und wurde (wieder einmal) gleich danach gefragt, ob ich irgendwann wiederkomme. Ich war wählen und habe ganz viel mit den Hunden gekuschelt, weil es nötig war.

Und ich war auf einem Ukulele-Workshop! Den hatte ich im Januar zufällig entdeckt und dann lange überlegt, ob ich mich traue, mich gleich für die Fortgeschrittenen-Version anzumelden. Schließlich hab ich die Ukulele erst seit gut 10 Monaten und regelmäßig üben tue ich nicht wirklich. Aber die „3-4 Akkorde“, die man laut Workshopbeschreibung für den Fortgeschrittenenkurs können sollte, die kann ich und auf der Gitarre schrammle ich, seit ich 12 bin (allerdings auch nie Unterricht gehabt). Also angemeldet und hingefahren. Dort angekommen gleich gefragt worden, in welchem Ensemble ich spiele und von der fragenden Person ganz mitleidig angeschaut worden, als ich sagte, ich spiele nur für mich und ab und zu. Aber ich konnte im Workshop locker mithalten und habe einiges gelernt. Und mir gleich noch ein Übungsbuch gekauft. Vieles, was ich bisher intuitiv gemacht habe, war auch gut und richtig und so steht dem Weiterschrammeln nix im Wege. Außer vielleicht der allgegenwärtige Zeitmangel 😉

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Filed under Musik, Sammelsurium

Wochenschnipsel 2503

Fast hätte es heute keine Wochenschnipsel gegeben – die Technik wollte nicht mitspielen. Aber nachdem ich kräftig geflucht und mir die grauen Haare ordentlich gerauft hatte, kann ich jetzt zumindest diesen Text schreiben. Der wilde Hund hat sich als Emotional Support Expert selbstverständlich auch beteiligt.

In den letzten Tagen war so einiges los. Es begann letzte Woche mit einer Bitte, außer der Reihe eine Chorprobe zu leiten und den Chor auf ein anstehendes Geburtstagsständche vorzubereiten, da der eigentliche Chorleiter kurzfristig ins Krankenhaus musste. Da ich den Chor kenne und gerne mit den Leuten arbeite und den Abend passend frei hatte und sowieso jederzeit hilfsbereit bin, habe ich das natürlich übernommen.

Ich habe einen Karton mit einem wilden Sammelsurium an Gegenständen und Notizbüchern wiedergefunden und stieß dabei auf Erinnerungen an ein Erlebnis, das sich in meiner Anfangszeit in Frankfurt zugetragen hat und mich damals schwer beschäftigte. Ich wollte daraus auch tatsächlich mal ein Buch machen – eines der Notizbücher ist voll mit Hinweisen und Ideen dazu. Aber inzwischen habe ich viele Details vergessen und im Grunde lohnt es sich auch nicht, das Ganze groß aufzuwärmen. Allerdings habe ich im Fediverse schon die Rückmeldung bekommen, dass einige wissen wollen, was damals war und für einen Blogbeitrag sollte das, woran ich mich erinnere, wohl noch reichen. Bei Gelegenheit setze ich mich mal dran.

Der Sonntag war dann auch mal wieder ein Arbeitstag mit einem ganz normalen Orgeldienst. Hinterher sagte ein Gemeindemitglied zu mir: „Du hast so schön gespielt, ich hab das richtig genossen.“
Sowas höre ich natürlich gerne!

Der Arbeitswochenbeginn am Schreibtisch stand ganz im Zeichen von Informationssicherheit und so schön es auch ist, regelmäßig mehrere Themen zu bearbeiten, so anstrengend kann das an manchen Tagen sein, vom musikalischen in einen nicht-musikalischen Denk-Modus zu wechseln. Aber ich hab mir das selbst ausgesucht und werde ganz bestimmt nicht darüber klagen.

Zu allem Überfluss ging gestern auch noch die Kaffeemaschine kaputt. Ich habe gleich eine neue gekauft und natürlich schmeckt der Kaffee jetzt anders und mein kleines inneres Gewohnheitstier schmollt. Aber sie funktioniert und sieht auch gut aus und das mit dem Geschmack wird sich auch wieder eingrooven.

Wer mir im Fediverse folgt, hat sicher mitbekommen, dass Stephan von Schall & Stille über das Thema „KI“ in der Musikproduktion auf Englisch gebloggt hat und dass ich mich an der Diskussion beteiligt habe. Zu Stephans Blog geht’s hierlang.

Wir lesen uns nächste Woche! 🙂

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Filed under Leben mit Hund, Musik, Sammelsurium

Wochenschnipsel 2433

Während ich die heutigen Wochenschnipsel schreibe, liegt der wilde Hund entspannt unter dem Schreibtisch – was insofern bemerkenswert ist, dass die Bürotür weit offen steht, um kühle Luft hereinzulassen. Er macht keinerlei Anstalten, das auszunutzen, und das ist eine großartige Entwicklung. Letztes Jahr hätte das noch nicht geklappt.

Dass ich mir meine Tagesplanung weitgehend selbst gestalten kann, habe ich mir für die letzten sehr heißen Tage zunutze gemacht und so habe ich die Temperaturen ganz gut überstanden. Ein Sommermensch werde ich in diesem Leben dennoch nicht mehr werden. (Und kommt mir nicht damit, dass wir „schönes Wetter“ haben oder dass „endlich“ mal Sommer sei. Es ist zu warm.)


Am letzten Wochenende waren wir in Darmstadt im Theater, und zwar in der Neuen Bühne. Es wurde „Das indische Tuch“ nach Edgar Wallace gespielt und auch wenn die Bearbeitung ein paar Längen hatte, war es ein ganz toller Abend. Man kann im Theater auch passend zum Stück essen und das lohnt sich sehr. Ich hatte die Karten von Freunden zum Geburtstag bekommen, und es wird sicher nicht mein letzter Besuch dort gewesen sein.

Musikalisch war auch wieder allerlei los. Ich habe mit Stephan an einigen neuen Songs gearbeitet, zwei neue Flötenstücke geschrieben, Videos aufgenommen und veröffentlicht und eine neue Teleskopflöte vorgestellt und hatte am Sonntag zwei Orgeldienste. Besonders nett war die Reaktion einer Gottesdienstbesucherin, die mich anstrahlte und ausrief: „Endlich sind Sie wieder da!“ und mir dann erzählte, dass meine Urlaubsvertretung sie nicht überzeugt hätte.

Ein Buch, das ich gerne selber geschrieben hätte, nämlich „Kreativität“ von Melanie Raabe, habe ich jetzt zum zweiten Mal gelesen und bin immer noch begeistert davon.

Irgendwie wird mein Bücherstapel nicht kleiner, aber das muss ja nix Schlechtes sein. Und ich hoffe, dass ich im Herbst an ein paar Ideen weiterarbeiten kann, die gerade im Sommerschlaf sind.

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Filed under Bücher, Leben mit Hund, Musik

Wochenschnipsel 2432

Am 8. September wird mein nächstes Orgelkonzert stattfinden und ich hatte mir vor einigen Monaten mal grob überlegt, was ich spielen werde. Nun dachte ich, hm, vielleicht sollte ich doch mal anfangen, konkret zu werden – und so verbrachte ich die Zeit des 2. Kaffees heute Morgen inmitten von Noten und Notizen. Und ich denke, ich habe jetzt eine ganz gute Mischung und werde das heute Nachmittag an der Orgel mal ausprobieren.

Apropos Orgel, ich spiele ja regelmäßig auch Vertretungen und kürzlich kam die Anfrage für eine Trauung. Hübsche zweimanualige Orgel dort in der Kirche, schöne Akustik, da musste ich nicht lange überlegen und habe zugesagt. Dann zwei Tage vor dem Termin die Überraschung: man sagte mir, ich müsse nur drei Lieder begleiten, da das Eingangs- und Ausgangsstück jeweils ein Popsong sein würden, über Lautsprecher eingespielt. Puh. In meiner eigenen Gemeinde hätte ich das diskutiert, aber als Aushilfe kannste eigentlich nur lächeln und nicken (oder den Dienst schnell wieder abgeben, was ich aber nicht in Betracht gezogen hatte). Und ich hab halt bei den Choralvorspielen gezeigt, was in der Orgel steckt. Der eine kleine Lautsprecher, mit dem ein Smartphone gekoppelt wurde, klang übrigens furchtbar. Feierlich wäre (für mich) etwas anderes gewesen.

Am Montag habe ich endlich mal wieder meinen Schreibtisch aufgeräumt und ganz viel abgeheftet und die Altpapiertonne gefüttert und den Shredder, und habe Briefe beantwortet und Projektideen erst einmal weggelegt, um den Kopf wieder ein wenig freier zu kriegen. Hat funktioniert – gestern entstand ein neuer Nonsens-Text und vielleicht wird ein Lied draus.

Tolle Post habe ich auch bekommen! Zwei Märchenbücher aus dem Carow Verlag finden bei mir ein neues Zuhause und ich bin ganz begeistert von den schönen Geschichten. Es wird sicher nicht meine letzte Bestellung dort gewesen sein.

Einmal mehr kann ich nicht bestätigen, dass im Fediverse „zu wenig los“ sei und man „keine Sichtbarkeit“ hätte. Mein Hinweis auf die großartige Website von Molly McCann mit den Werken von Fanny Hensel wurde innerhalb von zwei Tagen fast 40 Mal geteilt und neue Followys fanden sich auch ein. Vielleicht schaffe ich es in den nächsten Tagen, ein oder zwei Klavierstücke einmal aufzunehmen. Es ist einfach wunderbare Musik.

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Filed under Bücher, Musik

Wochenschnipsel 2427

Die heutigen Wochenschnipsel drehen sich (fast) nur um Musik – es gab wieder jede Menge davon.

Vor einigen Tagen gedachten wir einer wunderbaren Kollegin und Musikfreundin, die ihren 60. Geburtstag leider nicht erlebt hat – zu sehen, wie viele Menschen sie kannten und schätzten, war einfach schön und ich hoffe, dass sich ihre Familie durch diese Verbundenheit getröstet und getragen fühlt. Ich habe einige Stücke von Komponistinnen auf dem Klavier vorgespielt, darunter auch eine kleine Komposition von mir; außerdem Variationen über „Vem kan segla förutan vind“ auf der Blockflöte, die ich vor einigen Monaten geschrieben hatte.

Am Wochenende spielte ich vor kleinem Publikum ein Orgelkonzert, das viel Spaß gemacht hat und der Veranstalter hat mich eingeladen, nächstes Jahr wiederzukommen. Das mache ich doch glatt.

Der für Sonntag geplante Chorauftritt fiel buchstäblich ins Wasser – die Veranstaltung wurde aufgrund einer Unwetterwarnung abgesagt. Musik gab es aber trotzdem, denn wir fuhren nach Wiesbaden, um im Kurhaus das Chineke! Orchestra zu hören. Ein echter Ohrenschmaus! Es gab Werke von Fela Sowande, Cassie Kinoshi und Max Richter; großartige Solistinnen (Rosie Bergonzi und Elena Urioste) und leider kein ausverkauftes Haus, aber immerhin ein so begeistertes Publikum, dass eine Zugabe gespielt wurde. Gerne mehr davon!

Gestern hatte ich dann das Vergnügen, fast drei Dutzend Konfis (junge Menschen, die nächstes Jahr konfirmiert werden wollen) in unserer kleinen Kirche begrüßen zu dürfen und ihnen sowohl den Gottesdienstablauf als auch die Orgel näherzubringen. Neben einigen Blockflöten kam auch die Melodica zum Einsatz und die anwesenden Erwachsenen meinten, sie hätten auch noch etwas Neues gelernt.

Apropos Neues lernen, ich lasse mich ja unheimlich gern von allen möglichen Menschen und dem, was sie tun, inspirieren; das Fediverse ist eine wunderbare Quelle dafür – manchmal führen Entdeckungen dort allerdings auch zu Kopfschütteln. So stolperte ich über einen Hinweis auf einen Blogbeitrag, in dem erklärt wird, wie man KI-Prompts so schreibt, damit besagte KI eine (bekannte) Kreativitätstechnik „anwendet“. Ich habe ehrlich gesagt nur den Hinweis gelesen, nicht den Blogbeitrag selbst, weil sich so vieles in mir sträubt, dass ich kaum weiß, wo ich anfangen soll. Nur so viel: menschliche Kreativität ist etwas so Phantastisches, Unbeschreibliches, Bemerkenswertes, dass es mir auf gut regional „ned in Kopp eninn“ will (nicht in den Kopf hinein), warum man ausgerechnet dieses zutiefst Menschliche und vor allem so Sinnliche und Sinnstiftende und Erfahrbare an die Maschine delegiert und das auch noch gut findet… so viele Menschen haben ihre Kreativität tief in sich versteckt. Die „KI“ ist meiner Meinung nach aber ganz bestimmt nicht das Werkzeug, um diese Kreativität wieder auszugraben und zu nutzen.

Danke fürs Lesen und bis demnächst!

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Filed under Musik, Sammelsurium

Wochenschnipsel 2408

Vor ein paar Tagen sagte ein Freund, der Winter sei so kalt gewesen. Einer meiner Spitznamen ist „Polarhuhn“ (die Geschichte dazu wird vielleicht irgendwann erzählt werden) und so konnte ich diese Wahrnehmung nicht wirklich teilen. Und eigentlich war der Winter auch nicht besonders kalt, bis auf wenige Tage, aber vor allem nass.

Am Sonntag hatte der Hund die erste Zecke und das zeigt, dass der Winter schlicht nicht kalt genug war, wenn diese Tierlein schon im Februar aktiv sind. Auch die Pollen sind munter unterwegs, aber trotzdem finde ich es schön, zu beobachten, wie sich die Natur nach der Winterpause verändert.

Meine Musikinstrumentensammlung ist um ein weiteres Mitglied reicher: ich habe mir ein Kazoo aus Holz gegönnt, das sehr angenehm klingt. Es ist um einiges leiser als mein Metall-Kazoo, was zu erwarten war, und neben dem schönen Klang sieht es einfach hübsch aus.

Von meiner neuen Teleskopflöte hatte ich vor einer Weile schon einmal berichtet und während ich das Wort Teleskopflöte tippte, dachte ich, man könnte es ja auch „Telesko-Pflöte“ aussprechen, mit Betonung auf „les“ und dann überlegte ich, ob Telesko die Herkunfts- oder die Materialbezeichnung sein könnte oder vielleicht ein Name für den Musikstil, den man damit spielt. Manchmal macht mein kreativer Kopf lustige Sprünge. Ich mag das. Was ich aber eigentlich erzählen wollte: ich habe ein Video gemacht mit einem Klangbeispiel. Und vielleicht (ganz bestimmt!) zieht irgendwann auch noch eine weitere Flöte von TeleTunes bei mir ein. Für musikalische Spielereien kann ich mich immer wieder begeistern.

Neu in meinem Bücherschrank ist „Kreativität“ von Melanie Raabe, und „Lauschen, spielen, träumen. Kreative Mitmachgeschichten für Kinder“ von Marie Mangold. Das Buch von Melanie Raabe habe ich regelrecht verschlungen und innerhalb weniger Tage gelesen. Es ist eines der Bücher, die ich selbst gerne geschrieben hätte. Ich werde es sicher noch öfter in die Hand nehmen. Ähnlich gefesselt hatte mich „Kopf frei für den kreativen Flow“ von Roberta Bergmann. Ich beschäftige mich schon lange mit dem Thema Kreativität, und es gibt Bücher, die mich einfach „anspringen“ und es gibt andere, wo ich sage, naja, steht viel Interessantes drin, und ja, neue Impulse bekommen, aber die Impulse hallen nicht so lange nach wie bei diesen beiden Büchern. Zu den Mitmachgeschichten kann ich noch nichts sagen, die warten noch darauf, gelesen zu werden. Aber das erste Durchblättern war vielversprechend.

Jetzt hole ich mir noch einen Kaffee, bedanke mich bei Euch fürs Vorbeischauen und sage „bis spätestens nächste Woche“! 🙂

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Filed under Bücher, Musik, Sammelsurium

Wochenschnipsel 2406

Seit längerem besitze ich „Geschichtenwürfel“ (StoryCubes) – das sind neun Würfel mit jeweils sechs Symbolen, die man, wie der Name schon sagt, als Grundlage zum Geschichten erfinden und erzählen verwenden kann. Ich nutze die Würfel zu den verschiedensten Gelegenheiten. Einfach so, aus Spaß an der Freud, oder wenn ich zu einem Thema Inspiration brauche, oder auch mal in Workshops oder im Coaching. Letzte Woche wurde ich im Fediverse darauf aufmerksam, dass es die Geschichtenwürfel auch in einer Mumin-Edition gibt. Ich liebe die Mumin-Geschichten von Tove Jansson und natürlich musste ich diese Würfel unbedingt haben. Gestern kam das Päckchen an und ich habe gleich munter drauflos gewürfelt. Beispiel gefällig? Alle gewürfelten Bilder/Begriffe/Charaktere habe ich kursiv geschrieben.

Es war ein stürmischer Tag im Mumin-Tal. Sorgenvoll betrachtete Mumin-Papa das Barometer. „Wie gut, dass unser Boot hier vor Anker liegt.“, dachte er, während er gedankenverloren die Petroleumlampe anzündete. „Oh, prima, diese Lampe brauche ich jetzt!“, rief Sniff. „Wozu denn?“, fragte der Mumin-Papa. „Ich muss unbedingt wissen, was in diesem Fass ist.“, sagte Sniff. „Die unsichtbaren Augen in der Dunkelheit wollen mir nicht verraten, ob Edward das Fass gebracht hat, und wenn ich weiß, was drin ist, weiß ich bestimmt auch, von wem es ist.“ Also gingen Mumin-Papa und Sniff mit der Lampe zum Fass und ob Sniffs Frage beantwortet wurde, das soll die nächste Geschichte erzählen.

In den letzten Tagen habe ich an Konzepten für zwei neue Konzertprogramme gearbeitet und freue mich immer wieder, wenn ich neue Komponistinnen und Komponisten entdecke.

Vergangenen Sonntag hatte ich Vertretungsdienst an der Orgel und die Pfarrerin hatte sich „etwas Flottes“ zum Eingang und Ausgang gewünscht. So einem Wunsch komme ich natürlich gerne nach. Gespielt habe ich Stücke von Beate Leibe und Maja Bösch-Schildknecht, eine Rumba und einen Walzer. Ja, das geht auch auf der Orgel und macht Spielerin wie Zuhörenden gleichermaßen Spaß.

Auf dem Stapel meiner zu lesenden Bücher liegt derzeit „The art of noticing“ von Rob Walker, „What teachers need to know about memory“ von Jonathan Firth und Nasima Riazat und „Menschen überzeugen, die recht haben wollen“ von Marie-Theres Braun.

Wie gut, dass heute ein regnerischer Tag ist, an dem ich keine wichtigen Termine habe (außer natürlich die Hundespaziergänge) – mal sehen, welches Buch mich als erstes „anspringt“.

Danke fürs Vorbeischauen und bis nächste Woche!

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Filed under Geschichten, Musik, Sammelsurium

„Das ist doch kein Wort“

Ich habe schon ein paar Mal erwähnt, dass ich verschiedene Dialekte spreche und die ersten Jahre meines Lebens in München verbrachte.
Ein Bücherwurm, eine Leseratte, eine Ständig-hat-sie-ihre-Nase-in-einem-Buch war ich schon früh. Und eines Tages begann ich, Geschichten aufzuschreiben. Denn ich dachte, wenn ich gerne lese, könnte ich es ja auch mal mit dem Schreiben probieren.

Ich nahm also ein Schulheft zur Hand und schrieb in meiner schönsten Grundschulschrift den Anfang einer Geschichte über einen Schmetterling, der den „Staub“ von seinen Flügeln verloren hatte und nicht mehr fliegen konnte.

Wie es sich genau zutrag, weiß ich nicht mehr, aber es war Besuch da und man bat mich, einen Gast meine Geschichte lesen zu lassen. Das war für mich spannend und neu, dass jemand etwas las, das ich mir ausgedacht hatte, doch was dann geschah, damit hatte ich nicht gerechnet.

Sein Kommentar war: „Also, fei ist doch kein Wort, das kannst Du doch nicht schreiben!“

Nun wissen Dialektsprecherinnen, auch wenn sie erst acht Jahre alt sind, dass „fei“ sehr wohl ein Wort ist, selbst wenn sie keine Ahnung davon haben, dass man darüber sogar forschen kann. (http://www.sueddeutsche.de/panorama/sprache-das-war-fei-hoechste-zeit-1.674187)

Allerdings fehlten mir die Worte, zu erklären, was ich gemeint hatte, und warum das Wort zu meiner Geschichte passte, und überhaupt. Jedenfalls habe ich lange Zeit überhaupt nicht mehr geschrieben, und auch, als ich wieder angefangen hatte, niemanden meine Geschichten lesen lassen.

Heute ist das anders, wie man ja auch an diesem Blog sieht, aber ich erinnere mich heute noch daran, wie hart mich dieser Kommentar getroffen hat. Aus dieser Erfahrung heraus versuche ich selbst anders zu reagieren, wenn Kinder kreativ waren und mir etwas zeigen, was sie gemacht haben. Ich möchte diese kleinen Anfänge von Kreativität nicht im Keim ersticken, denn ich halte es für wichtig, dass wir uns ausprobieren und ausdrücken, und dass wir auf unserem Weg Menschen haben, die uns bestärken.

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Filed under Damals, Geschichten