Author Archives: Andrea Ha.

Suchen und Finden

Seit einer Weile poste ich auf meinem Twitteraccount Orgelmusik. Bisher ausschließlich von Komponistinnen. Zum Beispiel von Mel Bonis, Hedwige Chrétien, Hélène Tham, Kate Boundy, Emma Louise Ashford, um nur einige zu nennen.
Manchmal spiele ich Stücke, die ursprünglich für Cembalo geschrieben wurden – viele funktionieren auf der Orgel sehr gut. Manchmal lassen sich auch Klavierstücke für die Orgel adaptieren, und wenn sie auf der Orgel gut klingen, dann habe ich daran viel Spaß. Wenn nicht, spiele ich sie doch lieber am Klavier.

Neulich wurde ich gefragt, wo ich denn eigentlich diese ganze Musik finden würde.

Tja. Gute Frage! Weil ich mehr dazu sagen kann als in einen Tweet passt, blogge ich heute darüber. Eines vorweg: ich bin keine Wissenschaftlerin. Ich bin Musikerin, und mitunter recht pragmatisch. Und vor lauter Praxis komme ich irgendwie nicht dazu, aus meiner Liste mit den über 200 Namen von Frauen, die für Orgel komponiert haben, mehr zu machen. Aber ich arbeite dran, und hier im Blog gibt es ja auch schon den ein oder anderen Artikel zum Thema, so zum Beispiel mein Konzertprogramm zum 200. Geburtstag von Elizabeth Stirling und Clara Schumann (und dem 40. Geburtstag des Frankfurter Archivs Frau und Musik oder zum 50. Geburtstag einer Steinmeyer-Orgel, das zu meinem persönlichen „50-50-Projekt“ gehört. „50-50“ heißt, dass ich versuche, sowohl bei meinen sonntäglichen Orgeldiensten im Gottesdienst als auch bei Konzerten ein möglichst ausgewogenes Programm zusammenzustellen und Komponistinnen und Komponisten gleichberechtigt nebeneinander zu stellen.

Als ich (vor einigen Jahren) begann, mich mit Orgelmusik von Komponistinnen zu beschäftigen, bekam ich viele tolle Tipps von Morwenna und von Kathryn. Und so entstand der erste Blogbeitrag, dem einige Zeit später zwei weitere folgten (Nr. 2 und Nr. 3).

Ich kaufte mir den Schott-Sammelband für Orgel aus der Reihe „Frauen komponieren“ und stellte schnell fest, dass darin tolle Musik steckt, aber vieles davon auf den mir zur Verfügung stehenden kleinen Orgeln kaum machbar ist. Also suchte ich weiter.
Es gibt einige spezialisierte Verlage, bei denen sich das Stöbern lohnt: Furore und Certosa in Deutschland, Vivace Press in den USA.
Über Morwenna stieß ich auf die Sammlung von John Speller, der, soweit mir bekannt ist, bisher der Einzige ist, der die Werke von Emma Louise Ashford ausfindig macht und zur Verfügung stellt. Warum es von ihren unzähligen Stücken für Orgel und Harmonium noch keinen Sammelband gibt, ist mir schleierhaft. Gut, manches ist reine „Gebrauchsmusik“ für zwischendurch, aber deswegen noch lange nicht schlecht.
In einem Sammelband fand ich eine Bearbeitung des Präludiums in F von Fanny Hensel und dank Furore habe ich jetzt auch die Originalversion. Ein tolles Stück, und ich spiele es sehr gerne bei Hochzeiten.

Eine große Inspiration bei der Suche ist natürlich das Archiv Frau und Musik und vor allem die vielen tollen Menschen, die ich dort kennen gelernt habe und mit denen ich mich regelmäßig austausche. Auch bei Twitter tummeln sich unzählige Komponistinnen und auch wenn nur einige für Orgel schreiben, ergeben sich doch immer wieder Anknüpfungspunkte.

Seit einigen Jahren stehe ich in regelmäßigem Kontakt mit Carlotta Ferrari, die unheimlich spannende (moderne) Orgelmusik schreibt und bei IMSLP veröffentlicht.

Apropos IMSLP. Es gibt dort eine Liste mit Komponistinnen, die man allerdings nicht nach Werken oder Instrumentengattung sortieren kann. Da bleibt einem nicht viel übrig, als einfach zu stöbern und auf weiblich klingende Namen zu klicken und zu schauen und zu entdecken.

Eine ganz wunderbare Quelle für wunderbare Musik von Frauen und Männern ist Swedish Musical Heritage, wo man spezifisch nach Werken von Frauen suchen kann. Manches gibt es sogar als pdf zum Download.

Ich kaufe Noten oft direkt beim Verlag (Furore und Certosa als Beispiel), aber gerne auch beim Bodensee Musikversand. Die haben auch eine große Auswahl an Musik von Komponistinnen. Aber auch hier gilt: mit einem Namen anfangen, dann weiterklicken und entdecken. Einen einfachen Weg gibt es da nicht.

Manchmal wird man auch bei Seiten wie free-scores o.ä. fündig, da muss man aber schon wissen, was man sucht.

Also, wie mache ich das? Es hat sich einfach entwickelt, dass ich an einer Stelle anfing zu graben und Namen fand und dann weitersuchte und mehr Namen fand und dass ich heute über einen reichen Fundus an Noten verfüge (und auch immer noch nicht fertig bin), verdanke ich vor allem meiner Neugier und meiner Sturheit und vielleicht auch einem Händchen fürs Suchen – und der Tatsache, dass ich das jetzt schon ein paar Jahre mache.

Es gibt unheimlich viel zu entdecken, und um Ihnen und Euch, liebe Leserinnen und Leser, den Sucheinstieg ein wenig zu erleichtern, hier noch eine alphabetisch sortierte Liste von Komponistinnen, die für Orgel geschrieben haben:

  • Elfrida Andrée
  • Emma Louise Ashford
  • Johanna Asmussen
  • Maja Bösch-Schildknecht
  • Rosalie Bonighton
  • Mel Bonis
  • Joséphine Boulay
  • Matilde Capuis
  • Cécile Chaminade
  • Margaretha Christina de Jong
  • Jeanne Demessieux
  • Barbara Dennerlein
  • Carlotta Ferrari
  • Heather Hammond
  • Barbara Heller
  • Mathilde Kralik von Meyerswalden
  • Liselotte Kunkel
  • June Nixon
  • Ruth Norman
  • Antonia Sarcina
  • Adaline Shepherd
  • Ethel Smyth
  • Elizabeth Stirling
  • Sarah Watts
  • Erna Woll

Ein kleiner Einblick in eine Welt, die vielen nach wie vor unbekannt ist, aber sich auf Entdeckungsreise zu begeben lohnt sich! Ich bin selbst noch längst nicht am Ende meiner persönlichen Entdeckungsreise angekommen und freue mich, wenn ich den ein oder anderen Impuls geben kann.

5 Comments

Filed under Musik

April. April?

Wer hätte das vor einem Jahr gedacht, dass wir uns heute in einer besonderen Situation finden, in der sich die einen in Galgenhumor flüchten, die anderen vom Witzemachen abraten und wieder andere die Aprilscherze auf die Zeit nach den Sommerferien vertagen wollen, wie so vieles derzeit vertagt wird.

Und ich denke mir, wie gut es ist, dass wir nicht wirklich in die Zukunft schauen können, aber andererseits hätte eh kaum jemand geglaubt, dass wir das, was wir jetzt erleben, tatsächlich erleben werden.

Fast traue ich mich nicht zu sagen, dass es mir gut geht. Natürlich ist das auch „nur“ eine Momentaufnahme, aber in genau diesem Moment ist es so.
Ich weiß von vielen, dass sie von den Entwicklungen überfordert sind und sich eine schnelle Rückkehr zu dem wünschen, was für sie Normalität ist. Ich kann nur die Hand ausstrecken und virtuelle Unterstützung anbieten und vielleicht ist das als Beitrag auch schon genug.

Was gibt’s aus Haus und Garten zu berichten? Der Nachtfrost hat den Hortensien schwer zugesetzt und obwohl ich die tägliche Sonne sehr genieße, sehe ich, dass wir schon wieder Regen brauchen könnten. Unsere Spatzenhorde, über die ich bei Twitter schon berichtete, ist hochaktiv, und ich konnte eine Meise dabei beobachten, wie sie einen möglichen Nistplatz in einem hohlen Ast im alten Walnussbaum begutachtete. Die Rotschwänze sind auch schon wieder auf der Suche nach neuen Wohnungen und im Nachbargarten wurde heute eine Birke gefällt. Mein baumliebendes Herz findet das schade, aber die Allergikerin frohlockt.

Bis Ostern werde ich weiterhin täglich Orgelmusik bei Twitter veröffentlichen, vielleicht auch darüber hinaus. Ausnahmen sind meine traditionellen Tage ohne Social Media, die ich an Gründonnerstag beginnen werde.

Danke fürs Lesen 🙂

Leave a Comment

Filed under Haus, Landleben, Sammelsurium

Pläne

Eigentlich… wollten wir übermorgen nach Stockholm fahren. Alles schon so weit geplant, Hotel gebucht, Orgelkonzert und Bootsfahrt ausgesucht, einen Laden ausfindig gemacht, der Noten verkauft, was man halt alles so tut.

Nun ja. Die Reise wird verschoben und wir bleiben zuhause. Das scheint in der aktuellen Situation vernünftig zu sein.

Mit dem Konzept des Arbeitens von zuhause komme ich gut zurecht, denn das mache ich schon seit geraumer Zeit. Es gibt Tage, da gehe ich in ein Büro, und was mir im Moment echt fehlt, ist die Möglichkeit, mit Menschen zusammen in einem Raum an einem Thema zu arbeiten und dabei auch Methoden „zum Anfassen“ einzusetzen. Manches kann ein Online-Meeting-Tool schlicht nicht bieten und auch nicht ersetzen. Und ich vermisse es, meine Schüler:innen zu sehen. Und wenn diese dann auch noch in einer Gegend wohnen, in der die verfügbare Bandbreite nicht für einen Videocall ausreicht, müssen wir uns eben anderweitig behelfen. Ob Stimmbildung auch telefonisch funktioniert, werden wir mal testen.

Wer Englisch lesen kann und Tipps fürs Arbeiten woanders braucht, kann hier bei Kirsty fündig werden.

Meinen Tomaten geht es prächtig und auch bei den Chilis und Paprika tut sich einiges.

Musikalisch bin ich weiterhin so gut es geht aktiv und freue mich über den starken Zuspruch, den ich bei Twitter für meine Orgelvideos bekomme. Ich hoffe, dass mein für September geplantes Konzert stattfinden kann, aber wenn nicht, habe ich schon Ideen, was ich statt dessen machen werde.

Es gibt ja viele Musikerkolleg:innen, die derzeit echt kämpfen, weil ihnen Auftrittsmöglichkeiten wegbrechen und nicht abzusehen ist, wann sich ihre Situation normalisiert. Ihr könnt aber z.B. CDs und andere Dinge kaufen (wenn Ihr selbst noch was im Sparschwein habt). Ans Herz legen möchte ich Ihnen/Euch heute besonders Heike Matthiesen und Lydia Maria Bader.

Bleibt munter!

Leave a Comment

Filed under Landleben, Musik

Orgelmusik „live“

Gestern wollte ich das erste Mal via Twitter live aus der Kirche Orgelmusik streamen.
Das ging technisch ein bisserl in die Hose – die ersten anderthalb Minuten waren recht gut, danach war die Audioqualität wirklich mies und das ist ein Problem, das es noch zu lösen gilt.
Auch heute probierte ich es noch einmal, und wieder war die erste Minute okay, und der Rest eher so meh.
Da man bei Twitter auch maximal 2min20sec an Videomaterial hochladen kann und meine Stücke meist länger sind und ich bisher auch noch keinen Account bei einer der großen Videoplattformen habe, musste ich ein wenig suchen, um etwas zu finden, das ich in ordentlicher Qualität teilen konnte. Aber ich habe es hingekriegt und spiele op. 149 von Mel Bonis (1858-1937) auf der Keller-Orgel von 1858:
https://twitter.com/andijah/status/1240199395813076992
Die Aufnahme wurde mit dem Smartphone gemacht und nicht bearbeitet – was man hört, ist das, was ich spiele.

Ich werde in den nächsten Tagen einmal versuchen, von zuhause zu streamen (WLAN sollte stabiler sein als das Mobilfunknetz), dann leider nicht mit der Orgel, sondern nur mit dem Stagepiano aka Tastenradio.

Wir werden sehen. Dranbleiben 🙂

Leave a Comment

März 18, 2020 · 13:40

Tomatenzucht 2020 (1)

Es könnte ein gutes Tomatenjahr werden. Vor knapp 3 Wochen habe ich die Samen für die diesjährigen Pflanzen in Anzuchttöpfchen gesetzt und das Minigewächshaus aufs Fensterbrett gestellt. Innerhalb kurzer Zeit waren die ersten Pflänzchen zu sehen und entwickelten sich so prächtig, dass ich sie nun bereits vereinzelt und in größere Töpfe gesetzt habe.
Wenn sie so weiterwachsen, dann könnte es eine gute Ernte geben.
Aber vor Mai kommen sie eh nicht nach draußen.

Auch Chili und Paprika habe ich wieder vorbereitet, aber die brauchen ihre Zeit und ich rechne nicht vor nächster Woche mit den ersten Pflänzchen. Da muss man wirklich Geduld haben. Als ich das erste Mal Paprika und Chili aufziehen wollte, dachte ich nach ein paar Wochen, da käme nichts mehr, und säte noch einmal neu – und schwupps, noch einige Tage später kamen die ersten grünen Triebe der ersten Aussaat. Also, Geduld.

Mit den (zugebenermaßen alten) Samen für Thymian, Oregano und Rosmarin scheine ich indes dieses Jahr kein Glück zu haben. Ist aber nicht schlimm, denn ich habe noch erwachsene Pflanzen aus den letzten Jahren.

Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie sich das Gartenjahr entwickelt und ich werde hier im Blog ab und zu berichten, was sich so tut.

Leave a Comment

Filed under Landleben

Orgelkonzert zum 50. Geburtstag (m)einer Steinmeyer-Orgel

Es begab sich vor gut 30 Jahren, dass mein damaliger Kirchenchorleiter und Organist zu mir sagte: „Warum spielst du eigentlich nicht Orgel?“
Und ich dachte: ja, warum eigentlich nicht?
Und kurz darauf spielte ich meinen ersten Gottesdienst (sehr nervös, und die Choräle ohne Pedal, weil ich vor Aufregung nicht wusste, wohin mit meinen Füßen) und übte (ein wenig) und lernte dazu und war irgendwann nicht mehr so nervös.
Das Orgelspielen machte mir großen Spaß, aber es trat dann hinter andere Themen zurück, und während meines Studiums hatte ich mit den nötigen Fächern mehr als genug zu tun und saß nur noch selten auf der Orgelbank.
Wie toll das Instrument ist, auf dem ich lernen durfte, wurde mir erst sehr viel später klar. Und jedes Mal, wenn ich in der Gemeinde zu Besuch war, nutzte ich die Gelegenheit, darauf zu spielen.

Und als ich letzten Sommer so an der Orgel saß und mich an ihr erfreute, wanderte mein Blick auf das kleine Schild am Spieltisch, das die Opusnummer und das Baujahr trägt. 1970 stand da.
Ich erinnerte mich, dass ich 1995 ein Konzert zum 25. Orgelgeburtstag organisiert hatte. Der 50. Geburtstag im Jahr 2020 könnte doch auch mit einem Konzert gefeiert werden – und die Gemeindevertreter fanden die Idee super und hatten auch nichts dagegen, dass ich mich bei ihnen einlud.

Letzte Woche war es soweit, ich spielte ein buntes Programm aus 5 Jahrhunderten und bekam sehr viel positives Feedback. Ein Herr sagte, er hätte gar nicht geahnt, welche Klangfarben in der Orgel stecken, und eine Dame fragte mich, ob ich nicht noch in anderen Kirchen in der Region spielen wollte.
Es war ein toller Abend und es wird hoffentlich nicht mein letztes Konzert dort gewesen sein. Zumindest gibt es den Wunsch aus der Gemeinde, dass ich irgendwann mit einem weiteren Programm wiederkomme.

Und das sind die Stücke, die es zu hören gab (wir feierten nicht nur den 50. Geburtstag der Orgel, sondern dachten auch an den 250. Geburtstag von Christian Heinrich Rinck, an den 150. Geburtstag von Louis Vierne und Will Macfarlane und an den 100. Geburtstag von Jeanne Joulain:

Johann Pachelbel (1653 – 1706)
Choralbearbeitung „Herr Gott dich loben alle wir“ (P.183)
Toccata (P. 467)

Christoph Wolfgang Druckenmüller (1687 – 1741)
Concerto in G: Allegro – Adagio – Allegro

Carl Philipp Emanuel Bach (1714 – 1788)
Fuge d-Moll (Wq 119/2, H99)

Anna Bon di Venezia (c.1740 – ?)
Sonata C-Dur: Allegro – Andante – Minuetto con Variazione

Christian Heinrich Rinck (1770 – 1846)
Choral und Variationen über „Wer nur den lieben Gott lässt walten“

Théophile Stern (1803 – 1886)
Offertoire

Clara Schumann (1819 – 1896)
Präludium und Fuge in B-Dur op. 16 Nr. 2

Josef Gabriel Rheinberger (1839 – 1901)
Canzonetta (aus op. 156)

Ethel Smyth (1858 – 1944)
Choralbearbeitung “O Gott du frommer Gott”
Kanon über „O Gott du frommer Gott“

Mel Bonis (1858 – 1937)
Communion op. 153

Will Macfarlane (1870 – 1945)
Reverie

Louis Vierne (1870 – 1937)
Communion

Matilde Capuis (1913 – 2017)
Preludio

Jeanne Joulain (1920 – 2010)
In Memoriam

Barbara Heller (*1936)
Mainacht

Carlotta Ferrari (*1975)
Fuga su un tema di Clara Schumann

Und als Zugabe gab es die Fanfare von Emma Louise Ashford, natürlich registriert mit 8′ Trompete im Hauptwerk und 16′ Fagott im Pedal 🙂

Leave a Comment

Filed under Musik

Am Aschermittwoch…

… ist alles vorbei, wie es in dem Schlager aus den 1950er Jahren heißt? Oder doch nicht?
Ist es ein ganz normaler Mittwoch?

Für mich ist es einerseits tatsächlich ein ganz normaler Mittwoch. Ich bin keine Karnevalistin und arbeite heute wie an jedem Mittwoch.

Andererseits ist heute der Beginn der Passionszeit. Manche sagen auch Fastenzeit dazu und wollen in den nächsten Wochen bis Ostern auf etwas verzichten.

Ich würde gerne auf die Nervosität verzichten, die mich in den Tagen vor meinem nächsten Konzert begleitet, aber da es jedes Mal so ist, gehört es wohl dazu und ich komme irgendwie damit klar.

Wie das Konzert gelaufen ist und wie viele Menschen zugehört haben, darüber werde ich wohl nächste Woche schreiben – wenn ich es nicht vergesse 😀

Leave a Comment

Filed under Musik, Sammelsurium

Mittwoch (6)

Ha! Es ist Mittwoch und ich denke tatsächlich an meinen ursprünglichen Plan, mittwochs zu bloggen.

Die letzten Tage waren sehr ruhig. Das war einer heftigen Erkältung geschuldet, die mich so müde machte, dass ich mich zu kaum etwas aufraffen konnte. Glücklicherweise fühle ich mich inzwischen wieder besser und konnte gestern auch endlich wieder an die Orgelbank. Es sind ja nur noch ein paar Wochen bis zu meinem nächsten Konzert und es gab bei ein paar Stücken noch etwas zu feilen.

Ich hatte ein Stück, das ich eigentlich kann, das mir aber in den letzten Übesessions immer Probleme machte. Ich war kurz davor, es aus dem Programm zu nehmen. Aber durch die Zwangspause, die ich zuhause verbrachte, hat sich wohl einiges in meinem Hirn zurechtgerüttelt und gestern lief das Stück endlich wieder so, wie ich es mir vorstelle. Also werde ich es auch beim Konzert spielen, so wie geplant.

Was steht sonst an? Ich werde in den nächsten Tagen meine diesjährige Tomatenzucht beginnen und da es so mild ist, kann ich wohl auch bald mit den ersten Arbeiten im Garten anfangen nach der Winterruhe.

Am kommenden Sonntag helfe ich in einer anderen Gemeinde an der Orgel aus. Ich habe dort schon mehrmals gespielt, sowohl im Gottesdienst als auch bei Konzerten, und bin gespannt, in welchem Zustand die Orgel ist. Beim letzten Konzert hatte sie nämlich einige Aussetzer und bräuchte dringend eine Überholung – für die leider kein Geld da ist. Vielleicht sollte ich mal mit dem Kirchenvorstand über ein Benefizkonzert sprechen. (Ist ja nicht so, dass ich nicht schon tausend Dinge zu tun hätte… aber… wir werden sehen.)

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen schönen Tag!

Leave a Comment

Filed under Landleben, Musik

„Dieser ganze Umweltkram nervt!“

„Die gehen mir auf die Nerven mit ihrem ganzen Umweltkram!“, so der Stoßseufzer einer 70jährigen in meinem Bekanntenkreis. „Als ob wir Deutschen die Welt retten könnten.“

„Die Leute müssen viel Auto fahren, denn der Verschleiß ist nötig, sonst geht die Industrie hier zugrunde.“, sagt mir ein älterer Herr in einer Diskussion übers Autofahren.

„Dieses rotzfreche Gör soll zurück nach Schweden gehen und ihren eigenen Leuten auf die Nerven fallen!“, hörte ich neulich im Supermarkt.

Ich bin Mitte der 1970er geboren. Mitte der 1980er begann ich, mich für Umweltthemen zu interessieren. Das lag unter anderem am Beruf meines Vaters, und dass wir einen großen Teil unserer Freizeit in der Natur verbrachten. Und es lag an Wackersdorf (erinnert sich noch jemand an die Diskussionen um die Wiederaufbereitungsanlage?) und an Tschernobyl – damals wohnten wir in der Oberpfalz und wurden sogar vom Radio interviewt, wie wir Kinder und Jugendlichen uns so fühlen würden und so.

Ich bin keine Aktivistin oder würde mich selbst nicht als solche bezeichen. Aber was mich nachdenklich macht (ich könnte auch sagen, es geht mir auf die Nerven, aber das beschreibt das Gefühl nur unzureichend), ist, dass viele Jugendliche, die sich heute mit Umweltthemen beschäftigen und darüber diskutieren und nachdenken, ähnliche Themen haben wie wir damals, vor 30 Jahren.

Hat sich denn nichts geändert?

„Wir haben so viele Filter in den Autos und alles ist so sauber!“, so der ältere Herr, den ich oben schon erwähnt hatte.

Ja, das mag sein. Aber es gibt halt auch viel mehr Autos als früher, und je größer das Auto, desto mehr Kraftstoff verbraucht es. Und hier in der Gegend liebt man große Autos. Und fährt damit auch vom einen Ende des Dorfes ans andere…

Als ich sagte, es wäre schon viel gewonnen, wenn die Menschen vor jeder Autofahrt überlegen würden, ob sie wirklich nötig ist, und ob man nicht auch mit dem Rad fahren oder zu Fuß gehen könnte, kam die Antwort mit der Industrie und dem nötigen Verschleiß.

Und dann denke ich, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben. Und frage mich gleichzeitig, wie viel Zeit uns für diesen Weg bleibt.

Ich bin übrigens kein Engel. Manchmal bin ich schlicht und einfach bequem und fahre die eine oder andere kurze Strecke mit dem Auto, obwohl das Fahrrad eine Möglichkeit gewesen wäre. Für mich selbst finde ich natürlich auch tolle Ausreden, dass es zu nass oder zu kalt zum Radfahren war, oder ähnliches. Allerdings sind diese Fahrten die Ausnahme und nicht die Regel. Ich versuche einfach, in meiner kleinen Welt so viel wie möglich zu tun. Und dazu gehört auch, dass ich meine Gewohnheiten immer mal hinterfrage und mich auch von Diskussionen „nerven“ zu lassen, weil es einfach wichtig ist, dass uns nicht egal ist, wie sich unsere Welt und die Gesellschaft entwickelt.

Leave a Comment

Filed under Landleben, Meinung

Good enough?

It’s been one of those days… I’m actually doing fine. Business is running smoothly, I’ve been successful with several endeavours, and I’ve been asked to talk at an event.

And then it’s back again, this old feeling of not really knowing what I’m talking about, of not being good enough, of being a fraud, and the fear that others will find out.

When I was a kid, I was sometimes told not to boast, not to be arrogant. In my mid-40s, I still find it hard from time to time to allow myself to say: yes, I am doing fine. I know what I can do, and I do it. And I will talk about what I can do and not hide behind closed doors.

Still, this is sometimes easier said than done and I’m very grateful to both my online and offline friends who support me and if I can’t find words of encouragement for myself, they will find those words for me.

1 Comment

Filed under Uncategorized