Tag Archives: Blockflöte

Wochenschnipsel 2444

Draußen leichter Nieselregen und hellgrauer Himmel. Drinnen die neue Tageslichtlampe, der Kaffee in der Tasse der Seemannsmission und ein dösender Hund.

Heute Nachmittag wird das Klavier gestimmt und vielleicht gibt es dann neue Aufnahmen – ich hatte einer Kollegin schon vor längerer Zeit versprochen, einen kleinen Klavierzyklus einzuspielen, den sie geschrieben hat, und sollte endlich mal „liefern“. Vorher aber noch ein wenig üben. Auf gestimmtem Klavier 😉

In der vergangenen Woche hielten sich meine musikalische und meine nicht-musikalische Arbeit die Waage und es gab in beiden Tätigkeitsfeldern einiges zu tun. Da kam keine Langeweile auf, aber manchmal dachte ich, hm, es hätte ruhig ein bisserl ruhiger sein können.

Meine Tin Whistle Sammlung ist wieder gewachsen. Ich habe mir eine „Mezzo Whistle“ in A gegönnt und werde sie zusammen mit allen anderen Whistles demnächst in einem Video vorstellen. Die Low Whistle in D und die Mezzo in B (B flat für die Englischsprachigen) kamen bei einer Friedensandacht zum Einsatz und ich wurde hinterher von vielen Menschen gefragt, was das denn für ein „tolles Instrument“ gewesen sei, das ich von der Empore aus gespielt hatte. Das war die Low Whistle. Unsere kleine Kirche hat eine Akustik, die Flöten sehr entgegen kommt und da macht das Spielen auch sehr viel Spaß. Ein Beispiel gibt es in diesem Video mit einer meiner Sopranblockflöten.

Apropos Video, ich fragte im Fediverse danach, was bevorzugt wird: meine handgemachten Untertitel, die ich direkt in die Videos einbaue, oder automatisch von der Plattform erstellte. Die handgemachten haben in der Umfrage „gewonnen“, wobei ich netterweise auch den Hinweis bekam, dass es evtl möglich sein könnte, eine separate Untertitel-Datei hochzuladen, so dass Menschen auswählen können, ob sie die Untertitel haben wollen oder nicht. Ich muss mir das einmal anschauen und wenn ich verstanden habe, wie es geht, werde ich es beim nächsten Video einmal ausprobieren.

Jetzt steht aber erst noch ein wenig Schreibtischarbeit an, und außerdem wollen Briefe beantwortet werden und so sage ich an dieser Stelle danke fürs Lesen und bis bald!

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Filed under Musik

Wochenschnipsel 2427

Die heutigen Wochenschnipsel drehen sich (fast) nur um Musik – es gab wieder jede Menge davon.

Vor einigen Tagen gedachten wir einer wunderbaren Kollegin und Musikfreundin, die ihren 60. Geburtstag leider nicht erlebt hat – zu sehen, wie viele Menschen sie kannten und schätzten, war einfach schön und ich hoffe, dass sich ihre Familie durch diese Verbundenheit getröstet und getragen fühlt. Ich habe einige Stücke von Komponistinnen auf dem Klavier vorgespielt, darunter auch eine kleine Komposition von mir; außerdem Variationen über „Vem kan segla förutan vind“ auf der Blockflöte, die ich vor einigen Monaten geschrieben hatte.

Am Wochenende spielte ich vor kleinem Publikum ein Orgelkonzert, das viel Spaß gemacht hat und der Veranstalter hat mich eingeladen, nächstes Jahr wiederzukommen. Das mache ich doch glatt.

Der für Sonntag geplante Chorauftritt fiel buchstäblich ins Wasser – die Veranstaltung wurde aufgrund einer Unwetterwarnung abgesagt. Musik gab es aber trotzdem, denn wir fuhren nach Wiesbaden, um im Kurhaus das Chineke! Orchestra zu hören. Ein echter Ohrenschmaus! Es gab Werke von Fela Sowande, Cassie Kinoshi und Max Richter; großartige Solistinnen (Rosie Bergonzi und Elena Urioste) und leider kein ausverkauftes Haus, aber immerhin ein so begeistertes Publikum, dass eine Zugabe gespielt wurde. Gerne mehr davon!

Gestern hatte ich dann das Vergnügen, fast drei Dutzend Konfis (junge Menschen, die nächstes Jahr konfirmiert werden wollen) in unserer kleinen Kirche begrüßen zu dürfen und ihnen sowohl den Gottesdienstablauf als auch die Orgel näherzubringen. Neben einigen Blockflöten kam auch die Melodica zum Einsatz und die anwesenden Erwachsenen meinten, sie hätten auch noch etwas Neues gelernt.

Apropos Neues lernen, ich lasse mich ja unheimlich gern von allen möglichen Menschen und dem, was sie tun, inspirieren; das Fediverse ist eine wunderbare Quelle dafür – manchmal führen Entdeckungen dort allerdings auch zu Kopfschütteln. So stolperte ich über einen Hinweis auf einen Blogbeitrag, in dem erklärt wird, wie man KI-Prompts so schreibt, damit besagte KI eine (bekannte) Kreativitätstechnik „anwendet“. Ich habe ehrlich gesagt nur den Hinweis gelesen, nicht den Blogbeitrag selbst, weil sich so vieles in mir sträubt, dass ich kaum weiß, wo ich anfangen soll. Nur so viel: menschliche Kreativität ist etwas so Phantastisches, Unbeschreibliches, Bemerkenswertes, dass es mir auf gut regional „ned in Kopp eninn“ will (nicht in den Kopf hinein), warum man ausgerechnet dieses zutiefst Menschliche und vor allem so Sinnliche und Sinnstiftende und Erfahrbare an die Maschine delegiert und das auch noch gut findet… so viele Menschen haben ihre Kreativität tief in sich versteckt. Die „KI“ ist meiner Meinung nach aber ganz bestimmt nicht das Werkzeug, um diese Kreativität wieder auszugraben und zu nutzen.

Danke fürs Lesen und bis demnächst!

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Filed under Musik, Sammelsurium

Wochenschnipsel 2418

Heute mit kleiner Verspätung – denn gestern saßen wir (Menschen und Hunde) den ganzen Tag im Garten und haben’s uns gut gehen lassen. Es war lieber Besuch da, und auch wenn ich die Wärme (um nicht zu sagen, die Hitze) teilweise arg anstrengend fand, war es doch ein wunderbarer freier Tag so mitten in der Woche.

Wieder einmal nimmt die Musik in den Wochenschnipseln einen größeren Platz ein. Das liegt zum einen daran, dass ich z.B. über Themen aus meinem Beratungsjob in einem anderen Blog schreibe und dass es zum anderen halt ziemlich viel Musik in meinem Leben gibt.

Gerade spiele ich eine Blockflöte ein (nicht die Diva, die darf jetzt schon „arbeiten“) und freue mich daran und denke an einem neuen Minikonzert-Format herum und übe ab und zu auf einem meiner Knopfakkordeons und… es sind zwei weitere Instrumente bei mir eingezogen und dazu durfte ich mir schon die Frage stellen lassen, wie ich mit nur zwei Händen und bereits gut gefüllter Arbeits- und Kreativzeit denn damit klarkommen würde. Meine Antwort ist im Moment, dass ich es nicht weiß, dass ich aber Spaß habe am Experimentieren und Herumspielen, im wahrsten Wortsinne, und dass ich außerdem schon immer mal eine Ukulele und eine Cajon haben wollte. Diese beiden Neuzugänge bekam ich geschenkt und werde sie jetzt ganz in Ruhe und in meinem Tempo ausprobieren und dann schauen, ob ich sie mal bei einem Konzert o.ä. einsetze. Neben Arbeitsinstrumenten darf man auch Hobbyinstrumente haben, finde ich.

Demnächst werde ich bei einer kirchlichen Trauung im Nachbardorf die Orgel spielen, darauf freue ich mich schon sehr.

Auf meinem Schreibtisch warten einige Briefe, die beantwortet werden wollen und eine weitere meiner langjährigen Onlinefreundinnen schlug vor ein paar Tagen vor, wir könnten uns doch mal Briefe schreiben statt E-Mails, und das werde ich ganz bestimmt machen, Papiertante, die ich bin.

Vielen Dank fürs Lesen und bis nächste Woche, oder auch früher, falls Ihr mir auch im Fediverse folgt.

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Filed under Musik, Sammelsurium

Wochenschnipsel 2415

Wer mein Blog schon länger kennt, weiß, dass ich zwischendurch sehr stille Phasen hatte, in denen sich hier wochen- und monatelang nichts tat. Die Wochenschnipsel sind eine gute Möglichkeit für mich, das Ganze nicht wieder einschlafen zu lassen, und ab und zu schreibe ich auch andere Beiträge; diese dann meist auf Englisch. Für mich ist das stimmig und passend – neulich las ich irgendwo, dass ruhende Blogs etwas Tolles seien, denn wenn es dann mal einen Beitrag gäbe, wüsste man als Leser*in, dass dieser Beitrag besonders gut durchdacht sei. Eine interessante Schlussfolgerung. Die kleine (große) Perfektionistin in mir fing natürlich gleich wieder an zu nölen und fragte, ob meine Wochenschnipsel denn durchdacht genug seien… ich tippe zwar ohne auf die Tastatur zu gucken, aber das Denken schalte ich dabei dann doch nicht aus 😉

Auch diese Woche gibt es viel Musikalisches zu berichten. Seit gestern sind zwei meiner Akkordeons aus der Werkstatt zurück. Es waren Kleinigkeiten zu richten und ich bin mit den Arbeiten sehr zufrieden. Einen „Patienten“ habe ich noch in meiner Sammlung, aber da muss mehr gemacht werden und das werde ich noch eine Weile schieben. Habe ja genügend Instrumente, die funktionieren, und der Tag hat eh nur 24 Stunden…

Damit sich meine Teleskopflöte nicht einsam fühlt, und vor allem weil das Spielen mit ihr so viel Spaß macht, habe ich mir bei Mauri weitere Flöten bestellt und sie sind nun schon auf dem Weg aus Finnland zu mir. Sobald sie da sind, werde ich berichten. Und vielleicht auch wieder ein Video machen.

Die Blockflöten-Diva und ich verstehen uns auch immer besser, und die Einspielphase ist so gut wie beendet. Sie ist wirklich ein schönes Instrument und ich freue mich sehr, dass ich sie aus dem Schrank befreien durfte.

Seit Jahren haben wir in unserem Garten im Schatten des Walnussbaums ein Igelhaus stehen. Das ist eine Holzkiste mit abnehmbarem Deckel und innen so konstruiert, dass Igel hineingelangen können, aber Katzen oder andere Tiere nicht. Es gibt sozusagen eine Art Flur, und der „Wohnbereich“ ist nur für Igel (oder Mäuse) zugänglich. Wir hatten das Haus beschafft und aufgestellt, nachdem wir einmal im Frühjahr in einer Ecke des Gartens einen schlafenden Igel unter einem Laubhaufen gefunden hatten. Da dachten wir, warum nicht ein Häuschen anbieten. Tja, und dann wohnten in diesem Haus erst einmal nur Spinnen. Unser wilder Hund hat Igel zum Fressen gern – was er in seiner Jugend erlebt hat, wissen wir nicht, aber er muss wohl in dieser Zeit angefangen haben, Igel zu jagen. Was an sich nicht so schwierig ist, da Igel bei nahender Gefahr nicht weglaufen, sondern sich einrollen. „Normale“ Hunde lassen sich durch die pieksenden Stacheln ja abhalten, den Igel zu beißen. Nicht jedoch unser wilder Hund. Wenn man das weiß, passt man halt auf, dass er keine Igel erwischt. Nun berichtete ich ja kürzlich davon, dass der wilde Hund lernt, frei im Garten zu laufen. Vor einigen Tagen rannte er, Nase am Boden, zielstrebig zum Igelhaus und versuchte dann, von allen Seiten hineinzugelangen. Er war sehr aufgeregt und fokussiert und meine Vermutung, dass das Haus bewohnt ist, bestätigte sich. Tatsächlich ist ein Igel dort eingezogen und darüber freue ich mich sehr. Gleichzeitig müssen die Trainingseinheiten „ich laufe aus dem Garten nicht weg“ des wilden Hundes jetzt pausieren, denn sobald er den Igelgeruch in die Nase bekommt, ist er nicht mehr zu halten. Also geht er halt wieder an den langen Leine in den Garten und ich lasse ihn einen weiten Bogen ums Igelhaus machen.

Danke fürs Lesen, und bis nächste Woche!

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Filed under Landleben, Leben mit Hund, Musik

Wochenschnipsel 2412

Heute ist kalendarischer Frühlingsanfang und in den Gärten hier blühen schon seit Tagen die Narzissen und Hyazinthen und weitere Blumen um die Wette. Ich schaue mir das sehr gerne an und hab mich auch gefreut, dass meine Narzissen gelb leuchtend das Beet verschönern. Und gleichzeitig denke ich, nein, es ist viel zu früh. Wir haben noch nicht einmal Ostern, das dieses Jahr auch recht früh ist, und es grünt und blüht wie sonst erst Mitte oder gar Ende April. Ich versuche, nicht mutlos zu werden angesichts der Veränderungen, die ich in der Natur sehe, aber an manchen Tagen fällt mir das schwer.

Aber wie so oft gibt es auch schöne Dinge zu berichten. Ich habe neue „Spielzeuge“ in meinem Musikzimmer. Nein, Spielzeuge sind sie nicht wirklich, meine beiden Melodicas, die ich mir letzte Woche gekauft habe. Aber ich habe mich in der unteren Preisschublade bedient, weil ich erst einmal nur ein wenig herumspielen und experimentieren wollte. Mit den beiden Instrumenten scheine ich Glück gehabt zu haben, da sie ordentlich klingen und nur im mehrstimmigen Spiel auffällt, dass die höheren Töne weniger Luft bekommen und folglich „falsch“ klingen. Einstimmig spielen ist jedenfalls kein Problem und verschiedene Blastechniken auszuprobieren macht großen Spaß.

Neue Stücke für Blockflöte und ein neues Kinderlied sind entstanden, und wenn ich so in mich hineinhorche, steckt da noch mehr, was aufgeschrieben und gespielt und gesungen werden möchte.

Und die Diva ist wieder da! Noch habe ich nicht viel gespielt, aber ich kann schon jetzt sagen, dass die Kur in der Blockflötenklinik genau richtig war. Sie klingt voll und klar und wird nicht mehr nach nur wenigen Minuten heiser – im Gegenteil, ich muss fast schon auf die Uhr schauen, um ihr nicht zu viel abzuverlangen, weil sie einfach alles mitmacht, was ich möchte. Ich hoffe, dass ich das Wieder-Einspielen in den nächsten Wochen abschließen kann. Vielleicht gibt es dann auch irgendwann ein Klangbeispiel.

Urlaubspläne schmieden wir für dieses Jahr auch. Ich recherchiere schon fleißig nach hundefreundlichen Fähren und Einfuhrbestimmungen, werde aber noch nicht verraten, wo es evtl hingeht. Denn ob es wirklich klappt, weiß ich heute noch nicht.

Habt einen schönen Mittwoch, und wir lesen uns nächste Woche wieder!

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Filed under Landleben, Musik

Wochenschnipsel 2411

Letzte Woche schrieb ich davon, dass das Blog hier umziehen wird, und das wird es auch, aber ich kam noch nicht dazu, die (virtuellen) Kisten zu packen und das neue Zuhause einzurichten.

Ich war in letzter Zeit intensiv damit beschäftigt, die große Kistensammlung in unserem Haus zu sichten und zu sortieren und habe es nun endlich geschafft. Was noch fehlt, ist, Altpapier wegzuschaffen und die nun leeren Kisten wieder auseinanderzufalten und auf den Dachboden zu bringen, aber das kriege ich auch noch hin.

Mein Kalender füllt sich mit musikalischen Terminen für den Frühsommer und das freut mich, auch wenn es teilweise schon Terminkonflikte gibt und ich anfangen muss, genau zu überlegen, wo ich zusagen kann und was ich besser nicht annehmen sollte, weil es sonst zu hektisch wird.

Im Fediverse poste ich jeden Sonntag ein Video mit Orgelmusik und habe dieses Jahr schon zehn Komponistinnen vorgestellt. Wie viele es wohl am Ende des Jahres sein werden? Das hängt auch davon ab, wie oft ich dazu komme, neue Videos aufzunehmen. Und es gibt Komponistinnen, deren Werke ich so gerne spiele und teile, dass sie sicher mehr als einmal vorkommen werden.

Letzten Sonntag habe ich die Blockflöte mit in die Kirche genommen und statt eines Orgelvorspiels ein Blockflötenvorspiel gemacht. Zum Einsatz kam meine „alte“ Altblockflöte, die ich mir Anfang der 1990er in Plauen gekauft hatte und die meine erste Flöte in barocker Griffweise war. Sie klingt immer noch gut und ich werde ihr demnächst mal eine Überholung gönnen. Ich mag es, mit meinen Instrumenten gemeinsam alt zu werden. Die Diva ist noch nicht wieder da, deshalb gibt es zu ihr nichts Neues.

Beim Aufräumen im Haus habe ich auch einige Unterlagen aus meinem ersten Studium nach Jahren mal wieder in die Hand genommen und habe mich daran erinnert, dass es alles in allem eine tolle Zeit war und wie gut es sich damals anfühlte, genau zu wissen, dass ich das machen möchte, nämlich Musik machen und mit Menschen Musik machen und Menschen zur Musik zu bringen. Zwischendurch hatte ich eine Pause, aber seit gut 10 Jahren bin ich wieder musikalisch unterwegs und ebenso, wie ich immer wieder Menschen hatte, die mich ermuntert und ermutigt haben auf meinem Weg, hoffe ich, dass ich für andere auch so ein Mensch sein kann. Es tut mir in der Seele weh, wenn Menschen von ihren schlechten Erfahrungen mit Musik und Lehrpersonen erzählen und ich will versuchen, das anders zu machen und vielleicht an der ein oder anderen Stelle auch besser.

(I know that some of you are reading my blog with the help of translation tools and dictionaries and I hope to be writing and uploading a new blog post in English soon. I’m going to write about perfectionism and expectations and critical voices.)

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Filed under Haus, Musik, Sammelsurium

Wochenschnipsel 2410

Diesem Blog stehen einige Veränderungen bevor. Keine Sorge, es wird weitergehen, aber an einem neuen Ort. Ich bin derzeit mit Umzugsvorbereitungen beschäftigt und bin schon ganz gespannt, ob alles so funktionieren wird wie ich es mir vorstelle. Es ist nur gut 14 Monate her, dass ich woanders eine neue Seite mit Blog aufgesetzt habe, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich diesmal besser wüsste, was ich tun muss und worauf ich achten sollte. Glücklicherweise habe ich nette Menschen, die mir Unterstützung zugesagt haben.

Und wer weiß, ob ich vor Ostern überhaupt dazu komme, das alles fertigzustellen.

Ich hatte in den letzten Wochenschnipseln ja davon berichtet, dass ich die Blockflötendiva zum Hersteller eingeschickt habe. Dort wird jetzt der Windkanal gereinigt und bearbeitet und auch der Block noch einmal angepasst und ich bin sicher, dass sie danach besser zu spielen sein wird. Noch ist sie nicht zurück, also gibt es auch noch keine begeisterten Berichte 😉

Apropos Blockflöte. Letzte Woche habe ich beim Gottesdienst zum Weltgebetstag zwei Blockflöten im Einsatz gehabt, eine Sopranblockflöte und meinen Knicktenor. Fragte mich hinterher eine Dame aus meinem Gesangverein, was ich denn für eine kaputte Flöte gehabt hätte, die sei mir wohl einmal runtergefallen und ich hätte sie dann ganz krumm wieder zusammengeklebt. Geklungen hätte es ja schön. Ich habe dann erklärt, warum die Flöte einen Knickkopf hat und so gab es dann mal wieder „Instrumentenkunde ganz nebenbei“.

Gestern fand ich beim Aufräumen meine Diplomarbeit wieder. Das ist fast 26 Jahre her, aber ich kann mich noch gut erinnern an die Themenfindung und den etwas spröden Titel, auf dem meine Betreuerinnen bestanden, weil es ja nicht einfach „populärwissenschaftlich“ sein sollte. Ach ja. Das waren noch Zeiten. Überhaupt finde ich viele spannende Dinge wieder, die in Kisten schlummern und an die ich lange nicht gedacht hatte. Das sind teilweise sehr schöne Erinnerungen und manchmal auch schmerzliche. Dann muss ich mir eine Pause gönnen.

Pausen sind wichtig, in der Musik und im Leben. Mit diesem Kalenderspruch ende ich heute und freue mich aufs Wiederlesen bei den nächsten Wochenschnipseln.

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Wochenschnipsel 2402

Als ich heute beim Morgenspaziergang so vor mich hin sinnierte, fiel mir auf, dass Donnerstag ist und dass ich meinen gestrigen Blog-Tag verpasst habe. Und somit auch die Chance, am „Tag der Blockflöte“ etwas über meine Instrumente zu schreiben.

Eine kleine Verspätung hie und da wird dieses Jahr bestimmt noch öfter vorkommen. Immerhin bin ich keine Maschine und auch kein Chat-Bot oder ähnliches.

Der erste Sonntag im neuen Jahr war ein freier Tag – übrigens der erste freie Sonntag seit Anfang November, und ich habe das sehr genossen. Aber ich freue mich auch auf meinen nächsten Orgeldienst am kommenden Sonntag, wo ich Musik von Otto Dienel und Ann Mounsey Bartholomew spielen werde.

Letzte Woche habe ich begonnen, „Show your work“ von Austin Kleon zu lesen. Das Buch erschien 2014; ich habe es aber jetzt erst entdeckt und habe schon einige wertvolle Impulse daraus gezogen. Und geschmunzelt bei der Liste der Dinge, die Kreativschaffende auf Social Media nicht posten sollten: unter anderem Katzen- und Hundebilder. Wenn ich mich und meine kreative Arbeit sichtbar machen möchte, ist es natürlich hilfreich, darüber zu schreiben und etwas davon zu zeigen. Tierbilder schließt das meiner Meinung nach und auch meiner persönlichen Erfahrung nach nicht aus. Im Gegenteil, ich finde, dass es das Bild von mir abrunden kann. Und ich habe viele Ideen und Eingebungen während der Spaziergänge mit den Hunden, so dass sie ein Stückweit zu meiner kreativen Arbeit dazugehören.

Das Jahr 2024 brachte zwei Neuzugänge in meine Instrumentensammlung. Da ist einmal ein lustiges Spielzeug, nämlich eine „Teleskopflöte“ aus Kunststoff, in Finnland hergestellt mittels 3D Druck. Zusammengeschoben passt sie locker in eine Hosentasche und ausgezogen ist sie etwa so lang wie eine Sopranblockflöte. Ich habe sehr viel Spaß damit. Gekauft habe ich sie im Shop von „TeleTunes“ bei Etsy und habe wohl Glück gehabt, denn im Moment ist der Shop leer.

Und dann ist da eine Altblockflöte, die ich erst einmal nur geliehen habe und bei der ich mich irgendwann entscheiden muss, ob sie tatsächlich bleibt. Wie kam ich dazu? Vor gut anderthalb Jahren waren Freunde zu Besuch und ich überlegte gerade, ob ich für einige Tage nach Bremen zu einer Blockflöten-Tagung fahren sollte. In Bremen habe ich ja studiert und mag die Stadt sehr. Wir kamen im Gespräch also auf Blockflöten und dann sagten unsere Freunde, ihr Sohn hätte einmal intensiv gespielt und sie hätten auch eine recht gute Altblockflöte angeschafft, aus einem besonderen Holz. Vielleicht von Moeck, vielleicht Pflaumenholz, so genau wüssten sie es gar nicht mehr, denn das Instrument läge seit Jahren im Schrank. Die Monate gingen ins Land, bei mir zog eine Bassblockflöte ein und weitere Instrumente. Und nun waren wir letzte Woche bei unseren Freunden zuhause und irgendwann fragte ich nach der Flöte. Sie war im Schrank, und es stellt sich heraus, dass sie nicht von Moeck, sondern von Mollenhauer war, und nicht Pflaume, sondern Palisander. Ein wunderschönes Stück, das ich mir selbst nie gekauft hätte – zum einen, weil sie damals schon ordentlich etwas kostete (und heute gut 30% mehr) und zum anderen, weil ich bei tropischen Hölzern immer ein wenig Bauchschmerzen habe, so schön sie auch sind. Kritische Personen würden nun anmerken, dass meine Xylophone ja auch… aber lassen wir das 😉

Jedenfalls fragte ich, ob ich die Flöte einmal mitnehmen dürfe und sie neu einspielen. Vom Liegen im Schrank wird sie ja nicht besser. Ich durfte sie mitnehmen und habe vor einer Woche dann auch mit dem Einspielen begonnen. Was für eine Diva dieses Instrument ist! Am ersten Tag verweigerte sie nach so kurzer Zeit bereits die Mitarbeit, dass ich schon Sorge hatte, sie könne einen dauerhaften Schaden haben. Ich musste also noch behutsamer vorgehen als ich es eh tue. Und siehe da, gestern, am Tag der Blockflöte, hatte ich den Eindruck, dass sie allmählich auflebt und sich daran erinnert, dass sie eine Flöte ist und auch klingen darf. Mal sehen, wie es heute wird.

Vor zwei Tagen hatten wir dann auch die erste Chorprobe des Jahres und es stehen neue Projekte an. Darüber schreibe ich bei anderer Gelegenheit noch etwas.

Danke fürs Vorbeischauen und habt eine schöne Woche!

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Wochenschnipsel 2346

Wenn ich die letzten Tage mit einem Wort beschreiben sollte, wäre es: Balance. Im Moment hält sich vieles die Waage. Meine musikalische und meine nicht-musikalische Arbeit nimmt gleich viel Raum ein; ich bin oft glücklich und zufrieden, und gleichzeitig gibt es auch melancholische Minuten (oder halbe Stunden); mal werden die Hunde und ich beim Spaziergang ziemlich nass, weil der Novemberregen es gut mit uns meint, und mal gehen wir in strahlendem Sonnenschein raus. Und manchmal, so wie heute, gibt es einen schönen Regenbogen.

Vor ein paar Tagen kam Post aus Lettland bei mir an. Ich hatte über Bandcamp ein Album von Very Cool People gekauft und im Umschlag war nicht nur die erwartete CD, sondern auch noch ein Ansteck-Button und Sticker und eine weitere CD und eine Postkarte mit Unterschriften aller Bandmitglieder. Da hab ich mich riesig gefreut und das nächste Album steht auch schon auf meiner Wunschliste.

Außerdem ist meine Blockflötensammlung wieder gewachsen. Ich habe mir ein Exemplar des kleinsten Mitglieds der Blockflötenfamilie gegönnt: eine Garklein. Kurzzeitig hatte ich mit einem exotischen Holz geliebäugelt, mich dann aber doch für heimisches Holz entschieden und die Birnbaum-Version bestellt. Gefällt mir sehr gut und spielt sich schön. Allerdings hatte der kleine alte Hund, der sich gerne in meiner Nähe aufhält, wenn ich Blockflöte spiele, bezüglich der Garklein dann doch eine andere Meinung und zog sich während der ersten Einspielphase lieber in einen anderen Teil des Hauses zurück. Die tiefen Flöten scheinen ihm besser zu gefallen.

Apropos tiefe Flöten, übermorgen werde ich bei einer Friedensandacht die Bassblockflöte zum Einsatz bringen und bin gespannt, wie sie in der Kirche klingt. Bericht dann in den nächsten Wochenschnipseln, wenn ich es nicht vergesse 😉

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Orgeltag 2020

Der zweite Sonntag im September ist Tag des offenen Denkmals. Viele wissen das, ebenso viele wissen das nicht. Dass der zweite Sonntag im September seit zehn Jahren auch Orgeltag ist, wissen selbst manche Organist:innen nicht.

Ich gebe ja traditionell einmal im Jahr ein Orgelkonzert in meiner Gemeinde. Mal auf meiner Hauptorgel, dem einmanualigen Schatz des Orgelbauers Heinrich Keller von 1858, mal auf der größeren Bernhard-Orgel mit zwei Manualen, erbaut 1911.
Dieses Jahr war wieder die „Kellerin“ dran. Und ich dachte, warum nicht mal ein anderes Format probieren und nicht einfach nur fünf Viertelstunden am Stück Musik machen, sondern den ganzen Nachmittag immer mal musizieren und dazwischen mit Leuten reden und Kaffee trinken und Kekse essen.

Was ich spielen wollte, wusste ich schon zu Jahresanfang und so teilte ich im Februar dem Pfarramt mit, dass ich für den 13. September einen offenen Orgelnachmittag plane.

Dann kam Fasching, und dann kam ein Virus. Aber ich habe unverdrossen weiter an meinem Programm gearbeitet. Und ganz viele kleine Videos aufgenommen, damit Menschen wenigstens online Orgelmusik lauschen können. Seit Ende Mai feiern wir wieder Gottesdienste, aber das mit den täglichen Videos habe ich bis heute beibehalten. Manchmal schleicht sich ein Klavierstück zwischen die Orgelmusik. 😉

Und ich kann berichten, dass wir am Orgeltag tatsächlich eine Veranstaltung durchführen konnten! Zwar ohne Kaffee und Kuchen, und mit viel organisatorischem Aufwand, aber es gab Orgelmusik. Live und in Farbe 🙂

Angefangen habe ich mit einem „Kuschelkissenkonzert“ für Kinder (und natürlich auch für Erwachsene), wo ich mit Hilfe von Akkordeon, Blockflöten und Melopipes die Funktionsweise einer Orgel erklärt habe und wo wir mit Abstand und Mund-Nasen-Schutz die Orgel auf der Empore angeschaut haben und dann moderne Orgelmusik anhörten, nämlich:
Pietro Cattaneo (* 1998): Little Partita „Frère Jacques“
Carlotta Ferrari (* 1975): Animal Farm
Rosalie Bonighton (1946-2011): Fanfare with Promenade

Dann gab es eine kleine Pause, und dann immer zur vollen und halben Stunde wieder Orgelmusik.
Zunächst „ein Hauch von Jazz“ mit Werken von Rosalie Bonighton, Sarah Watts und Heather Hammond.

Danach die Sonate in g-Moll von C.P.E. Bach (1714-1788)
Wq 70/6, H 87 (Allegro moderato – Adagio – Allegro)

Wir feierten die beiden „250er“, Rinck und Beethoven:
Johann Christian Heinrich Rinck (1770 – 1846): „Freue dich sehr o meine Seele“, Choral mit zwei Variationen aus „Der Choralfreund“
Joh. Chr. H. Rinck: Adagio op. 57/9
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827): Präludium f-Moll, WoO 55
Joh. Chr. H. Rinck: Choral und Variationen „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ aus op. 55

Ein Ausflug nach Italien folgte:
Anna Bon di Venezia (c. 1740 – ?): Sonate in C-Dur
Allegro – Andante – Minuetto con variazioni
Giacomo Puccini (1858 – 1924): Sei Versetti in Fa maggiore
Maestoso – Andante – Moderato – Allegro brillante – Andante mosso – Allegro con moto

Inzwischen war es 18 Uhr. Zeit für die Abendmusik:
Kate Boundy (c.1866 – 1913)
Even Song

Alice Sauvrezis (1866 – 1946)
Choral

Carlotta Ferrari (*1975)
Preghiera della sera

Hedwige Chrétien (1859 – 1944)
Andante espressivo

Charles W. Pearce (1856 – 1928)
Meditation in a village churchyard

Pasi Lyytikäinen (*1975)
Lonely Humming (aus dem musikalischen Tagebuch, Frühjahr 2020)

Will Macfarlane (1870 – 1945)
Lullaby

Josef Gabriel Rheinberger (1839 – 1901)
Abendfriede (aus op. 156)

Fazit: Es war eine tolle Veranstaltung, und das Format werde ich irgendwann wieder aufgreifen. Nächstes Jahr spiele ich Werke von englischen und französischen Komponist:innen auf der Bernhard-Orgel; mehr dazu bei Gelegenheit hier im Blog.

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