Tag Archives: Komponistinnen

Wochenschnipsel 2414

Worüber ich heute schreiben möchte, weiß ich. Wie ich am besten anfange, weiß ich nicht. Deshalb holpere ich einfach mal so rein in die Wochenschnipsel und freue mich über alle, die zum Lesen vorbeischauen.

Wir befinden uns jetzt in der „Sommerzeit“ und ich möchte nicht groß darüber jammern, auch wenn ich die Umstellung persönlich sehr schwierig finde und ich bin damit nicht allein. Grumpy Dog tut sich mit dem „frühen“ Aufstehen auch sehr schwer und wird wohl noch eine Weile brauchen, sich an die neuen Zeiten für den Morgenspaziergang zu gewöhnen. Der wilde Hund hingegen scheint keine Probleme damit zu haben. Wie unterschiedlich die beiden Hunde sind, zeigte sich auch gestern, als sie beim Nachmittagsspaziergang von einem großen Hund angegangen wurden. Während der wilde Hund, so wild er sonst auch ist, eher Vermeidungsverhalten zeigte und die Situation erst einmal verließ, zeigte Grumpy Dog deutlich, dass er sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt, auch wenn er kurze Beine hat und schon 14 ist und versuchte, dem angreifenden Hund erstmal in den Schwanz zu beißen, oder ins Bein. Wo man halt so hinkommt, wenn man klein ist und der andere groß. Außer wildem Gebell und Geknurre ist nichts weiter passiert. Unvermeidlich allerdings das „Also, das hat er ja noch nie gemacht“ der zum großen Hund gehörenden Menschen. Es gibt viele Gründe, warum ich unsere beiden draußen beim Spaziergang stets an der Leine führe. Solche Situationen möglichst zu vermeiden ist einer davon. Hunde sind, so schlau sie indidividuell auch sein mögen, halt doch Tiere und reagieren tierisch und nicht menschlich.

Positives aus Hundekreisen gibt es dennoch zu berichten: der wilde Hund lernt gerade, im Garten frei zu laufen und nicht zu versuchen, durch die Löcher im Zaun zum Nachbarn hin einfach zu verschwinden, und bisher klappt das richtig gut. Da ich aber damit rechne, dass der Lernprozess noch eine Weile dauert, habe ich ihm ein neues Halsband und ein Namens- und Telefonschildchen bestellt.

Apropos bestellen: es sind zwei Bücher zu mir unterwegs, einmal von Anni Bürkl, und einmal von Sascha Raubal, über dessen „Kurt-Reihe“ ich schon einmal kurz in den Wochenschnipseln berichtet hatte. Nein, einen 5. Kurt-Band gibt es leider noch nicht, aber Sascha hat ja auch anderes geschrieben. Am liebsten würde ich täglich ganz viele Bücher bestellen und ganz viele Autorys unterstützen, aber meine Lesezeit ist begrenzt und der Inhalt meines Sparschweins auch.

Letzte Woche schrieb ich von den musikalischen Vorbereitungen für die Karwoche und Ostern und nun sind diese Tage schon wieder vorbei. Ich habe wie immer viel Musik von Komponistinnen gespielt – Emma Louise Ashford, Hedwige Chrétien und Carlotta Ferrari waren dabei; außerdem eine kleine Komposition von mir.

Und den Quartalspreis fürs Herrklären widme ich dem Menschen, der bei meinem Vertretungsdienst am Ostersonntag auf die Empore kam und mir sehr ernsthaft und lang und breit herrklärte, wie Orgel zu spielen sei, wie man Lieder begleitet, dass das Orgelvorspiel nicht zu laut beginnen sollte, um die Gemeinde nicht zu erschrecken und der dann die Kirche wieder verließ, ohne mich überhaupt spielen zu hören.

Ich wünsche allen eine gute Woche, wo auch immer Ihr seid. Danke fürs Lesen und bis bald!

Leave a Comment

Filed under Leben mit Hund, Musik, Sammelsurium

Wochenschnipsel 2411

Letzte Woche schrieb ich davon, dass das Blog hier umziehen wird, und das wird es auch, aber ich kam noch nicht dazu, die (virtuellen) Kisten zu packen und das neue Zuhause einzurichten.

Ich war in letzter Zeit intensiv damit beschäftigt, die große Kistensammlung in unserem Haus zu sichten und zu sortieren und habe es nun endlich geschafft. Was noch fehlt, ist, Altpapier wegzuschaffen und die nun leeren Kisten wieder auseinanderzufalten und auf den Dachboden zu bringen, aber das kriege ich auch noch hin.

Mein Kalender füllt sich mit musikalischen Terminen für den Frühsommer und das freut mich, auch wenn es teilweise schon Terminkonflikte gibt und ich anfangen muss, genau zu überlegen, wo ich zusagen kann und was ich besser nicht annehmen sollte, weil es sonst zu hektisch wird.

Im Fediverse poste ich jeden Sonntag ein Video mit Orgelmusik und habe dieses Jahr schon zehn Komponistinnen vorgestellt. Wie viele es wohl am Ende des Jahres sein werden? Das hängt auch davon ab, wie oft ich dazu komme, neue Videos aufzunehmen. Und es gibt Komponistinnen, deren Werke ich so gerne spiele und teile, dass sie sicher mehr als einmal vorkommen werden.

Letzten Sonntag habe ich die Blockflöte mit in die Kirche genommen und statt eines Orgelvorspiels ein Blockflötenvorspiel gemacht. Zum Einsatz kam meine „alte“ Altblockflöte, die ich mir Anfang der 1990er in Plauen gekauft hatte und die meine erste Flöte in barocker Griffweise war. Sie klingt immer noch gut und ich werde ihr demnächst mal eine Überholung gönnen. Ich mag es, mit meinen Instrumenten gemeinsam alt zu werden. Die Diva ist noch nicht wieder da, deshalb gibt es zu ihr nichts Neues.

Beim Aufräumen im Haus habe ich auch einige Unterlagen aus meinem ersten Studium nach Jahren mal wieder in die Hand genommen und habe mich daran erinnert, dass es alles in allem eine tolle Zeit war und wie gut es sich damals anfühlte, genau zu wissen, dass ich das machen möchte, nämlich Musik machen und mit Menschen Musik machen und Menschen zur Musik zu bringen. Zwischendurch hatte ich eine Pause, aber seit gut 10 Jahren bin ich wieder musikalisch unterwegs und ebenso, wie ich immer wieder Menschen hatte, die mich ermuntert und ermutigt haben auf meinem Weg, hoffe ich, dass ich für andere auch so ein Mensch sein kann. Es tut mir in der Seele weh, wenn Menschen von ihren schlechten Erfahrungen mit Musik und Lehrpersonen erzählen und ich will versuchen, das anders zu machen und vielleicht an der ein oder anderen Stelle auch besser.

(I know that some of you are reading my blog with the help of translation tools and dictionaries and I hope to be writing and uploading a new blog post in English soon. I’m going to write about perfectionism and expectations and critical voices.)

Leave a Comment

Filed under Haus, Musik, Sammelsurium

Wochenschnipsel 2407

Ich sitze hier am Schreibtisch, der Himmel draußen ist grau, aber es ist relativ mild und die Schneeglöckchen blühen seit letzter Woche. Man könnte meinen, der Frühling kommt, aber dann erinnert sich der Februar doch wieder daran, dass er vielleicht kein Frühlingsmonat ist – gestern früh gab es auf den Feldwegen überfrierende Nässe und teilweise war es ordentlich glatt. Aber der Frühling steht schon am Bühneneingang, denn es fliegen regelmäßig Kraniche übers Haus in Richtung Norden und die Falken inspizieren den Nistkasten.

Für „meine“ Blockflötendiva werde ich demnächst einen Aufenthalt in der Werkstatt des Herstellers buchen. Sie wird trotz liebevollster Behandlung nicht wirklich besser, was die in den ersten fünf Minuten auftretende Heiserkeit angeht, aber ich mag sie und würde sie gerne einmal auch virtuos spielen können, denn ich habe den Eindruck, dass sie das gut kann.

Letztes Wochenende haben wir die noch fehlenden Zaun- und Torelemente am hinteren Grundstücksende aufgebaut. Jetzt kann der kleine alte Hund wieder ohne Aufsicht in den Garten. Mit dem wilden Hund geht das bisher nicht. Nachdem er feststellte, dass er das Grundstück hinten nicht mehr verlassen kann, nutzte er zielstrebig eines der Löcher im Zaun des Nachbarn und wandelte dort auf Katzen- und Marderspuren. Da müssen wir noch ein bisserl trainieren. Noch schöner wäre es natürlich, wenn der Nachbar auch mal seinen Zaun reparierte, aber das wird nicht so bald geschehen.

Ich habe angefangen, das Buch „What teachers need to know about memory“ zu lesen und hatte schon einige aha-Momente. Vieles ist mir nicht neu, aber es ist gut, es noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, und manches war mir so noch gar nicht bewusst und ich werde versuchen, diese Erkenntnisse in meinen Trainings und im Unterricht zu nutzen.

Letzten Sonntag habe ich ein Stück von Florence Price auf der Orgel gespielt, das eigentlich gar kein Orgelstück ist, sondern für Klavier. Aber nachdem ich ein wenig damit herum“gespielt“ hatte, fand ich, dass es sich mit der kleinen Orgel und zurückhaltender Registrierung doch recht gut macht und die Gottesdienstbesucher*innen fanden es toll. Wenn Ihr reinhören mögt, klickt hier.

Leave a Comment

Filed under Haus, Landleben, Musik, Sammelsurium

Wochenschnipsel 2406

Seit längerem besitze ich „Geschichtenwürfel“ (StoryCubes) – das sind neun Würfel mit jeweils sechs Symbolen, die man, wie der Name schon sagt, als Grundlage zum Geschichten erfinden und erzählen verwenden kann. Ich nutze die Würfel zu den verschiedensten Gelegenheiten. Einfach so, aus Spaß an der Freud, oder wenn ich zu einem Thema Inspiration brauche, oder auch mal in Workshops oder im Coaching. Letzte Woche wurde ich im Fediverse darauf aufmerksam, dass es die Geschichtenwürfel auch in einer Mumin-Edition gibt. Ich liebe die Mumin-Geschichten von Tove Jansson und natürlich musste ich diese Würfel unbedingt haben. Gestern kam das Päckchen an und ich habe gleich munter drauflos gewürfelt. Beispiel gefällig? Alle gewürfelten Bilder/Begriffe/Charaktere habe ich kursiv geschrieben.

Es war ein stürmischer Tag im Mumin-Tal. Sorgenvoll betrachtete Mumin-Papa das Barometer. „Wie gut, dass unser Boot hier vor Anker liegt.“, dachte er, während er gedankenverloren die Petroleumlampe anzündete. „Oh, prima, diese Lampe brauche ich jetzt!“, rief Sniff. „Wozu denn?“, fragte der Mumin-Papa. „Ich muss unbedingt wissen, was in diesem Fass ist.“, sagte Sniff. „Die unsichtbaren Augen in der Dunkelheit wollen mir nicht verraten, ob Edward das Fass gebracht hat, und wenn ich weiß, was drin ist, weiß ich bestimmt auch, von wem es ist.“ Also gingen Mumin-Papa und Sniff mit der Lampe zum Fass und ob Sniffs Frage beantwortet wurde, das soll die nächste Geschichte erzählen.

In den letzten Tagen habe ich an Konzepten für zwei neue Konzertprogramme gearbeitet und freue mich immer wieder, wenn ich neue Komponistinnen und Komponisten entdecke.

Vergangenen Sonntag hatte ich Vertretungsdienst an der Orgel und die Pfarrerin hatte sich „etwas Flottes“ zum Eingang und Ausgang gewünscht. So einem Wunsch komme ich natürlich gerne nach. Gespielt habe ich Stücke von Beate Leibe und Maja Bösch-Schildknecht, eine Rumba und einen Walzer. Ja, das geht auch auf der Orgel und macht Spielerin wie Zuhörenden gleichermaßen Spaß.

Auf dem Stapel meiner zu lesenden Bücher liegt derzeit „The art of noticing“ von Rob Walker, „What teachers need to know about memory“ von Jonathan Firth und Nasima Riazat und „Menschen überzeugen, die recht haben wollen“ von Marie-Theres Braun.

Wie gut, dass heute ein regnerischer Tag ist, an dem ich keine wichtigen Termine habe (außer natürlich die Hundespaziergänge) – mal sehen, welches Buch mich als erstes „anspringt“.

Danke fürs Vorbeischauen und bis nächste Woche!

Leave a Comment

Filed under Geschichten, Musik, Sammelsurium

Wochenschnipsel 2401, Rückblick und Ausblick

Und schon wieder mittendrin in einem „neuen Jahr“, wobei das ja immer auf den Kalender ankommt, den man nutzt, und im Grunde ist es auch „nur“ ein Datum, der 31.12. und der 1.1.

Die letzten beiden Wochenschnipsel mussten aus Zeitmangel entfallen, aber ich hoffe, dass ich nun wieder wöchentlich dazu komme, etwas zu schreiben.

Im Moment haben wir mal wieder Hochwasser, und das Wasser steht teilweise auch in unserem Garten – das kommt allerdings nicht vom Fluss, sondern ist hochstehendes Grundwasser mit Regenwasser. Einer der Hunde kann nasse Pfoten nicht leiden und führt beim Weg durch den Garten lustige Tänze auf.

Weihnachten war insgesamt ruhig und angenehm. An Heiligabend zwei Gottesdienste georgelt und wie immer auch Musik von Komponistinnen gespielt (dieses Jahr Stücke von Emma Louise Ashford, May F. Lawrence und Cécile Chaminade) und dann einen schönen Abend im kleinen Kreis verbracht.

Das Jahr 2023 war zwischendurch reichlich turbulent und brachte mehr Veränderungen als ich mir das gewünscht hätte. Aber insgesamt scheine ich die emotionale Achterbahnfahrt gut überstanden zu haben und habe neue Routinen gefunden und auch die neuen Familienmitglieder (zwei Hunde) fühlen sich wohl.

In meiner nicht-musikalischen Arbeit war es ruhiger als geplant, auch aus Zeitgründen. Viele Ideen und Projekte, die ich umsetzen wollte, kamen nicht zustande, aber das gute an Ideen ist, dass sie nicht „schlecht werden“ und ich bin zuversichtlich, dass ich das ein oder andere dieses Jahr in die Wege leiten kann.

Musikalisch war 2023 ein sehr gutes Jahr mit einigen Orgel- und Chorkonzerten und sogar einem ungeplanten Klavierabend (anstelle eines Orgelkonzerts); außerdem habe ich einiges komponiert, eine Neuausgabe von Orgelstücken einer Komponistin betreut, an einer Erstausgabe gearbeitet (die wird dann hoffentlich 2024 erscheinen) und hatte die Gelegenheit, mit einem tollen Musiker aus dem nicht-klassischen Bereich zusammenzuarbeiten.

Für 2024 habe ich auch wieder einige Konzerttermine im Kalender und freue mich darauf. Ob dieses Jahr ein Urlaub drin ist, wird sich zeigen. Schön wäre es, aber wenn es nicht klappt, ist es auch nicht schlimm. Schließlich wohnen wir in einer wunderschönen Gegend und ich mag unser Fachwerkhaus und den Garten und es gibt immer etwas zu tun.

Vielen Dank fürs Lesen!

Leave a Comment

Filed under Haus, Landleben, Musik, Sammelsurium

Mein „Liebesbrief“ bei Klausgesprochen

Ich fühle mich sehr geehrt, dass der wunderbare Klaus Neubauer meine Kurzgeschichte „Der Liebesbrief“ heute in seinem Podcast veröffentlicht hat.

Natürlich mochte ich den Text schon vorher, aber Klaus gibt ihm eine ganz besondere Note und ich bin so begeistert davon, dass ich es schon mehrmals angehört habe und bestimmt noch einmal hören werde.

Die brave Beamtentochter in mir mahnt schon wieder, dass ich mich nicht selbst loben soll, und ich will ja auch gar nicht mich loben, sondern den Klaus. Macht Euch am besten selbst ein Bild, oder wie auch immer man es nennt, wenn sich vor dem inneren Ohr eine Landschaft aus Klängen und Assoziationen aufbaut. Untermalt wird das Ganze von einem Klavierstück meiner geschätzten Komponistinnen-Kollegin Carlotta Ferrari, das ich kürzlich auf meinem einigermaßen frisch gestimmten Trautwein-Klavier von 1907 eingespielt habe.

Danke fürs Lesen und danke fürs Podcast-Hören, und bis bald!

Leave a Comment

Filed under Geschichten

There are more than 200…

… names on my ever-growing list of women composers who have written for organ (or other keyboard instruments and whose pieces can be adapted to organs of almost any size and character).

In my own repertoire, I have music by more than 3 dozen women composers and I could easily fill two 90-minute-recitals with „ladies only“ works.

So – a lack of material can’t really be the reason why we still see so many recitals and concerts that don’t feature a single piece by a woman. And it winds me up when I read about „varied“ concert programmes that consist of music written by white men only. No music by women, no music from Africa or Asia, no music by any marginalised group. What is so „varied“ about that?

If you think quality is an issue, think again.

In this blog post, I’m going to talk about some great pieces that deserve to be played and heard much more often. I’ve played some of those pieces in my own recitals and can tell you that the audience appreciates them. Off we go 🙂

The Toccata op, 97 by Mel Bonis – you can play this on almost any instrument. It’s intended for three manuals but does work on two or even one manual. You need a full pedalboard, though.

The Prélude pour grand orgue op. 78 by Cécile Chaminade. Two manuals are needed, and you can let the organ whisper and purr and go all the way for the fortissimo at the end.

The Dialog („dialogue“) by Ester Mägi is great for showing different sounds – two manuals are necessary.

If you’re looking for a suite: the Exodus Suite by Sharon J. Willis and the Suite for organ by Pei-Lun Vicky Chang are interesting and fine pieces. And for variations, check out the Concert Variations on Greensleeves by Carlotta Ferrari – the audience loves this, because it’s a well-known tune in many places. Two manuals are a must.

You won’t necessarily need three manuals for the following pieces (two are enough, and if you feel adventurous, even one manual might be possible), but the number three plays an important role: Preludio, Allegro and Fantasia by Matilde Capuis make a nice triple, the Triptyque pour grand orgue by Germaine Labole has the number three in its name and so do the Trois Esquisses by Liv-Benedicte Bjørneboe. And one of my personal favourites is the trilogy Englar á sveimi by Bára Grímsdóttir.

Of course you might want to do a „big one“, too. I love the organ symphonies by Elfrida Andrée and Germaine Labole, both set in b minor and absolutely grand. Have a large organ available? Do it justice with one of those pieces!

If you want to have some pedalling fun, try the Maestoso by Elizabeth Stirling or go crazy with the Octaves by Jeanne Demessieux – only if you know what you’re doing 😉

I could go on and on and on, musing about the chorale settings by Ethel Smyth, or the Fantasia by Tamsin Jones, or In Memoriam op. 57 by Hedwige Chrétien for harmonium or manuals-only, or the harpsichord sonatas by Anna Bon di Venezia that work so well on smaller organs, or the many pieces by „anonymous“ that might have actually been written by women, or…

Coming back to the beginning of this post: I don’t see why we don’t get to hear more of those pieces, and I’ll continue doing my part and offering varied recital programmes that deserve that title.

Leave a Comment

Filed under Music

Suchen und Finden

Seit einer Weile poste ich auf meinem Twitteraccount Orgelmusik. Bisher ausschließlich von Komponistinnen. Zum Beispiel von Mel Bonis, Hedwige Chrétien, Hélène Tham, Kate Boundy, Emma Louise Ashford, um nur einige zu nennen.
Manchmal spiele ich Stücke, die ursprünglich für Cembalo geschrieben wurden – viele funktionieren auf der Orgel sehr gut. Manchmal lassen sich auch Klavierstücke für die Orgel adaptieren, und wenn sie auf der Orgel gut klingen, dann habe ich daran viel Spaß. Wenn nicht, spiele ich sie doch lieber am Klavier.

Neulich wurde ich gefragt, wo ich denn eigentlich diese ganze Musik finden würde.

Tja. Gute Frage! Weil ich mehr dazu sagen kann als in einen Tweet passt, blogge ich heute darüber. Eines vorweg: ich bin keine Wissenschaftlerin. Ich bin Musikerin, und mitunter recht pragmatisch. Und vor lauter Praxis komme ich irgendwie nicht dazu, aus meiner Liste mit den über 200 Namen von Frauen, die für Orgel komponiert haben, mehr zu machen. Aber ich arbeite dran, und hier im Blog gibt es ja auch schon den ein oder anderen Artikel zum Thema, so zum Beispiel mein Konzertprogramm zum 200. Geburtstag von Elizabeth Stirling und Clara Schumann (und dem 40. Geburtstag des Frankfurter Archivs Frau und Musik oder zum 50. Geburtstag einer Steinmeyer-Orgel, das zu meinem persönlichen „50-50-Projekt“ gehört. „50-50“ heißt, dass ich versuche, sowohl bei meinen sonntäglichen Orgeldiensten im Gottesdienst als auch bei Konzerten ein möglichst ausgewogenes Programm zusammenzustellen und Komponistinnen und Komponisten gleichberechtigt nebeneinander zu stellen.

Als ich (vor einigen Jahren) begann, mich mit Orgelmusik von Komponistinnen zu beschäftigen, bekam ich viele tolle Tipps von Morwenna und von Kathryn. Und so entstand der erste Blogbeitrag, dem einige Zeit später zwei weitere folgten (Nr. 2 und Nr. 3).

Ich kaufte mir den Schott-Sammelband für Orgel aus der Reihe „Frauen komponieren“ und stellte schnell fest, dass darin tolle Musik steckt, aber vieles davon auf den mir zur Verfügung stehenden kleinen Orgeln kaum machbar ist. Also suchte ich weiter.
Es gibt einige spezialisierte Verlage, bei denen sich das Stöbern lohnt: Furore und Certosa in Deutschland, Vivace Press in den USA.
Über Morwenna stieß ich auf die Sammlung von John Speller, der, soweit mir bekannt ist, bisher der Einzige ist, der die Werke von Emma Louise Ashford ausfindig macht und zur Verfügung stellt. Warum es von ihren unzähligen Stücken für Orgel und Harmonium noch keinen Sammelband gibt, ist mir schleierhaft. Gut, manches ist reine „Gebrauchsmusik“ für zwischendurch, aber deswegen noch lange nicht schlecht.
In einem Sammelband fand ich eine Bearbeitung des Präludiums in F von Fanny Hensel und dank Furore habe ich jetzt auch die Originalversion. Ein tolles Stück, und ich spiele es sehr gerne bei Hochzeiten.

Eine große Inspiration bei der Suche ist natürlich das Archiv Frau und Musik und vor allem die vielen tollen Menschen, die ich dort kennen gelernt habe und mit denen ich mich regelmäßig austausche. Auch bei Twitter tummeln sich unzählige Komponistinnen und auch wenn nur einige für Orgel schreiben, ergeben sich doch immer wieder Anknüpfungspunkte.

Seit einigen Jahren stehe ich in regelmäßigem Kontakt mit Carlotta Ferrari, die unheimlich spannende (moderne) Orgelmusik schreibt und bei IMSLP veröffentlicht.

Apropos IMSLP. Es gibt dort eine Liste mit Komponistinnen, die man allerdings nicht nach Werken oder Instrumentengattung sortieren kann. Da bleibt einem nicht viel übrig, als einfach zu stöbern und auf weiblich klingende Namen zu klicken und zu schauen und zu entdecken.

Eine ganz wunderbare Quelle für wunderbare Musik von Frauen und Männern ist Swedish Musical Heritage, wo man spezifisch nach Werken von Frauen suchen kann. Manches gibt es sogar als pdf zum Download.

Ich kaufe Noten oft direkt beim Verlag (Furore und Certosa als Beispiel), aber gerne auch beim Bodensee Musikversand. Die haben auch eine große Auswahl an Musik von Komponistinnen. Aber auch hier gilt: mit einem Namen anfangen, dann weiterklicken und entdecken. Einen einfachen Weg gibt es da nicht.

Manchmal wird man auch bei Seiten wie free-scores o.ä. fündig, da muss man aber schon wissen, was man sucht.

Also, wie mache ich das? Es hat sich einfach entwickelt, dass ich an einer Stelle anfing zu graben und Namen fand und dann weitersuchte und mehr Namen fand und dass ich heute über einen reichen Fundus an Noten verfüge (und auch immer noch nicht fertig bin), verdanke ich vor allem meiner Neugier und meiner Sturheit und vielleicht auch einem Händchen fürs Suchen – und der Tatsache, dass ich das jetzt schon ein paar Jahre mache.

Es gibt unheimlich viel zu entdecken, und um Ihnen und Euch, liebe Leserinnen und Leser, den Sucheinstieg ein wenig zu erleichtern, hier noch eine alphabetisch sortierte Liste von Komponistinnen, die für Orgel geschrieben haben:

  • Elfrida Andrée
  • Emma Louise Ashford
  • Johanna Asmussen
  • Maja Bösch-Schildknecht
  • Rosalie Bonighton
  • Mel Bonis
  • Joséphine Boulay
  • Matilde Capuis
  • Cécile Chaminade
  • Margaretha Christina de Jong
  • Jeanne Demessieux
  • Barbara Dennerlein
  • Carlotta Ferrari
  • Heather Hammond
  • Barbara Heller
  • Mathilde Kralik von Meyerswalden
  • Liselotte Kunkel
  • June Nixon
  • Ruth Norman
  • Antonia Sarcina
  • Adaline Shepherd
  • Ethel Smyth
  • Elizabeth Stirling
  • Sarah Watts
  • Erna Woll

Ein kleiner Einblick in eine Welt, die vielen nach wie vor unbekannt ist, aber sich auf Entdeckungsreise zu begeben lohnt sich! Ich bin selbst noch längst nicht am Ende meiner persönlichen Entdeckungsreise angekommen und freue mich, wenn ich den ein oder anderen Impuls geben kann.

5 Comments

Filed under Musik

Orgelmusik „live“

Gestern wollte ich das erste Mal via Twitter live aus der Kirche Orgelmusik streamen.
Das ging technisch ein bisserl in die Hose – die ersten anderthalb Minuten waren recht gut, danach war die Audioqualität wirklich mies und das ist ein Problem, das es noch zu lösen gilt.
Auch heute probierte ich es noch einmal, und wieder war die erste Minute okay, und der Rest eher so meh.
Da man bei Twitter auch maximal 2min20sec an Videomaterial hochladen kann und meine Stücke meist länger sind und ich bisher auch noch keinen Account bei einer der großen Videoplattformen habe, musste ich ein wenig suchen, um etwas zu finden, das ich in ordentlicher Qualität teilen konnte. Aber ich habe es hingekriegt und spiele op. 149 von Mel Bonis (1858-1937) auf der Keller-Orgel von 1858:
https://twitter.com/andijah/status/1240199395813076992
Die Aufnahme wurde mit dem Smartphone gemacht und nicht bearbeitet – was man hört, ist das, was ich spiele.

Ich werde in den nächsten Tagen einmal versuchen, von zuhause zu streamen (WLAN sollte stabiler sein als das Mobilfunknetz), dann leider nicht mit der Orgel, sondern nur mit dem Stagepiano aka Tastenradio.

Wir werden sehen. Dranbleiben 🙂

Leave a Comment

März 18, 2020 · 13:40

Orgelkonzert zum 50. Geburtstag (m)einer Steinmeyer-Orgel

Es begab sich vor gut 30 Jahren, dass mein damaliger Kirchenchorleiter und Organist zu mir sagte: „Warum spielst du eigentlich nicht Orgel?“
Und ich dachte: ja, warum eigentlich nicht?
Und kurz darauf spielte ich meinen ersten Gottesdienst (sehr nervös, und die Choräle ohne Pedal, weil ich vor Aufregung nicht wusste, wohin mit meinen Füßen) und übte (ein wenig) und lernte dazu und war irgendwann nicht mehr so nervös.
Das Orgelspielen machte mir großen Spaß, aber es trat dann hinter andere Themen zurück, und während meines Studiums hatte ich mit den nötigen Fächern mehr als genug zu tun und saß nur noch selten auf der Orgelbank.
Wie toll das Instrument ist, auf dem ich lernen durfte, wurde mir erst sehr viel später klar. Und jedes Mal, wenn ich in der Gemeinde zu Besuch war, nutzte ich die Gelegenheit, darauf zu spielen.

Und als ich letzten Sommer so an der Orgel saß und mich an ihr erfreute, wanderte mein Blick auf das kleine Schild am Spieltisch, das die Opusnummer und das Baujahr trägt. 1970 stand da.
Ich erinnerte mich, dass ich 1995 ein Konzert zum 25. Orgelgeburtstag organisiert hatte. Der 50. Geburtstag im Jahr 2020 könnte doch auch mit einem Konzert gefeiert werden – und die Gemeindevertreter fanden die Idee super und hatten auch nichts dagegen, dass ich mich bei ihnen einlud.

Letzte Woche war es soweit, ich spielte ein buntes Programm aus 5 Jahrhunderten und bekam sehr viel positives Feedback. Ein Herr sagte, er hätte gar nicht geahnt, welche Klangfarben in der Orgel stecken, und eine Dame fragte mich, ob ich nicht noch in anderen Kirchen in der Region spielen wollte.
Es war ein toller Abend und es wird hoffentlich nicht mein letztes Konzert dort gewesen sein. Zumindest gibt es den Wunsch aus der Gemeinde, dass ich irgendwann mit einem weiteren Programm wiederkomme.

Und das sind die Stücke, die es zu hören gab (wir feierten nicht nur den 50. Geburtstag der Orgel, sondern dachten auch an den 250. Geburtstag von Christian Heinrich Rinck, an den 150. Geburtstag von Louis Vierne und Will Macfarlane und an den 100. Geburtstag von Jeanne Joulain:

Johann Pachelbel (1653 – 1706)
Choralbearbeitung „Herr Gott dich loben alle wir“ (P.183)
Toccata (P. 467)

Christoph Wolfgang Druckenmüller (1687 – 1741)
Concerto in G: Allegro – Adagio – Allegro

Carl Philipp Emanuel Bach (1714 – 1788)
Fuge d-Moll (Wq 119/2, H99)

Anna Bon di Venezia (c.1740 – ?)
Sonata C-Dur: Allegro – Andante – Minuetto con Variazione

Christian Heinrich Rinck (1770 – 1846)
Choral und Variationen über „Wer nur den lieben Gott lässt walten“

Théophile Stern (1803 – 1886)
Offertoire

Clara Schumann (1819 – 1896)
Präludium und Fuge in B-Dur op. 16 Nr. 2

Josef Gabriel Rheinberger (1839 – 1901)
Canzonetta (aus op. 156)

Ethel Smyth (1858 – 1944)
Choralbearbeitung “O Gott du frommer Gott”
Kanon über „O Gott du frommer Gott“

Mel Bonis (1858 – 1937)
Communion op. 153

Will Macfarlane (1870 – 1945)
Reverie

Louis Vierne (1870 – 1937)
Communion

Matilde Capuis (1913 – 2017)
Preludio

Jeanne Joulain (1920 – 2010)
In Memoriam

Barbara Heller (*1936)
Mainacht

Carlotta Ferrari (*1975)
Fuga su un tema di Clara Schumann

Und als Zugabe gab es die Fanfare von Emma Louise Ashford, natürlich registriert mit 8′ Trompete im Hauptwerk und 16′ Fagott im Pedal 🙂

Leave a Comment

Filed under Musik